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Rezensionen zu
Die Moortochter

Karen Dionne

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Die ersten zwei Dinge, die mir zu diesem Buch einfallen: Erstens, es ist ungewöhnlich, aus psychologischer Sicht interessant und in einem schnörkellosen, indes ausdrucksstarken Schreibstil geschrieben. Zweitens, es ist kein Thriller. Nicht mal ansatzweise. Letzteres kann natürlich ein großes Manko sein für den Leser, der nur zu "Moortochter" gegriffen hat, weil er dem Aufdruck 'Psychothriller' auf dem Cover geglaubt hat. (Verständlicherweise.) Wer es mit dieser Erwartung und ausschließlich dieser Erwartung liest, wird mit großer Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden – ich habe ein paar negative Rezensionen zu dem Buch gelesen, und diese enthielten fast alle eine Variation von dem, was ich eben unter 'Zweitens' gesagt habe. Doch auch, wenn man diese Erwartung erstmal beiseite lässt, ist es immer noch ein Buch, das die Meinungen spaltet. Es war das Buch des Monats in unserem Krimi-Lesekreis und rief bei unserem letzten Treffen die volle Bandbreite an Reaktionen hervor: von Begeisterung über verhaltene Zufriedenheit bis hin zu tödlicher Langweile oder sogar Abbruch. Ich selber gehörte zur Faktion der Begeisterten. Wenn es kein Psychothriller ist, was ist es dann? In meinen Augen vor allem das komplexe Psychogramm einer Frau, die unter höchst ungewöhnlichen Voraussetzungen aufgewachsen ist. Ihre Kindheit verbrachte Helena zusammen mit ihren Eltern in einer winzigen Hütte in der Einsamkeit des Moors – ohne zu ahnen, dass ihre Mutter nicht freiwillig dort war und ihr Vater ein Entführer, Vergewaltiger und Mörder. Ihr erschien vieles normal, weil sie nicht wissen konnte, wie Normalität aussieht. Nicht alle Väter sperren ihre Töchter tagelang im Brunnenschacht ein. Nicht alle Väter schneiden ihnen bei Ungehorsam Worte in den Arm. Und dennoch empfindet Helena ihre Kindheit im Rückblick als glücklich, das Verhalten ihres Vaters als gerechtfertigt. Vom Verstand her weiß sie, dass dem nicht so ist, aber sie ist immer noch geprägt von seiner Erziehung. Sie ist stolz darauf, dass sie als Kind schon Fallen stellen, Spuren lesen, jagen und töten konnte, und (ob sie will oder nicht) sie ist ihm dankbar dafür. Ihre glücklichsten Erinnerungen sind solche, in denen sie ihn stolz machen konnte – wie zum Beispiel die Erinnerung an ihr erstes selber getötetes und ausgeweidetes Tier. Ein Großteil des Buches konzentriert sich auf Helenas Erinnerung an ihre Kindheit, die Jagd auf den entflohenen Vater rückt da deutlich in den Hintergrund. Ich fand es trotzdem spannend, weil ich von Helena und ihrer Sicht auf die Welt fasziniert war. Sie ist verheiratet, hat Kinder, und dennoch merkt man auf jeder Seite, dass sie emotional verkümmert ist. Ja, sie liebt ihre Kinder und würde für sie töten, aber ansonsten spürt man ihre Gefühle so gut wie nie. Auch nach all den Jahren ist sie im Grunde immer noch fixiert auf ihren Vater, und deswegen bleiben alle Charaktere außer ihm und Helena selber blass, unwichtig, Nebensache. Ich sehe das nicht als Scheitern der Autorin, denn es passt zu dem, was Helena erlebt hat, und ist in meinen Augen daher sicher gewollt. Tatsächlich sehe ich es als Kunststück der Autorin an, dass man als Leser trotz Helenas distanzierter Art überhaupt so einen guten Einblick in ihr Seelenleben erhält. Da die Geschichte aus Helenas Sicht und in ihren eigenen Worten erzählt wird, ist der Schreibstil klar und direkt, ohne große Dramatik oder überbordende Emotion. Er fokussiert sich auf die Dinge, die in Helenas Welt entscheidend und wichtig sind, und vieles davon hat mit dem Überleben in der Wildnis zu tun, obwohl sie schon einige Jahre in der Zivilisation lebt, abgesehen von regelmäßigen Jagdausflügen. Bei einem typischen Thriller wäre die Jagd nach dem Vater das wichtigste Element des Buches, und das fulminante Finale würde damit stehen oder fallen, ob Helena ihn tötet, ausliefert oder laufen lässt. Tatsächlich war mir das im Grunde jedoch vollkommen egal – was mich viel mehr interessierte, war, ob sie sich am Schluss emotional von ihrem Vater lösen kann oder nicht, und in der Hinsicht fand ich die Auflösung gelungen. Fazit: Obwohl "Moortochter" in meinen Augen kein Psychothriller ist, sondern vielmehr ein Roman mit psychologischen Spannungselementen, hat mir das Buch nichtsdestotrotz sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt dem Leser die Geschichte einer Frau, die durch ihre Kindheit als Tochter eines Entführers und Mörders emotional verkrüppelt ist, ohne dabei in Melodrama oder Effektheischerei zu verfallen. Dennoch entwickelten die Geschehnisse auf mich eine enorme Sogwirkung. Die im Klappentext beschriebene Jagd auf den Vater ist zweitrangig, viel interessanter sind die zahlreichen Rückblicke auf Helenas sonderbare Kindheit im Moor.

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„Er lässt meine Hand los und führt die Beamten über unsere vordere Veranda ins Haus. Und die Mauern meines so sorgsam aufgebauten zweiten Lebens stürzen einfach so ein.“ (S.46) Helena Pelletier steht vor den Scherben ihres Lebens. Mühsam hat sie sich abgekapselt. Hat ihren Namen geändert. Sich eine Familienidylle mit ihrem Mann und zwei Töchtern aufgebaut und selbst ihnen nie DAS große Geheimnis verraten. Aus Schutz oder aus Angst? Fakt ist, dass ihr dies nichts genützt hat, da das Übel – ihr Vater – aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und alles mit einem Schlag ans Tageslicht kommt. Plötzlich wird ihr klar, dass sie die Vergangenheit nicht einfach ausblenden kann. Sie muss sich ihr stellen. Jetzt, als erwachsene Frau, wo sie eine andere Sicht auf die Dinge hat, als als Kind. Sie kennt das Moor, wo sie jahrelang zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater gelebt hat, wie ihre Westentasche. Sie weiß, wie man jagt und Fährten liest. Wie man eins mit der Natur wird. Das kann die Polizei nicht und so bleibt nur ein Weg offen: Sie muss ihren Vater selbst suchen. „Wenn irgendjemand meinen Vater fassen und ins Gefängnis zurückbringen kann, dann bin ich es. Niemand kann meinem Vater das Wasser reichen, wenn es darum geht, sich in der Wildnis zurechtzufinden, aber ich bin nahe dran. […] Ich weiß, wie er denkt. Was er tun wird. Wohin er gehen wird.“ (S.57) Natürlich spricht sie ihre Pläne nicht offen aus, sondern nutzt einen passenden Moment aus, um zusammen mit ihrem Hund im Moor abzutauchen. Nach kurzer Zeit hat sie bereits einen ersten grausigen Hinweis entdeckt: Ein toter Polizist liegt am Waldesrand. Kurz und schmerzlos hingerichtet. Und dabei entdeckt sie etwas, was sie so nicht erwartet hat. Ein Zeichen. Ihr Vater weiß, dass sie ihm auf der Spur ist. Sieht er es als Spiel? So wie damals? Ab diesem Moment ist der Jagdtrieb in Helena vollstens erwacht. Jetzt fragt man sich, warum macht sie das? Warum fügt sie sich dieses Leid zu? Sie weiß, dass doch zu was ihr Vater fähig ist! Ja, das weiß sie inzwischen, aber dennoch ist er ihr Vater. Ein Mann, den sie geliebt hat. Der ihr vieles beigebracht hat. Ein perfektes Vater Tochter Verhältnis. Dass er in Wirklichkeit ein Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hat und dass seine Strafen bei Missachtung von Aufgaben Folter und nicht normale Erziehungsmaßnahmen waren, wusste sie lange Zeit nicht. Und nun möchte sie damit abschließen. „Die Leute scheinen das Foto als ein Sinnbild für den bösartigen Charakter meines Vaters zu sehen, den fotografischen Beweis dafür, dass er beabsichtigte, meine Mutter und mich lebenslang als Gefangene zu halten. Für mich markierten die Schuhe nur mein Wachstum, so, wie andere Leute ihre Kinder mit Kreide an einer Wand messen“ (S.69) An dieser Stelle folgt ein entscheidender Hinweis meinerseits: Dieses Buch ist kein Psychothriller. Es ist die Geschichte einer Frau, die in der Wildnis aufgewachsen ist, die nicht wusste, dass dieses Leben DORT nicht normal ist. Für sie war ihr Vater, ein Mann zu dem sie erstaunt aufgeschaut hat und ihre Mutter eine stille, in sich gekehrte Frau. Es wird aus ihrer Sicht beschrieben, was sie erlebt hat. Wie sie gelebt hat und welche Auswirkungen das moderne 21.Jahrhundert letztlich auf sie hatte. Im Hintergrund – quasi der Gegenwart – versucht sie nun ihren Vater aufzuspüren und mit ihrem Gewissen zu recht zu kommen. Schließlich liebt sie ihre neue Familie und möchte ihnen durch ihre Vergangenheit kein Leid zufügen. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschieht ständig. Es ist, als ob Helena vor einem sitzt und über alles berichtet. Dieser Stil sorgt natürlich für eine gewisse Spannung, da man wissen will, wie sie reagiert, wenn sie nach Jahren ihrem Vater wieder gegenübersteht. Letztlich hat mich dieses Buch erstaunlich gut unterhalten. Dank ein paar Hinweisen vorab, wusste ich, dass ich keinen sauspannenden, nervenaufreibenden Thriller erwarten darf. Nur gegen Ende will man, dass die gute Helena nicht mehr so viel sinniert und endlich weiter ihren Vater sucht, denn die Spannung nimmt doch merklich zu und die häufigen Szenenwechsel bremsen den Fluss etwas aus. Lesenswert, wenn man sich auf die Geschichte einer Gefangenen einlassen kann, die nun endlich alle Fesseln von sich lösen möchte. Dieser Weg ist sehr steinig und holprig, aber er wirkt authentisch und es macht Spaß ihr zu folgen.

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Helena ist eine sehr gute Fährtenleserin und Jägerin. Von ihrem Vater hat sie dies in ihrer Kindheit gelernt. Doch Helenas Vater ist ein gefährlicher Psychopath und sitzt zurzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis. Als er ausbricht muss sich Helena ihrer Vergangenheit stellen. Ein Psychothriller der etwas anderen Art. Sehr spannender Schreibstil.

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Inhalt: Helena Pelletier lebt auf der Upper Peninsula in Michigan. Ihr Vater war für Helena immer ein Held bis sie vor 15 Jahren erfuhr, dass er ihre Mutter entführt hatte. Als ihre Mutter entführt wurde war sie gerade einmal im Teenie-Alter. Mit 16 wurde sie von ihrem Entführer schwanger. Die Familie lebte lange nach den Regeln des Vaters in einer Blockhütte im Moor der Upper Peninsula. Nachdem Helena all das herausfand sorgte sie (als Teenie) dafür, dass ihr psychopathischer und nazistischer Vater ins Gefängnis, sie und ihre Mutter frei kamen. Helena gründete eine glückliche Familie und ist zweifache Mutter. Doch eines Tages ist plötzlich alles anders. Aus dem Hochsicherheitsgefängnis ist ein Häftling entflohen. Helena weiß sofort, dass es ihr Vater ist. Er hat noch einen Rechnung mit ihr offen. Die Familienidylle ist in Gefahr. Der Flüchtige versteckt sich in „seinem“ Mohr. Nur Helena hat die Fähigkeiten ihn in diesem Gebiet ausfindig zu machen. Eine brutale Jagd beginnt. Helena will ihre Familie beschützen, ihr Vater sie dafür bestrafen, dass sie sein „Familienglück“ zerstört hat. Meine Meinung: „Die Moortochter“ scheint auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Thriller zu sein. Doch das Buch ist viel mehr! Die spezielle Umgebung, das Moor, macht die Geschichte zu etwas ganz besonderem. Durch das Moor hat Helena einiges gelernt, was sie auf der Jagd nach ihrem Vater sehr gut gebrauchen kann. Mit dem Moor steht und fällt das ganze Buch. Die Schilderungen über Flora und Fauna in der Natur sind zu Beginn sehr interessant und tragen zur Atmosphäre bei, aber zum Ende hin sind es in Summe doch geringfügig zu viele. Das Buch spielt eben in seiner Welt und diese ist komplett verschieden von unserer. Deshalb denke ich, dass die Schilderungen über diese Welt doch vonnöten sind. Das gesamte Geschehen wird aus der Perspektive Helenas erzählt. Das lässt tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt zu. Die Rückblenden in ihre Vergangenheit, in eine Zeit in der sie ihren Vater noch vergötterte, nehmen einen großen, wenn nicht sogar den größten, Teil des Buches ein. Die gesamte Geschichte ist irgendwie spannend und interessant. Man will immer weiter lesen! Aber zum richtigen Thriller wird das Buch erst im letzten Drittel. Der Showdown könnte auch aus einem Hollywood-(Superhelden)film stammen. Wer aber einen Thriller mit Action erwartet hat, der lag weit daneben. Trotzdem hat das Buch seinen Charme! Einzig störend fand ich die Einwürfe des Märchens „Die Tochter des Moorkönigs“ von Hans-Christian Andersen. Für mich haben sie nur wenig bis gar nichts mit der Handlung zu tun und waren etwas unnötig, weshalb ich sie irgendwann nicht mehr gelesen habe. 4 von 5 Sternen

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Ein Psycho-Thriller, der mir eigentlich fast schon eher wie ein Abenteuerroman daherkommt, was aber den Inhalt nicht schmälern soll. Der dem Buch beiliegende Brief den die Autorin verfasst hat, lässt erahnen, warum sie das Leben in der Natur so genau, ausführlich und detailliert beschreiben kann. Sie hat mit ihrem Mann und ihrer Tochter freiwillig ein Leben in Einheit mit der Natur gelebt. Ohne fließend Wasser und ohne Strom. Die Beschreibungen lassen erahnen, das nicht immer alles sehr einfach war, aber anscheinend war die kleine Familie Dionne sehr glücklich und das zählt. Leider hat der Hauptcharakter, Helena Pelletier, dieses wilde Leben nicht so richtig genießen können. Sie und ihre Mutter werden vom Vater Jacob im Moor gefangen gehalten und müssen dort mit dem Überleben kämpfen. Bei den eindringlichen Beschreibungen hat man fast den Duft des Moores in der Nase, hört die wilden Tiere durch das Unterholz streifen, nachts knacken Äste und die Bäume stöhnen im Wind. Diese Atmosphäre macht das Buch einzigartig. Mir hat es sehr gut gefallen, mal eine ganz andere Örtlichkeit die im Mittelpunkt steht. Neben den ausführlichen Rückblicken in die Kindheit und Jugend von Helena im Moor, treibt die Suche nach ihrem Vater die Story voran. Nachdem ihr Vater aus dem Gefangenentransport entkommen konnte ahnt Helena das er versuchen wird, ihr auf die Spur zu kommen. Beide können Fährtenlesen wie kein Anderer und die Jagd beginnt. Diese Abschnitte haben mir, im Bezug Spannung gut gefallen, nur leider waren sie oftmals zu kurz und die aktuelle Situation ging wieder in einen der vielen Rückblicke über. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Fazit Eine Geschichte die durch die ungewöhnlichen Örtlichkeiten besticht und durch die eindringlichen Beschreibungen jagte man durch das Moor und merkt dabei erst einmal wieder, wie die Natur den Menschen beherrschen kann.

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Helena ist ein besonderes Kind. Sie spielt nicht mit Puppen, mit Autos oder lackiert sich ihre Nägel. Helena wächst in einer Hütte mitten im Moor auf. Ihr Vater lehrt ihr die wichtigen Dinge um hier in der Natur zu überleben. Helena ist schon mit jungen Jahren eine hervorragende Fährtenleserin und Jägerin geworden, während ihre junge Mutter für den Haushalt zuständig war. Dass ihre Mutter jedoch nie freiwillig hierhergekommen ist, behält sie zunächst für sich, denn Helena ähnelt ihrem Vater zu sehr. Doch nach 15 Jahren der Einsamkeit und ohne Elektrizität tastet sich Helena immer mehr in Richtung Freiheit um mehr zu erleben. Das kommt ihrer Mutter nur zurecht, denn ihr Vater fängt an seine Fassade bröckeln zu lassen und nur knapp können die beiden fliehen. Doch der Albtraum ist nicht zu Ende, nach Jahren der Sicherheit, entflieht ihr Vater aus dem Gefängnis und begibt sich auf die Suche nach ihr. Das Cover fand ich sehr ansprechend, sodass ich es nicht erwarten konnte, das Buch zu lesen. Schon zu Beginn baute sich eine gewisse Spannung in mir auf und schnell lebte ich mich in die Geschichte ein. Die Protagonistin Helena wird als sehr starker Charakter beschrieben. Ein Mädchen, welches die Stärke seines verbrecherischen Vaters geerbt hab und sich hier grundsätzlich von ihrer Mutter unterscheidet. Die Geschichte enthält detailgetreue und durchdachte Charaktere, welche es dem Leser auch leichter machen, in die Geschichte einzutauchen. Ich bin ja ein Fan von detailgetreuen Beschreibungen, da es mir damit leichter fällt, mir Orte und Ereignisse bildlich vorstellen zu können. Dies schaffte die Autorin durchaus. Was mir an einigen Kapiteln nicht so zusagte, waren die für mich, zu vielen Infos rund ums Thema Wald. Wenn es wen mehr interessiert als mich, dann ist es ja wieder ein positiver Punkt (also jedem das seine). Zur Hälfte des Buches ließ bei mir die Spannung ein wenig nach und bekam eine kleine Leseflaute, die jedoch Kapitel für Kapitel wieder verschwand. Zum letzten Drittel hin gab die Autorin noch einmal alles und schon schaffte ich es nicht mehr das Buch beiseite zu legen. Das Ende hat mich dann doch noch umgehauen und ich war noch positiv überrascht. Psychothriller mit Naturratgeber. Titel: Die Moortochter Autor: Karen Dionne Verlag: Goldmann Genre: Psychothriller Seitenanzahl: 380 Seiten Preis: 13,40€ ISBN: 978-3-442-20535-6

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Super Buch !

Von: nadine

31.07.2017

Inhalt: Helena Pelletier lebt in Michigan. Sie lernte von ihrem Vater Jagen, denn sie lebten in einer Blockhütte mitten im Moor. Für Helena War ihr Vater immer ein Held-bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste das ihr Vater in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath War der ihre Mutter entführt hatte. Ich fanden das Buch einfach super ! Ich hatte noch nie eine "Geschichte" in dieser Art gelesen. Das Buch War sehr spannend und da alles genau beschrieben wurde konnte ich mich sehr gut in die Personen hinein versetzen und es mir gut vorstellen. Der Autorin ist der Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sehr gut gelungen. Was ich an dem Buch nicht so toll fand War, das Helena im Buch nicht wirklich Angst vor ihrem Vater hatte. Zumindest wurde es nicht klar ausgedrückt. Fazit: Ich kann das Buch nur weiterempfehlen da es total spannend War und ich das Buch nicht weg legen konnte.,Inhalt: Helena Pelletier lebt in Michigan. Sie lernte von ihrem Vater das Jagen,denn Sie lebten in einer Blockhütte mitten im Moor. Für Helena War ihr Vater immer ein Held- bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte..... Ich fand das Buch super ! Das Buch hat mich von Anfang an gepackt, ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen . So eine "Geschichte" hatte ich in dieser Form noch nie gelesen ! Ich fand den Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit super ! Durch die vielen Details konnte ich mir alles gut vorstellen. Was ich weniger toll fand War, das Helena es aus ihrer Sicht alles nicht so schlimm fande. Zumindest wurde es in meinen Augen nicht gut genug dargestellt. Fazit: Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, da ich es total spannend fande und es mich von Anfang an gepackt hat.

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Es ist – unabhängig vom Genre eines Buches – immer von Vorteil, wenn Autoren genau wissen, worüber sie schreiben und es gibt viele Schriftsteller, die ihre persönlichen Erfahrungen oder Kenntnisse in ihren Romanen verarbeitetet haben – man denke zum Beispiel an schreibende Rechtsmediziner, die etwa von ihren schlimmsten Fällen in blutigen Thrillern erzählen. Auch der Autorin Karen Dionne kommen bei ihrem Buch „Die Moortochter“ ihre eigenen Erfahrungen zugute und diese sind wirklich außergewöhnlich: Dionne hat als junge Frau viele Jahre mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer abgeschiedenen Hütte auf der Upper Peninsula, der Oberen Halbinsel des US-Bundesstaates von Michigan, geführt. Dieses gewaltige Gebiet an der Grenze zu Kanada nimmt fast ein Drittel der Landfläche Michigans ein, stellt aber nur drei Prozent der Gesamtbevölkerung des Staates – dementsprechend einsam ist das Leben im hohen Norden der USA und somit der perfekte Lebensraum für Aussteiger wie eben die junge Karen Dionne. Aufgewachsen in der Wildnis – als Tochter eines Psychopathen Mittlerweile hat die Autorin das Leben im Wald hinter sich und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Detroit, man muss aber nur den Klappentext von „Die Moortochter“ lesen um deutliche Parallelen zum Leben der Verfasserin zu erkennen – zumindest was das Setting betrifft. Hauptfigur des Buches ist Helena Pelletier, die mit ihrem Mann und zwei kleinen Töchtern ebenfalls auf der Upper Peninsula lebt und sich neben ihrer Rolle als Mutter ein kleines, aber durchaus florierendes Geschäft mit Marmeladen und Gelees aus heimischen Früchten und Pflanzen aufgebaut hat. Helena kennt die Wildnis vor ihrer Haustür wie die eigene Westentasche, was sie vor allem ihrer außergewöhnlichen Kindheit zu verdanken hat, als sie mit ihrem Eltern in einer einfachen Blockhütte mitten im Moor aufwuchs und jeden Tag in den Wäldern verbrachte, wo ihr Vater ihr das Jagen, das Fährtenlesen und das Überleben in der freien Natur beibrachte. Was Helena damals aber nicht wusste: ihr Vater war die ganze Zeit über ein gefährlicher Psychopath, der ihre Mutter als junges Mädchen entführt und vergewaltigt und sie zu einem Leben in der Wildnis gezwungen hatte – davon erfuhr Helena aber erst, als sie selbst bereits im Teenageralter war. Fünfzehn Jahre nach ihrer Befreiung hat Helena ihre Vergangenheit scheinbar hinter sich gelassen, doch als sie in den Nachrichten erfährt, dass ihr Vater aus dem Hochsicherheitsgefängnis, in dem er seit Jahren für seine Verbrechen eingesessen hatte, entkommen ist, weiß sie sofort, dass ihre Kindheit sie nun mit voller Wucht wieder eingeholt hat – denn auch wenn die Polizei davon überzeugt ist, dass Jacob Holbrook sich schnellstmöglich ins Ausland absetzten will, so ist Helena davon überzeugt, dass ihr Vater zunächst ein ganz anderes Ziel hat: seine Tochter. Eine beeindruckende Naturkulisse im Norden Michigans „Die Moortochter“ kommt mit dem Aufdruck „Psychothriller“ daher und auch die Beschreibung lässt einen packenden Survival-Thriller vermuten, doch dieser Eindruck täuscht ein wenig. Karen Dionnes Roman besteht gefühlt zu mindestens 80% aus Rückblenden und erzählt hauptsächlich von Helena Pelletiers Kindheit im Moor, dagegen nimmt die Gegenwarts-Handlung nach dem Gefängnisausbruch ihres Vaters nur einen Bruchteil des Buches ein. Trotzdem ist „Die Moortochter“ ab der ersten Seite an packend, was vor allem an zwei Faktoren liegt. Der erste große Trumpf des Romans ist das Setting, welches Karen Dionne ihren Lesern mit einer unglaublichen Intensität nahebringt. Die Autorin schildert detailliert die Flora und Fauna der Upper Peninsula und vermittelt viele interessante Fakten über diese außergewöhnliche Naturkulisse, sodass man sich die Landschaft in jedem Augenblick bildlich vorstellen kann und sich fast selbst so fühlt, als würde man an der Seite der Protagonistin durch die Wälder streifen, Fährten lesen, Bären jagen oder durch eiskalten Schnee stapfen. Es mag vielleicht nicht jeder Leser unbedingt wissen wollen, aus welchen Früchten man am besten Gelee herstellen kann oder wie man am saubersten ein Reh ausweidet, wer aber nur ein wenig Begeisterung für die Natur im Allgemeinen und die nordamerikanische Wildnis im Speziellen aufbringen kann, der dürfte sich in vielen Momenten bei der Lektüre vorkommen wie im Abenteuerurlaub. Fürsorglicher Vater oder grausamer Psychopath? Die zweite große Stärke des Buches ist die ungewöhnliche und ungemein faszinierende Vater-und-Tochter-Beziehung zwischen Helena Pelletier und Jacob Holbrook, denn wer den Klappentext des Buches liest, stellt sich Helenas Vater wohl ganz automatisch als brutales Monster vor, der ein wehrloses Mädchen in den Wald verschleppt und sich jahrelang als Sex-Sklavin gehalten hat. Natürlich trifft das zu einhundert Prozent auch zu und Jacob ist in der Tat ein kaltblütiger Vergewaltiger und Mörder, doch Helena ist im Moor eben auch in völliger Isolation aufgewachsen (mit einem Jahrzehnte alten „National Geographic“-Heft als einziger Verbindung zur Außenwelt) und kannte schlichtweg keine anderen Menschen außer ihren Eltern. Für das kleine Mädchen war ihr Vater ein absoluter Held, der ihr die Faszination der Natur gezeigt und für sie jeden Tag in der Wildnis zum Abenteuer gemacht hat – vor allem wenn sie mit ihrem Vater jagen durfte oder sie im Wald verstecken gespielt haben. Und wenn Helena rückblickend über ihre Kindheit berichtet, dann kann man diese Bewunderung und vielleicht sogar Liebe überraschenderweise auch absolut nachvollziehen – auch wenn für den Leser zwischendurch immer wieder die dunkle Seite des Vaters durchscheint, etwa wenn dieser seine Frau verachtet und schlägt und die kleine Helena mit grausamen Strafen diszipliniert. Gerade dieses Wechselspiel zwischen fürsorglichem Vater und eiskaltem Psychopathen macht die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren des Buches so wahnsinnig interessant, selbst wenn handlungstechnisch gesehen über weite Strecken des Romans eigentlich kaum etwas passiert. Ein packendes Vater-Tochter-Drama mit einem Hauch Survival-Thriller „Die Moortochter“ ist sicherlich kein typischer Thriller und wer Nervenkitzel auf jeder Seite und unvorhergesehene Wendungen erwartet, der wird von dieser insgesamt doch recht geradlinigen (und damit in weiten Teilen auch vorhersehbaren) Geschichte vermutlich etwas enttäuscht werden. Lässt man sich aber auf dieses ungewöhnliche Abenteuer ein und saugt die außerordentliche Atmosphäre dieses Buches auf, dann entwickelt Karen Dionnes Roman von Beginn an eine sehr starke Sogwirkung, der man sich nur schwer wieder entziehen kann. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart funktioniert hervorragend, die Charakterzeichnung ist sehr gelungen und wenn man zwischendurch die kurzen Auszüge aus Hans Christian Andersens Märchen „Moorkönigs Tochter“ liest, dann fragt man sich, ob „Die Moortochter“ vielleicht sogar ein wenig als modernes Retelling durchgehen darf. Wer sich von der Bezeichnung „Psychothriller“ nicht in die Irre führen lässt, der bekommt hier einen sehr packenden Abenteuerroman mit einem Hauch Survival-Thriller geboten, der ungemein spannend ist, ohne dabei im klassischen Sinne spannend zu sein.

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