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Rezensionen zu
Ein halbes Herz

Sofia Lundberg

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Starke Töchter

Von: hihihi

06.03.2020

„Heute wurde ein Stern auf den namen Elin getauft“ – diese Nachricht in schwedischer Sprache erreicht die erfolgreiche New Yorker Fotografin völlig unerwartet. Ein Freund aus Kindertagen hat sie ausfindig gemacht und meldet sich nun bei ihr. Dabei hat Elin geglaubt, die Vergangenheit läge für immer hinter ihr. In Rückblenden erleben wir die Kindheit Elins, die in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Schweden aufwächst. Der Vater ist im Gefängnis, die Mutter damit und mit ihren drei Kindern überfordert. So übernimmt die Tochter Verantwortung für das Wohlergehen der beiden jüngeren Brüder und oft genug auch für die Mutter. In der Schule erfährt sie Ausgrenzung wegen der offensichtlichen Armut und des kriminellen Vaters – vielleicht ist es ja doch erblich … Fredrik, der Sohn eines Bauern, der zuhause viel helfen muß, ist ihr einziger Freund. Gemeinsam schaffen sie sich kleine Fluchten in der Natur und entwickeln Interesse an den Sternen. Die plötzliche Konfrontation mit der Vergangenheit bringt Elins sorgfältig um ihre Arbeit herum konstruiertes Leben ins Wanken. Gleichzeitig stellt ihr Ehemann nach dem Auszug der erwachsenen Tochter die Beziehung in Frage. Die Identifikation mit dem kreativen Schaffen funktioniert nicht mehr. In der Vergangenheit liegt nicht nur Schmerz, sondern auch geheimnis und Schuld. Vor allem letztere drängt sich in Elins Gegenwart und fordert Beachtung. Auch in dieser Generation ist die Tochter die stärkere – Alice zwingt ihre Mutter mehr oder weniger zur Rückkehr nach Schweden, um sich ihrer Geschichte und vor allem den Menschen zu stellen, die sie dort zurückgelassen hat. Wir erfahren wenig über Talent und Leistung, die Elin zur Starfotografin werden ließen, auch nicht, wie die Familie ihr Zusammenleben in den vergangenen Jahren gestaltet hat. Im wesentlichen glückliche Zeiten werden zumindest angedeutet. So wird nicht ganz klar, warum es plötzlich für alle ein Problem ist, daß Elins Arbeit an erster Stelle steht. Alice, die Tochter, sieht ganz klar die Schuld an der aktuellen Misere in der Karriere der Mutter. Das erscheint mir als Leserin dann doch zu einfach: Geld macht nicht glücklich sondern die Hinwendung zu Mann und Kind – besser spät als nie. Die Wiederentdeckung der Freuden des Landlebens gehört natürlich auch dazu. Ein allzu plattes Happy End bleibt uns zum Glück erspart, deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter. Das Buch liegt durch die Ausstattung als Hardcover gut in der Hand. Der Schutzumschlag zeigt das Schwarweißfoto einer junge Frau mit Sonnenbrille im Haar und altertümlicher Kamera vor dem Auge, das eher in die 60er Jahre paßt. Das ist leicht irritierend, da die Romanhandlung Anfang der 80er bzw. 2017 spielt.

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Sofia Lundberg hat mich mit ihrem Roman "Ein halbes Herz" direkt gepackt. Das liegt einerseits an der Handlung, andererseits auch an der Erzählstruktur. So beginnt der Roman in New York im Jahr 2017, der Leser lernt die Fotografin Elin Boals kennen, die völlig unerwartet eine Nachricht erhält, die sie zurück in ihre Kindheit nach Schweden versetzt. Und nun erzählt Sofia Lundberg dem Leser eben auch diese Geschichte. Von Kapitel zu Kapitel reist dieser nun durch Raum und Zeit und erfährt dabei viel über Elin, über ihre Biografie, ihre Heimat, ihre Familie, von der sie eigentlich zwei hat, eine in New York und ihre alte aus Schweden. Langsam verzahnen sich die Erzählstränge auch, sodass man wissen will, ob sich Elin ihrer Vergangenheit stellt. Zuweilen erscheint mir dabei die Figur etwas überzeichnet und nicht deutlich genug der Situation angepasst. So ist sie einerseits sehr kühl und abweisend, fast schon distanziert, aber weint im nächsten Moment. Sie ist kaum kritikfähig und vielfach egozentrisch, ein Verhalten, das kaum reflektiert wird. Zugegeben: Man kann argumentieren, dass das eben mit ihrer Vergangenheit in Verbindung steht, gänzlich erschließt es sich aber nicht. Daher 4 Sterne!

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Ein halbes Herz - Sofia Lundberg

Von: Vivica

05.03.2020

Die Hauptfigur dieses Buches ist eine schwedische Fotografin namens Elin Boals. Sie hat ihre Heimat verlassen und führt in New York das “perfekte” Leben. Auf einmal holt sie aber die Vergangenheit ein. Mir gefällt besonders die Psychologie dahinter: Wie sehr prägen einen Menschen Erinnerungen der Kindheit? Wie unterschiedlich ist die Wahrnehmung eines jeden einzelnen, da er ja alles nur auf der Grundlage seiner Erfahrungen bewerten kann? Und wenn mal als Erwachsener auf eine dieser Situationen zurückblickt, diese im Nachhinein betrachtet, komplett anders gewesen sein kann.

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Elin Boals ist verheiratet, Mutter einer knapp siebzehnjährigen Tochter und arbeitet sehr erfolgreich als Fotografin in New York. Sie stürzt sich regelrecht in die Arbeit, verbringt Stunden bei Shootings und vernachlässigt dabei vor allem ihren Ehemann Sam. Als sie einen Brief aus ihrer Heimat, der schwedischen Insel Gotland, erhält, kommen quälende Erinnerungen aus ihrer Kindheit hoch, die sie verdrängt, indem sie sich weiter hinter ihrer Kamera versteckt. Doch der Leidensdruck nimmt zu und Elin kann sich nicht einmal mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Als Sam auszieht und ihre Tochter Alice sie daraufhin drängt, sich zu öffnen und Fragen über ihre Kindheit stellt, muss sich Elin ihrer Vergangenheit stellen. Zusammen mit Alice fliegt sie nach Schweden, um ihr Gewissen endlich zu erleichtern. Der Roman handelt in der Gegenwart in New York im Jahr 2017 und erzählt in der Vergangenheit Elins Kindheit in den Jahren 1979 und 1982, die von einer wütenden Mutter und einem abwesenden Vater geprägt ist. Die Familie Eriksson ist arm, das Geld reicht kaum für Lebensmittel für Elin und ihre zwei jüngeren Brüder, was für Mutter Marianne beschämend ist und die Beziehung zu ihren Kindern belastet. Die Schilderungen aus Elins Kindheit sind bewegend, so dass man peu à peu nachvollziehen kann, weshalb sie sich in der Gegenwart so abwesend verhält. Der Roman ist melancholisch und eher ruhig erzählt bis man von Elins Geheimnis erfährt - eine Schuld, die so lange verdrängt hat und nun nicht mehr mit sich selbst ausmachen kann. Die Offenbarung ist schockierend und führt dazu, dass Elin zurück zu ihren Wurzeln nach Schweden gelangt. Die Rückkehr nach Schweden sorgte zwar erneut für eine interessante Wendung, dennoch hätte ich mir von der Wiederbegegnung mit Freund und Familienangehörigen eine tiefere Auseinandersetzung mit den Dämonen der Vergangenheit erwartet. Das Buch ist empathisch geschrieben, auch wenn es fast zu lange dauert, bis man eine Erklärung für Elins Verhalten in der Gegenwart erhält. Der stetige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erzeugt Spannung und sorgt für ein umfassendes Bild von Elin, die sich nach ihrer Flucht aus Schweden ein ganz neues Leben aufgebaut hat und nie wieder zurückblicken wollte. "Ein halbes Herz" ist eine dramatische Familiengeschichte. Elin ist ein Charakter, die eine Schutzmauer um sich gebaut hat, die zu wanken beginnt, als sie von den Erinnerungen an ihre Kindheit und den damit verbundenen Schuldgefühlen überrollt wird. Erst die Rückkehr zu ihren Wurzeln verhindert, dass sie ihre Familie in New York verliert und ihr halbes Herz heilen und wieder ganz werden kann.

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Wunderbarer Roman

Von: Lena

04.03.2020

Dies ist ein wunderbarer Roman darüber wie Missverständnisse in unserer Vergangenheit unsere Gegenwart beeinflussen können. Sofia Lundberg schreibt einfühlsam über Freundschaften, die man auch in schweren Zeiten nicht aus den Augen verlieren sollte und Familie, die an Geld und Alkohol zerbrechen kann.

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Der Einfluss von Erinnerungen

Von: Sabrina

01.03.2020

Sofia Lundberg beschreibt in ihrem Roman das Leben der Starfotografin Elin, die eigentlich alles erreicht hat und sich mit Job und Familie glücklich schätzen könnte. Als dieses Leben jedoch zusammenzubrechen droht, holen Elin verschiedene Kindheitserinnerungen ein, die sie jahrelang erfolgreich verdrängt hat und die bislang niemand kennt. Lundberg stellt uns damit alle vor die Frage, inwieweit wir eigenen Erinnerungen und Einschätzungen trauen können und schildert wie scheinbar einfach und positiv es sich auswirken kann, über diese mit anderen zu sprechen und sie zu teilen. Insgesamt empfinde ich das Buch als angenehm geschrieben und gut lesbar und habe mich gut unterhalten gefühlt. Lediglich die Wechsel zwischen "heute" und "damals" hätten meiner Meinung nach in längeren Abschnitten und nicht nach jedem Kapitel erfolgen können. In einigen Punkten war mir die Beschreibung der Gefühlslage der Protagonisten ein wenig überzogen; alles in allem jedoch eine Leseempfehlung :)

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Sophia Lundgren ist mir schon von ihrem ersten Roman "Das rote Adressbuch" bekannt und hat es auch mit diesem Werk geschafft, einen durch und durch emotionalen Roman mit einem berührenden Thema und authentischen Charakteren zu erschaffen. Der Einstieg hat mir leider etwas Mühe bereitet. Geschrieben ist er in zwei Zeitebenen und der Wechsel macht ihn lebendig und erhält die Spannung. Die Auflösung, was damals geschah und weshalb Elin so traumatisiert erscheint, wird dem Leser immer klarer. Sie ist schon immer vor ihrer Vergangenheit davongelaufen und hat noch immer nicht zu sich selbst gefunden. Sophia Lundgren beschreibt die Charaktere sehr detailliert und genau und der bildhafte und berührende Schreibstil hat mich berührt. Wer nahe am Wasser gebaut ist, sollte sich Taschentücher bereit legen. Das Cover weckt in mir ein Gefühl der Leichtigkeit, die ich in der Geschichte nicht fand. Fazit: Ein sehr aufwühlender Roman, der mir im Gedächtnis bleiben wird. 4/5⭐

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Erinnerungen kann man nicht verdrängen

Von: Ein Leser

27.02.2020

Die Geschichte kurz zusammengefasst: Nachdem Elin, eine New Yorker Starfotografin, aus ihrer Heimat Schweden Post bekommt, ändert sich ihr Alltag von heute auf morgen. Plötzlich kommen alle Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wieder hoch. Gemeinsam mit ihrer Tochter Alice kehrt Elin zu ihren Wurzeln nach Gotland zurück. Die Geschichte gliedert sich auf zwei verschiedene Zeitebenen und der Wechsel zwischen den Kapiteln bringt erfrischende Abwechslung in das Geschehen. Außerdem kann man so Stück für Stück nachvollziehen, warum die Protagonistin genau so fühlt und handelt. Die Konzentration der Handlung liegt ganz klar auf der Protagonistin, wobei die übrigen handelnden Personen leider etwas untergehen. Dennoch ist die Geschichte sehr einfallsreich und berührt. Der Schreibstil der Autorin ist unaufgeregt und angenehm, aus meiner Sicht leider auch etwas zu lasch. Dadurch kommen die Emotionen der Situation nicht so ganz zum Ausdruck. Ob dies womöglich erst durch die Übersetzung geschehen ist, kann ich nicht beurteilen. Fazit: Eine schöne Familiengeschichte, die auch als leichte Lektüre nebenher gelesen werden kann.

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