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Rezensionen zu
Die Verängstigten

Dima Wannous

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Angst

Von: Leselust

17.10.2018

Die Protagonistin Suleima arbeitet in diesem Roman ihre Kindheit in Syrien und ihre Familiengeschichte auf. Ihre Biografie ist stark beschädigt und geprägt von ständigen Angstgefühlen in allen Facetten. Diese Ängste haben familiäre Gründe, aber ganz klar sind diese bedingt durch die überaus schwierige Situation in Syrien über Jahrzente bis hin zu dem Beginn des "Arabischen Frühlings" im Jahr 2011 mit den damit durch die Aufstände verbundenen Massakern, Folterungen, Geheimdienstüberwachungen, mit einem Vernichtungs- und Stellvertreterkrieg. Das Buch habe ich mit großem Interesse gelesen, da ich verstehen möchte, was in Syrien passiert. Die Eindrücke, die ich erhalten habe, sind sehr eindringlich, in einer schönen poetischen Sprache geschrieben, die im Gegensatz zu den traurigen und aufwühlenden Ereignissen und Gefühlen zu stehen scheint. Die Traumsequenzen fand ich manchmal etwas verwirrend. Wer sich aber auf die Gefühle und Ängste der Protagonistin einlassen kann und möchte, der Empathie für Menschen aus einem so gebeutelten Land haben kann, sollte dieses Buch lesen.

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Angst

Von: Bianca

17.10.2018

Ich habe mich auf die vorherigen Rezensionen verlassen und habe vorab das Nachwort gelesen. Ich glaube, dass es mir geholfen hat das Buch zu verstehen. Der Satz "Angst ist der Protagonist diese Buches" (aus dem Nachwort) blieb mir beim Lesen immer im Hinterkopf. Trotzdem fiel mir der Schreibstil nicht leicht. Für mich war es vielleicht ein bisschen zu viel Poesie. Aber inhaltlich ist es einfach erschütternd und ergreifend.

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Angst lässt die Seele erkalten …

Von: Herbstrose

05.10.2018

In der überfüllten Praxis des Psychotherapeuten Kamil lernen sie sich kennen und lieben, die 30jährige Suleima und der Arzt und Schriftsteller Nassim. Ihre Beziehung dauert viele Jahre und ist überschattet von Diktatur und Bürgerkrieg in Syrien. Nassim wird verhaftet und 30 Tage unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Nach seiner Freilassung flieht er nach Deutschland. Lange hört Suleima nichts mehr von ihm, bis sie eines Tages das Manuskript seines neuen Romans erhält. In der Protagonistin Salma glaubt Suleima, sich selbst wieder zu erkennen. Auch sie verlor früh ihren Vater, hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und auch ihre Familie ist während der Diktatur auseinander gerissen worden. Für Suleima ist Nassims Geschichte der Anlass, ihre eigene Geschichte und Vergangenheit zu hinterfragen, beklemmende und schmerzhafte Erinnerungen aufzuarbeiten und letztendlich zu sich selbst zu finden … Die Autorin Dima Wannous wurde 1982 in Damaskus geboren und studierte an der dortigen Universität und an der Sorbonne in Paris Französische Literatur. Sie lebt derzeit in London und schreibt regelmäßig für arabischsprachige Tageszeitungen. Ihr Roman "Die Verängstigten" stand auf der Shortlist für den "International Prize for Arabic Fiction 2018". Meine Meinung: Es geht im ganzen Roman um Angst, Angst vor der Angst, Panik und Panikattacken, Trauer und Verzweiflung – 247 Buchseiten lang. Das muss man erst mal aushalten! Angst scheint das Leben aller in Syrien zu beherrschen, scheint sie in den Wahnsinn zu treiben und bei allen ihre Spuren zu hinterlassen. Nicht nur die Opfer, auch die Täter leiden unter psychischen Störungen und bevölkern Kamils Wartezimmer. – Irgendwann wurde es mir zu viel, ich war wie betäubt und konnte das Gelesene nicht mehr richtig einordnen, war nur noch unbeteiligte Beobachterin. Sehr hilfreich mir war dann das Nachwort von Larissa Bender beim Verständnis zur Geschichte des Landes und zum Realisieren dieses teilweise autobiografischen Romans. Fazit: Ein außergewöhnliches Werk über die Absurdität des syrischen Alltags – berührend und verstörend.

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Der Titel ist Programm: Im Mittelpunkt steht die Angst in all ihren Facetten. Für diese Ängste gibt es familiäre Gründe (Verlust, Angst vor Verlust), es sind jedoch auch durch Aufstände, Massaker und das Assad-Regime erzeugte seelische Verletzungen und Brüche in der Gesellschaft, der eigenen Familie und zwischen den verschiedenen Religionen. Die Biografien der beiden Protagonisten, der Erzählerin und ihrem Partner, aber auch die zunächst Unbeteiligter ähneln sich in Bezug auf Erlebnisse und Ängste und gerade diese Häufung an Ähnlichkeiten verstärkt das Empfinden, dass ein Mensch nicht ohne Verletzungen aus solchen Erlebnissen hervortreten kann. Die Erzählebenen wechseln zwischen der autobiografisch gefärbten Erlebniswelt, geschildert aus Sicht der Erzählerin, der fiktiven Erzählung, die der Partner der Erzählerin, Nassim, verfasst und die dennoch innerhalb der fiktiven Romanhandlung äußerst real in einem doppelten Sinne ist, der sich erst am Ende offenbart. Durch die Schilderung der verschiedenen Angstzustände wirkt das Buch beklemmend und lässt die sehr persönlichen Situationen und Folgen für die Einzelnen in Syrien greifbar werden. Keine leichte Kost, aber tief empfundene Realität.

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Verstehend

Von: phoebe

27.09.2018

Das Buchcover ist sehr schön. Es gefällt mir sehr. Zum Inhalt: Als Suleima im Wartezimmer eines Psychologen Nassim, einen Arzt und Schriftsteller, kennenlernt, entspinnt sich zwischen den beiden eine Amour Fou, die viele Jahre andauert. Als in Syrien der Krieg ausbricht, flieht Nassim nach Deutschland und lässt nichts mehr von sich hören. Doch eines Tages erreicht Suleima ein Manuskript ihres Freundes. Bei der Lektüre stellt sie fest, dass Nassim eine Geschichte erzählt, die sehr viel mit ihrer eigenen zu tun hat. Salma, die Protagonistin aus Nassims Manuskript, erzählt von dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter, vom frühen Tod des Vaters und den Schwierigkeiten, mit Eltern aufzuwachsen, die unterschiedlichen Religionen angehören, in einer Familie, die von der Diktatur zermalmt wurde. Für Suleima wird die Lektüre von Nassims Manuskript zu einer Reise zu sich selbst, in magischen Traumbildern arbeitet sie ihre eigene Vergangenheit auf, beginnt ihre Geschichte zu begreifen und macht sich schließlich auf die Suche nach der Frau, die ihr Schicksal teilt. Das eindringliche Zeugnis einer von gesellschaftlichen und politischen Wirren beschädigten Biografie, die das Schicksal einer ganzen Generation wiederspiegelt, erzählt in einer kraftvollen und poetischen Sprache von einer der wichtigsten Stimmen der arabischen Gegenwartsliteratur. Viel hören wir in den Nachrichten von Syrien. Über Machthaber, Rebellen und alles andere. Aber was ist mit den einzelnen Menschen. Darüber hören und lesen wir gar nichts. Hier hat die Schriftstellerin ihre eigene Geschichte mehr oder weniger aufgeschrieben. Die Ängste , die Veränderungen. Einst lebten alle friedlich miteinander. Aber auf einmal ist nichts mehr wie es war. Noch nicht einmal in den eigenen Familien. Väter, Brüder werden abgeholt oder verschwinden. Das alles wird mit einer Dringlichkeit erzählt, die noch lange in Erinnerung bleibt

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