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Rezensionen zu
Im Namen der Lüge

Horst Eckert

Ein Fall für Melia und Vincent-Reihe (1)

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Melia Khalid, Leiterin des Referats für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst, wird ein geheimes Papier in die Hände gespielt, auf dem sogenannte RAF Rentner zu einem erneuten Kampf aufrufen. Obwohl alles dafür spricht, dass das Papier echt ist, traut Melia dem Ganzen nicht. In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Hauptkommissar Vincent Che Veih kennen, der einen Mordfall im Kreise der Reichsbürger untersucht. Er hat es nicht immer leicht in seiner Position, denn seine Mutter saß jahrelang im Gefängnis, weil sie aktives Mitglied der RAF war. Zunächst haben beide Ermittlungen scheinbar nichts miteinander zu tun, doch bei einem weiteren Mordfall finden Vincent und Melia eine Verbindung heraus. Je tiefer die beiden in die Materie eintauchen, desto schlimmer werden die Erkenntnisse. Die Sache zieht viel weitere Kreise, sogar bis hinauf in die höchsten Ebenen der Ministerien. Horst Eckert hat einen außergewöhnlich spannenden Thriller mit hochbrisanten Themen geschrieben. Es geht um die AFD, RAF, Antifa, Reichsbürger und um Verschwörungen und Machenschaften im Geheimdienst. Es geht um bevorstehende Wahlen, um Posten schachern und um Vertuschung von Straftaten. Da scheint jedes Mittel recht zu sein, egal ob legal oder nicht. Obwohl die Story fiktiv ist, habe ich keinerlei Probleme bei der Vorstellung, es könne sich in Wirklichkeit so zugetragen haben und dass die Zeitungen gierig alles schreiben, was ihnen quasi diktiert wird, fand ich extrem erschreckend. Die beiden Protagonisten waren trotz Ecken und Kanten sehr sympathisch und kamen absolut glaubhaft rüber, auch wenn ich manche ihrer Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte. `Im Namen der Lüge` ist ein raffiniert ausgearbeiteter Politthriller vom Feinsten, den ich trotz seiner knapp 600 Seiten regelrecht verschlungen habe.

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Spannung pur

Von: Ulla Leuwer

25.04.2020

Meine Meinung: Es ist schon eine Weile her, seit ich ein Buch von Horst Eckert gelesen habe. Von diesem Buch hatte ich schon viel Gutes gelesen und so landete es auf meinem Stapel zu lesender Bücher. Allerdings hatte ich auch gelesen, dass es so spannend ist und es kaum aus der Hand gelegt werden kann. Gefährlich für mich, sollte ich wieder ein Buch haben, das mich um den Schlaf bringt? Das dafür sorgt, dass ich nicht eher ruhe, bis ich es zu Ende gelesen habe? Nun, ein Buch mit dieser Seitenanzahl schaffe auch ich nicht an einem Tag, aber als ich endlich beim letzten Drittel angelangt war, hatte ich den Ehrgeiz, keine weitere Pause mehr einzulegen. Ich habe es geschafft und sitze nun hier mit müden Augen, während ich die Rezension schreibe. Aber was sagt uns das? Auch ich war begeistert und an das Buch gefesselt. Horst Eckert hat einen überaus spannenden Thriller geschrieben. Die Handlung erscheint einem durchaus realistisch, schließlich haben wir schon einiges in der Vergangenheit erlebt. Außerdem sind die Hauptpersonen auch nicht ohne. Entweder haben sie einen besonderen familiären Hintergrund oder ein Aussehen, das immer wieder andere zu falschen Annahmen verleitet. Es gibt sehr viele Beteiligte und eigentlich mehrere Schauplätze, aber der Autor hat dies bestens geschrieben und ich nicht den Überblick verloren. Durch die erfreulich kurzen Kapitel wechselten die Schauplätze oder Personen sehr schnell, was für mich zusätzlich die Spannung noch erhöhte. Als Düsseldorferin freute ich mich zusätzlich, dass ich die Örtlichkeiten kannte und immer ahnte, wo sich die Personen aufhielten. Allerdings benötigt keiner Ortskenntnisse, um dieses Buch lesen zu können. Fazit: Und nun ist es passiert, ich habe das Buch verschlungen und warte auf das nächste. Aber zunächst empfehle ich dieses Buch allen, die Spannung lieben.

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Für mich gehört er in die Champions League deutscher Thrillerautoren. Seine klug ausgearbeiteten, exzellent recherchierten Storys greifen brisante Themen auf. Er schafft fiktive Szenarien, welche auf mich verdammt realitätsnah wirken. Die Rede ist von Horst Eckert, dessen neuer Thriller „Im Namen der Lüge“ am 09.03.2020 beim Heyne Verlag erschienen ist. Hauptkommissar Vincent Veihs, den ich bereits in „Wolfsspinne“ kennengelernt habe, ermittelt in einem Mordfall. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin. Die Staatsanwaltschaft möchte die Ermittlungen rasch abschließen. Aber Vincent vermutet ein anderes Mordmotiv, denn der getötete Journalist recherchierte für ein Buchprojekt in der rechten Szene. Während der Ermittlungen begegnet der Hauptkommissar Melia Khalid, die das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst in Düsseldorf leitet. Aufgrund eines brisanten Geheimdokument aus Antifa-Kreisen glaubt ihre Behörde an Taten einer neuen RAF. Melia hingegen misstraut der Quelle und kommt gemeinsam mit Vincent einer rechten Verschwörung ungeheueren Ausmaßes auf die Spur. Die beiden beziehen mich in ihre Gedankengänge und Ermittlungen ein. An ihrer Seite wandere ich durch einen politischen Irrgarten, treffe auf Links -und Rechtsextreme, versuche hinter die Machenschaften des Geheimdienstes und ihrer V-Männer zu kommen. Es ist irre spannend. Ich tauche voll und ganz in die Geschichte ein und versuche der Lüge auf die Schliche zu kommen. Kein leichtes Unterfangen! Es ist verworren und ab und an befinde ich mich auf einer falschen Fährte. Tatsächliche Fakten bindet Eckert geschickt in seine Handlung ein und entwickelt daraus ein denkbares Konstrukt. Zu der beeindruckenden Buchatmosphäre kommen überzeugende Charkterdarstellungen. Melia und Veit sind starke Typen mit Ecken und Kanten, gut vorstellbar, dass sie zukünftig zu einem brillanten Ermittlerteam zusammenwachsen. Interessant ist auch die Konstellation mit Melias Vater, einem Spitzenpolitiker und Veits Mutter, einer ehemaligen RAF Terroristin. Mit hohem Tempo lese ich mich durch fast 600 Seiten, unfähig das Buch auch nur für einen Augenblick aus den Händen zu legen. Am Ende bleibe ich nachdenklich zurück. Wow, was für ein Leseerlebnis, intelligent inszeniert, politisch explosiv, megaspannend!

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Ein deutscher Polit-Thriller

Von: dreamlady66 aus Leonberg

15.04.2020

(Inhalt, übernommen) Mein Name ist Melia Khalid. Ich leite das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Mir wurde ein Geheimpapier zugespielt, das die Gründung einer neuen RAF ankündigt. Das Amt steht Kopf, aber ich misstraue der Quelle. Ich habe den Verdacht, dass einige Leute in meiner Behörde selbst einen Umsturz vorbereiten. Als Teil eines rechten Netzwerks, dem Freiheit und Demokratie ein Dorn im Auge sind. Mein Chef will mich kaltstellen. Und mein eigener Vater, ein Spitzenpolitiker mit Geheimdienstvergangenheit, weiß mehr, als er zugeben will. Zum Autor: Horst Eckert, geboren 1959 in Weiden/Oberpfalz, hat in Erlangen und Berlin Politikwissenschaft studiert. Er lebt als freier Schriftsteller in Düsseldorf und arbeitete 15 Jahre als Fernsehjournalist für verschiedene Sender. 1995 erschien sein Krimidebüt „Annas Erbe“. Er gilt als „der wichtigste Vertreter des hartgesottenen Kriminalromans in Deutschland“ (Ulrich Noller, WDR), „der seine Leser mit einer Sprache fesselt, wie sie hierzulande kaum ein anderer Krimiautor beherrscht: stimmig, rasant, illusionslos“ (Martin Schöne, ZDF). Seine Romane sind ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt sowie mehrfach preisgekrönt (Marlowe für „Aufgeputscht“, Friedrich-Glauser-Preis für „Die Zwillingsfalle“, Krimi-Blitz für "Schwarzer Schwan", Herzogenrather Handschelle für "Wolfsspinne"). Der „Deutschlandfunk“ bezeichnet sie als „im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit“. Daneben schreibt Eckert auch Kurzgeschichten und lehrt in Schreibseminaren. Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit: Danke an den Heyne-Verlag für dieses Rezensionsexemplar, ich freute mich über den Erstlingsband für mich dieses Vorzeige-Autors. Horst Eckert hat in seinem aktuellen Polit-Thriller ein heisses Thema aufgegriffen und ein spannendes Buch dazu geschrieben. Besonders, wo in der heutigen Zeit das Thema Reichsbürger und Extremismus von links wieder real und schwierig rüberkommt. Das Buch beinhaltet kurze Kapitel, dadurch werden dem Leser viele Geschehnisse vermittelt und der Spannungsbogen schnell aufgebaut. Detaillierte Handlungsorte wurden gut und vorstellbar beschrieben. Die Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Charakteren und deren Privatleben wirken authentisch. Insgesamt gesehen ist dies ein brisanter und äusserst spannender Polit-Thriller, den ich gerne als lesenswert weiter empfehle und mit 5* bewerte.

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Ein Tötungsdelikt nach einem Eifersuchtsdrama bringt Vincent Veihs Truppe in Einsatz. Kommissar Bruno Wegmann, der diesen Fall leitet, lässt sich schnell von einer Beziehungstat überzeugen. Da der Täter unmittelbar festgenommen wurde, ist der Fall für Kommissar Wegmann und dem Staatsanwalt schnell abgehandelt. Die Streifenbeamtin Kim Brandstätter und Hauptkommissar Veih sehen einen anderen Tathintergrund. Der Ermordete ist Journalist und er recherchierte unter Reichsbürgern. Die Verfassungsschutzbeamtin Melia Khalid wird ein brisantes Geheimpapier zugespielt, dessen Authentizität nicht bestätigt ist. Sie versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Veihs und Khalids Wege kreuzen sich auf der Suche nach der Wahrheit. Politisch tut sich viel in dieser Zeit. Landtagswahlen stehen an. Drei RAF-Pensionäre führen Raubüberfälle auf Geldtransporter aus. Wollen sie mit ihren Raubzügen die vierte Generation von RAF-Terroristen finanzieren und Waffen beschaffen oder kämpfen sie ums eigene Überleben? „Im Namen der Lüge“ ist wieder einmal ein explosiver Politthriller. Ich habe auch wieder einmal den Eindruck, dass ich als ambitionierter Leser politisch gut informiert sein muss, um auch alles verstehen und nachvollziehen zu können. Einige Tatsachen, die in der Danksagung angeführt wurden, hatte ich so noch gar nicht in ihrer Bedeutung mitbekommen. Insbesondere die letzten beiden Sätze der Danksagung waren mir aus der Seele geschrieben: „Die Frage, was der Inlandsgeheimdienst wirklich schützt, ist berechtigt. Die Verfassung scheint es nicht zu sein.“ Die Geschichte ist fiktiv, aber wie in allen Thrillern von Herrn Eckert ist sie sehr nah an der Realität. Als Leser denke ich ständig, ja, genauso könnte es sein, und mir wird angst und bange bei dem Gedanken. Es handelt sich immer um Gedankenspiele, aber warum werden in der Realität solche und ähnliche Verbrechen, egal ob von „Rechts“ oder „Links“ nie völlig aufgeklärt? Warum besteht unser Geheimdienst, er nennt sich ja Verfassungsschutz, aus so vielen Geheimnissen, geschredderten Akten und V-Männern, die von Geheimdienstlern geschützt werden, aber vor denen wir nicht geschützt werden? Zurück zum Buch: Super spannend entblättert Herr Eckert die Machenschaften rechter Organisationen. Sie unterwandern die Parteien und den Verfassungsschutz, provozieren linke Gruppierungen und suggerieren deren terroristisches Potential, um letztlich die Regierung zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. Die ganze Paranoia der Verfassungsschützer und die Geheimnisse der Geheimnisträger, die keinesfalls publik werden dürfen, treten voll zu Tage. Pikant und erfrischend ist dabei, dass die ermittelnde Verfassungsschützerin eine farbige Deutsche mit Kraushaar ist. Kommissar Veih spielt dieses Mal eher eine Nebenrolle, aber die Brisanz seiner Beziehung als Polizist zu seiner Mutter mit RAF-Vergangenheit kam wieder voll zur Geltung. Was mir noch erwähnenswert erscheint: Wenn man Melias Manipulationen der Presse beobachtet, und zwar nicht „Bild“ oder ähnliches, sondern ernsthaft gut recherchierende Presse, die eigentlich unser Vertrauen genießt, dann erfährt das Wort „Lügenpresse“ eine andere, neue Bedeutung. Für mich steht nicht erst nach der Lektüre vorliegenden Buches fest, dass Staatsgeheimnisse, die vom Verfassungsschutz geschützt werden, eigentlich immer nur zur Vertuschung von Fehlern oder Schlimmerem und zum Schutz der Macht missbraucht werden. Danke, dass Sie uns dieses Spektakel vor Augen geführt haben. Vielleicht lässt es uns wachsamer sein.

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Während sich der Schriftsteller Horst Eckert mit seinem neuesten Roman weiterentwickelt hat, werde ich meine vorangegangenen Rezensionen zu seinen Büchern kaum noch steigern können. Mir bleibt einfach nur noch, jedem diesen Thriller zu empfehlen, der Spannung, Action und Aktualität in Romanen mag. Bei „Im Namen der Lüge“ begegnet dem Leser ein alter Bekannter: Vincent Ché Veih, Kommissar in Düsseldorf und Sohn einer RAF-Terroristin, die zwanzig Jahre im Gefängnis gesessen hatte. Von Vincent hat es bereits drei Romane gegeben. Doch er ist nicht der alleinige Protagonist in diesem Thriller. Er hat eine Protagonisten an die Seite bekommen: Melia Khalid mit Decknamen. Sie ist Leiterin der Abteilung Linksextremismus im Verfassungsschutz. Melia ist dunkelhäutig, aber in Deutschland geboren und Deutsche. Ihr Vater ist ein hohes Tier in der Bundesregierung, dem sie verboten hat, ihren Karriereweg zu ebnen. Eckert hat mit diesem Roman einen Pageturner geschaffen, der ein großes Tempo vorlegt. Das wird nicht zuletzt durch sie sehr kurzen Kapiteln hervorgerufen, die einen ständigen Szenenwechsel mit sich bringen und anhand derer der Leser mehrere Handlungen fast gleichzeitig beobachtet. Der Einstieg erfolgt mit rasanten Szenen, wie in der ersten, in welcher drei Personen ein Einkaufszentrum überfallen, um Geld zu erbeuten. Die Security-Mitarbeiter im Geldtransporter werden mit einer Panzerfaust bedroht. Oder nahe eines Kleingartenvereins auf einem Gelände von Reichsbürgern gelangen die Streifenpolizisten sehr schnell und unverhofft in eine gefährliche Situation. Zu zuter Letzt wird darauf die AFD.Zentrale in NRW in die Luft gejagt. Ein Attentat! Mit diesen Aktionen werden beide Protagonisten auf den Plan gerufen. Sowohl Polizei als auch Verfassungsschutz müssen tätig werden. Doch so schnell kreuzen sich die Wege der beiden nicht. Auch das ist ein probates Mittel, um Spannung zu erzeigen, zumindest, wenn man die anderen Vincent-Ché-Veih-Romane kennt. Die Handlungen dieses Romans wirken aufgrund ihrer Aktualität beinah wie eine Dokumentation, als würde man die Nachrichten im Fernsehen verfolgen. RAF, NSU, Verfassungsschutz, BKA – dazwischen Polizisten, die mit der rechten Szene kuscheln. Die bis heute bekannten Fakten in der Realität lassen ruhigen Gewissens den Gedanken zu, dass alles so gewesen sein könnte wie Horst Eckert es in diesem Thriller beschrieben hat. Es ist beängstigend! Eine große Portion Spannung stammt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der agierenden Figuren und deren Ziele. Auch die Beziehung von Vincent und seiner Mutter wird einer erneuten Prüfung unterzogen. Eckerts Lösung ist sympathisch. Dieses Spannungsgeflecht aus den Figuren heraus erinnert mich an die Fernsehserie „Homeland„. Neben der konkreten Abwehr einer Bedrohung verfolgt jede Figur ihre eigenen Ziele. Sie gibt diese aber nie vollständig preis. Schon gar nicht allen anderen Figuren gegenüber. Es wird immer etwas zurückgehalten. Nicht gegenüber den Lesern oder den Zuschauern, diese fühlen sich dann immer ein bisschen schlauer als die handelnden Figuren. Dafür werden sie dann aber stets davon überrascht, wie diese Figuren handeln. Was soll ich abschließend sagen? Ein atemberaubender Thriller, den es zu lesen lohnt und der das Zusammenspiel von Politikern, rechter Szene und autonomen Linken in einem anderen Licht erscheinen lässt. Jede Menge Fiktion mit einem Touch Dokumentation und Breaking News. Klasse! © Detlef Knut, Düsseldorf 2020

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Die Grundsätzliche Frage in diesem Buch ist eine, die Politiker immer mal wieder stellen - wenn auch meist wenig ernsthaft. Sie lautet: “Sind wir auf dem linken Auge blind?”. Ich behaupte jetzt einfach mal, unser Staat ist gerne auf beiden Augen blind und oft noch taub dazu. So vermeidet er nämlich unbequeme Dinge, die nur Ärger bedeuten und noch dazu die Finanzlage in Unordnung bringen. Linke als Feindbild Melia Khalid würde diese Frage nach der einseitigen Farbenblindheit mit einem eindeutigen Ja beantworten. Die Tochter einer Somalierin und eines deutschen Politikers leitet beim Verfassungsschutz das Referat Linksextremismus. Dort kursiert ein Pamphlet, das vermuten lässt, dass die RAF rund 20 Jahre nach ihrer Auflösung wieder auferstehen will. Melia ist bereit alles, auch illegales, zu tun um das zu verhindern. Aber bald wird ihr klar, dass irgendetwas nicht stimmen kann und Beweise manipuliert wurden. Erschreckend nah am Zeitgeschehen Auch in Im Namen der Lüge zeigt Horst Eckert wieder das er mit seinen Thrillern ganz nah am Zeitgeschehen ist - manchmal schon erschreckend nah. Die Gefahr, die besteht, wenn linke und rechte Gewalt gleichgesetzt werden und somit die Eine die Andere bagatellisiert konnte man in Hanau eindrücklich erleben. Wenn selbst ein Horst Seehofer vom Rechtsextremismus als "größter Bedrohung in unserem Land" spricht, sollte das jedem zu denken geben. Aufmerksam werden und bleiben Ob man ausgerechnet dem Verfassungsschutz, der in den Ermittlungen um die NSU-Morde eigentlich durchgehend negativ aufgefallen ist, nun mit den grundlegenden Ermittlungen zum Rechtsextremismus beauftragen sollte finde ich auf jeden Fall fragwürdig. Horst Eckert gibt darauf keine Antworten, aber er sorgt dafür, dass seine Leser darüber nachdenken und vielleicht ein bisschen aufmerksamer sind. Spannend und rasant Aber natürlich ist Im Namen der Lüge keine trockene, langweilige politische Bildung wie zumindest ich sie noch aus der Schule kenne, sondern ein spannender, rasanter und nervenaufreibender Thriller. Nach den ersten paar Seiten fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen - was aber dank dem allgemeinen Aufruf zum social distancing und der Pandemie-Lage so gar kein Problem war. Mein Fazit: Im Namen der Lüge von Horst Eckert ist ein Meisterwerk an Spannung, aber auch an realitätsnähe. Ich liebe diese Art Bücher, allerdings nicht so oft (von wegen latente Paranoia) und vor allem nur von einigen wenigen Autoren wie eben Horst Eckert oder z. B. Christian von Ditfurth

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Im Namen der Lüge

Von: dorli aus Berlin

19.03.2020

Düsseldorf. Melia Khalid, Leiterin des Referats für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst, bekommt ein Geheimpapier zugespielt, das die Terrorpläne einer neu gegründeten RAF offenbart. Melia hat bezüglich der Echtheit des Papiers Zweifel, doch die Bestätigung durch eine weitere Quelle, zeitgleiche Überfälle auf Geldtransporter durch RAF-Rentner und der Brandanschlag auf eine Geschäftsstelle der AfD zerstreuen ihre Bedenken und lassen sie entsprechend handeln. Als sie erkennt, dass ein falsches Spiel mit ihr gespielt wird, ist es schon fast zu spät… Auch Hauptkommissar Vincent Che Veih hat alle Hände voll zu tun. Ein Mord im Umfeld einer Gruppe Reichsbürger lässt auf den ersten Blick eine Beziehungstat vermuten. Doch es gibt ein paar Ungereimtheiten, die Vincent stutzig machen… Horst Eckert hat mich mit „Im Namen der Lüge“ von der ersten Seite an fest im Griff gehabt. Der Thriller wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Realität und Fiktion – einmal mehr stellt der Autor äußerst brisante politische Themen in den Mittelpunkt seines Romans und geht dabei der Frage nach, ob zur Eindämmung von Terror und Gewalt jedes Mittel recht ist. Dürfen Politik, Justiz und Verfassungsschutz die Grenzen der Legalität zur Vermeidung von Anschlägen überschreiten? Und was passiert eigentlich, wenn Beamte die ihnen verliehen Macht missbrauchen? Mit Melia Khalid schickt der Autor eine Protagonistin ins Rennen, die ihren Job sehr ernst nimmt. Das Ziel der Tochter einer politisch Verfolgten aus Somalia und eines deutschen Spitzenpolitikers ist es, Terroranschläge zu verhindern; dafür schöpft sie alle ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen voll aus und schreckt auch nicht davor zurück, sich am Rande der Legalität zu bewegen. Vincent Veih hat es als Sohn einer ehemaligen RAF-Terroristin selten leicht in seinem Leben gehabt – ein Umstand, der ihn stark gemacht hat. Er lässt sich von niemandem gängeln, sondern ermittelt, wie er es für richtig hält. Dass er dabei immer wieder aneckt, kümmert ihn nicht. Neben dem fesselnden Schreibstil hat mir der vielschichtige Handlungsaufbau besonders gut gefallen. Mehrere Handlungsstränge, unterschiedliche Schauplätze und häufige Perspektivewechsel sorgen für ein lebhaftes und abwechslungsreiches Geschehen. Zudem sorgen unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen dafür, dass die Sogwirkung des Thrillers bis zur letzten Seite nicht abreißt. „Im Namen der Lüge“ hat mir sehr gut gefallen - ein rasanter Politthriller, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.

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