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Rezensionen zu
Die Frau im hellblauen Kleid

Beate Maxian

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Schauspielerin sein im Faschismus

Von: Niamh O'Connor

07.08.2018

'Die Frau im hellblauen Kleid' ist Käthe Schlögel, Tochter eines Wiener Gemüsehändlers. Sie wohnt ganz in der Nähe des Theaters in der Josefstadt, beginnt ihre Karriere gegen den Widerstand der Eltern am Volkstheater und feiert in Prag und Berlin große Erfolge. Als Bühnen- und Filmstar begründet sie so eine Schauspieler*innendynastie. Bei diesem Begriff denke ich sofort an die Familie Hörbiger/Wessely und ihre Nachfahren. Aus diesem Grund habe ich beim Lesen vom ersten Kapitel an nach Parallelen Ausschau gehalten, und die gibt es durchaus: Im richtigen Leben wie im Roman beginnt der Erfolg in der Zwischenkriegszeit und setzt sich über vier Generationen bis in die Gegenwart fort. Damit ist es unvermeidlich, dass die erste Generation sich mit dem Naziregime und den Auswirkungen seiner Politik konfrontiert sieht und die nachfolgenden Generationen sich damit abmühen müssen, unangenehme Fragen zu beantworten und das aufzuarbeiten, was schiefgegangen ist. So erging es auch der Familie von Paula Wessely, deren Name im Roman auch tatsächlich erwähnt wird; aber die Art, wie das geschieht, macht deutlich, dass der Roman von Beate Maxian eben keine fiktionalisierte Familienbiographie ist, sondern seine eigene Geschichte erzählt. Vera Altmann, als Schauspielerin weit weniger erfolgreich als ihre Mutter Marianne und ihre Großmutter Käthe, möchte eine TV-Dokumentation über ihre Familie drehen und liefert damit den Anstoß dafür, dass all das auf den Tisch kommt, worüber bisher nicht gesprochen wurde. Meine Meinung: Man soll ein Buch natürlich nicht nach dem Cover auswählen, aber in diesem Fall konnte ich dem Einband einfach nicht widerstehen. Nostalgische Pastellfarben wie auf einem alten Filmplakat, eine melodramatisch inszenierte Blondine und als zusätzlicher Blickfang das Wiener Bellaria Kino, in dem bis heute Filmklassiker und Raritäten gezeigt werden. Perfekte Sommerlektüre, dachte ich, und mit Einschränkungen war’s das auch. Beate Maxian ist keine begnadete Dialogschreiberin, und die Dramaturgie folgt der Schablone genau jener Filme, deren Stars Käthe Schlögel und Marianne Altmann wohl gewesen wären. Gerne gelesen habe ich das Buch trotzdem. Ich habe bekommen, was das Cover erwarten lässt: Ein Lesevergnügen mit nostalgischen Anklängen und Lokalkolorit, aber ohne Verklärung einer Zeit, die keine gute alte war. Der Faschismus, seine Auswirkungen auf die Welt des Theaters und Films und seine (Nicht-)Bewältigung in den 50er- und 60er-Jahren liefern den ehrlich und ohne Beschönigung dargestellten Hintergrund für die Liebesgeschichten und Heiratssachen der vier Künstlerinnen. Sehr gelungen fand ich die Art, wie die Autorin die in der Gegenwart spielenden Kapitel mit den Rückblenden verbindet, weniger gut gelungen die Darstellung der verschiedenen Mutter-Tochter-Beziehungen: Auch die schlimmsten Unaufrichtigkeiten und Konflikte sind über einem guten Glas Rotwein oder einer Portion Rindsrouladen rasch verschmerzt – so funktioniert das im wirklichen Leben wohl nicht. Das mich das nicht allzu sehr gestört hat, liegt daran, dass Beate Maxian ihre vier Protagonistinnen ohne große Gefühlsduselei und frei von Selbstmitleid durchs Leben gehen lässt und sie als starke Persönlichkeiten darstellt, die sich nicht unterkriegen lassen und zusammenhalten.

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Die Frau im hellblauen Kleid von Beate Maxian Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen könnten, und mit ihnen ein lange zurückliegendes Vergehen. Es reicht zurück ins Jahr 1927, als ihre Mutter Käthe in einem geliehenen Kleid am Theater vorsprach. Der Beginn einer beispiellosen Karriere – und einer verhängnisvollen Bekanntschaft mit Hans Bleck, der zum mächtigen Produzenten der Ufa aufsteigen sollte ... Meine Meinung: „Die Frau im hellblauen Kleid“ erzählt abwechselnd die Geschichte der 4 Altmann-Frauen, beginnend 1927 bei Käthe, über deren Tochter Marianne, Enkelin Vera bis zu Urenkelin Sophie.Es versprach eine spannende Familiengeschichte zu werden. Vier Frauen, die sich vom Schicksal, das der 2. Weltkrieg über sie gebracht hat, nicht von ihrem Weg haben abbringen lassen und letztendlich eine Schauspieler-Dynastie begründeten, wie es in Österreich vorher keine gegeben hat. Dabei kommt einiges ans Licht, das lange Zeit verborgen geblieben war. Am eindrucksvollsten und bewegendsten fand ich die Geschehnisse während der Nazizeit, um die sich Mariannes (und Käthes) Geheimnis letztendlich dreht. Käthe hoffte wie so viele bis zuletzt, dass Österreich verschont bleibt. Es war erschreckend, wie rasend schnell sich ihre Situation dann änderte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich den Nazis unterzuordnen bzw. anzupassen – denn sie war erpressbar! Die Geschichte ist von beginn an sehr spannend und voller heimlicher Liebespärchen, sowohl zu Käthes als auch Veras Zeiten. Käthes Lebensweise war für ihre Zeit sehr modern. Sie macht Karriere und lebt mit ihrem Freund zusammen ohne verheiratet zu sein. Zu Beginn ist sie zwar noch sehr schüchtern, aber mit der Zeit wird sie immer willensstarker und durchsetzungsfähiger. Nach Beendigung der Lektüre denke ich, hätte sich die Autorin ausschließlich auf die historische Geschichte eingelassen, wäre ihr wahrscheinlich ein sehr guter Roman gelungen. Denn dieser Erzählstrang war gut recherchiert, mit einer wundervollen und für sich einnehmenden Protagonistin ausgearbeitet und einer Liebesgeschichte, die viel Potential gehabt hätte. Thematisch gut, Umsetzung nicht gelungen.... 3 von 5 Herzen

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Wien, 4 Frauen, 1 Familie und ganz viel Film und Schauspielerei, viel Liebe und gut gehütete Geheimnisse.Die vier Altmannfrauen sind Käthe, ihre Tochter Marianne, ihre Enkelin Vera und ihre Urenkelin Sophie. Die Geschichte beginnt 2014, Vera hat sich fest in den Kopf gesetzt einen Film über ihre Familie zu drehen, denn diese ist bekannt und Altmann ein Name in der Schauspielszene.Ihre Mutter wehrt sich jedoch vehement, denn Marianne weiß, dass dies sehr viel Staub aufwirbeln könnte und Geheimnisse aufgedeckt werden könnten.Damit beginnt auch ein weiterer Handlungsstrang um Wien 1927, denn Käthe hat sich als junge Frau ihren Traum erfüllt und dieser handelt von der Schauspielerei, denn dieser gehört ihr Herz. Maxian erzählt hierbei viel über das Leben und Wirken am Theater vor dem zweiten Weltkrieg, von Höhen, Tiefen und besonderer Liebe.Allerdings kommt es dabei wieder zu Pausen in der Erzählung und Vera's Leben wird wieder in der Gegenwart erzählt. Von ihrer Familie und dem Jugendleben ihrer Tochter Sophie, der vierten Altmannfrau im Bunde. Ihre Liebesgeschichte nimmt dabei sehr viel Raum ein und füllt viele Seiten. Die Zeit vor und während dem zweiten Weltkrieg ist sehr ausdrucksvoll geschildert, spannend und mitreißend. Die Geheimnisse der damaligen Zeit werden gelüftet in der heutigen Gegenwart. Beeindruckt ist zu sehen, wie sehr die Vergangenheit noch über Generationen das Leben lenkt und beeinflusst.Die Wechsel in den Zeiten und Handlungssträngen haben mich manchmal gestört, einerseits zum Weiterlesen verleitet, da ich gespannt war, wie es weiter geht in der anderen Zeit, aber es war oftmals nicht rund und sprachlich hat es im Laufe des Buches auch nachgelassen. Im Gesamten fand ich das Buch interessant, insbesondere die Vergangenheit, die Zeit um Käthe und die Kriegszeit. Eine nette Geschichte über 4 starke Frauen, deren Liebe der Bühne gilt und die viele Geheimnisse verbinden, ausserdem allerlei Liebesgeschichten. Ein grundsätzlich leichte Lektüre, wen auch die Zeitsprüngen teilweise anstrengend sind.

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Inhalt : Das Buch > Die Frau im hellblauen Kleid < erzählt die Geschichte einer Familiendynastie , der Altmann – Frauen. Allesamt ihres Zeichens Schauspielerinnen. Angeführt vom Star der Familie , Käthe Schlögel, die im Jahre 1927 in einem geliehenen, hellblauen Kleid, im Theater vorsprach. So ist der eigentliche Beginn der Geschichte, die ihre Tochter Marianne Altmann, ihrer Tochter Vera und ihrer Enkelin Sophie erzählt. Die Erzählungen führen auf eine Zeitreise nach Wien, Prag, Berlin und München. Vor , mitten und nach den Kriegswirren , gepaart mit der Gegenwart. Ein streng gehütetes Familiengeheimnis , kann durch eine geplante Vermilmung über die Altmann – Frauen zu Tage treten. Das bereitet Marianne Altmann große Sorge. Fazit: Eine leicht zu lesende Story, die im großen und ganzen , recht gut durchdacht ist. Jedoch konnte mich > Die Frau im hellblauen Kleid < nicht fessseln . Manche Passagen empfand ich trivial anmutend.

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Eine Reise durch die Altmann Dynastie

Von: Raphaela aus Ratingen

26.02.2018

Das Buch "Die Frau im hellblauen Kleid" erzählt die Familiengeschichte der Altmann Frauen Käthe, Marianne, Vera und Sophie. Es spielt unter anderem in Wien, München, Berlin und Prag und nimmt einen mit auf eine Reise in verschiedene Zeiten und Welten. Die Handlung spielt abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart. Marianne Altmann erzählt ihrer Tochter Vera und ihrer Enkelin Sophie die wahre Geschichte ihrer Mutter Käthe. Die Rückblicke fand ich am besten, da sie sehr gut recherchiert waren und authentisch wirken. Die Geschichte von Käthe, die ihren Traum verfolgt, Schauspielerin wird und sich gegen ihre Gegner stellt, ist sehr bewegend. Man erhält tolle Einblicke in die Gefühlswelt der jeweiligen Personen und ist emotional sehr von ihrem Schicksal und der tragischen Liebe, die beschrieben wird, gefesselt. Die Idee, über mehrere Generationen zu schreiben, ist eine interessante Möglichkeit, Spannung aufzubauen. Leider hat mir diese in dem Buch etwas gefehlt. Manche Stellen waren sehr vorhersehbar und man wusste unweigerlich, was auf den nächsten Seiten passieren wird. Auch die Gefühlswelt der Protagonisten Marianne, Vera und Sophie wurde mir zu wenig beschrieben und die Story wirkte dadurch etwas holprig. Die gelüfteten Familiengeheimnisse haben das Leben der Nachkommen von Käthe gehörig auf den Kopf gestellt, doch die Altmann Frauen akzeptierten dies etwas zu schnell, was für mich unnatürlich und unrealistisch wirkte. Wer ein leichtes Buch sucht, das er abends im Bett gut lesen kann, ist mit "Die Frau im hellblauen Kleid" gut bedient. Ich finde die Handlung an sich sehr vielversprechend. Die Rückblicke sind sehr fesselnd und auch die Zeitsprünge helfen etwas Spannung aufzubauen. Der Schreibstil und einige Teile der Handlung haben mich jedoch nicht vollends überzeugt. Alles in allem ist es ein interessantes Buch, was mich jedoch nicht gefesselt hat.

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Die Frau im hellblauen Kleid

Von: JK

01.02.2018

3,5 Sterne Erst war es etwas schwer, in die Handlung reinzukommen, doch dies wurde mit der Zeit nach ca. 50 Seiten um einiges besser. Auch den Zeitsprüngen und all den Charakteren war zu Beginn schwer zu folgen, doch diese waren es letztendlich, die den Roman authentisch gemacht haben, da einem so alle Details und genauen Handlungsverläufe anschaulicher, zeitnah und seriös präsentiert wurden. Der Leser erfährt interessante Einblicke in die Theater- und Schauspieler-Szene und dabei auch noch in die umfassende Zeit des 20. Jahrhunderts und speziell in die Nazizeit. Es ist mehr als „nur“ eine Schauspielerdynastie, sondern man bekommt auch historisch relevante Einblicke. Die starken Charaktere, das Erzählen der vier verschiedenen Generationen und die vielschichtige Handlung macht den Roman noch besser und auch gut lesbar für die verschiedensten Altersklassen aufgrund der sich beim Alter unterscheidenden Charaktere, mit denen man sich somit identifizieren kann. Es wurde nie wirklich langweilig, da die Handlung und die ausgeklügelten Verästelungen der Charaktere nach und nach immer mehr Tiefe bekommen und der Leser immer weitere neue Dinge über die Charaktere und besonders unausgesprochene Geheimnisse der älteren Generation erfährt. Alles in allem ein gelungener Roman und genießbarer Lesestoff für zwischendurch, den man durchaus schnell verschlingen kann.

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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal 1927, als Käthe Schlögel sich für das Theater interessiert und sich auch dort bewirbt und dann einmal in der Gegenwart im Jahre 2015. Ich hatte zu Anfang Schwierigkeiten, in das Buch hinein zu finden. Ich kann nicht genau sagen, woran es gelegen hat. Vielleicht die vielen verschiedenen Personen oder aber an dem Schreibstil der Autorin. Ich fand ihn teilweise holperig, meinte noch den einen oder anderen Fehler gesehen zu haben. Ich muss auch sagen, dass ich die historischen Teile dieses Buches sehr viel lieber gelesen habe, als die Teile in der Gegenwart. Ich fand, die Autorin Beate Maxian hat hier sehr viel Herzblut und Recherche hineingelegt, was zu spüren war. Das soll aber nicht heißen, dass sie in dem Rest kein Herzblut hineingelegt hat. Vielmehr fand ich den historischen Teil viel interessanter. Ich habe mit Käthe mitgefiebert und mitgelitten. Und genau diese Emotionen fehlten mir in der Gegenwart. Marianne war die absolute Diva und das hat die Autorin super rüber gebracht. Ein Mensch, der alle anderen Mitmenschen verletzt, wenn auch unbeabsichtigt, um an ihre Ziele zu kommen, bzw. ihren Willen durchzusetzen. Ihre Tochter Vera wollte eigentlich auch Schauspielerin werden, doch gelingt ihr das mehr Schlecht als Recht. Sie war für mich sehr einfach gehalten. Ein unsicheres, graues Mäuschen. Unsicher ja, aber mir fehlte trotzdem die Farbe in ihrem Leben, und dieser Teil wurde erst zum Ende hin etwas angedeutet. Sophie, die Tochter von Vera hingegen ist ebenfalls, wie schon Käthe und Marianne, ein aufsteigender Stern am Schauspielerhimmel. Doch sie wirkte für mich mit ihren jungen Jahren einfach noch viel zu kindlich. Sie wurde oft als Stur betitelt und doch kam es mir vor, als hätte ich einen Charakter vor mir, wenn dieser etwas nicht bekommt, was er möchte, stampft er mit den Füßen auf. Die Geschichte an sich fand ich echt toll. Sie war gut durchdacht und das gefiel mir. Die Zeit, als die Juden vernichtet wurden, hat sie äußert eindrucksvoll aufgeschrieben. Ich fühlte mit Käthe. Doch hat mir etwas an der Geschichte in der Gegenwart gefehlt, das gewisse Etwas. Mein Fazit: Die Geschichte von Käthe während der Vor- und Nachkriegszeit hätte durchaus ausgereicht, um dieses Buch zu füllen. Beate Maxian hat hier sehr sorgfältig recherchiert und es sehr echt rübergebracht. Leider gefiel mir die Gegenwart weniger gut. 3 Sterne für "Die Frau im hellblauen Kleid".

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„Eine schillernde Familie. Ein bewegtes Jahrhundert. Ein dunkles Geheimnis. Eine Liebe, die nicht sein darf.“ Diese Werbung klang vielversprechend und weckte mein Leseinteresse. Außerdem gehört Beate Maxian zu den Top-Ten Autoren Österreichs, feierte mit ihren Krimis bereits große Erfolge. Die Geschichte der Frau im hellblauen Kleides geht ins Jahr 1927 zurück. Anita hat es für die ihre Freundin Käthe genäht, die damit am Theater vorsprach. Käthe bekam die Rolle und legte damit den Grundstein für eine große Karriere, die jedoch schnell von einem mächtigen Widersacher überschattet wird - Produzent Hans Beck. Er kennt Käthes Geheimnis, welches ihr schließlich zum Verhängnis wird. Jahrzehnte später schwebt immer noch das Damoklesschwert über den Familien Altmann und Bleck. Käthes Tochter, Marianne Altmann -ebenfalls ein gefeierter Filmstar, kann die schrecklichen Ereignisse nicht vergessen und ist demzufolge auch wenig begeistert, als Vera- Mariannes Tochter- einen Film über die Altmanns drehen möchte. Zu allem Unglück kommt noch hinzu, dass sich Mariannes Enkelin Sophie in den falschen Mann verliebt. Vier starke Frauen prägen die Altmann-Dynastie und zugegebenermaßen fiel es mir zunächst schwer, den Überblick über Mütter und Töchter zu bekommen. Käthes Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, fand ich sehr interessant. Ich war total gefesselt, habe mit ihr gefühlt und gelitten. Aktuelles Zeitgeschehen -die Gräueltaten der Nazis und die Judenverfolgung sind sehr lebendig und detailreich beschrieben, ebenso wie die Einblicke hinter die Kulissen des Theaters. Tolles Kopfkino! Die konfliktreichen Mutter-Tochter Beziehungen thematisiert Beate Maxim, ebenso wie die generationstypischen Besonderheiten. Ich muss jedoch ehrlich gestehen, dass mich die Handlungsstränge um die drei Altmann-Frauen, die in der Gegenwart spielen, nicht wirklich vom Hocker gerissen haben. Mit Käthes Tochter Marianne konnte ich am wenigsten anfangen konnte. Ihre eigene Geschichte kam nur bruchstückhaft rüber. Sie fungierte eher als Erzählerin. Obwohl Marianne die tragischen Ereignisse von damals fast nur von den Überlieferungen ihrer Mutter kennt, agiert sie voller Hass und Rachegedanken. Am Ende bewirkt ein relativ banales Ereignis in Marianne ein abruptes Umdenken. Das habe ich ihr nicht ganz abgekauft. Auch Vera und Sophie konnten mich nicht hundertprozentig überzeugen. Außerdem inszeniert die Autorin ein Heer von Nebendarstellern, so dass man sehr genau lesen muss. Allerdings lähmte dies zwischendurch meinen Lesefluss. Die weit verzweigte Story verlor sich etwas in der Langatmigkeit. Ich finde es schade, dass Käthes eindrucksvolle Geschichte von denen ihrer Kinder und Kindeskinder beinahe überrannt wird. So entgleitet der Roman aus meiner Sicht in die Mittelmäßigkeit.

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