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Rezensionen zu
Junktown

Matthias Oden

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In der Zukunft werden die Kinder nicht mehr durch Frauen geboren, denn es gibt hier Brutmütter, in denen gleich große Mengen Embryonen heranwachsen können. Eines Nachts wird eine dieser Brutmütter getötet. Solomon Cain wird an den Schauplatz bestellt und beginnt mit seinen Ermittlungen. Doch diese stellen sich schnell als ganz schön kompliziert heraus, denn in einer Gesellschaft, in der nur Konsum und Drogen zählen, stellen ihm sich einige Schwierigkeiten in den Weg. Warum wurde die Brutmutter getötet? Hat es was mit den Embryonen zu tun, die sich zur Zeit ihres Todes in ihrem Inneren befanden? Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan von Zukunftsromanen, gerade Dystopien mag ich immer sehr gerne, aber auch sonstige Blicke in die Zukunft reizen mich, da ich mir immer wieder die Frage stelle: wäre dieses Szenario vorstellbar? Nun hat Matthias Oden eine durchaus interessante Vorstellung einer nicht allzu fernen Zukunft, denn eine Konsumgesellschaft sind wir auch heute schon. Doch hier wird es sehr hart, gerade zu Beginn reihten sich mir völlig fremde und zunächst auch nicht verständliche Begriffe aneinander und ich fühlte mich irgendwie völlig allein gelassen in einer Zeit, die ich nicht kannte. Erst nachdem ich das Glossar am Ende des Buches entdeckte, wurde es verständlicher und nach einer Weile hatte ich mich auch in diese Zeit eingelesen. Der Schreibstil an für sich ist zwar sehr flüssig, aber die vielen "Erfindungen der Zukunft" brachten mich immer wieder ins stocken. Mir fehlte hier einfach ein bisschen die Erklärung, warum es diese Konsumpartei an die Spitze geschafft hat, die ab und an eingestreuten, kurzen Rückblicke auf die Geschichte haben mir einfach nicht ausgereicht. Dazu kommen dann noch die Zukunftsvisionen, dass Menschen unfruchtbar sind und Maschinen dort stehen und Kinder regelrecht auf Wunsch erschaffen werden. Beziehungen zu Maschinen, gerade zu solchen wie die beschriebenen Brutmütter, kamen mir absurd vor und sind auch einfach nicht zu einem Bild in meinem Kopf geworden. Ganz im Gegenteil, ich fand allein den Gedanken daran äußerst abstoßend. Vielleicht aber auch genau so gewollt von dem Autor? Menschen, die Drogen nehmen müssen und auf ihren Drogenkonsum geprüft werden, Müll, der gesammelt wird und als Wohlstand gilt? All das machte es mir schwer, passt dies doch alles gar nicht in mein Weltbild und selbst als Zukunftsvision fällt mir diese Vorstellung unglaublich schwer. Ich habe zwar irgendwo schon verstanden, auf welche Misstände der Autor hier mit seinem Buch hinweisen möchte und doch fehlte es mir an Etwas, dass das alles für mich verständlicher und greifbarer werden ließ. Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Perspektive des Polizisten Solomon Caine geschildert. Durch den Erzähler in der dritten Person verfolgten wir hier das Geschehen und bekamen Einblicke in das Geschehen. Dabei wechselte für mich immer wieder das Geschehen zwischen Ereignissen, die durchaus spannend waren und Ereignissen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Der Protagonist Cain war mir durchaus irgendwo sympathisch, kam er mir so manches Mal doch vor, wie der letzte Mensch, den ich zumindest halbwegs verstand. Er ist einer der wenigen, die noch auf natürlichem Wege auf die Welt kamen und sein Denken und Handeln war für mich meistens nachvollziehbar. Aber eine Art Beziehung konnte ich auch nicht zu ihm aufbauen, z. B. als ich sein wahres Alter erfuhr, war ich erstmal erstaunt, hätte ich ihn auf Grund seiner flapsigen Sprache und Art für viel jünger gehalten. Alles in allem machten alle Charaktere einen mehr oder weniger kaputten Eindruck, genau so, wie die Welt, die hier um sie herum beschrieben wird. Mein Fazit: Ein Krimi in der Zukunft, einer Zukunft, die für mich leider nicht richtig greifbar wurde, da mir einfach viel zu wenig erklärt wurde. Vielleicht wären Erklärungen zu langatmig geworden, aber so fühlte ich mich doch zum großen Teil allein gelassen. Zu Beginn habe ich noch immer wieder nachgeblättert, was denn da gerade überhaupt zur Sprache kam, aber das störte meinen Lesefluss doch gewaltig. Die Kritik, die der Autor mit seinem Buch an unserer Gesellschaft nimmt, ist für mich durchaus klar: Konsum und Drogen, wohin man nur schaut, aber richtig nah ging mir das nicht. Der Kriminalfall war spannend und so wechselte sich beim Lesen für mich spannendes mit unverständlichem ab. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses Buch durchaus seine Liebhaber finden wird, deshalb, schnappt euch eine Leseprobe und besucht Junktown!

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Inhalt Inspektor Solomon Cain lebt in einer Welt, in der Konsum und die Einnahme von Drogen Pflicht ist. Müll beherrscht die Statd und eine Drei-Tage-Woche sorgt für viele Freiheiten. Als er zu einem Mordfall gerufen wird, entdeckt er unglaubliches. Bei dem Mord handelt es sich nicht um einen Menschen, sondern um eine Maschine und zwar der einer Brutmutter, die Menschen zur Welt bringt, denn die Menschheit ist unfruchtbar. Während seiner Ermittlungen gerät immer mehr in politische Verstrickungen... Meine Meinung Ich bin ein großer Fan von Dystopien und immer wieder auf der Suche nach neuen Büchern aus dem Genre. Die Idee von "Junktown" finde ich faszinierend, erschreckend und innovativ. Der Autor entführt den Leser in eine düstere Zukunft, die auf den ersten Blick ganz toll wirkt, aber hinter der Fassade schrecklich ist. Als Leser belgeitet man Solomon Cain durch dieses finstere Setting. Der Einstieg ins Buch bot einige Probleme für mich. Man wird mit fremden Begriffen in eine Welt geworfen, in der man sich erst einmal zurecht finden muss. Das fand ich wirklich nicht einfach, obwohl die Welt mich wirklich faszinieren konnte. Das Setting wird mit ansprechenden Science-Fiction Elementen, bei denen mich besonders die Maschinen interessierten, und einem insgesamt spannenden Kriminalfall kombiniert, aber auch Politik und gesellschaftliche Kritik kommt nicht zu kurz. Und auch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte findet einen Platz in dem Buch. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zeigt, dass uneingeschränkter Konsum auch einige Nachteile bietet. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Mir blieben am Ende zu viele Fragen offen und ich wurde mit Solomon Cain nicht warm. Er ist zwar ein authentisch ausgearbeiteter Protagonist und hat seine Vorzüge, aber sein Schicksal konnte mich leider kaum berühren. Der Schreibstil dagegen ist insgesamt nach einiger Eingewöhnungszeit, aufgrund der fremden Begriffe sehr gut zu lesen und baut eine bedrückende und fesselnde Atmosphäre auf. Mir fehlte allerdings auch viel Hintergrundwissen zu der Welt und wie sie entstanden ist. Es wird zwar eine Revolution erwähnt, aber vieles blieb mir unklar. Dennoch ist es ein Buch, dass viele Facetten und Vorzüge hat, nur für mich war es nicht ganz das Richtige.# Fazit "Junktown" bekommt von mir nur knappe drei Sterne. Zwar mag ich das Setting und finde die hier dargestellte Zukunftsversion innovativ, aber mir blieben zu viele Fragen offen, den Anfang fand ich anstrengend, wegen zu vieler fremder Begriffe und ich wurde mit dem Protagonisten nicht wirklich warm. Dennoch könnte ich mir gut vorstellen, dass es genug Leser geben wird, die das Buch mögen, nur für mich war es nicht ganz das Richtige.

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Ich habe mir ja fest vorgenommen, dieses Jahr meinen Lesehorizont stark zu erweitern. Dystopien und Endzeit-Geschichten à la Shadowrun mochte ich schon immer sehr gerne. Da habe ich bei „Junktown“ natürlich gerne zugegriffen. Das Buch spielt in einer (vielleicht nicht allzu) fernen Zukunft, in der Konsum oberste Bürgerpflicht ist. Dazu zählen auch Drogen, egal ob Meth, Heroin, Kokain oder Tabletten usw. Verpönt hingegen sind Alkohol und Zigaretten. Alle vier Wochen müssen die Bewohner von Junktown zum Drogentest, damit der Staat auch wirklich sicher gehen kann, dass die Bürger ihrer Pflicht nachkommen. Inmitten dieser vermeintlich schönen, neuen, zugedröhnten Welt passiert ein Mord. Nicht etwa an einem Menschen, sondern an einem sogenannten höheren Maschinenwesen – einer Brutmutter, die äußerst merkwürdige Föten in sich trägt. Chefermittler in diesem Fall ist Solomon Caine, der Held der Geschichte. „Junktown“ hat mir semi-gut gefallen. Der Schreibstil von Autor Matthias Oden gefällt mir zwar sehr gut, doch meiner Meinung nach hätte „Junktown“ viel mehr Potential gehabt. Mir bleiben bei der Geschichte einfach zu viele Fragen offen. Wie kann ein Mensch eine Beziehung mit einem höheren Maschinenwesen eingehen (immerhin ist so eine Brutmutter fast so hoch wie ein Hochhaus und groß wie eine riesige Produktionsanlage)? Warum sind die Menschen plötzlich unfruchtbar? Gibt es neben Junktown und seinen Satellitenstädten noch andere Städte mit anderen Gesellschaftsformen? Etc. Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, aber das würde dann den Rahmen einer Rezension sprengen. Junktown selbst stelle ich mir ein bisschen wie Pjönjang (das ist die Hauptstadt von Nordkorea) vor. Nur viel düsterer und schmutziger, aber ähnlich trostlos. Die Propaganda und die totale Überwachung finden sich auch in Junktown überall. Solomon Caine ist zwar ein wenig verwahrlost und „irgendwo falsch abgebogen“, aber trotzdem ein toller Charakter. Die Geschichte an sich ist flott und spannend geschrieben und auch mit dem (sehr überraschenden) Schluss bin ich soweit ganz zufrieden. Trotzdem hätte Junktown viel mehr Potential gehabt. Sehr schade, dass Matthias Oden das nicht genutzt hat.

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Ich habe mir ja fest vorgenommen, dieses Jahr meinen Lesehorizont stark zu erweitern. Dystopien und Endzeit-Geschichten a la Shadowrun mochte ich schon immer sehr gerne. Da habe ich bei „Junktown“ natürlich gerne zugegriffen. Das Buch spielt in einer (vielleicht nicht allzu) fernen Zukunft, in der Konsum oberste Bürgerpflicht ist. Dazu zählen auch die Drogen, egal ob Meth, Heroin, Kokain oder Tabletten usw. Verpönt hingegen sind Alkohol und Zigaretten. Alle vier Wochen müssen die Bewohner von Junktown zum Drogentest, damit der Staat auch wirklich sicher gehen kann, dass die Bürger ihrer Pflicht nachkommen. Inmitten dieser vermeintlich schönen, neuen, zugedröhnten Welt passiert ein Mord. Nicht etwa an einem Menschen, sondern an einem sogenannten höheren Maschinenwesen – einer Brutmutter, die äußerst merkwürdige Föten in sich trägt. Chefermittler in diesem Fall ist Solomon Caine, der Held der Geschichte. „Junktown“ hat mir Semi-gut gefallen. Der Schreibstil von Autor Matthias Oden gefällt mir zwar sehr gut, doch meiner Meinung nach hätte „Junktown“ viel mehr Potential gehabt. Mir bleiben bei der Geschichte einfach zu viele Fragen offen. Wie kann ein Mensch eine Beziehung mit einem höheren Maschinenwesen eingehen (immerhin ist so eine Brutmutter fast so hoch wie ein Hochhaus und groß wie eine riesige Produktionsanlage)? Warum sind die Menschen plötzlich unfruchtbar? Gibt es neben Junktown und seinen Sattelitenstädten noch andere Städte mit anderen Gesellschaftsformen? etc. pp. Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, aber das würde dann den Rahmen einer Rezension sprengen. Junktown selbst stelle ich mir ein bisschen wie Pjönjang (das ist die Hauptstadt von Nordkorea) vor. Nur viel düsterer und schmutziger, aber ähnlich trostlos. Die Propaganda und die totale Überwachung finden sich auch in Junktown überall. Solomon Caine ist zwar ein wenig verwahrlost und „irgendwo falsch abgebogen“, aber trotzdem ein toller Charakter. Die Geschichte an sich ist flott und spannend geschrieben, und auch mit dem (sehr überraschenden) Schluss bin ich soweit ganz zufrieden. Trotzdem hätte Junktown viel mehr Potential gehabt. Sehr schade, dass Matthias Oden das nicht genutzt hat.

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Cover: Das Cover wirkt im ersten Augenblick düster. Die Fassade des Gebäudes ist rissig, heruntergekommen und wirkt trist. Den Titel kann man fühlen und die Risse die auch dort ihre Spuren hinterlassen haben, ebenso. Es passt sehr gut zur Geschichte. Zum Buch: Der Einband ist eine Klappbroschüre und die Geschichte ist in 3 Abschnitte unterteilt. Durch die Inhaltsangabe behält man gut den Überblick und erfährt gleich, das hinten ein kurzes Klassen- und Begriffsverzeichnis ist. Die doch sehr direkte Sprache, scheut nicht vor eindeutigen Ausdrücken, die oft vorkommen. Der Schreibstil an sich ist sehr detailliert. Protagonisten: Auf mich wirkten die Protagonisten nicht sehr tiefgründig, sondern eher blass. Sie waren für mich kaum fassbar und man hatte nicht das Gefühl sie irgendwie kennengelernt zu haben. Keiner der Charaktere konnte mich wirklich überzeugen. Es gab die typischen unsympathischen Leute und welche, die eben erträglich waren. Mir hat es einfach gefehlt, mit den Charakteren mitzufiebern und mitzurätseln. Solomon Cain war für mich ein typischer, gescheiterter Polizist, der seine eigene Unfähigkeit und die des Alters, nicht realisieren wollte. Meine Meinung: Die Geschichte ist eigentlich gut, aber die Umsetzung war für mich doch sehr stockend. Gleich zu Beginn trift man auf viele Fremdwörter und Abkürzungen, mit denen man nicht viel anfangen kann. Es war interessant zu lesen, nicht wirklich spannend, aber man hat sich durch das einfach in die Geschichte reingeworfen worden vom Autor, überfordert gefühlt. Ich habe mir größtenteils echt schwer getan, denn durch das häufige nachschlagen in den Verzeichnissen, kam nicht wirklich ein guter Lesefluss auf. Man konnte der Geschichte danach kaum folgen, weil man nicht hinterher kam. Teilweise hatte ich auch das Problem, trotz der Verzeichnisse nicht zu verstehen was gemeint ist bei manchen Begriffen, da die Erklärungen nicht wirklich aufschlussreich waren. Trotz dessen ist es auch wichtig zu erwähnen, das der Autor sich eine interessante Gesellschaft im Buch aufgebaut hat, bei der man ab und zu Vergleiche zum echten Leben ziehen konnte. An Details hat er nicht gespart und man erkennt die Recherchearbeit die dahinter steckt beim Lesen.

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Revolution

Von: wal.li

20.05.2017

Junktown ist ein Musterbeispiel für eine Stadt der Zukunft. Nach der Revolution sind Drogen freigegeben worden und die Menschen frönen dem Konsum. Schöner Müll liegt in den Straßen und die Drei-Tage-Woche lässt genug Zeit für jedes Laster. Konsumnachschub wird in Brutmaschinen gezüchtet. Eines Tages jedoch wird eine dieser Brutmaschinen zerstört genauer gesagt getötet. Der heruntergekommene Polizist Solomon Caine, der nie verwunden hat, dass seine Frau den Weg des goldenen Schusses wählte, soll herausfinden, was geschehen ist. Schnell entdeckt er, dass die Brutmutter keines natürlichen Todes gestorben ist und dass der Vorstand der Anlage, in der sie installiert war, etwas zu verbergen hat. Eine unheimlich schöne neue Welt, nicht mehr viel arbeiten zu müssen, freien Zugang zu Drogen und jedem anderen Konsumgut zu haben. Doch was, wenn man regelmäßig nachweisen muss, dass das Drogenniveau im Blut hoch ist. Wenn das High ausbleibt, weil die Gewöhnung einsetzt, wenn der Konsum schal wird und einem der Müll im Garten auf die Nerven geht. Solomon Cain, einst ein Führer der Revolution, ein erster des neuen Staates, hat Zweifel. Sein Status schützt und so kann er sich manches erlauben, wofür andere eine Herabstufung erfahren würden. Wird es ihm jedoch mit seinen unkonventionellen Methoden möglich sein, hinter das Geheimnis des Todes der intelligenten Brutmaschine kommen. Solomons Welt ist nicht immer leicht zu ertragen, dass zu viel des Konsums, der Drogenzwang, die Kontrolle, die Manipulierbarkeit der Menschen, der Gesellschaft. Doch gerade darin kann man eine Warnung sehen, dass nicht jeder Konsum gut ist und die Manipulationen an den Konsumenten auch nicht erstrebenswert sind. Schon heutzutage ist man etlichen Dingen ausgesetzt, die auch im Buch beschrieben werden. Kaum jemanden wird es gelingen wahrhaft integer und über alles unparteiisch informiert zu sein. Und so hat man in der Beschreibung dieser Konsumstadt ein abschreckendes Abbild einer Zukunft, der wir möglicherweise entgegen sehen. Da sich beim Lesen der Beschreibungen des Lebens in Junktown ein gewisser Widerwillen einstellen kann, gerät das Buch hier mitunter ein wenig sperrig. Leichter hat man es da durchaus mit Inspector Solomon Cain und seiner Herangehensweise an den Fall. Mit seinen unkonventionellen Methoden versucht er, einen spannenden und vielschichtigen Fall zu lösen. Frech, intelligent und manchmal tragisch wirkt seine Figur. Vor seiner Hartnäckigkeit und Stärke als alter Revoluzzer kann man nur den Hut ziehen. Mit seinem Buch stellt der Autor eine düstere neue Welt vor, in der man nicht leben möchte, über die es jedoch nachzudenken und zu reflektieren gilt. 3,5 Sterne

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Nun, ich bin ehrlich. Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Es gab Stellen, die mir sehr gut gefallen haben und dann gab es Stellen, die ich einfach nicht verstand. Das Setting ist grundlegend interessant. Eine Welt, in der der Konsum herrscht, in dem Rausch per Gesetz vorgegeben wird. Aber dann wird es kurios. Solomon Cain ist scheinbar einer der letzten „natural geborenen“ Menschen. Wie? Menschen scheinen unfruchtbar geworden zu sein und das innerhalb von nur 50 Jahren meiner Schätzung nach. Wesen der Humanrasse werden nun mit Brutmuttern zur Welt gebracht. Nun kann man auch von vornherein festlegen, zu welcher Klasse dieser neue Mensch gehören soll. Nach dieser Klasse richtet sich dann auch seine zukünftige Berufung. Hat man die Klasse D erreicht, wird nicht lange gefackelt und man wird auf den Recyclinghof gebracht. Menschen als wiederverwertbare Biomasse. Im Gegensatz dazu sind die Menschen angehalten, sich so viel Müll in die Wohnung zu holen, wie die Ersparnisse hergeben, denn: Konsum ist Gesetz. Hin und wieder werden zwar kleine Fetzen Geschichte eingestreut, aber nichts wirklich Konkretes. Gerade nach so einer großen Revolution hätte mich doch die Geschichte dazu interessiert. Natürlich kann man jetzt sagen, bei Orwells 1984 zB. wird man auch einfach in die Welt des großen Bruders geworfen. Ja. Aber da war der Bezug auch nicht so gegeben zu einer Zeit vor der Revolution, da war die Partei allgegenwärtig. Es hätte mir geholfen, diese neue Ordnung zu verstehen, hätte ich mehr Hintergrundwissen gehabt. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, der Autor wollte viel sagen und hat doch das Wichtigste weggelassen. Wie kann es zum Beispiel sein, dass ein Mensch eine „Beziehung“ zu einer Brutmutter aufbauen kann, die laut Beschreibung ein sechsstöckiges Riesengebilde ist? Es wird erwähnt, und der Fall wird anfänglich auch auf einer Beziehungstat aufgebaut, aber wie das möglich ist, das wird nicht erklärt. Wenn die Revolution nur wenige Jahrzehnte her ist, wie kann ein Mensch plötzlich eine Beziehung zu einer Maschine aufbauen? Nimmt man diese etwas unschlüssigen Nebensachen weg, ist es ein recht spannender und verwinkelter Fall, den man da zusammen mit Inspektor Cain zu entfitzen hat, zwischen Parteimachenschaften und Terrorgruppen, einer neuen Bekanntschaft und dem allgegenwärtigen Drogenrausch mit einem Ende, was zwar recht überraschend, aber doch schon lange abzusehen war. Aber eben auch nicht mehr. Sympathisch war mir keiner so wirklich in diesem Buch, auch die Gespräche waren manchmal einfach zu flapsig dahingeworfen. Kaputt, könnte man sagen. So kaputt wie diese neue Welt? Vielleicht. Auch werden dem Leser immer abenteuerlichere Abkürzungen und Wortschöpfungen an den Kopf geworfen, die eben nicht selbsterklärend sind. Nicht selten habe ich dann kopfschüttelnd dagesessen, mit den Schultern gezuckt und das Verstehen eben weggelassen. Fazit Ein netter Kriminalfall mit einer recht schlüssigen Auflösung vor einem außergewöhnlichen Hintergrund. So außergewöhnlich, dass er kaum einer Erklärung würdig zu sein scheint. Wen das nicht stört, wer sich einfach so in einer neuen Ordnung zurecht finden kann und vor allem auch möchte, dem kann ich das Buch sicherlich empfehlen. Wen es stört, nach einer Lektüre einige sehr große Fragezeichen vor sich schweben zu sehen, der findet sicherlich eine andere Dystopie, die in sich besser funktioniert.

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Irgendwo auf diesem Planeten in irgendeinem Staat. Nach der Konsumrevolution ist es die Pflicht eines jeden Bürgers zu konsumieren. Und zwar nicht irgendwas, sondern Drogen jeglicher Art. Das klingt nicht nur nach einem Mekka für Liebhaber von Drogenexzessen, sondern auch nach einem sozialkritischem Roman. Leider verschenkt Oden das Potential dieser außergewöhnlichen Geschichte in einem noch ungewöhnlicherem Setting. Blendet der Leser dieses aus, verbleibt ein mehr oder minder gewöhnlicher Kriminalfall. ╔═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╗ ★ Szenario ╚═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╝ Ich mag Geschichten, in die der Leser direkt hereingeworfen wird. Auch wenn er mit Begrifflichkeiten konfrontiert wird, mit denen er zunächst nichts anzufangen weiß. Allerdings mit einer Einschränkung. Im Laufe der Geschichte sollte schon erklärt werden, was es damit auf sich hat. Dies fehlt in diesem Buch zu großen Teilen. Vieles bleibt unerzählt und der Phantasie des Lesers überlassen. Wie mag wohl ein neben einem Beischlafkabinenhotel des Vergnügungsviertels liegendes Spermabad aussehen oder welche Funktion mag es haben? Auf der anderen Seite füllen plötzlich Informationen zu Drogen oder Regalinhalten Seiten, ohne dass sie zu mehr Klarheit oder Authentizität beitragen können. Hier hätte ich mir mehr gewünscht als ein kreativer Umgang mit der Sprache, der so Begriffe wie "Bedarfspolizeiergänzungsdienst" hervorbringt. Nur kurz und rudimentär wird im Laufe der Geschichte der Konsumrevolution erläutert, aber die Beschreibungen der Wohniglus und anderer Details lassen den Leser allein, wobei sich aufgrund der Fremdartigkeit des Szenarios kein stimmiges Bild in meinem Kopf bilden wollte. Warum wird z.B. Müll plötzlich zum Konsumgut und warum ist es umso besser, umso vermüllter die Gegend ist, in der man wohnt? ╔═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╗ ★ Witz ╚═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╝ Vieles in der Geschichte wirkt überzogen und gleitet ab in das satirisch Witzige. An anderen Stellen, wird der Leser direkt mit einem unverhohlenem Witz konfrontiert. Wie zum Beispiel in der Szene, in der ein Toter mit Schlinge um den Hals gefunden wird. Ein kurzer Auszug aus der Unterhaltung zwischen dem Hauptprotagonisten Cain von der Gemapo (ein gewolltes Kunstwort) und dem Schutzmann Brask: "Hatte der Tote irgendetwas bei sich?" "Da wäre die Schlinge." Cain schloss die Augen. ╔═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╗ ★ Charakter ╚═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╝ Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Solomon Cain. Einem Ermittler der Geheimpolizei. Lässt man alle ungewöhnlichen Beschreibungen weg, so übernimmt er einen Mordfall in einem korrupten Staat und begibt sich auf Spurensuche. Dabei nimmt er die klassische Rolle des verschrobenen und gescheiterten Polizisten ein, die es so häufig in Kriminalfällen zu finden gibt. Das Setting driftet hier zwar wieder ins überzogen komische ab, wenn von einem Mord an einer Brutmutter die Rede ist, aber auch hier kommt wieder zum Tragen, das Oden so wenig die Umgebung erklärt. Denn die Brutmutter ist eine riesige Brutmaschinerie, in der 800 Föten ausgebrütet werden können und deren Größe so gigantisch ist, dass die Ermittler in ihr umherwandeln können. Erzählt wird von ihr aber wie von einem Menschen, der nicht nur geliebt und geachtet wurde, sondern gleichzeitig auch über ein Bewusstsein verfügte. Irgendwie wollte sich da kein stimmiges Bild in mir bilden. So ergibt zwar das Bild des Solomon Cain einen (wenn auch gewöhnlichen) Charakter, mit dem der Leser etwas anfangen kann, aber die meisten Nebenfiguren bleiben wie das Gesamtsetting blass. ╔═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╗ ★ Fazit ╚═≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡═╝ Junktown ist spielt sicherlich in einem ungewöhnlichen Setting, aus dem man so viel hätte machen können. Aber vieles bleibt aus. Nicht nur die Beschreibung dieser Welt ist unausgereift, auch die Gesellschaftskritik ist lediglich in Ansätzen vorhanden. So, wie das Buch vor allem zum Ende hin geschrieben ist, wollte Oden hier vermutlich viel mehr mit aussagen. Aber er verliert sich in Nebensächlichkeiten. Schlussendlich verbleibt hier ein Kriminalfall vor einem ungewöhnlichen Setting, der nicht außergewöhnlich ist - weder im Guten, noch im Schlechten.

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