Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Junktown

Matthias Oden

(7)
(17)
(16)
(2)
(1)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Worum geht’s? In Junktown ist es erste Bürgerpflicht, von morgens bis abends zugedröhnt zu sein. Heroin, Kokain, jede Menge Designerdrogen – alles vorhanden, vom Staat zwangsverordnet, nur Zigaretten und Alkohol gelten als oppositionell. Bei all den Zauberpillen kann man manchen anderen Sachen nicht mehr richtig nachkommen, und so wird auch die Fortpflanzung gänzlich aus der Hand gegeben. Zeugung, Austragen und Gebären übernehmen sogenannte Brutmütter, hoch technologisierte, riesige Maschinen, die aber auch Persönlichkeit haben. Eine dieser Brutmütter wird umgebracht, und Solomon Cain wird auf den Fall angesetzt. Wer hatte ein Motiv, die Brutmutter umzubringen? Wieso hatte sie so viele verschiedene Typen Embryonen? Und was hat das Rauschsicherheitshauptamt mit der ganzen Sache zu tun? Cain fängt an zu wühlen und findet mehr Dreck als ihm lieb ist. Wie war’s? Lange Zeit war ich mir nicht sicher, was ich von Junktown halten sollte. Es gibt offensichtliche Anspielungen auf die Zeit des 3. Reiches, die DDR und die RAF, und ich meine eine kleine Hommage an 1984 zu erkennen, aber ich war mir nicht sicher, ob es funktionierte. Doch wie die Drogen wirkt auch Junktown nach. Die ganzen offensichtlichen und weniger offensichtlichen Anspielungen auf die deutsche Geschichte fügen sich letztlich völlig natürlich in diese totalitäre Welt ein, sie bilden eine logische Konsequenz der Vergangenheit. Und, Himmel, es ist endlich wieder eine „echte“ Dystopie, in der das Schicksal der Gesellschaft nicht in der Hand eines „ganz besonderen“ Teenagers liegt, und die so ausweglos scheint wie Orwells 1984. Der eigentliche Plot, die Mordermittlungen, bekommen vor diesem Hintergrund noch einen ganz anderen Spannungslevel, denn Cain muss nicht nur den Mord erfolgreich aufklären, sondern dabei auch systemkonform bleiben. Nicht so einfach, wenn man Solomon Cain ist. Und ohne zu viel zu verraten: Ich liebe, wie das Buch ausgegangen ist! Neben den historischen Anspielungen gibt es noch eine weitere Besonderheit: alle Charaktere haben biblische Vornamen. Das war für mich natürlich ungemein spannend, und ich habe sofort, als ich fertig war, nochmal genau recherchiert. Nicht, dass ich mich vertue. In meinem Kopf spielte ich verschiedene Möglichkeiten durch, warum die Menschen dieser technologisierten Welt nur biblische Vornamen hatten. War das ein intendierter Kontrast zwischen Religion/Mensch und Maschine? Oder war es, wie so vieles andere, ein Rückgriff auf deutsche Geschichte, nur mit einem anderen Kniff? Immerhin mussten die Juden im 3. Reich den Namen Sara bzw. Israel tragen. Netterweise stellte Heyne den Kontakt zwischen mir und Matthias Oden her, und ich durfte ihn mit meinen Fragen zu den Namen bombardieren. Und ich lag weit daneben. Der Hintergrund für diese Namen war pragmatischer: „Ich braucht[e] Namen für meine Welt. Namen, die nicht so alltäglich klingen wie Sebastian oder Klaus-Oliver und nicht so fantasymäßig wie Legolas…“ Ja, ich bin mir sicher, dass ich einen Klaus-Oliver Cain nicht ganz so ernst genommen hätte wie einen Solomon Cain, und bei Legolas Cain wäre ich endgültig in Lachtränen ausgebrochen. Kleine Hausaufgabe für nach dem Lesen: Schlagt mal die Namen der einzelnen Charaktere nach und schreibt mir, was ihr gefunden habt. Für mich war das Sinnieren über die Namen quasi ein Extrastück Schokolade, es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht.

Lesen Sie weiter

Wieder einer dieser Romane, in die man sich erst hineinlesen muss, aber dann auf einen interessanten Krimi stößt, der man mitunter nicht als leichte Kost betiteln kann. Ich zumindest tat mich an Anfang sehr schwer, denn man wird in die Story hinein geworfen und erhält nicht gerade die Fülle an Informationen die man sich vielleicht in einer Dystopischen / Science Fiction Welt erhofft und benötigt. In Junktown steht die Politik und die Revolution und Abschottung der alten Welt im Vordergrund. Drogen sind legal und stehen jedem zur Verfügung, ja sie werden schon mindestens genauso eingenommen wie das tägliche Essen und müssen sogar konsumiert werden, denn wer nicht die vorgegebenen Dosis erreicht, wird fast schon als Staatsfeind angesehen. Ebenso leben intelligente Maschinen neben den Menschen und werden in den Alltag integriert und gelten als Mitglied der Gesellschaft, so kann es auch vorkommen, das Menschen und Maschinen Beziehungen eingehen die in dieser Welt als vollkommen Normal angesehen werden. Zugegeben, für mich war es eher seltsam und gewöhnungsbedürftig, wenn man dennoch die ersten Seiten hinter sich hat wird es interessanter und man bekommt einen guten Krimi vorgesetzt, der eine komplexe Handlung und ebenso ein interessantes Setting zeigt. Allerlei Fremdbegriffe machen das Lesen etwas schwierig. Obwohl mir Junktown gefallen, konnte ich mich nicht wirklich in die vorhandene Charakter hineinversetzen. Ich war so gesehen nur ein stummer Zuschauer der das ganze Treiben distanziert beobachtet hat. Ich weiß selbst nicht woran es lag, aber trotz der Tatsache dass ich es faszinierend fand, Inspektor Solomon Cain zu folgen und den Mordfall an einer Brutmutter aufzuklären, macht es dieses Buch mir nicht gerade leicht. Zum einen fand ich es an vielen Stellen packend und die Atmosphäre gut, an einigen wiederum uninteressant und ausschweifend. Es ist originell, der Plot spannungsreich, trotzdem geben politische Intrigen und Machtspielchen den Takt an und das ist nichts für mich. Kann sein, dass es einige mögen, aber ich gehöre nicht dazu. Man sieht, es gibt sowohl negative als auch positive Aspekte. Dennoch ein großes Manko ist in diesem Buch das fehlende Hintergrundwissen, wieso es zu diesem und jenem kam und weshalb plötzlich Drogen als legal gelten (Das hab ich bisher immer noch nicht so ganz herausgefunden und werde es auch dabei belassen). Ein guter Kriminalroman mit einen außergewöhnlichen Setting, ein verwinkelter und verzwickter Fall der Aufgelöst werden will und ein Ende, dass man fast schon erahnen kann.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Drogenkonsum ist oberste Bürgerpflicht im Land dessen Hauptstadt nur noch Junktown genannt wird. Es wirkt alles so rosig, die Regierung achtet drauf, dass alle Bürger ihre Drogenrationen einnehmen um sie bei Laune zu halten. In Wahrheit steckt hinter der (Drogen)konsmgesellschaft eine strenge Diktatur. Inspektr Solomon Cain wird zu einer Mordermittlung gerufen. Die Besonderheit an dem Fall ist, dass er an einer Maschine, einer Brutmutter, bagangen wurde. Schnell stellt Cain fest, dass hinter dem scheinbar simplen Mordfall etwas viel tiefgehenderes Steckt als nur eine einfache Ermordung. Der Fall führt Cain tief in de Abgründe der Konsumgesellschaft und in die Konflikte der Diktatur. Zusätzlich stößt er auch an den Rand seines eigenen Gewissens. Meine Meinung: Der Leser wird, mehr oder weniger, ohne große Einführung in die Umstände in Junktown hinein geschmissen. Da bleibt dann doch noch die eine oder andere Fragen offen. Im Grunde genommen hebt sich Junktown durch die sehr abstrakte Location von der breiten Masse der Krimis deutlich ab. Die wesentlichen Punkte eines Krimis bleiben allerdings auf der Strecke. Die „Krimi-Handung“ an sich ist leider (für meinen Geschmack) etwas zu vorhersehbar und fast schon langweilig. Das ganze Außenrum hätte für mich auch deutlich kompakter sein düfen. Diese Zeit wäre tatsächich besser in einen noch originelleren Plot investiert gewesen. Ab einer gewissen Stelle (im letzten Drittel) habe ich das Ende herbeigesehnt. Bis dahin hat mir das Buch zwar ganz gut gefallen, aber es gab leider diesen einen Punkt an dem es irgendwie langatmig und anstrengend zu lesen wurde. Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, letzten Endes wurde ich aber doch (für meinen hohen Erwartungen) recht stark enttäuscht. Trotzdem ist Junktown ein solider Krimi in ungewöhnlicher Umgebung, das muss man dem Buch wirklich lassen. Dennoch bleibt es bei einem, wenn auch sehr besondern und speziellen, Rükblick auf die deutsche Geschichte. 3 von 5 Sternen

Lesen Sie weiter

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Das alltägliche Leben hat sich dank der Konsumpartei zu einem Schlaraffenland verwandelt. Alles ist erhältlich, selbst Drogen sind frei zugänglich und der Konsum ist Pflicht und wird durch Blutproben kontrolliert. Verweigerung wird bestraft, ist aber gesellschaftlich auch verachtet. In dieser Zukunft fristet Inspektor Solomon Cain sein Dasein. Bis er eines Tages erneut zu einem Mord gerufen wird. Das Besondere an diesem Mord ist, dass er an einer Brutmutter, eine Maschine, begangen wurde. Für Cain ist es nicht der erste Mord den er an einer Maschine sieht, schließlich ist er GEMAPO (Geheime Maschinenpolizei) Inspektor. Cain beginnt sofort mit den Ermittlungen, rennt aber von einer Sackgasse in die Nächste und bekommt am Anfang erst einmal keinen roten Faden zu fassen. Wobei sich die Geschichte im Hintergrund aufbaut, ohne das er es wirklich merkt. MEINE MEINUNG Vom Setting her bewegen wir uns hier in einer dystopischen Zukunft, in der Konsum das Maß der Dinge ist. Der Konsument ist Herrscher, wobei sich das schnell als Trugschluss darstellt. Hier findet man Ansätze von, wie oben bereits genannt, „Ubik“ und „Equilibrium“ und einigen weiteren Cyberpunk Streifen. Die Charaktere, die Oden ins Geschehen wirft, sind sehr unterschiedlich von der Zugänglichkeit. So war Solomon Cain (böse wer hier an den Film denkt), für mich bis kurz nach dem Mord ein gelungener Protagonist. Als er dann in die Ermittlungen einsteigt wird es für mich aufgrund der haarsträubenden Fehler und einigen unglaubwürdigen Handlungen einfach nur fragwürdig und ich musste das Buch ein paarmal zuklappen und abkühlen, auch wenn man das ein oder andere von Cain erfährt, es geht aber zu sehr in Richtung „Blade Runner“. Der Mordfall an sich entwickelt sich über die Seiten hinweg sehr gut, wird aber dann nach und nach verzwickter und verzweigter und verliert sich dann auch in Unnützes. Hier hätten einige Abstriche mehr Unterhaltung bedeutet. „Junktown“ findet gute Ansätze, hinterlässt mich als Leser aber nicht wirklich zufrieden zurück. Die Zutaten waren gut gewählt, fanden aber nicht das richtige Mischverhältnis.

Lesen Sie weiter

Abstinenz ist Hochverrat! Wie sieht eine Welt aus, in der der Drogenkonsum Pflicht ist? In der Maschinen für die Menschen arbeiten und für Nachwuchs Sorgen? Matthias Oden zeichnet mit "Junktown" wirklich ein deprimierendes Zukunftsszenario... Inhalt: Solomon Cain ist Ermittler in Junktown - eine dystopische Stadt, in der die Menschen per Gesetz unter Drogeneinfluss sein müssen und sich eher nach den seltenen abstinenten Tagen sehnen. Er wird zu einem grausamen Verbrechen gerufen: Eine so genannte "Brutmutter" mit rund 800 Föten wurde geradezu hingerichtet. Wer tut dem unschuldigen Roboter so etwas an? Gleichzeitig verschwindet ein Wissenschaftler eines angesehenen Pharmakonzerns, dass für die ermordete Brutmutter verantwortlich ist. Cain muss schnell feststellen, dass hinter dem zunächst recht simplen Mordfall ein weitaus größerer Fall steckt, den es zu lösen gilt... Meine Meinung: Eine große Einführung in die Welt von Junktown bietet der Autor nicht. Es ist eine Welt, in der Menschen neben Robotern und "Weichen" (= eine Mischung aus beidem) leben und die Geschicke der Welt eher in der Welt der Roboter liegt. Dem Leser erschließt sich nur häppchenweise eine Bild, wie das Leben in dieser Stadt ist und wie es so weit kommen konnte - ich hätte mir tatsächlich weitere Informationen hierzu gewünscht, da viele Fragen auch nach dem Ende der Lektüre unbeantwortet blieben. Doch Junktown ist in erster Linie ein klassischer Krimi, der nur in diesem außergewöhnlichen Setting spielt. Und hier schwächelt das Buch leider, denn der eigentliche Kriminalfall ist eher zäh und letztendlich zu vorhersehbar und banal. Das ist wirklich schade, denn der Autor strotzt nur so vor erschreckenden/kranken Einfällen und weiß zu provozieren. Neben der düsteren Welt hätte ich mir deshalb auch mehr Einfallsreichtum beim Kriminalfall gewünscht. Es ist definitiv kein Buch für zarte Gemüter, denn das Buch ist durchweg düster, kühl und sehr explizit in seinen Beschreibungen. Fazit: Eine erschreckende Zukunftsvision voller abartiger Ideen. Eigentlich genau mein Genre, aber der Kriminalfall ist mir dann leider doch zu banal und enttäuschend. Ich vergebe dennoch solide 3 Sterne und bin gespannt, was dem Autor in Zukunft sonst noch einfallen wird.

Lesen Sie weiter

Konsum ist alles. Wer abstinent lebt, stellt sich gegen die Partei. Drogen, Müll: alles gibt es im Überfluss. Doch zu welchem Preis? Wenn euch das Konzept des Romans und meine Meinung dazu nun neugierig gemacht haben, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. Wie immer freue ich mich sehr über eure Meinung, falls ihr den Roman bereits gelesen habt. Daten: Titel: Junktown Autor: Matthias Oden Verlag: Heyne Genre: Roman Preis: Broschiert 12,99 € | ebook 9,99 € Erscheinungsdatum: 09.05.2017 Isbn: 978-3453318212 Vielen Dank an den Heyne Verlag sowie das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für die Überlassung des Rezensionsexemplars. Klappentext: Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist? (Heyne) Meinung: „Kraft durch Konsum“ – Seite 13 Die Sprache in diesem Roman ist grob und derb und passt somit hervorragend zu der heruntergekommenen Gesellschaft, der Stadt und seinen Bewohnern. Durch das selbstverständliche Einarbeiten der Abkürzungen, Humanklassen, Parteipositionen usw. wird der Leser ins buchstäbliche kalte Wasser geworfen und direkt mitten hinein ins Geschehen. Zum Glück gibt es in den Anlagen ein Verzeichnis über alle erwähnten Humanklassen und Abkürzungen. Zu anfangs empfand ich das häufige Nachhintenblättern noch als störend, hatte ich erst einmal die gängigsten Begriffe im Kopf, las es sich auch direkt flüssiger. Der Roman wurde in einem dystopischen Setting angesiedelt, dass in einer Zukunft spielt, die nicht all zu weit weg von unserer Zeitspanne liegen kann. Die Menschen sind unfruchtbar geworden und werden von Maschinen, den sogenannten „Brutmuttern“, zur Welt gebracht. Humanklassen und Werdegang werden so schon vor der Geburt jedem einzelnen Bewohner von Junktown in die Wiege gelegt. Nach einer großen Revolution, die im scheinbar totalem Chaos endete, stehen nun der Konsum an sich sowie – und vor allem – der Konsum von Drogen allerlei Art im Vordergrund. In dieser Gesellschaft, in der Gebrauch von – früher illegalen – Drogen nun nicht nur straffrei, sondern auch zur Bürgerpflicht geworden ist, gehen Mensch und Maschine gemeinsame Wege. Ein Mord an einer HMW (Höheres Maschinenwesen) ist somit ebenso strafbar, wie der an einem Menschen. Und zu genau so einem Mordfall wird der Protagonist, Solomon Cain, Inspektor der Gemapo (geheime Maschinenpolizei), gerufen. „Die einzigen Highways, die dieses Land braucht, sind die Venen seiner Bewohner.“ – Seite 37 Kreativ ist „Junktown“ allemal. Gesellschaftlich anerkannte legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten sind in der Stadt verpönt und wer sich nicht dem Konsum hingibt, muss nicht nur mit rechtlichen Schritten gegen sich rechnen. Der Aufbau der Stadt, die Unterteilung der Menschen in bestimmte Klassen und die Versumpfung der Bevölkerung wurden anschaulich und auf eine gute Art und Weise abgewrackt und düster dargestellt. Auch der Protagonist, der in einem „klassischen“ Kriminalroman als derb und abgeranzt erscheinen würde, wirkt hier als einer der wenigen normalen Menschen. „Junktown“ hätte mich also regelrecht umhauen müssen, wäre der Kriminalfall – auch im Hinblick auf sein ungewöhnliches Opfer – nicht so banal und langatmig gewesen. So interessant das Setting war, dem eigentlichen Plot fehlte es durchaus an Spannung. Mir blieben auch zu viele Fragen ungeklärt. Manche Darstellungen waren mir zu abstrakt und konnten sich nicht schlüssig in Kopfkinobilder umwandeln. Hier und da werden Rückblicke bezüglich der angedeuteten Revolution eingestreut, für mich war dies jedoch leider immer noch zu wenig, um die Geschichte greifbarer zu machen. Fazit: „Junktown“ ist ein guter Kriminalroman, aber für einen ausgezeichneten dystopischen Roman hat es mir doch an Spannung gefehlt. Viel Potenzial ist vorhanden, wurde aber nicht ganz ausgeschöpft. Ich werde Matthias Oden trotzem auf dem Schirm behalten, denn von ihm werden wir sicher noch einige gute Romane lesen können, da hier bereits viel Luft nach oben vorhanden ist.

Lesen Sie weiter

Kalt, deprimierend, hart und düster sind Worte, die mir zum Stimmungsbild dieses Romans einfallen. Leider hat es mir insgesamt nicht so gut gefallen. Eine solche Welt, in der wir nur noch im Drogendelirium umhertaumeln und uns mit Maschinen paaren, will ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Auch vor allem am Beginn die detailreiche Beschreibung der Brutmutter und wie man sich ihrer bedient hat, fand ich ziemlich widerwärtig. Für Jugendliche ist dieses Buch glaube ich definitiv nichts. Den Fortschritt der Handlung fand ich insgesamt ziemlich mühselig und musste mich wirklich anstrengen, mich durch das ganze Buch zu kämpfen. Es ist eigentlich nicht gut geschrieben, aber es gibt in der Handlung einfach nichts, was mich irgendwo berührt oder mitgenommen hätte. Mit Herz und Seele hat mir die hier entworfene Welt nicht gefallen - die komplette Menschheit wird von der Regierung lebenslang unter härteste Drogen gesetzt??? Liebe, Freundschaft, Menschlichkeit, das bleibt doch da total auf der Strecke. Außerdem hat mich der Protagonist Cain recht schnell ziemlich genervt. Für mich ist er ein selbstmitleidiges Weichei, das nichts anderes mehr macht, als zu versuchen, seine Vergangenheit zu vergessen, die Gegenwart zu verfluchen und die Zukunft in Frage zu stellen. Und ohne zuviel verraten zu wollen, wird die ganze deprimierende Grundidee zum Ende hin, als Solomon Cain in seiner Ermittlungsarbeit vorankommt, noch kaputter und grausiger. Nein, tut mir leid, nicht mal in einer fiktiven Geschichte möchte ich von so einer Welt lesen - dann lieber Zombies, Außerirdische oder sonstige Katastrophen...... Ich kann bei aller Liebe hier nicht mehr als 3 von 5 Sternen geben und die auch nur, weil der Roman nicht unspannend ist, aber absolut nicht meins, sorry.

Lesen Sie weiter

Inhalt In der Hauptstadt Junktown herrscht absoluter Drogenkonsum, geführt von der Konsumpartei. Abstinenz wird bestraft - je mehr Drogen desto besser. In dieser düsteren Welt lebt Solomon Cain. Er ist Inspektor bei der Geheimen Maschinenpolizei, kurz Gemapo, beschäftigt. Er untersucht Mordfälle an Maschinen und wird zum Tatort der ermordeten Brutmutter BM17 gerufen. Doch ist es wirklich ein gewöhnlicher Mordfall? In was genau ist Solomon Cain hinein geraten? Meinung Es ist ein sehr interessantes Thema, was der Autor Matthias Oden zu Papier gebracht hat. Junktown ist eine fiktive Stadt, jedoch ist es vorstellbar, dass die Welt mal so aussehen könnte - Drogen sind legal, müssen sogar genommen werden; der Staat hat die absolute Kontrolle über die Bürger. Der Roman ist Dystopie, Kriminalfall und Polit-Thriller in einem. Der Anfang der Geschichte war ein wenig zu langatmig und hat mich im ersten Moment leicht überfordert, da zu wenig bzw. zu spärliche Informationen und Erklärungen vorhanden waren. Auch die Verzeichnisse am Ende des Buches waren nur an der Oberfläche angekratzt und nicht ausreichend. Der Stil der Sprache ist eher ungewöhnlich und leider nicht so wirklich mein Fall gewesen. Der Wechsel zwischen minimaler Poesie, vulgärer Ausdrucksform und Fachwissen zu Drogen und deren Wirkstoffen war mir zu krass. Obwohl die vulgäre, obszöne Sprache sehr gut zu Junktown passt, war es mir an einigen Stellen irgendwie befremdlich. „Wahnsinn in jeder Himmelsrichtung, zu jeder Stunde. Wenn nicht auf der einen Seite der Stadt, dann auf der anderen, dann oben in den Hipsterbezirken, dann unten auf der A100 Richtung Umland. Funken schlagen konnte man überall.“ (Zitat S. 148) Die Figuren aus Junktown waren gut dargestellt. Inspektor Solomon Cain ist ein etwas anderer Protagonist. Ich merkte schnell, dass er zwar den Anschein eines verlässlichen und vertrauensvollen Bürger und Inspektor der Gemapo macht, er aber den diktatorischen Führungsstil der Regierung hinterfragt. Hin und wieder bekam ich kleine Fetzen aus Cain’s Vergangenheit und seiner inneren Gedankenwelt zu lesen und trotzdem wurde er mir nicht zu 100 Prozent sympathisch. Das Ende und die Auflösung des Mordfalls sind schlüssig, insgesamt hinterlässt mir der Roman aber zu viele offene Fragen. Fazit Ein mit Drogen gefüllter Kriminalfall gepaart mit Polit-Thriller! Leider lässt das Ende zu viele offene Fragen im Raum stehen… „Junktown“ bekommt drei von fünf Sternen. Weitere Informationen Verlag: Heyne https://www.randomhouse.de/Paperback/Junktown/Matthias-Oden/Heyne/e505001.rhd Seiten: 400 Erscheinungsdatum: 09. Mai 2017 Preis: 12,99€ Taschenbuch (Paperback, Klappenbroschur) ISBN: 978-3-435-31821-2

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.