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Rezensionen zu
Als Luca verschwand

Petra Hammesfahr

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Mel ist mit ihrem 3-jährigen Sohn Max in einem Drogeriemarkt; den Kinderwagen, in dem der 9 Monate alte Luca schläft, hat sie draußen gelassen. Als die junge Mutter nach einer ganzen Weile den Laden wieder verlässt, ist Luca aus dem Babyjogger verschwunden. Die Kollegen von Kommissar Arno Klinghammer übernehmen zunächst den Fall: Er selbst ist auf einer Besprechung und telefonisch nicht erreichbar. Außerdem stellt sich heraus, dass er die Familie des kleinen Luca gut kennt, den Einsatz wegen Befangenheit daher nicht leiten darf. Dennoch hält es ihn nach seiner Rückkehr nicht am Schreibtisch - er recherchiert privat und steht seinem Team mit Rat und Tat zur Seite. Zunächst gerät eine ältere Frau im Poncho, die sich zur fraglichen Zeit vor dem Drogeriemarkt aufgehalten hat, in den Verdacht, den Jungen entführt zu haben. Aber auch Großmutter Gabi hätte ein Motiv: Sie hat ihren jüngsten Enkel noch nie gesehen, gibt ihrer Schwiegertochter Mel die Schuld daran und will ihr möglicherweise einen Denkzettel verpassen. Oder hat Martin, Mels Ehemann und Lucas Vater, vielleicht einen Kidnapper angeheuert, um von seiner wohlhabenden Mutter ein Lösegeld zu erpressen? Aber vielleicht hatte Mel ihren kleinen Sohn auch gar nicht dabei und täuscht sein Verschwinden nur vor? Die Ermittler merken außerdem bald, dass es in der Ehe der jungen Eltern nicht zum Besten steht. Kommissar Klinghammer und seine Kollegen arbeiten unter Hochdruck daran, den Kleinen so schnell wie möglich zu finden. Resümee: Der Schreibstil dieses Romans ist zunächst gewöhnungsbedürftig - meist berichtartig und trocken. Besonders die Verwandtschafts-, aber auch die anderen Beziehungen waren für mich schwer zu behalten. Nach einer Lesepause musste ich mich immer wieder neu hineinfinden, in welchem Verhältnis die Akteure zueinander stehen. Ich habe mir schließlich einen entsprechenden Merkzettel geschrieben, hätte es natürlich gut gefunden, wenn die Autorin einen entsprechenden Anhang verfasst hätte. Abgesehen davon, dass Mel als Mutter ständig im Fokus steht, gibt es in dem Roman keine spezielle Hauptfigur. Die Protagonisten wechseln kapitelweise: Mal sind es Zeugen, die Frau im Poncho, der Vater oder diverse Ermittler und Verwandte. Solcherart können nicht nur von den Polizisten, sondern auch vom Leser verschiedene Theorien zu Lucas Verschwinden entwickelt - und ggf. modifiziert oder wieder verworfen - werden. Dieses Mitdenken und Kombinieren macht den Roman so fesselnd. Dabei ist es faszinierend, peu à peu aufzudecken, wie viele Leute einen Beweggrund hätten, Luca zu entführen. Vor allem durch Rückblenden in die Vergangenheit nehmen die jeweiligen Motive langsam immer mehr Gestalt an. Für mich mündete schließlich alles in einem wahren Horrorszenario: Es war, als wenn man Stück für Stück die verschiedenen Schichten einer ohnehin nicht ganz intakten Fassade abträgt und schließlich vor einer Ruine steht. Und bis zum Schluss bleibt es ein Rätsel, was wirklich mit Luca passiert ist. Das ganz große Thema, um das sich der Roman dreht, ist Verlust, vor allem der Verlust von Beziehungen und geliebten Personen. Wie gehen die Betroffenen damit um? Fazit: Das Buch ist eine Herausforderung. Man kann es nicht mal eben nebenbei lesen, sondern muss sich konzentrieren und mitdenken. Aber es lohnt sich!

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Schon mit den ersten Zeilen, konnte ich die Spannung spüren. Sehr gut konnte ich mir die Situation im Drogeriemarkt vorstellen, wohl auch, weil sie bestimmt jeder schon mal so der ähnlich selbst erlebt hat. Aber dann kam der Hammer. Völlig unfassbar, dass eine Mutter ihr Baby im Kinderwagen einfach so vor dem Laden abstellt. Das fand ich schon etwas hanebüchen. Was wohl im Kopf der Mutter vorging? Oder war an der Geschichte etwas faul? Nun war ich definitiv neugierig. Was war hier passiert? Wie bereits bei anderen Büchern der Autorin, so ist auch in diesem Roman jedes Kapitel eine Herausforderung. Jedes Kapitel bedeutet nämlich auch, Szenenwechsel. So bleibt man nie wirklich lange an einem Handlungsstrang, sondern ... cut... neue Szene oder anderer Protagonist oder andere Handlung. Teilweise ist das wirklich eine Herausforderung. Sehr erschreckend fand ich, wieviel Einfluss die Mutter bzw. Schwiegermutter nach all den Jahren noch hatte. Sie war zweifelsohne eine sehr starke Frau. Aber sollte sich nicht jeder mal von seinem Elternhaus abkapseln und selbstständig werden? Einige Szenen fand ich hier wirklich schockierend und nervenaufreibend. Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden, die aber keinen Einfluß auf meine Bewertung haben, da beides oft vom Verlag gesteuert wird und nichts mit der Kreativität des Autors zu tun hat. Das Cover zeigt einen Kinderschuh. Hier wird sofort klar, dass etwas geheimnisvolles vor sich geht, da man solche Fotos eigentlich immer nur im Zusammenhang mit einer Entführung kennt. Schon beim Anblick des Fotos wird der Leser angespannt, aber auch neugierig. Die Sensationsgier ist sozusagen entbrannt. Der Klappentext macht neugierig. Hier ist ziemlich eindeutig, dass sich eine Trägödie hinter dem Roman versteckt. Fazit: Lesefrust oder Lesegenuss? Ich würde sagen, dass beides in gleichem Maß vorhanden war. Wer den Schreibstil der Autorin kennt, weiß, dass ihre Romane nie ganz einfach sind. Sie sind fesselnd geschrieben, und erzählen Geschichten, wie sie in der heutigen Zeit überall vorkommen können. Klar, es sind Extreme, aber dennoch Geschichten, die das Leben schreibt.

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Kurzbeschreibung: Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen Lolli schenkte, aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Lucas Verschwinden und den Problemen der Eltern? Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt. Zur Autorin: Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Bestseller »Der stille Herr Genardy« bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich verfilmt, wie aktuell »Die Sünderin«. Der Roman wurde unter dem Titel »The Sinner« mit Jessica Biel in der Hauptrolle als erfolgreiche Netflix-Serie produziert. Meinung: Ich habe mich sehr auf eine neue Geschichte von Petra Hammesfahr gefreut, denn ihre Romane sind immer recht komplex aufgebaut und auch an Wendungen hapert es nie. Auch mit ihrem neuen Buch setzt sie ihre Tradition gut fort. Der 9 Monate alte Luca wird aus seinem Kinderwagen entführt, während seine Mutter Mel mit seinem Bruder Max in einer Drogerie einkauft. Auch nachdem sofort die Polizei informiert wird, bleibt Luca unauffindbar. Dies ist die Ausgangsgeschichte, die ohne großartige Vorworte sofort mit Lucas Verschwinden beginnt. Eine direkte Hauptfigur gibt es in diesem Roman nicht, denn bei Petra Hammesfahr bekommt noch der kleinste Nebencharakter seine Bühne. Die zahllosen Perspektivwechsel haben mich anfangs ein wenig überfordert, obwohl ich diesen Erzählstil sehr gerne mag und schon einige Bücher der Autorin gelesen habe. Aber ist man erst einmal in der Geschichte drin, lässt sie einen nicht mehr los, denn man will natürlich unbedingt wissen, was mit Luca passiert ist und ob er die Entführung überleben wird. Viele vermeintliche Theorien werden aufgebaut und wieder verworfen. Denn zunächst geht die Polizei davon aus, dass Anni Erzig, eine ältere Dame, die in ihrer Umgebung als ein wenig schrullig gilt, Luca mitgenommen hat. Sie spricht öfter kleine Jungen an und schenkt ihnen Lutscher. Warum dies so ist, wird aus ihrer Perspektive in Rückblenden erzählt und kann einem das Herz erweichen. Allerdings meldet sich bei Lucas Vater Martin bald noch ein Erpresser per Telefon, der ein Lösegeld fordert. Martin meint jedoch, dass seine Mutter Gabi, eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin, Luca entführt hat, da ihre Schwiegertochter jeglichen Kontakt zu ihren Enkeln unterbindet. So bekommt der Leser eine Menge Eventualitäten präsentiert, die in geschickten Wendungen und Täuschungen verlaufen. Man erfährt viel Privates über das Ehepaar Mel und Martin, wo nicht alles Gold ist, was glänzt und auch die übrigen Verwandten haben ihre Geheimnisse. Bis zum Schluss ist nichts, wie es scheint. Petra Hammesfahr schafft es auch mit ihrem neuesten Roman wieder zu fesseln, obwohl keine zu große Spannung erzeugt wird. Gekonnt seziert sie jeden einzelnen Charakter des Buches mit einem Erzählstil, der fast schon als Gedächtnisprotokoll bezeichnet werden kann, da dieser sehr klar, ohne Schnörkel und mit einer gewissen Distanz zu den Personen ausfällt. Fazit: Ein Roman, der nicht durch seine Spannung lebt, sondern durch jede Menge Wendungen und Täuschungen, was Petra Hammesfahr wirklich meisterhaft beherrscht. Erstleser der Autorin könnten allerdings von den zahllosen und schnellen Perspektivwechseln anfangs etwas überfordert sein.

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Da Petra Hammesfahr mir als Autorin bisher unbekannt war, bin ich lediglich durchs Stöbern im Internet auf dieses Buch aufmerksam geworden. Besonders ins Auge sprang mir dabei das Cover, welches sehr gut gewählt und auch inhaltlich passend (der verlorene Kinderschuh) gestaltet wurde. Außerdem lässt das Design, zusätzlich zum Titel, bereits auf Spannung schließen. Der Einstieg in das Buch war problemlos. Petra Hammesfahrs Schreibstil ist flüssig und verständlich. Auffallend war für mich aber direkt die etwas untypischere Kapiteleinteilung, die nicht standardmäßig nummerisch angelegt ist, sondern nach der Person aus deren Perspektive die Handlung gerade weitererzählt wird (z.B. "Die Zeugen", "Die Polizistin", "Der Vater"). Gelegentlich führte dies bei mir allerdings zu Verwirrung, da man dadurch schon mal Zeit und/oder Ort wechselte, im Gegensatz zum vorherigen Kapitel. Gut fand ich allerdings, dass die gemachten Abschnitte immer relativ kurz gehalten wurden, sodass man trotzdem der Handlung angenehm weiter folgen konnte. Die Hauptprotagonistin Melisande Martell ist überhaupt keine Sympathieträgerin. Nicht nur, dass sie mehr Wert auf ihr Erscheinungsbild und ihre Wirkung gegenüber anderen allgemein legt, nein, sie ist auch noch absolut unaufmerksam was ihre Kinder betrifft. Zusätzlich nimmt im Verlauf der Handlung ihr Verhalten (Trauer, Zickereien) immer mehr negative Aspekte an. Deswegen sind die zerstrittenen Verhältnisse der Familie Martell überhaupt kein Wunder. Als Luca verschwand bietet sehr viele unterschiedliche Charaktere, in die man durch die Sichtwechsel der einzelnen Kapitel einen sehr guten Einblick bekommt. Insbesondere auch zu den Hintergründen, die zu verschiedenen Reaktionen und Verhaltensmustern führen. Besonders interessant wird es gegen Ende, wo sich einzelne Puzzleteile immer mehr zusammenfügen und unheimlich viele der Charaktere irgendwie in die eigentliche Tat bzw. mit den Tätern/Opfern verstrickt sind und zur Überführung beitragen. Der Roman bietet durchaus eine angenehme Spannung, die sich immer weiter aufbaut, jedoch erreicht sie bei mir keine Höchststufe. Besonders schade fand ich, dass nach der sehr langen und umfangreichen Ermittlung und Kindessuche, die immer wieder neue Verdachtsmomente auf unterschiedliche Charaktere geboten hat, die eigentliche Jagd auf den endlich bekannten Täter und dessen Überführung so kurz abgehandelt wurde. Positiv überrascht wurde ich von der "versteckten" Message bezüglich Kinderfotos im Internet (Facebook usw.), die kurz von der Großmutter des verschwundenen Luca erwähnt wurde. Denn meiner Meinung nach sollte man gut überlegen, ob man sein Kind öffentlich als eine Zielscheibe für z.B. Entführungen darbietet. Als Luca verschwand ist ein guter und solider Spannungsroman, der sich sehr gut innerhalb kurzer Zeit lesen lässt. Auch wenn er nicht das Höchstmaß an Spannung erreicht, bekommt er trotzdem eine Leseempfehlung von mir.

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