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Rezensionen zu
Kinder ihrer Zeit

Claire Winter

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Die freie Stadt

Von: wal.li

04.03.2023

Kurz bevor die Russen einfallen flieht Rosa Lichtenberg mit ihren Zwillingen Emma und Alice aus Ostpreußen. Hätte sie sich früher auf den Weg machen sollen? Mit Glück finden die drei eine Zuflucht als Alice Fieber bekommt. Während Rosa mit Emma Proviant besorgend will, suchen die russischen Befreier das Dorf heim. Es sieht so aus als habe keiner überlebt. Besonders Rosa ist untröstlich. Gemeinsam mit Emma versucht sie sich in West-Berlin ein neues Leben aufzubauen. Überraschend treffen sich Alice und Emma zwölf Jahre später wieder. Sie lebten nicht weit voneinander entfernt. Die eine in West-Berlin, die andere in Ost-Berlin. In den 1950er Jahren stellte dies noch kein großes Problem dar, denn sie konnten jederzeit in den anderen Teil der Stadt kommen. Ein besonderes Deutsch-Deutsches Schicksal erleiden die Zwillinge Emma und Alice. Während Emma im Westen Freunde findet und doch früh den Verlust ihrer Mutter beklagen muss, ist Alice im Osten zurückhaltender doch gleichzeitig zwar im sozialistischen Staat eingebunden, aber irgendwie freier. Ihr Retter und väterlicher Freund Sergej beschützt sie so gut er kann. Da zieht es Emma in die weitere Welt, denn in ihrem Beruf als Übersetzerin und Dolmetscherin ist sie gefragt, unter anderem auch bei den Amerikanern. Durch Alice lernt Emma den Wissenschaftler Julius Laakmann kennen. Die beiden verlieben sich. Jedoch, kann ihre Liebe eine Chance haben, vor den sich auftürmenden politischen Unstimmigkeiten zwischen Ost und West? Die Geschichte der Zwillingsschwestern Emma und Alice hält einen beim Lesen gefangen. Der Beginn des kalten Krieges, der Kampf um die Vorherrschaft in Berlin, der nicht abreißende Flüchtlingsstrom von Ost nach West, dazu die verschiedenen Geheimdienst, die die Geschicke der jeweils anderen nach ihrem Gutdünken lenken wollen. Gerade heute, wo wieder ein hoffentlich kalter Krieg hereingebrochen ist, liest man den Roman mit noch größerem Interesse. Die Zeitsprünge sind wohl notwendig, um die Story voranzubringen, sie müssen einem nicht unbedingt liegen. Ebenso wie die politische Erzählung überzeugt auch die Darstellung der persönlichen Lebensumstände von Emma und Alice. Ihre sehr unterschiedlichen Wege führen sie doch wieder zusammen. Dieser fesselnde zeitgeschichtliche Roman gibt einen sowohl berührenden als auch informativen Einblick in eine Zeit, die wir überwunden glaubten und mit der wir uns wohl wieder beschäftigen müssen. 4,5 Sterne

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Inhalt: Die Zwillinge Emma und Alice werden 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Beide glauben, die andere hätte nicht überlebt. Emma wächst in Westberlin auf, Alice in einem Heim in der DDR. Erst zwölf Jahre später finden sie sich überraschend wieder. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Dann verschwindet Alice spurlos. Zu spät erkennt Emma, welcher drohenden Gefahr sie und ihre Schwester gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt – Berlin soll für immer geteilt werden. Meine Meinung: Anfangs erlebt man das tragische Schicksal von Alice' und Emma's Trennung und deren Folgen mit. Nachdem sich Emma und Alice dann viele Jahre später recht zufällig wieder gefunden hatten, erfährt man einiges über Ihre Vergangenheit und wieso sich die beiden so unterschiedlich entwickelt haben. Man erhält Einblicke in die politischen Einstellungen der beiden Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie nähern sich langsam wieder einander an, geraten jedoch zunehmend in den Fokus der verschiedenen Geheimdienste und zwischen die Fronten des sich zuspitzenden Kalten Krieges. Auch Ihre unterschiedlichen politischen Ansichten sind immer wieder ein Streitpunkt und machen es den beiden Zwillingen schwer sich wieder nah zu kommen. Julius und Max verfangen sich ebenfalls immer mehr in den politischen Angelegenheiten von Ost- und Westberlin. Claire Winter schreibt wie immer sehr gefühlvoll und man schließt die Charaktere schnell ins Herz. Die Recherche ist sehr gründlich und man erhält ein sehr deutliches Bild der damaligen Zeit und kann sich in die Probleme der Charaktere gut hineinversetzen. Dennoch gab es gerade in der Mitte einige unnötige Längen und die Story hat sich teilweise ziemlich gezogen. Gegen Ende passieren dann auf einmal so viele Dinge gleichzeitig, dass man fast den Überblick verliert und leider auch etwas an der Glaubwürdigkeit der Geschichte zweifelt. Fazit: Der Roman ist sehr dramatisch und emotional geschrieben, dennoch war es etwas langatmig und erst gegen Ende spannend. Claire Winter hat bessere Bücher geschrieben als dieses.

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Die historischen Romane von Claire Winter stehen für gute Unterhaltung mit gut recherchierten geschichtlichen Aspekten. Die Trennung der beiden Zwillingsschwestern Emma und Alice war sehr nervenaufreibend und tragisch und fesselte mich sofort. Die Figuren sind authentisch und lebendig, die verschiedenen Handlungsorte in West-und Ostberlin sorgten für Spannung. Die Autorin hat genau recherchiert und der Schreibstil war flüssig und einnehmend, der Wechsel der Kapitel aus der Sicht der beiden Schwestern war aufregend. Die beiden wohnen so nah beieinander und wissen nicht, ob die andere noch lebt..Trotz der Dicke des Romans, liess sich die Geschichte sehr schnell lesen und ich fühlte mich durchweg gut unterhalten und freute mich auf das Weiterlesen. Das Cover ist im Stil der anderen Romane der Autorin und gefällt mir gut. Fazit: Eine fesselnde Geschichte mit interessantem, geschichtlichem Hintergrund. Ich vergebe 4/5⭐

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Kinder ihrer Zeit, spielt im noch nicht geteilten Berlin der 1950er Jahre. Es sind die Zwillinge Alice und Emma, die hier die Hauptakteure sind. Die Mädchen waren kurz vor Kriegsende mit ihrer Mutter aus Ostpreußen auf der Flucht, als sie auf gemeine Weise getrennt wurden. Beide glaubten voneinander, dass die Andere Tod und verloren sei. Dabei hatte Emma das Glück, bei ihrer Mutter zu sein und ein Leben im westdeutschen Berlin zu führen. Ihre Schwester Alice wurde von einem russischen Major gerettet. Sie fand in dem noch nicht geteilten Berlin, auf der Ostseite und in verschiedenen Heimen, wo sie den Sozialismus gepredigt bekam, eine Heimat. Emma wollte nicht glauben, dass es ihre Schwester nicht mehr gab. Hoffnungsvoll füllte sie eine Suchmeldung des Roten Kreuzes aus. Aber als ihre Mutter mitbekam, was Emma gemacht hatte, wurde sie sehr böse und zerriss den Brief der Hilfsorganisation. Sie glaubte nur an den Tod ihrer Tochter. Auch Alice erfährt auf Umwegen, von der Suche nach ihr. Die Mauer in der Stadt Berlin ist noch nicht gebaut und die Menschen können ohne große Schwierigkeiten immer noch die Seiten wechseln. Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester und wird fündig. Das Buch ist in mehrere große Kapitel unterteilt. Anfangs begleitet man die Mädchen auf ihrer Flucht und durch ihre Kindertage. Aber schnell landet man in der Zeit, die vor dem Mauerbau in Berlin spielt. Die verschiedenen Gesinnungen dieser Zeit spielen eine enorme Rolle. Aber es sind nicht nur die beiden Mädchen, die zur Sprache kommen. Da ist zum Beispiel der Forscher Julius, der eine besondere Rolle im Leben von Emma bekommt. Auch Max, Emmas bester Freund ist eine interessante Figur. Er engagiert sich viel in den Flüchtlingslagern Westberlins. Er bekommt ein Angebot, dass ihn dann in Zweifel stürzt, ob sein System das Richtige ist. Dann ist da noch Irma, eine alte Freundin aus dem Heim, in dem Alice groß geworden ist. Sie hat was zu verbergen. Und noch so Einige andere Personen, die immer wieder Zweifel an der Zukunft haben. Claire Winter hat es gut gemacht. Sie verstrickt die verschiedenen Figuren miteinander, zu einem völlig mitreißenden Roman über eine Zeit, die voller Zweifel und Misstrauen besteht. Wer kann wem trauen und wer ist wirklich dein Freund? Die Autorin schreibt nicht geschnörkelt und doch hat die Geschichte immer noch Platz für ein wenig Schmalz Liebe. Ihre Geschichte ist eine Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit. Am Ende konnte ich das 573 Seiten starke Buch nicht aus der Hand legen und musste wissen, wie es ausgehen wird. Die Spannung lässt fast auf keiner Seite nach. Ein gelungener, spannender Roman. Als (West-)Berlinerin bin ich besonders angetan, dass sich die Orte in dem Roman mit der Realität decken. Sehr wissenswerte Dinge sind in einem besonders unterhaltsamen Roman untergebracht. Claire Winter führt am Ende eine Menge interessante Literatur auf, die noch Einblick in die damalige (Spionage-)Zeit bringen kann.

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Ostpreußen im Januar 1945, das Ende des Krieges ist absehbar. Die Menschen haben Angst, sind verunsichert, denn die russischen Truppen sind auf dem Vormarsch. Viele entscheiden sich dazu, ihre Heimat zu verlassen, die Flucht ins Ungewisse anzutreten. So auch Rosa, die sich mit ihren beiden Kindern Alice und Emma auf den Weg gen Westen macht, nicht ahnend, dass die Mädchen unterwegs durch ein tragisches Ereignis auseinandergerissen werden… Anhand zweier Einzelschicksale richtet Claire Winter unseren Blick einmal mehr auf das Leben in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Thema, das momentan in der Belletristik über die Maßen präsent ist. Auf der einen Seite Emma, die es mit ihrer Mutter nach Westberlin schafft und dort aufwächst, auf der anderen Seite Alice, deren Sozialisation von den „typisch sozialistischen Erziehungszielen“ geprägt ist und die sich zu einer strammen Kommunistin entwickelt. Als die beiden sich nach einigen Jahren wiederfinden, treten diese Unterschiede deutlich zutage. Natürlich bietet das Nachkriegs-Berlin in der Zeit bis zum Mauerbau die ideale Kulisse für diese Vorlage. Hier West, da Ost, die Mauer zwar noch nicht errichtet, aber durch die Aufteilung in Zonen durchaus im Alltag für die Bewohner bereits spürbar. Die entsprechende Propaganda der verschiedenen Seiten zeigt ihre Auswirkungen, es ist die Hoch-Zeit des Kalten Krieges, in der alle Geheimdienste ihre Agenten im Sinne der Informationsbeschaffung möglichst wirkungsvoll platzieren. Und so bleibt es nicht aus, dass Bespitzelungen „im Dienst der guten Sache“ auch innerhalb von Familien gang und gäbe sind. Okay, Claire Winter ist kein John le Careé, aber das diese Erwartungshaltung hat ihre Klientel auch nicht. Ihr Schwerpunkt ist die emotionale Sichtweise, sie fragt hier danach, was diese äußeren Bedingungen mit Menschen machen, die durch Blutsbande miteinander verbunden sind. Klar, daraus resultiert jede Menge persönliches Drama, Politik kommt nur am Rande vor und ist dann doch eher von den gängigen Klischees geprägt. Das ist in Ordnung, denn dieser Roman ist ein Schmöker und will in erster Linie unterhalten. Aber vielleicht weckt die Geschichte der beiden Schwestern das Interesse für diese spannende Zeit. Ich würde es mir wünschen.

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Claire Winter erzählt authentisch über ein Zwillingspärchen, welches im Krieg voneinander getrennt wird und sich Jahre später im geteilten Berlin wiederfindet. Die Zeit dazwischen hat beide Mädchen verändert und es ist schwierig wieder zueinander zu finden, wobei das geteilte Deutschland ebenfalls große Schwierigkeiten beinhaltet. Noch ist die Mauer nicht errichtet, aber dennoch ist Ost und West deutlich spürbar. Es zerreißt mir das Herz, da Krieg und Flucht auf grausame Art und Weise Menschenleben zerstört hat und das Überleben mit sehr viel Verzicht und Schmerz verbunden ist. Eine Mutter verliert ihr Kind und hat keine Chance dieses wieder in die Arme zu schließen. Emma und Alice werden getrennt und es tut weh zu verfolgen, wie hart das Leben beider Mädchen ist, wobei das unterschiedliche Aufwachsen sehr bildlich beschrieben wird, Auch wenn die Mädchen sich äußerlich sehr ähneln, ist es das Erleben, welches sie voneinander unterscheidet. 12 Jahre vergehen, bis sich die Schwestern finden und sogleich wieder verlieren. Es ist glaubhaft, sodass es mich regelrecht erschüttert, wie viel Macht andere Menschen auf uns nehmen können und uns dabei unser Glück nicht gönnen, sondern bedrohen, lügen und uns Ultimate setzen. Was bleibt Alice übrig? Sie muss tun, was von ihr verlangt wird, ansonsten ist das Leben ihrer Schwester in Gefahr. Ein klein wenig Gehirnwäsche ist ebenfalls ein großes Thema, denn der Kommunismus ist im Vormarsch. Echtes Grauen, echtes Drama und so bildlich beschrieben, das das Lesen absolut gelungen ist. Ich flog förmlich durch die Seiten, immer auf der Suche nach einer echten Veränderung, bzw. einem Happy End für die Schwestern. Das Ende überwältigt mich förmlich und lässt mich hoffen, das die Zukunft von Emma und Alice um einiges schöner gestaltet werden kann, als das, was sie zuvor erleben und auch ertragen mussten. Echte Leseempfehlung an all diejenigen, die sich auch mit geschichtlich fundierten Romanen befassen möchten. Auch, wenn es sich hier um eine fiktive Lebensgeschichte handelt, könnte es eben genauso passiert sein. Mein Respekt an die Autorin an dieser Stelle.

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