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Rezensionen zu
Was in jener Nacht geschah

Katherena Vermette

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Winnipeg, North England. In einer kalten Winternacht bemerkt die junge Mutter Stella, dass auf der einsamen Brache vor ihrem Haus jemand überfallen wird. Voller Furcht ruft sie die Polizei. Als die Beamten endlich eintreffen, finden sich zwar Zeichen eines Kampfes, eine zerbrochene Bierflasche und Blut im Schnee, aber vom Opfer fehlt jede Spur. Die Beamten hegen Zweifel an Stellas Aussage, eine Frau sei vergewaltigt worden. Doch es ist die Polizei die sich irrt. In diesem Buch geht es um Familienzusammenhalt, Zivilcourage, Frauensolidarität und um einen Kriminalfall. Katherena Vermette schafft es das Verbrechen mit der Geschichte über die Familie so gut miteinander zu verknüpfen, dass die Spannung nicht verloren geht. Ich habe das Buch gerne gelesen, weil Tiefgang mit Krimi gut vereint wurde und mich die Komplexität begeistert hat.

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Sozial brisantes Drama

Von: ulrike rabe

08.05.2019

Als die junge Mutter Stella einen nächtlichen Überfall auf ein Mädchen vor ihrem Haus der Polizei meldet, will ihr niemand so recht Glauben schenken. Doch als die 13-jährige Emily ins Krankenhaus eingeliefert wird, lässt sich bald ein Zusammenhang zu Stellas Beobachtung herstellen. Was sich zunächst wie der Beginn eines Kriminalromans liest, wird zunehmend zu einem brisanten sozialen Drama. Emily, das Opfer einer brutalen Vergewaltigung, ist Angehörige der indigenen Bevölkerung Kanadas. Die Handlung ist angesiedelt in einem Stadtteil von Winnipeg, dem Teil der Stadt in dem die First Nations People isoliert leben. Das Mädchen, ihre verzweigte Familie, lebt am Rande der Gesellschaft. Es ist eine sehr matriarchalisch geprägtes Gefüge, weniger aus Tradition heraus. Die Frauen, Mütter, Großmütter sind sehr auf sich allein gestellt. Männer kommen in diesem Buch nicht wirklich gut weg, zu oft haben sie die Familie verlassen. Katherena Vermette erzählt die Geschichte aus vielen Perspektiven, aus losen Handlungssträngen webt sie ein immer dichter werdendes Netz. Sie erzählt nicht nur vom brutalen Übergriff auf Emily, nicht nur von Gewalt, Alltagsrassismus, Missbrauch und sozialer Vernachlässigung, sondern auch von den ganz alltäglichen Sorgen und Sehnsüchten von Menschen, die von geburtswegen sozial ausgegrenzt werden. Drogen und Alkohol sind die ständigen Begleiter. Der Originaltitel „The Break“ steht auch für zerbrochene Träume, zerbrochene Beziehungen. Es ist sehr kalt in dem verschneiten Winnipeg und düster. Die Atmosphäre scheint trostlos und doch zeichnet die Autorin auch ein sehr eindringliches Bild vom unbedingten Zusammenhalt einer Familie über mehrere Generationen. Das, und allein das, verleiht dem Buch letztlich einen kleinen Hoffnungsschimmer.

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Komplex, das ist auf jeden Fall, was hinter jener Tat in einer kalten Nacht in Winnipeg, nicht in der besten Gegend dort, geschieht. Und Stella, die Zeugin des Geschehens, hat auch zunächst nicht den besten Stand, ihrem Mann und der Polizei gegenüber. „Ihre Gedanken zerfasern, aber sie erinnert sich an alles, immer wieder“. „Sie war klein, so kleine“. Jene junge Frau, die in Sichtweite des Hauses von Stella überfallen und wohl übel zugerichtet wird, auch wenn sich zunächst keine Spur der „Kleinen“ findet. In einer Gegend, die polizeibekannt schon an sich nicht zu den friedlichsten des Ortes gehört und daher Auseinandersetzungen, Gewalt, Alkohol und anderes bei der Polizei wenig Aufregung hervorruft. Aber in diesem Fall wird das Geschehen Folgen haben. Schlimme Folgen für ein junges Mädchen und, daran sich Seite für Seite aufbauend, eine ganze Welt voll Gewalt, Unterdrückung, miesem Verhalten und Bedrängung über Generationen hinweg dem Leser vor Augen geführt werden. Vielen Fäden folgt Vermette dabei im weiteren Verlauf der Geschichte, in deren Mittelpunkt Frauen stehen, die im sozialen unteren Bereich immer schon (und scheinbar auch weiterhin) mit den täglichen Sorgen ums Überlegen und den ebenso reichhaltigen täglichen Demütigungen im Rahmen ihrer Familien zu leben haben. Was sich als handfestes menschliches und soziales Drama im Lauf der Lektüre entfaltet, komplex verschachtelt ist und nicht immer für einen flüssigen Leseverlauf sorgt, sondern durchaus auch sperrige Sequenzen in sich trägt. Gerade weil es so viele verschiedene Eindrücke sind, bei denen es längere Zeit benötigt, auch nur einigermaßen ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das miteinander und mit der Gewalt an der „Kleinen“ in jener Nacht zusammenhängen könnte. Dunkel und düster wirkt das Leben der Personen im Buch, eher wie verschiedene Fallstudien in den Raum gesetzt, denn als durchlaufende Geschichte zu verstehen. Was Vermette sprachkräftig und mit plakativen Sprachbildern durchaus gelungen in der Düsternis vermittelt, was aber nicht durchgehend den Leser fesselt, während in anderen Teilen eine emotionale Dichte entsteht, die dann wiederum nicht einfach zu ertragen ist in all dem Elend, was sich im Buch findet. So verbleibt am Ende ein intensiver Einblick in das indigene Leben „da unten“ an der sozialen Leiter, dem eine eher durchgängige Grundgeschichte und eine gewisse Konzentration auf weniger Handlungsstränge aber besser zu Gesicht gestanden hätte.

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Ein großartiges Leseerlebnis.

HOFER Media GmbH & Co. KG

Von: Alexander Kornell aus Horn

26.03.2019

Nicht nur ein äußerst gelungenes Cover, sondern auch ein großartiges Leseerlebnis. Kommt auf die Besprechungswand und zu meinen Lesetipps auf die Homepage.

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