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Rezensionen zu
Das kalte Reich des Silbers

Naomi Novik

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Irgendwie hat es für mich hinten und vorne nicht gepasst. Es hat mich zwar gefesselt, weil ich dachte, bzw. mir erhoffte das BALD "etwas" kommt - aber ich wurde leider nur enttäuscht. Ich war wirklich das erste mal in meinen leben ein bisschen auf mich angefressen das ich das Buch die ganze Nacht durchgesuchtet habe, und dafür auf meinen Schlaf verzichtet habe. Es war für mich einfach nicht Rund. Kompliziert und Anstrengend. Bedrückend und Verwirrend. Die Idee war gut... die Umsetzung für mich leider nicht wirklich gelungen. Wahrscheinlich wird es jemanden besser gefallen der etwas besser mit dem Schreibstil und Erzählstil klar kommt. Für mich gibts daher GANZ knappe 2 von 5 Masken

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Dieses Jahr will der Winter nicht enden, er ist kälter und länger als je zuvor und die Nahrung knapp. Mirjem lebt mit ihren Eltern in einem kleinen ärmlichen Haus, der Winter zerrt an der Gesundheit ihrer Mutter und sie haben nicht genug Geld, um Medizin zu kaufen. Ihr Vater ist Pfandleiher und ist zu weichherzig das verliehene Geld wieder einzutreiben. So macht Mirjem sich auf den Weg seine Arbeit zu erledigen, mit sehr guten Erfolgen. Schnell verwandelt sie Geld in Gold und Mirjem sagt auf dem Weg nach Hause zu ihrem Hausmädchen: »Ich kann Silber in Gold verwandeln.« Diese Aussage hören die Staryk, ein magisches Eiswesenvolk, und sie lieben Gold. Sie zwingen Mirjem ihr Silber in Gold zu verwandeln. Ich finde die Umsetzung von dem Buch einfach genial. Die Kapitel werden immer von anderen Personen in der Ich-Form geschrieben. Ich hatte keine Schwierigkeiten die Personen auseinander zu halten. Vom ersten Satz an wusste ich, wer gemeint war. Die Staryk können ohne den Winter nicht überleben und versuchen ihn das ganze Jahr aufrechtzuerhalten, ein Feuerdämon dürstet nach der Kälte der Staryks und will sie verschlingen. Mirjem, die gezwungen wird Silber in Gold zu verwandeln, will helfen den Winter aufzuhalten. Als ich das Cover gesehen habe, stand für mich klar, dass ich dieses Buch haben musste. Ich liebe es einfach. Es sieht kühl aus und strahlt doch Wärme durch die Frau auf dem Cover aus, genau wie Mirjam ist. In ihrem Geschäft bleibt sie knallhart und trotzdem hat sie einen weichen Kern. Der Klappentext ist ansprechend und macht neugierig. Es ist mal eine andere Geschichte, ohne viel Liebesschwüre und Romantik, was mir sehr gut gefallen hat. Den Schreibstil von Naomi Novik liebe ich, er ist verständlich und hat eine klare Struktur. Die Geschichte hat kein offenes Ende und ist in sich abgeschlossen. Ich hoffe trotzdem, dass es noch mehrere Teile geben wird. Die Figuren sind mir richtig ans Herz gewachsen und jede war auf seine Weise etwas ganz besonderes. Am liebsten würde ich alles ausplappern, was diese Geschichte ausmacht. Lasst euch überraschen.

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Der Einstieg in die Story hat mir gut gefallen und ich war sofort gefangen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen hätten wir Mirjem, das arme Bauernmädchen Wanda und ihre Familie, sowie Irina - die Tochter des Herzogs. Man lernt die verschiedenen Charaktere, sowie deren Geschichten und Schicksale kennen. Für mich persönlich waren es stellenweise zu viele Details, sodass die Spannung dabei stellenweise zu kurz kam. Die Spannung kam eher schleichend und die Story wirkte dadurch auch immer etwas langatmig, dennoch hat mir die Idee hinter der Story durchweg gut gefallen. Das Buch bekommt von mir 3,5 Federn.

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Nachdem ich lange um "Das dunkle Herz des Waldes" der Fantasy-Newcomerin Naomi Novik vor etwa zwei Jahren herumgeschlichen bin, nur um es dann nie zu lesen, musste ich bei ihrem zweiten Fantasy-Epos im cbj-Verlag natürlich zuschlagen und mir selbst ein Bild ihres Stils verschaffen, der die Fantasy-Welt verzückte. Schon nach wenigen Seiten konnte ich jede der begeisterten Rezensionen nachvollziehen und mich der Geschichte, die an eine Mischung aus "Das Reich der sieben Höfe" von Sarah J. Maas und "Wintersong" von S. Jae Jones erinnert ohne eine davon wirklich nachzuerzählen, gespannt hingeben. Und so bezauberte mich Noami Novik mit einem fantastischen Porträt dreier starker Frauen in einer Welt voller Intrigen, winterlicher Kälte und dämonischem Feuer. Schon die wunderschöne Gestaltung hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Auch wenn es einige Dinge gibt, die mich ein wenig stören, konnten diese nicht den schillernden Gesamteindruck trüben. Mit dem mattweißen Hintergrund, den silbernen Bäumen, dem glänzenden Eis und den kleinen Vögeln werden wir in eine kalte aber doch funkelnd schöne Winterwelt entführt, von der sich das Mädchen mit den langen braunen Haaren und dem grünen Kleid wunderbar abhebt. Auch wenn sie super ins Bild passt, stört sie mich in zweierlei Hinsichten. Erstens mag ich aus Prinzip keine echten Gesichter auf Buchcovers da sie oft nicht mit meiner Vorstellung des Protagonisten korrespondieren. Und zweitens geht es hier um drei beinahe gleichwertige Protagonistinnen während durch das Cover und auch durch den Klapptext fälschlicherweise suggeriert wird, Mirjems Schicksal sei das einzige, um was es hier ginge. Da mir das deutsche Cover hier aber ausnahmsweise mal besser gefällt als das Original will ich hier aber mal nicht kleinlich sein. Denn die Gestaltung schafft es nicht nur schön auszusehen und die kalte, funkelnde, düstere Stimmung der Geschichte zu vermitteln, auch wichtige Aspekte wie der Kontrast von Silber und Gold sind hier durch den goldenen Titel und die goldene, glänzende Ranke verarbeitet. Unter dem Umschlag erwartet uns ein schlichtes Grau, doch schlägt man das Buch auf, sind die Innenseiten in glänzendem Gold gehalten. Erster Satz: "Die wahre Geschichte ist nicht halb so hübsch wie die, die man euch erzählt hat." Damit beginnt Noami Novik ihre Geschichte um Schulden, Handel, Intrigen, Leid, Dunkelheit und Winter aber auch um Freundschaft, Familie, Ehrlichkeit, harte Arbeit und goldener Lohn. Und sie behält Recht - hübsch ist diese Geschichte wahrlich nicht. Sie handelt nicht von Prinzessinnen, Aufstieg, Schönheit, wahre Liebe und dem großen Glück sondern erzählt das eng verflochtene Schicksal dreier starker, junger Frauen, die auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt sind und dabei in ein verrücktes Abenteuer geraten. "Dreimal, sterbliches Mädchen", antwortete er in einem Rhythmus der beinahe wie ein Lied klang. "Dreimal sollst du für mich Silber in Gold verwandeln, oder du wirst selbst zu Eis werden." (…) "Und dann?" Er lachte hoch und wild und sagte höhnisch: "Und dann, wenn es dir gelingt, werde ich dich zu meiner Königin machen." - Mirjem - Zuerst lernen wie Mirjem kenne, die Tochter eines jüdischen, gutherzigen Pfandleihers, die ihren knurrenden Magen und das eingefallene Gesicht ihrer Mutter nicht mehr ertragen kann und beginnt, unnachgiebig Schulden zurückzufordern. Bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen, woran der kalte Herr des Waldes, der König der Staryk sehr interessiert ist. Er stellt ihr drei unmögliche Aufgaben und so scheint es für ihr Leben nur noch zwei Optionen zu geben - entweder sie wird von ihm in Eis verwandelt oder sie lebt bis an ihr Lebensende als seine Königin in seinem Winterreich und verwandelt Silber in Gold, wodurch seine Macht erstarkt und der Winter erbarmungslos über ihre Heimat kommen würde... "Was Ihr in meine Hände legt, ist mehr als alles, was ich besitze", sagte ich, weil es wehtat, sie diese Dinge sagen zu hören, die nicht wahr waren, als wäre ich nur aus Herzensgüte gekommen, um ihr zu helfen und nicht, weil ich an Silber kommen und weil ich in Sicherheit sein wollte. "Dann hast du nicht genug, und ich habe mehr, als ich brauche", sagte sie. "Still jetzt, meine Liebe. (…) Es gibt Männer, die im Inneren Wölfe sind, und sie wollen andere Menschen fressen, um sich die Bäuche vollzuschlagen. Und so ein Mann hat dein ganzen Leben lang mit dir unter einem Dach gelebt. Aber da seid ihr nun, du und deine Brüder, und du bist nicht verschlungen worden und in keinem von euch lebt ein Wolf. Ihr habt einander zu essen gegeben und ihr habt den Wolf ferngehalten. Das ist alles, was wir auf der Welt füreinander tun können: den Wolf fernhalten." - Wanda - Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Wanda, die Tochter eines vereinsamten Bauers, welcher seit dem Tod ihrer Mutter jedes Geld versäuft, sie und ihre zwei Brüder Sergej und Stepon verprügelt und plant, sie möglichst gewinnbringend an den ersten Heiratsinteressenten zu verschachern. Als sie bei Mirjem angestellt wird um ihr beim Eintreiben der Schulden behilflich zu sein, sie die Magie der Zahlen und Buchstaben erlernt, eigenes Geld verdient und zum ersten Mal mit Respekt behandelt wird, keimt in ihr der Traum nach einem freien, selbst bestimmten Leben auf und sie ahnt, dass sie so viel mehr sein kann und viel mehr wert ist, als die Arbeit ihrer Hände und die gesunden Kinder, die sie gebären kann... Als drittes lernen wir die junge Irina kennen, die als Tochter des Herzogs von Wisnja den höchsten Stand der drei Mädchen hat, jedoch keineswegs besser dasteht als die zwei anderen. Als unscheinbare, blasse Tochter seiner ersten Frau ist sie für ihren intriganten Vater nicht mehr wert als eine Magd und die Optionen für eine gewinnbringende Heirat stehen sehr schlecht. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ein dürres, jüdisches Mädchen namens Mirjem vor ihrer Tür auftaucht und ihr für ein Vermögen ein Schmuckensemble aus eiskaltem Silber verkauft, das nicht ganz von dieser Welt zu sein scheint. Denn sobald Irina den Ring, die Kette und die Krone trägt, umschmeichelt sie die kalte Kraft des Silbers und lässt sie wie eine aufregende Schönheit wirken. Damit rechnet sich ihr Vater eine reale Chance auf die Heirat mit dem jungen, unverheirateten Zaren aus, der wenige Tage später zu Besuch kommen soll. Doch dieser verbirgt ein feuriges Geheimnis und um zu überleben muss Irina einen tödlichen Handel mit ihm eingehen... "Was sehen die anderen?", fragte er. Ich nahm ihm das Bild aus der Hand und sah mich zum ersten Mal mit meiner Krone. (…) Es war ein gewöhnliches Gesicht ohne Schönheit, aber es war ganz sicher meines und nicht das Gesicht von jemand anderem. "Mich", antwortete ich und reichte ihm das Blatt zurück." - Irinia - Keine von den Dreien ist eine Schönheit, doch alle kämpfen sie mit Hingabe für das, was sie lieben und lassen sich in der kalten, männerdominierten Welt nicht unterkriegen. Die interessante Art und Weise, wie die Schicksale miteinander verwoben sind, wie die Autorin immer wieder Orte und Symbole einfügt, die die Protagonisten auf subtile Art und Weise verbinden nur um an Ende alle Stränge spektakulär zusammenfließen zu lassen, hat mich sehr beeindruckt. Sehr gerne habe ich verfolgt, wie die Drei das tun, was sie für richtig halten, dabei unglaubliche Risiken eingehen, gegen dunkle Mächte kämpfen und daran wachsen. Wer dabei auf herzzerreißende Lovestories wartet, der wird enttäuscht werden, denn erst am Ende lassen sich leise Andeutungen finden, die jedoch sehr offen und distanziert bleiben. Doch diese Geschichte hat keine brennende Leidenschaft und knisternde Romantik nötig, um Leserherzen zu gewinnen. Dieser Roman lebt vielmehr vom krassen Wechselspiel zwischen kühler, berechnender Logik und mythischer, düsterer Fantasy und verblüfft immer wieder mit Wendungen, Intrigen und Gedankenspielen, die weitaus komplexer sind, als man das von Fantasy-Romanen erwarten würde. Wer die wirklichen Strippenzieher, was deren Motive und wie ihre Verhältnisse in dieser Geschichte sind, wird erst sehr spät aufgedeckt, sodass es trotz einiger kurzer Wiederholungen im letzten Drittel bis zum Ende spannend bleibt. *Spoiler Alert* Das Ende an sich tritt dann relativ abrupt auf den Plan und bleibt außerdem recht offen. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem aber dass alle der vermeintlichen Monster am Ende jedoch entlastet werden und sogar die Opferrolle annehmen ist dann doch etwas unglaubwürdig und so gerät die sorgsam aufgebaute Ambivalenz von Mirnatius und dem Staryk König am Ende aus dem Gleichgewicht. *Spoiler Ende* "Ein silberfarbenes Glitzern war in der Ferne zwischen den Bäumen aufgetaucht; die Straße der Staryk blitzte auf. Die Pferde liefen noch schneller, aber die Straße der Staryk blieb den ganzen Heimweg über bei uns und glänzte zwischen den Bäumen. Ich konnte sie an meiner Seite spüren: ein Hauch von kälterem Wind, der versuchte, sich an mich zu pressen und durch meine Haut zu schneiden. Aber ich kümmerte mich nicht darum. Die Kälte in mir war größer als die Kälte da draußen." - Mirjem - Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die oft wechselnden Perspektiven nicht gekennzeichnet wurden. Anstatt dass wie in etlichen anderen Romanen durch ein Name, ein Zeichen oder eine Formatierungsänderung deutlich gemacht wird, wer im folgenden Paragraph die Ich-Erzählung übernimmt, werden wir hier einfach in eine Perspektive hineingeworfen und müssen uns in den ersten Sätzen durch den Kontext erschließen, aus wessen Sicht wir die Handlung gerade erleben. Das ist zuerst sehr seltsam, anstrengend und kann auch zu Missverständnissen führen, da wir gegen Ende neben Mirjem, Wanda und Irina auch die Perspektiven von Wandas Bruder Stepon, dem Zaren Mirnatius oder Irinas Kinderfrau Magreta einnehmen. Was hingegen wieder sehr für die Autorin spricht ist, dass hier jede Person als Ich-Erzähler eine ganz individuelle Erzählerstimme bekommt, die durch besondere Formulierung, Wortwahl und atmosphärische Färbung zustande kommt. Wer das hinbekommt, spielt erzähltechnisch definitiv auf höchstem Niveau. An dieser Stelle also ein großes Kompliment an die Übersetzerin Marianne Schmidt für die tolle Leistung! Nichtsdestotrotz hätte es mir das Lesen sehr viel einfacher gestaltet, wenn ein Perspektivenwechsel durch Namen gekennzeichnet gewesen wäre. "Sie streichelte mir über den Kopf und sagte zärtlich: "Irinuschka, meine Tapfere. Trauere nicht so. Der Winter ist vorüber." "Ja", sagte ich, und meine Kehle schmerzte. "Aber er ist vorüber, weil ich dem Feuer Nahrung gegeben habe, Magra, und es verlangt nach mehr Holz." - Irina - Auch abseits der Erzähltechnik spielt Naomi Noviks Stil in einer Top-Liga. Bildgewaltig und voller Details (576 Seiten!!) entführt sie in ein winterliches Fantasy-Setting, das zwischen Urban-Fantasy und High-Fantasie schwankt und viele spannende neue Ideen präsentiert. Anstatt über altbekannte Wesen wie Vampire, Werwölfe, Fae, Elfen, Zwerge oder Hexen zu schreiben lässt sie einen Feuerdämonen auf ein ganz neues Volk treffen: die Staryk - strahlende, kalte Eiswesen, die ihre ewige Winterwelt der Dunkelheit abgerungen haben und sonnenwarmes Gold sammeln um gegen diese bestehen zu können. Mit der Aufgabe, Silber in Gold zu verwandeln und weiteren Parallelen erinnert ein Teil der Handlung an eine neue Version des Märchens "Rumpelstilzchen“ von den Brüdern Grimm. Bei genauerem Hinsehen tauchen jedoch mehr Elemente aus slawischen Märchen auf. Das winterliche Königreich Lithvas erinnert sehr an das Russland vergangener Tage, wo Zaren herrschen, Juden verfolgt werden und Erzählungen über die Baba Jaga kursieren - wir befinden uns also definitiv in einer eher östlich orientierten Mythologie. Zwischen Problemen und Grausamkeiten von dieser Welt mischen sich scheinbar mühelos magische Phänomene und Naomi Novik schafft es mit manchmal etwas sperrigen aber immer magischen Worten, eine spannende neue Welt zum Leben zu erwecken. "Er stieß ein raues, wildes Lachen aus. "Was hast du denn noch nicht von mir bekommen? Meine Hand und meine Krone und meine Würde, und du verlangst, dass ich dir noch mehr gebe? Nein. Du solltest zufrieden sein mit dem, was du bereits von mir erhalten hast, im Gegenzug für deine Gabe. Sterbliches Mädchen, sei gewarnt", fügte er mit einem kalten Zischen hinzu. Seine Augen waren jetzt so zusammengekniffen, dass sie nur noch blaue Schatten waren wie ein tiefer Spalt in einem gefrorenen Fluss - eine Warnung, nicht hindurchzufallen und im Wasser darunter zu ertrinken." - Mirjem - Da ist eine Tochter, die innerlich hart und kalt wie Eis wird, damit ihre Familie überleben kann. Da ist eine Mutter, die ihr Kind für ein bisschen Macht dem Verderben ausliefert. Da sind Väter, die ihre Kinder bis zur Besinnungslosigkeit schlagen oder versuchen ihre Töchter möglichst gewinnbringend zu verheiraten. Da sind Familien, die von Hunger und Verzweiflung zu Gräueltaten getrieben werden, als deren Getreide in der Kälte verfault und deren Vieh erfriert. Und zwischen dem weltlichen Leid sind da geheimnisvolle, schneeweiße Straßen, die sich plötzlich zwischen schneebedeckten Bäumen auftun und wieder verschwinden. Bäume, die die Seele gestorbener Menschen aufnehmen. Schlichte Röcke, die sich in Ballkleider verwandeln. Silber, das Menschen in seinen Bann zieht und Gold, das den Frühling fern hält. Da ist eine winterliche Welt mit einem gläsernen Berg und Hütten, die auf der Grenze der Existenzen errichtet sind. Und wie das kalte Silber in den Schatzkammern der Staryk durch Mirjem zu warmem Gold wird, werden hier Worte durch Naomi Novik zu einem tiefgründigen, bewegenden, dunklen Erlebnis, das man nicht mehr so schnell vergisst. Fazit: Das fantastische Porträt dreier starker Frauen in einer Welt voller Intrigen, winterlicher Kälte und dämonischem Feuer. Komplex, atmosphärisch, bewegend, düster und doch voller funkelnder Schönheit - so muss Fantasy sein!

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Inhalt: Mirjems Familie ist bisher ganz gut über die Runden gekommen, allerdings reicht das Geld eines Tages nicht mehr aus. Deshalb übernimmt Mirjem die Arbeit ihres Vaters, die daraus besteht, das Geld der Leute einzutreiben. Als sie damit erfolgreich wird als gedacht und den Leuten, ganz gleich, welche Ausrede sie parat haben, immer Geld aus den Taschen ziehen kann, verbreitet sich das Gerücht, sie könne Silber in Gold verwandeln. Aus diesem Grund wird auch der geldgierige Sharyk auf sie aufmerksam und möchte sie, wenn sie drei Aufgaben erfolgreich erfüllen kann, zu seiner Frau nehmen. Aber auch Wanda, die mit ihren Geschwistern eine harte Zeit durchmachen muss und Irina, eine Prinzessin, die einen Mann, der von einem Dämon besessen ist, heiraten soll, stehen vor großen Problemen... Meine Meinung: "Das kalte Reich des Silbers" ist ein Einzelband, der auf dem Märchen "Rumpelstilzchen" aufbaut. Als ich den Klappentext des Buches das erste Mal gelesen habe, ist es sofort auf meine Wunschliste gewandert, denn es klang total vielversprechend und auch das Cover konnte mich auch verzaubern. Das wohl Besonderste an dem Buch ist, dass es nicht nur eine Protagonistin gibt, so wie ich es erwartet hätte. Auf dem Klappentext ist nur von Mirjem die Rede, allerdings gibt es in "Das kalte Reich des Silbers" mehrere Protagonisten, die aus ihrer Perspektive erzählen. Weil es wirklich ziemlich viele Charaktere waren, mache mehr und manche weniger oft vorkamen und es immer ein ziemlich abrupter Wechsel war, kann ich gar nicht mehr so genau sagen, aus wie vielen verschiedenen Persepektiven erzählt wurde. Das muss ich auch leider etwas bemängeln, denn mir hat einfach die Beschriftung der Namen über dem Text gefehlt, deshalb konnte ich das Gelesene auch meist erst viel später und manchmal sogar gar nicht, einer Person zuordnen. Trotzdem sind drei Personen ganz besonders herausgestochen, weil sie in dem Buch die größte Rolle spielen, und deshalb möchte ich auf diese Charaktere nun kurz eingehen. Zum einen gehört natürlich Mirjem zu diesen drei wichtigen Personen. Sie mochte ich wirklich gerne, denn sie hat kein Blatt vor den Mund genommen, war fast immer ehrlich und authentisch. Manchmal kam sie mir aber auch etwas kalt und berechenbar vor, was aber ihrer Situation zu schulden war. Auch Wanda spielt eine ziemlich große Rolle. Ihr Vater kann seine Schulden bei Mirjem nicht begleichen und deshalb kommt sie mit zu ihr auf den Hof und arbeitet für sie und ihre Familie. Wanda war für mich der stärkste und sympathischste Charakter, obwohl sie schon so viel erleben musste und es noch nie einfach hatte. Mit Irina, der Tochter eines Königs, der sie gegen ihren Willen zum Heiraten gezwungen hat, wurde ich nicht richtig warm, weil sie einem wenig Einblicke in ihre Gefühlswelt und ihr Leben gegeben hat. Sie wurde auch im Buch als kalte Person beschrieben und deshalb konnte ich mit ihr kein richtiges Verhältnis aufbauen. Ich habe schon oft gehört, dass der Schreibstyl von Naomi Novik etwas gewöhnungsbedürftig sein soll und hatte aus diesem Grund anfangs etwas Angst, dass ich nicht gleich in die Geschichte rein finden würde. Zum Glück hat sich meine Vermutung aber nicht bestätigt, denn ich fand ihren Schreibstyl total toll. Er war zwar nicht ganz einfach gestrickt, wie der Schreibstyl von manch anderen Autoren, allerdings finde ich es gerade schön, wenn sich der Schreibstyl etwas abhebt. Zudem hatte ich Bedenken, dass das Buch zu sehr an "Das Reich der sieben Höfe" erinnern wird. Ich habe auch ein paar Parallelen feststellen können, aber es ist auch schwer, ein Buch zu schaffen, in dem es keine einzige Parallele zu einer anderen Geschichte gibt und der restliche Inhalt hat sich dann doch ziemlich unterschieden. Die Handlung hat mir soweit auch immer gut gefallen, vor allem ist vieles passiert, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Das einzige, an dem ich etwas auszusetzen habe, ist wie gesagt, dass "Das kalte Reich des Silbers" aus so vielen Perspektiven erzählt wurde und ich dadurch öfter mal durcheinander gekommen bin. Mache der Perspektiven waren für mich auch uninteressant und dadurch hat sich das Buch teilweise sehr in die Länge gezogen. Auf der anderen Seite fand ich es aber auch wieder total spannend und interessant, wie es Naomi Novik geschafft hat, alle Personen miteinander zu verknüpfen und Verbindungen herzustellen, mit denen ich anfangs nicht gerechnet hätte. Meine Meinung: Naomi Novik hat mit "Das kalte Reich des Silbers" eine wundervolle, bildliche Fantasy Geschichte geschaffen, die wirklich lesenswert ist. Wenn der Perspektivenwechsel etwas strukturierter und weniger gewesen wäre, wäre das Buch für mich perfekt gewesen.

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Als Tochter eines gutherzigen Pfandleihers fordert Mirjem Schulden zurück und bald wird gesagt, dass sie Silber zu Gold verwandeln könne. Diese Nachricht dringt auch ins Land der Staryk, welche magische Eiswesen sind. Der König der Staryk fordert sie auf dieses Können unter Beweis zu stellen und entführt sie in sein Reich. Als Königin soll sie an seiner Seite leben – doch zur gleichen Zeit bricht bei den Menschen der tiefe Winter ein... Von Naomi Novik habe ich bereits „Das dunkle Herz des Waldes“ gelesen und war nun auf ihr neues Buch gespannt. Das Cover konnte mich in seinem Bann ziehen. Es wirkt sehr geheimnisvoll und man kann sich schon etwas vorstellen, wie das Reich der Staryk aussehen wird. Das Buch ist etwas komplex aufgebaut. So wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten erzählt, dies wird jedoch nicht am Anfang des Kapitels angekündigt, sondern man muss es sich erst beim Lesen erschließen. Dies war am Anfang sehr verwirrend, nach einer Zeit habe ich aber das Muster der Autorin einigermaßen durchblickt. An den Schreibstil muss man sich erst einmal gewöhnen und ich kann mir gut vorstellen, dass er manche auch nicht anspricht. Daher würde ich empfehlen die Leseprobe zu lesen. Mirjem steht im Fokus der Geschichte. Sie ist eine sehr sympathische Person und nimmt ihr Schicksal in die Hand. So versucht sie sich aus der Armut zu kämpfen und macht sich somit unter anderem auch Feinde. Aber auch andere Personen, welche sich im Umfeld von Mirjem befinden, werden näher beleuchtet. So begleiten wir Wanda, welche die Schulden für ihren Vater bei Mirjem abarbeitet. Sie hat eine starke Charakterentwicklung durchlaufen und ich mochte sie durch ihre Taten sehr gerne. Irina ist die Tochter eines Herzogs und somit lernt man diese Welt auch aus einer ganz anderen Sichtweise kennen. Bei ihr konnte ich ihre Handlungen gegen Ende der Geschichte nicht ganz verstehen, trotzdem ist sie jedoch eine sehr starke Frau, genauso wie auch Mirjem und Wanda. Die Autorin hat es geschickt geschafft die unterschiedlichen Handlungsstränge zu einem Gesamtkonstrukt zusammenzuspannen. Auch aus der Sicht von anderen Persönlichkeiten sehen wir die Geschichte. Beispielsweise lernen wir den Bruder von Wanda oder das Kindermädchen von Irina, Magreta näher kennen. Die Welt, welche Naomi Novik erschaffen hat, war meiner Meinung nach einzigartig. Die Menschen haben zwar Angst vor den Staryk, da sie fast schon besessen von Gold sind, sie sind jedoch auch sehr neugierig. Das Land der Staryk wird sehr ausschweifend beschrieben. Somit werden manche Orte und Sachen sehr detailgetreu erläutert, manche konnte man sich leider nicht gut vorstellen, da sie nicht erklärt wurden. Das fand ich etwas schade, denn das Setting hat mich sehr interessiert und auch das Wesen der Staryk. Diese Eiswesen scheinen eine ganz andere Kultur zu haben, welche immer wieder angedeutet wird und was ich auch sehr geschätzt habe. Die Haupthandlung dreht sich nicht nur um Mirjem, welche Silber in Gold verwandeln kann, wie es im Klappentext steht, sondern es handelt mehr um einen Kampf zwischen zwei Feinden. Darauf werde ich nicht näher eingehen, da ich sonst spoilern würde. Man errät im Laufe der Geschichte, in welche Richtung sich die Handlungen bewegen. Da es mehrere Sichten gibt, wurden leider auch sehr nebensächliche Tätigkeiten erzählt, sodass es schon etliche Längen gab. Meiner Meinung nach hätte das Buch um ein paar Seiten gekürzt werden können. Eine Liebesgeschichte gibt es auch, welche aber stark im Hintergrund gehalten wurde. Man hat davon fast nichts geahnt - und plötzlich war sie da. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr auf die Gefühle der Personen eingegangen hätte. Manche denken, es würde sich um eine Art Märchenadoption von Rumpelstilzchen handeln, und die Gedanken kann ich auch nachvollziehen, jedoch würde ich die Geschichte nicht darauf reduzieren - denn sie ist sehr viel mehr. Fazit: Ein außergewöhnliches Buch, welches durch den Perspektivwechsel und dem Schreibstil sehr verwirrend sein kann. Die Welt der Staryk konnte mich faszinieren, genauso wie auch die drei Charaktere Mirjem. Wanda und Irina. Trotz ein paar Kleinigkeiten kann ich es Fantasy Fans nur empfehlen und es bekommt von mir 4 Sterne.

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Mirjems Familie leidet Hunger, weil ihr Vater, der als Pfandleiher arbeitet, zu nett zu seinen Kunden ist und das verliehene Geld nicht eintreibt. Als Mirjem alt genug ist, nimmt sie selbst diese Aufgabe in die Hand und das sehr erfolgreich. Das ruft aber den König der Staryk auf den Plan und dieser fordert sie auf, Silber in Gold zu verwandeln. Als Mirjem diese Aufgabe erfüllt, in dem sie das Silber der Strayk zu Schmuck verarbeiten lässt und teuer verkauft, nimmt der König sie einfach mit in sein Reich, denn er will sie zu seiner Königin machen. Bereits als ich dieses Buch in der Vorschau des Verlages gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss. Denn mit Das dunkle Herz des Waldes konnte mich die Autorin völlig begeistern. Das hier wird auf jeden Fall eine Lobeshymne auf das Buch, denn die Geschichte konnte mich völlig in den Bann ziehen. Die Geschichte ist sehr komplex und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das mochte ich sehr , denn so bleibt die Handlung immer spannend. Eigentlich gibt sogar drei weibliche Hauptfiguren, neben Mirjem ist da noch Wanda, die für Mirjem arbeitet und Irina, die Tochter eines Herzogs. Das Schicksal der drei ist eng mit einander verbunden und die Autorin lässt sehr geschickt die Fäden zu einer wunderbaren Geschichte zusammen laufen. Alle drei machen im Laufe der Handlung eine erstaunliche Wandlung durch und wachsen an ihren Problemen und Aufgaben. Das hat mir unheimlich gut gefallen und jeder der drei ist etwas Besonders. Die Autorin zeigt hier sehr starke weibliche Charaktere. Romantik gibt es übrigens auch. Die Welt, in die uns die Autorin hier entführt, ist sehr faszinierend. Sie adaptiert hier das Märchen Rumpelstilzchen, es ist aber nicht die typische Märchenadaption, sondern eher High Fantasy. Man sollte also gerne High Fantasy lesen, um die Geschichte zu mögen. Insgesamt ist die Geschichte eher düster, was mir aber unheimlich gefallen hat. Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight und verdient einen Platz im Keeper-Regal. Von mir gibt es die volle Punktzahl.

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Der Klappentext: Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte … Worum es geht: Aus dem Klappentext lässt sich der Handlungsrahmen schon ganz gut ersehen. Auf ihrem Weg, das verliehene Geld wieder zurück zu bekommen, trifft Mirjem nicht nur auf die Staryk. Ihr Weg kreuzt sich auch mit anderen Charakteren, die im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle spielen und deren Schicksale eng mit dem von Mirjem verknüpft sind. Meine Meinung zum Buch: Dieses Buch ist was besonderes. Es konnte mich für Stunden fesseln und in eine Welt entführen, die so ganz anders ist als unsere. Man muss sich aber auch darauf einlassen. Der Schreibstil ist märchenhaft, gleichzeitig aber auch rau und harsch – wie die winterliche Welt, in der die Geschichte spielt. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, nicht nur aus Mirjems Sicht, sondern auch aus der Sicht der anderen Charaktere, die im Laufe der Handlung noch auftauchen. Das ist hier nicht wirklich durch Überschriften gekennzeichnet und normalerweise stört mich sowas, aber zu diesem Buch passt das wirklich gut! So setzen sich nach und nach die einzelnen Teile zusammen. Besonders das Ende hat mich wirklich sehr überrascht! Fazit: Ein düsteres Märchen, angesiedelt in einer zauberhaften wie grausamen Welt mit eigenwilligen Charakteren und großen Schicksalen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mich für viele Stunden in das kalte, winterliche Reich der Staryk entführen können. Mirjems Geschichte (und auch die der anderen Charaktere) hat mich absolut in ihren Bann gezogen! Nicht die typische Fantasy-Kost, aber sehr empfehlenswert! 5/5 Sterne

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