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Rezensionen zu
Die Fotografin - Am Anfang des Weges

Petra Durst-Benning

Fotografinnen-Saga (1)

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Warum wollte ich es lesen? Ich liebe die Bücher von Petra Durst-Benning und habe auch schon fast alle ihre Werke gelesen. Deshalb musste ich auch unbedingt ihr neuestes Buch lesen! Wie war es? Cover: Das Cover zeigt eine junge und selbstbewusste Frau, die Minna sein könnte. Mir gefallen auch die gedeckten Farben. Passend für diese Zeit. Die Story: Minna möchte Fotografin werden und lässt sich ihren großen Traum auch von niemandem ausreden. Doch 1911 wird von Frauen erwartet, dass sie den Haushalt führen und sich um die Kindern kümmern. Vor allem in den kleinen Dörfern bleiben sie ihren Traditionen treu. Trotz aller Bedenken möchte Mimi, wie sie von allen genannt wird, reisen und den Menschen mit ihren Fotografieren ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Als Wanderfotografin reist sie durch ganz Deutschland und genießt ihre Freiheit. Doch ihr Onkel Josef, dem sie viel zu verdanken hat, erkrankt und sie fährt zu ihm. Das kleine Dörfchen Laichingen ist ihren innovativen Ideen nicht besonders aufgeschlossen und so kämpft sie, um das Leben ihres Onkels und ihren Traum. Schreibstil: Der Schreibstil von Petra Durst-Benning konnte mich bisher immer fesseln und ich hatte das Buch schneller fertig als gedacht. Auch dieses Mal bin ich wieder absolut fasziniert und konnte nur schwer aufhören. Meine Meinung: Petra Durst-Benning gehört zu den wenigen Autorinnen, die mich einfach immer mit ihren Geschichten in ihren Bann ziehen können und man gar nicht müde wird ihre Werke zu lesen. Auch Die Fotografin hat es wieder geschafft, dass ich mich in ein Buch, die Protagonistin und das Cover verliebe. Minna Reventlow möchte in einer Zeit Fotografin werden in der Frauen sonst vor dem Herd stehen und der Mann das Geld verdienen. Doch sie ist willensstark und unglaublich engagiert. Sie kämpft darum ihren Traum erfüllen zu können und stellt alles andere hinten an. Dabei bekommt man einen sehr intensiven Einblick in ihre Gefühlswelt, der mich total mitgerissen hat. Da ich selbst gerne fotografiere, finde ich es spannend zu sehen wie es früher war und wie die Fotografen damals gearbeitet haben. Die Autorin hat wieder eine sehr intensive Recherche betrieben, wodurch die Geschichte nicht nur authentisch, sondern auch mit vielen interessanten Informationen versehen wurde. Dadurch kann man auch als Laie eine Menge lernen. Auch die Stadt Laichingen wird sehr detailgetreu und bildhaft beschrieben. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich selbst durch diese Stadt gehe, dem Lärm der Webstühle höre, den Gestank der Hütten rieche oder mich von Minna fotografieren lasse. Wir begleiten in diesem Reihenauftakt die Protagonistin nicht nur auf ihrer Reise, sondern begegnen auch Charakteren aus bereits veröffentlichten Werken der Autorin. So etwas finde ich immer wieder schön. Da bekam ich gleich Lust ihre Bücher nochmal zu lesen. Was darf auch nicht fehlen? Genau, Spannung! Von Anfang bis Ende habe ich mit Minna mitgefiebert. Die Spannungsbögen wurden sehr gut gewählt und ich musste immer weiterlesen, weil ich wissen wollte wie es weitergeht. Hat dieses Buch einen bösen Cliffhanger? Ja, leider… Jetzt heißt es tapfer auf Band 2 warten… Abschließend: Insgesamt ist Die Fotografin nicht nur ein sehr berührender Reihenauftakt, sondern eine Geschichte in die man sich absolut verlieren kann. Petra Durt-Benning hat es wieder geschafft mich völlig in ihren Bann zu ziehen!

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An ihrem 26. Geburtstag erhält die Pfarrerstochter Minna Reventlow, genannt Mimi, von dem Vikar Heinrich Grohe einen Heiratsantrag. Handlungsort ist Esslingen. Mimi war stolz darauf, dass sie Abitur hatte und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Nun wollte Heinrich, dass sie mit ihm in das kleine Dorf Schondorf zog und sich ganz als Pfarrersfrau hingab. Nein, das war nicht die Zukunft, die sie anstrebte. Sie war mit Leib und Seele Fotografin. Das verdankte sie dem Bruder ihrer Mutter, Josef Stöckle. Er war einer der ersten Wanderfotografen der damaligen Zeit und durch ihn hatte sie die Liebe zur Fotografie entdeckt. Das sollte sie alles aufgeben? Nein, nicht umsonst hatte der Vater ihr als kleines Kind versprochen, dass sie ihren Traum verwirklichen konnte. Sie hatte in Berlin bei der Tante Josefina gelebt und dort ihr Abitur gemacht. Und nun heute wollte sie anfangen, ihren Traum in die Tat umzusetzen. Nicht mit Pferd und Kutsche, so wie der Onkel. Sie reiste mit der Bahn. Es folgen nicht einfache Zeiten für Mimi und dennoch boxt sie sich durch. Ihr Durchbruch kam in Baden-Baden. Der Zufall wollte es, dass sie gerade im Fotoatelier Marquardt vorsprach, wo gerade eine wichtige Kundin erwartet wurde. Leider war der Fotograf selbst indisponiert und Mimi springt ein. Mit dem ersten Band der Fotografen-Saga "Am Anfang des Weges" geht es in die Zeit um die Jahrhundertwende und später. Es war damals noch nicht selbstverständlich, dass Frauen ihren Weg gingen. Ihr Leben ändert sich, als sie den kranken Onkel besucht und ihm zur Seite steht. Dort lernt sie das einfache und schwere Leben der Leinenweber kennen. In dem Dorf ticken die Uhren anders und Mimi hat es nicht leicht, dort Fuß zu fassen. Aber sie lässt sich nicht beirren und legt sich sogar mit dem ersten Mann am Platz, dem Fabrikbesitzer Gehringer an. Als dann ein Mann in ihr Leben tritt ... was nun, wie soll es weitergehen? Die Autorin Petra Durst-Benning glänzt auch mit diesem Buch durch ihren Schreibstil. Man hat das Gefühl, sich mitten in der Geschichte wieder zu finden. Ebenso und klar hat sie die Lebensumstände der damaligen Zeit geschrieben. Eine Gleichberechtigung findet sich nicht. Frauen und nicht nur diese, mussten sich viel gefallen lassen. Die Geschichte selbst ist sehr interessant zu lesen, so viel Wissen, was da offenbart wird. Und Mimis Werdegang, eine Frau, die Entscheidungen trifft und versucht das Bestmögliche umzusetzen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, vielschichtig, mit guten und auch negativen Eigenschaften. Mit der Hauptperson Mimi hat die Autorin Petra Durst-Benning eine faszinierende Protagonistin geschaffen. Jedes Buch hat ein Ende und dort finden sich Fotografien aus dem Privatbesitz der Autorin. Ein interessanter Blick auf Bilder der damaligen Zeit. Kaum vorstellbar in unserer heutigen digitalen Welt. Bis zum nächsten Teil muss der Leser sich noch etwas in Geduld üben, auch wenn es schwer fällt. Deutlich wird aber schon in diesem Teil, dass es sich lohnt, seine eigenen Ziele und Träume zu verwirklichen. Auch heute noch. Von mir bekommt das Buch eine klare Lese-/Kaufempfehlung, nicht nur für diejenigen, die historische Romane lieben. Manchmal lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

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An ihrem 26. Geburtstag erhält die Pfarrerstochter Minna Reventlow, genannt Mimi, von dem Vikar Heinrich Grohe einen Heiratsantrag. Handlungsort ist Esslingen. Mimi war stolz darauf, dass sie Abitur hatte und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Nun wollte Heinrich, dass sie mit ihm in das kleine Dorf Schondorf zog und sich ganz als Pfarrersfrau hingab. Nein, das war nicht die Zukunft, die sie anstrebte. Sie war mit Leib und Seele Fotografin. Das verdankte sie dem Bruder ihrer Mutter, Josef Stöckle. Er war einer der ersten Wanderfotografen der damaligen Zeit und durch ihn hatte sie die Liebe zur Fotografie entdeckt. Das sollte sie alles aufgeben? Nein, nicht umsonst hatte der Vater ihr als kleines Kind versprochen, dass sie ihren Traum verwirklichen konnte. Sie hatte in Berlin bei der Tante Josefina gelebt und dort ihr Abitur gemacht. Und nun heute wollte sie anfangen, ihren Traum in die Tat umzusetzen. Nicht mit Pferd und Kutsche, so wie der Onkel. Sie reiste mit der Bahn. Es folgen nicht einfache Zeiten für Mimi und dennoch boxt sie sich durch. Ihr Durchbruch kam in Baden-Baden. Der Zufall wollte es, dass sie gerade im Fotoatelier Marquardt vorsprach, wo gerade eine wichtige Kundin erwartet wurde. Leider war der Fotograf selbst indisponiert und Mimi springt ein. Mit dem ersten Band der Fotografen-Saga "Am Anfang des Weges" geht es in die Zeit um die Jahrhundertwende und später. Es war damals noch nicht selbstverständlich, dass Frauen ihren Weg gingen. Ihr Leben ändert sich, als sie den kranken Onkel besucht und ihm zur Seite steht. Dort lernt sie das einfache und schwere Leben der Leinenweber kennen. In dem Dorf ticken die Uhren anders und Mimi hat es nicht leicht, dort Fuß zu fassen. Aber sie lässt sich nicht beirren und legt sich sogar mit dem ersten Mann am Platz, dem Fabrikbesitzer Gehringer an. Als dann ein Mann in ihr Leben tritt ... was nun, wie soll es weitergehen? Die Autorin Petra Durst-Benning glänzt auch mit diesem Buch durch ihren Schreibstil. Man hat das Gefühl, sich mitten in der Geschichte wieder zu finden. Ebenso und klar hat sie die Lebensumstände der damaligen Zeit geschrieben. Eine Gleichberechtigung findet sich nicht. Frauen und nicht nur diese, mussten sich viel gefallen lassen. Die Geschichte selbst ist sehr interessant zu lesen, so viel Wissen, was da offenbart wird. Und Mimis Werdegang, eine Frau, die Entscheidungen trifft und versucht das Bestmögliche umzusetzen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, vielschichtig, mit guten und auch negativen Eigenschaften. Mit der Hauptperson Mimi hat die Autorin Petra Durst-Benning eine faszinierende Protagonistin geschaffen. Jedes Buch hat ein Ende und dort finden sich Fotografien aus dem Privatbesitz der Autorin. Ein interessanter Blick auf Bilder der damaligen Zeit. Kaum vorstellbar in unserer heutigen digitalen Welt. Bis zum nächsten Teil muss der Leser sich noch etwas in Geduld üben, auch wenn es schwer fällt. Deutlich wird aber schon in diesem Teil, dass es sich lohnt, seine eigenen Ziele und Träume zu verwirklichen. Auch heute noch. Von mir bekommt das Buch eine klare Lese-/Kaufempfehlung, nicht nur für diejenigen, die historische Romane lieben. Manchmal lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

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Mittlerweile ist bekannt, dass ich mich gerne an Bücher heran traue, die in der Vergangenheit spielen. Mit diesem guten Stück hier habe ich mich unüblicher Weise sehr intensiv auseinander gesetzt, da mir die Thematik unheimlich gut gefallen hat, nämlich die Fotografie. Damals wollte ich immer Fotografin werden, weshalb dieses Buch hier unbedingt von mir gelesen werden musste. Mimi, die Protagonistin möchte Wanderfotografin sein, denn ihr Onkel war es ebenfalls. Mimi ist eine sehr frei lebende, mutige und bewundernswerte Frau, die sich nicht von ihrem Traum abbringen lässt. Alleine reist sie durch die Länder der Welt und das ganz alleine. Wer etwas für Geschichte übrig bzw. in der Schule aufgepasst hat, weiß, dass es ziemlich unüblich für eine Frau war, dass sie alleine durch die Gegend reisen durfte. Das ist sehr bewundernswert an Mimi. Was mich sehr überrascht hat, waren die Eltern von Mimi, die sie bei allem unterstützt haben. Ebenfalls sehr unüblich für die Zeit, in die der Roman spielt. Mimi ist für die ihre Zeit eine sehr „taffe“ Frau, die die Welt weiter voran bringen will. Sie ist überhaupt nicht vergleichbar mit der Rolle einer Frau zu der Zeit und das ist super. Ich liebe Bücher, in denen die Rolle der Frau in der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt bzw. wenn die Protagonistin eine so starke Frau ist und genau das tut, was sie will, auch wenn es nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht. Auch wenn alle Geschehnisse und Personen rein fiktiv waren, konnte ich mich unglaublich gut mit allem arrangieren. Mir gefällt die Art, wie die Autorin mich in eine andere Zeit versetzen konnte und wie sie Mimi das Leben leben lässt. Der Schreibstil war ebenfalls sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass ich keine Probleme hatte in das Geschehen hinein zu kommen. Auch andere Charaktere haben eine besondere Note bekommen. Am Ende blieben viele Fragen rund um Mimi und ihrer Lieben offen, was einem natürlich gespannt auf Band 2 machen soll – das ist der Autorin definitiv gelungen. Für diesen Roman vergebe ich 4 Sterne!

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Der erste Teil der Fotografinnen-Saga "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" ist von Anfang an spannend und fesselnd erzählt. Petra Durst-Benning hat mit Mimi "Minna Reventlow" eine starke Frau erschaffen, die ihren eigenen Weg geht, auch wenn sie dafür auf die Liebe verzichten muss. Sie mag nicht im Haushalt versauern, sondern möchte Fotografin werden und auf Wanderschaft gehen. Diese Mimi gefällt mir sehr gut. Sie ist ihrer Zeit voraus und bringt auch frischen Wind in die Fotografie. Als ihr Lieblingsonkel Josef, der als Wanderfotograf ihr großes Idol ist, erkrankt, reist sie in die Leinenweberstadt Laichingen um nach ihm zu schauen. Sie legt sich dort sofort mit dem Leinenweber-Fabrikanten Gehringer an, der das Sagen in Laichingen hat. Als Mimi feststellt, dass ihr Onkel so krank ist, dass sie erst einmal in der Weberstadt bleiben muss, möchte sie das Fotoatelier ihres Onkels vorübergehend übernehmen. Die Laichinger machen es ihr allerdings nicht leicht. Die Unternehmer fahren nach Ulm um sich fotografieren zu lassen und die armen Weber haben kaum Geld für dieses Vergnügen zur Verfügung. Doch Mimi wäre nicht Mimi, wenn sie nicht eine Lösung für dieses Problem hätte. Und es gibt natürlich auch in Laichingen Menschen, die die sympathische junge Frau unterstützen. Die Geschichte dreht sich nicht nur um Mimi. Wir erhalten durch Eveline, der Ehefrau eines einfachen Webers, einen Einblick in das Leben der armen Bevölkerung, deren Leben durch Arbeit bis zur Erschöpfung und Traditionen bestimmt ist. Gut gefallen mir auch die beiden Jungen Anton und Alexander, die von einem besseren Leben träumen. Am Schluss gibt es einen Cliffhanger, der mich total gespannt auf Teil 2 macht. Wir erhalten durch diesen historischen Roman einen spannenden Einblick in das Leben um 1910 auf der Schwäbischen Alb, viele Infos über das Fotografieren zu dieser Zeit, verpackt in eine fesselnde Geschichte um eine starke Frau. Am Ende der Geschichte gibt es Fotografien aus der Zeit, in der dieser Roman spielt. Dieser erste Teil der Fotografinnen-Saga erhält meine absolute Leseempfehlung und ich bin gespannt, wie es mit Mimi, Eveline, Alexander und Anton weitergeht

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Leben deinen Traum!

Von: Kathrin Nievelstein

25.09.2018

„Alles anders machen zu wollen – das Privileg der Jugend! <...> Aber ich weiß, was du meinst. Dir geht es darum, die Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen zu zeigen.“ (S. 65 / S. 66) Diesen Satz sagte Onkel Josef zu seiner Nichte Minna (genannt Mimi) Reventlow und der Wanderfotograf drückt damit aus, was Mimi denkt, aber wohl auch die Autorin Petra Durst-Benning mit ihrer neusten Romanreihe ausdrücken möchte: Im Vordergrund dieses Romanes „Die Fotografin – Am Anfang des Weges“ stehen verschiedene Persönlichkeiten, die sich teilweise erst noch finden und entwickeln müssen, aber irgendwann in Verbindung miteinander stehen und die Geschichte äußerst unterhaltsam und einprägend machen. Ein Heiratsantrag, die Aussteuer zur Hochzeit und das Führen eines eigenen Haushaltes sind die Ziele der meisten jungen Frauen Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhundert, nicht jedoch Mimis. Mimi Reventlow hat bereits früh den Wunsch, (Wander-) Fotografin zu werden wie ihr Onkel. Sie hat das Glück, in einer eher offenen Pastoren-Familie aufzuwachsen und so macht sie nach dem Abschluß an der Höheren Töchterschule noch das Abitur an einem Berliner Gymnasium, darf danach eine Ausbildung als Fotografin beginnen. Die Autorin schickt sie nach einer Weile auf Reisen als Wanderfotografin und nun lernen auch wir LeserInnen weitere interessante Persönlichkeiten kennen: Wir erfahren so z.B. von Clara Berg, welche Schönheitsprodukte herstellt; von Hannes, der flammende Reden hält und einen bleibenden Eindruck hinterlässt; die Jungs Anton und Alexander dürfen wir begleiten, ebenso wie Eveline, eine unglückliche Webersgattin, die in Laichlingen lebt. Laichlingen ist für Mimi ein Ort, an dem sie sich – erst einmal zeitlich begrenzt – niederlässt, um ihrem mittlerweile kranken Onkel zur Seite zu stehen. Mimi legt sich mit dem Fabrikant Gehringer an, der fast wie ein Herrscher als Arbeitgeber die Leinenweber-Familien und auch die Zukunft der Jugend beeinflusst. Viele Personen auf einmal, oder? Ja, obwohl Mimi Reventlow als Protagonistin und „roter Faden“ durch den Roman führt, bekommen auch andere Personen sehr viel Raum in diesem Buch, was sehr interessant ist. So erlebt man nämlich diese Zeit des Umbruchs aus verschiedenen Blickwinkeln: die Leinenweber, welche einer Tradition folgend ihren Beruf (und Arbeitgeber) automatisch an die nächste Generation weitergeben; junge Männer, welche sich trauen, von etwas anderem zu träumen und vereinzelt versuchen, sich von der einengenden Tradition zu lösen und die Menschen, welche sich ihre Träume erfüllen können – sei es mit Geld oder mit Mut zur Veränderung. Dieses Erleben hängt viel mit der gut verständlichen, treffenden Sprache zu tun, verbunden mit den Bildern, die die Autorin erschafft: mal spürt man förmlich die Kälte des Weberhauses, den Dampf des Waschkessels und die Dunkelheit – mal erlebt man quasi hautnah die Aufbruchstimmung, die Freude und Emotionen von Mimi, Anton und allen, die neue Wege gehen (wollen). Auch wenn der Roman thematisch völlig anders gelagert ist als die Reihe rund um das Genießerdorf „Maierhofen“ und mich ehrlich gesagt dieser etwas andere „Stil“ erst mal überrumpelt hat, so merkt man auch dieser neuen Reihe rund um die Fotografin Mimi an, dass sie einerseits gut recherchiert ist, andererseits auch mit ganzem Herzen und dem passenden Schuss Fiktion geschrieben wurde. Es macht wirklich Freude, den neusten Roman von Petra Durst-Benning zu lesen und sich in die Stimmungen hineinzuversetzen... wer historische Romane der neueren Zeit mag, wird sicherlich begeistert sein.

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Die Fotografin

Von: Rina

23.09.2018

Die Fotografin Zuerst möchte ich mich bei dem lieben Blanvalet Verlag bedanken, da sie mir das Buch "die Fotografin" von der lieben Petra Durst-Benning zur Verfügung gestellt haben. Vielen vielen Dank. Verlag: Blanvalet Autorin: Petra Durst-Benning Seitenzahl: ca. 448 Preis: 20€ Erschienen am 10.09.201 Erst vor ca. 1 Jahr habe ich die Geschichten lieben gelernt, die in der "alten" Zeit spielen. Vorher mochte ich keine Bücher, die in dieser Zeit spielten. Heute kann ich nicht mehr ohne sie sein. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen, obwohl ich mir eigentlich Zeit lassen wollte. Es war einfach zu spannend und herzzerreißend zugleich. Der Schreibstil hat mich sehr gefesselt. Er war flüssig und super angenehm zu lesen. Es gibt wechselnde Erzählperspektiven aber der Hauptteil ist aus Mimis Sicht geschildert. Die Umgebung wurde gut beschrieben, sodass ich mir die Personen, als auch die Landschaft gut vorstellen konnte. Super ist auch, wie die Autorin die Thematik in ihrem Buch aufgenommen hat, wie schwer es für die Menschen war in dieser Zeit zu leben. Ich konnte, trotz der damaligen Zeit, fast jede Handlung von Mimi nachvollziehen. Ich bewundere Mimi regelrecht, wie sie es schaffen wollte, ihren Traum in der damaligen Zeit, der ja hauptsächlich von Männern geführt wird, umsetzen zu wollen. Aber dazu hat sie auch jede Menge Mut und Durchhaltevermögen. Mimi möchte mehr als nur die "steifen" Fotos zu bearbeiten, weshalb sie einen Entschluss fast und als erste Frau zur Wanderfotografin wird. Aller Anfang ist auch für Mimi schwer, doch als sie die Königin fotografieren durfte, spricht sich ihr Talent sehr schnell herum und sie wird endlich akzeptiert. Als sie bei ihrem Onkel vorbeischaut, stellt sie entsetzt fest, dass es ihm gesundheitlich doch schlechter geht als gedacht, wodurch sie den Entschluss fasst und erst einmal in dem Dorf von ihrem Onkel bleibt. Von da an geht es mit vielen Hochs aber auch mit vielen Tiefs weiter. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Atmosphäre des Buches mitgerissen hat. Ich war plötzlich im 19. Jahrhundert zwischen Mimi und ihren Problemen, als Frau akzeptiert zu werden. Ich gebe dem Buch 4/5 Herzen, da ich begeistert bin aber dennoch der letzte Funke zu dem letzten Herzchen fehlt. Eure Rina -- Werbung

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Württemberg 1911: Minna Reventlow, genannt Mimi, ist nicht wie die Frauen ihrer Zeit. Mimi reist als Fotografin durch das Land und möchte mit ihren Fotografien Menschen erfreuen und ihnen Schönheit schenken. Durch ihren Onkel Josef hat sie Gefallen an der Fotografie gefunden. Als er sehr krank ist, bleibt sie bei ihm, um ihn zu pflegen. Im kleinen Leinenweberdorf Laichingen übernimmt sie sein Fotoatelier. Die Dorfbewohner können mit ihrem Freigeist nicht viel anfangen und sie missbilligen Frauen im Berufsleben und lehnen ihre künstlerische Darstellung von Personen regelrecht ab. Wird Mimi ihren Weg machen, wird sie Freunde finden und im Dorf akzeptiert werden? In diesem Roman führt uns Petra Durst-Benning in die Geschichte der Fotografie zurück. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Familienbild als Erinnerung an die Taufe oder Konfirmation in vielen Familien dazu. Erst danach entwickelte sich ein anderes Verständnis für künstlerische Darstellungen oder normales Alltagsgeschehen. Die Postkarten kamen auf und auch für Werbezweicke wurde die Fotografie ein entscheidender Faktor. Mit Mimi begleiten wir eine kluge, mutige junge Frau durch die Geschichte, sie ist eine Vorreiterin der emanzipierten Frau, denn sie entscheidet sich gegen eine Heirat und für ihre Selbstverwirklichung als Fotografin. Zu ihrer Zeit eine ungängige Rolle, Frauen waren im Berufsleben eher Handlanger und durften allenfalls Heimarbeiten als Näherin erstellen oder andersweitig zuarbeiten. Ansonsten war die Frau für Haushalt, Landwirtschaft und Kinder zuständig, was bei den armen Weberhaushalten aber zusätzlich mit reichlich Stickereiarbeiten als Zubrot mindestens für einen 18-Stunden-Tag sorgte. Die aufkommende Industrialisierung mit Webstühlen war harte Arbeit, brachte nicht viel Geld ein und so war Armut vorprogrammiert. Wer aus einer Weberfamilie kam, wurde ebenfalls Weber, viele andere Verdienstmöglichkeiten gab es nicht. An historischen Romanen schätze ich es besonders, wenn die zeitlichen Hintergründe gelebt werden, die Story glaubwürdig erscheint und ich mit den Figuren regelrecht mitfiebern kann. All das bringt die Autorin in diesem Roman gekonnt zusammen und sorgt für fesselndes Kopfkino. Es ist bei der Geschichte selbstverständlich, dass böse Figuren auftreten, die den Guten ihr Leben schwer machen. Insgesamt sind die Charaktere sehr vielschichtig gezeichnet, die Lebenssituation der armen Weber wird deutlich gezeigt und das haucht der Geschichte echtes Leben ein. Der Auftaktroman endet mit einigen Hoffnungen auf Veränderung der menschlichen Schicksale in der Leinenweberstadt. "Die Fotografin" hat mich von Anfang bis zum Ende gefesselt. Wer historische Romane liebt, gern etwas über die Entwicklung der Fotografie erfahren möchte, der sollte dieses Buch lesen. Ich habe es verschlungen und freue mich schon auf die Weiterführung der Geschichte.

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