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Rezensionen zu
Die Insel der Tausend Leuchttürme

Walter Moers

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€ 42,00 [D] inkl. MwSt. | € 43,20 [A] | CHF 54,90* (* empf. VK-Preis)

Der Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz ist unterwegs nach Eydernorn, genannt die Insel der tausend Leuchttürme. Der optimale Ort um eine hartnäckige Bücherstauballergie auszukurieren. Dort erwarten Hildegunst Hummdummel, Wolkenspinnen, Künstengnome und vielerlei andere Wesen. Die Reise entpuppt sich bald als mehr, als nur ein Kuraufenthalt. Auf Hildegunst warten jede Menge Abenteuer. Hildegunst erzählt die Geschichte selbst, in Form von Briefen. Dazu gibt es wunderbar fantasievolle Illustrationen. "Die Insel der tausend Leuchttürme" spielt in Zarmonien, ist somit Teil einer Reihe von Büchern, die ebenfalls dort spielen (z.B. "Die Stadt der träumenden Bücher"), lässt sich aber auch eigenständig lesen. Wer Walter Moers Werke kennt, weiss, was einen erwartet. Der Autor lässt wie immer seiner Fantasie freien Lauf und beschert den Lesenden ein unterhaltsames Spektakel voll wunderlicher Kreaturen und Ideen. Innerhalb des Moerschen Werkekosmos, von dem ich zugegeben noch nicht alles gelesen habe, siedle ich das Buch im oberen Mittelfeld an. An den wunderbaren Käptn Blaubär kommt aber auch nur wenig ran.

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"Die Insel der Tausend Leuchttürme" ist ein Briefroman von unserem liebsten Hildegunst - allerdings nur seine Briefe, denn er hing auf der Insel Eydernoorn fest und konnte sie nicht abschicken. Auf die Insel kam er eigentlich um eine Kur zu machen. Doch auch hier kam es anders als er dachte. Er lernt die Insel nämlich intensiver kennen, als jeder andere Tourist, trifft auf viele Gesichter mit denen er dort nicht gerechnet hat und bekommt Sachen zu Gesicht, von denen er nicht einmal hätte träumen können. Das Buch beginnt dabei stürmisch, ebbt danach ein wenig in den überladenen Beschreibungen von Mythenmetz ab um dann richtig Fahrt aufzunehmen. Es ist spannend zu lesen, wie aus einem Kuraufenthalt eine Abenteuerreise wird. Anfangs fühlt man sich allein wegen der Sprache der Eydernoorner an die Nordseeküste versetzt, die aber mit den vielen Wundern Zamoniens versetzt ist. Ich bin immer wieder sprachlos, was es da nicht alles zu entdecken gibt - so viel fantastisches. Es hat mich wieder einmal gefangen genommen und auch die vielen Illustrationen, machen das Buch zu einem Abenteuer für zu Hause. Weswegen es für mich aber keine 5 Sterne sind: Es gibt viel Geheimniskrämerei der Leuchtturmwärter rund um Hildegunsts Rolle bei dem ganzen - so geheimnisvoll, dass es bei mir nicht angekommen ist, warum gerade er "ausgewählt" wurde. Letztendlich ist es doch jemand ganz anderes, der für mich zum Held wird. Das ist für mich aber das einzige Manko. Also 4,5 von 5 ⭐ und nicht nur für Zamonienfans eine Leseempfehlung.

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Inhalt: Der große zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz befindet sich auf Kur: Auf Eydernorn, der Insel der 1000 Leichttürme, will er seine Bücherstauballergie kurieren. Daneben möchte er auch die Eigenheiten, Sehenswürdigkeiten und Leuchttürme der Insel erkunden. Denn: Sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler schwärmte ihm zeitlebens von den Besonderheiten Eydernorns vor. So besucht Hildegunst das lokale Museum, begutachtet Flora und Fauna und diniert in den Restaurants der Insel – bis er den Hinweis erhält, sich mit den Wärtern der Leuchttürme bekannt zu machen: Diese sollen angeblich eines der wohlbehütetsten Geheimnisse der Insel verbergen… Persönliche Meinung: „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ ist ein phantastischer Roman von Walter Moers, der im Zamonien-Universum angesiedelt ist. Die Handlung des Romans ist in sich abgeschlossen, sodass sich er sich auch ohne Kenntnis der anderen Romane der Reihe lesen lässt (Zwar tritt Hildegunst von Mythenmetz, der bereits in anderen Zamonien-Romanen im Mittelpunkt stand, auch in „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ als Protagonist auf, doch alle nötigen Hintergrundinformationen zu ihm werden – spoilerfrei – angeführt). Verfasst ist „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ in Form eines Briefromans: In 19 Briefen berichtet Hildegunst, als Ich-Erzähler auftretend, seinem Freund Hachmed Ben Kibizer (Zamonien-Fans wissen Bescheid) von seinen Erlebnissen auf Eydernorn (Kibizers Antworten sind nicht „überliefert“, sodass der Briefdialog monologisch verläuft). Und Hildegunst hat wahrlich viel zu erzählen: Detailliert, stellenweise ins Ausufernde gehend werden in der ersten Hälfte des Romans (was immerhin 300 Seiten sind) u. a. ein Museumsbesuch, das Inselmaskottchen Strandlöper und die in Eydernorn mit Herzblut praktizierte Sportart „Kraakenfiecken“ beschrieben. Diesen Beschreibungen ist nicht immer leicht zu folgen: Zwar sprühen die einzelnen Beschreibungen vor Ideenreichtum und werden gewohnt bildreich, wortgewaltig und sprachspielerisch erzählt – doch: Handlungs- sowie spannungstechnisch passiert wenig, wodurch die ersten 300 Seiten recht zäh werden (besonders, da man sich permanent fragt, wohin die „Reise“ denn überhaupt geht). Das ist aber auch Kritik auf sehr hohem Niveau, betrachtet aus der Warte der Moers-Meisterwerke „Rumo“, „Die Stadt der Träumenden Bücher“ und „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“. Hat man die ersten 300 Seiten aber überstanden, steigert sich die Handlung des Romans in der zweiten Hälfte enorm: Die Spannung nimmt zu, es werden (kleinere und größere) Rätsel aufgeworfen und letztlich kommt alles zu einem stimmigen Ende (dass auch dieser zweite Teil wieder bild- und sprachgewaltig geschrieben ist, versteht sich bei Walter Moers von selbst). Abgerundet wird der Roman mit einer Vielzahl detaillierter Illustrationen, die die Handlung – zusätzlich zur sprachlichen Ausgestaltung – verbildlichen. Insgesamt ist „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ ein wortgewaltiger Roman mit vielen originellen, phantastischen Ideen und – im zweiten Teil – einer spannenden Handlung.

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In Moers, pardon Mythenmetz‘ neuem Werk lesen wir wie in einem Tagebuch, denn der literarische Lindwurm beschreibt seine Reise in Briefen an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer, die er allerdings nie abschickt. Darin führt er wieder in imposante, verblüffende und im besten Sinne abwegige Bilderwelten, die vor dem inneren Auge der Leserschaft gemalt werden. Wir stapfen mit ihm über die wundersame Insel und erfahren wie in einem guten Reiseführer alles über Land, Leute, Bauwerke und Geschichte des Eilandes, die alle vor Skurrilität nur so strotzen. Moers lässt seinem legendären überbordenden Einfallsreichtum und seiner ausschweifenden Fabulierkunst erneut freien Lauf und gibt seiner Anhängerschaft damit das, was sie liebt und erwarten. Obwohl auch ich mich zu ihr zähle, ist mir auch die eigentliche Handlung wichtig. In diesem Fall hätte ich mir durchaus ein paar weniger Abschweifungen gewünscht und stattdessen einer straffer geschnürten Handlung folgen wollen. Natürlich sind all seine kreativen Schöpfungen wieder großartig und erstaunlich, aber man kann wohl einen größeren Mehrwert aus alldem ziehen, wenn man selbst passionierter Inselurlauber ist oder Kuraufenthalt erlebt hat und alle Referenzen nachvollziehen kann. Auf mich trifft das nicht zu und deshalb war ich erfreut, als Mythenmetz den zweiten Leuchtturm aufsucht und überrascht feststellt, dass dieser eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Heimatort, der Lindwurmfeste, hat. Mehr noch, er wird bewohnt vom Dichtpaten seines Dichtpatens und Autor des Erfolgsromans Ritter Hempel, niemand geringerem als Gryphius von Odenhobler,. Ab hier konnte mich die Geschichte auf einer tieferen Ebene in ihren Bann schlagen, obwohl sie weiterhin eher locker erzählt wird.. Gerne hätte ich immer noch auf manche Beschreibung und Abzweigung verzichten können (während andere mich ob ihres Einfallsreichtums verblüfften), aber endlich gab es einen Handlungsstrang an dem ich mich entlanghangeln konnte. Im Gegensatz zur meandernden, langsamen Erzählweise des übrigen Romans ist das spannende Finale fast schon actionreich zu nennen und wirkte damit wie eine erfrischende Brise und ein Ausrufezeichen. Insgesamt weiß Moers wieder mit fantastischen Wortkreationen, Humor und Detailreichtum zu unterhalten. Letzterer hat aber zwei Seiten so wie jede gute Medaille. Einerseits machen seine verrückten Einfälle sehr viel Spaß und man kann sich sehr gut in die skurrile Inselwelt von Eyderdorn einfinden und versinken. Ja, der Roman bietet wunderschönen Eskapismus und wer kann den derzeit nicht gebrauchen? Andererseits scheint es, als sei ein bisschen mehr Kreativität und Energie in die Beschreibung der Insel und ihrer Bewohner geflossen statt in den eigentlichen Plot. Schade, aber vielleicht könnte man das sogar über einige von Moers Werken sagen und mal fällt es mehr, mal weniger negativ auf. Nichtsdestotrotz wird mir Die Insel der Tausend Leuchttürme aber insgesamt als witziger Ausflug in guter Erinnerung bleiben und ich warte auf das nächste Abenteuer von Mythenmetz und Moers, auf das wir hoffentlich nicht wieder so lange werden warten müssen.

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Walter Moers hat es endlich wieder getan und Texte des zamonischen Wortakrobaten Hildegunst von Mythenmetz übersetzt und so seinen neunten Zamonienroman veröffentlicht. Mythenmetz, seines Zeichens Lindwurm, Verfasser und Protagonist der Romane „Stadt der träumenden Bücher“ und „Labyrinth der träumenden Bücher“ leidet seit seinen Abenteuern in den Katakomben Buchhaims im erstgenannten Roman an einem psychosomatischen Atemleiden und reist für eine Behandlung auf die Insel „Eydernorn“, die für ihre 111 Leuchttürme berühmt ist. Auf mehr als 600 Seiten lassen Mythenmetz bzw. Moers das wahnwitzige Bild einer Insel entstehen, die voll ist von skurrilen Gestalten, seltsamen Sitten und Gebräuchen sowie atemberaubenden Naturspektakeln. Mythenmetz Aufenthalt auf der Insel wird bereits zu Beginn des Romans unfreiwillig auf unbestimmte Zeit verlängert und so hat er genug Zeit für seine Besuche des dortigen Lungensanatoriums, die Erforschung der hiesigen Fauna und Flora sowie die Erkundung der Leuchttürme und seiner Besitzer*innen. So ganz nebenbei entdeckt von Mythenmetz seine Liebe für die Zucht der amphibischem Hummdudel, sein Talent für den Regionalsport des Kraakenfiekens und seine Allergie gegen das eydernorner Meerwasser, das eigentlich heilende Kräfte haben soll. Lange mussten die Zamonienfans auf den nächsten Roman über den Lindwurm warten und dann ist es nicht einmal die sehnlich erhoffte Fortsetzung der Buchhaimreihe, sondern ein Reisebericht, der zwischen dem ersten und zweiten Band der Trilogie angesiedelt zu sein scheint. Hat man diese Enttäuschung erstmal überwunden, wartet Moers‘ Roman allerdings mit den üblichen Stärken der autoreigenen Fantasie und seines Humors auf. Moers lässt von Mythenmetz in den ihm üblichen Ausschweifungen als humboldtartige Figur einen Akt literarischer und grafischer Kartographie der Insel, die nicht nur dem Namen nach auf Norderney anspielt. Wer Moers kennt, der weiß, dass derlei Verweise System haben und wirft er auch in diesem Roman ein dichtes Referenznetz aus. So besteht der gesamte Roman aus Briefen von von Mythenmetz an Hachmed Ben Kibitzer, der bereits aus anderen Texten von Moers bekannt ist. Die Antworten Kibitzers sind nicht Teil des Romans und so lässt sich „Die Insel der träumenden Bücher“ nicht nur in die lange Tradition der Briefromane einordnen, sondern am ehesten in die Nähe von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ stellen, deren Autor sein zamonisches Pendant in der Figur hat Ohjann Golgo van Fonthewegs findet. Wie auch Goethes tragischer Held beweist von Mythenmetz in seinen Briefen ein gewisses Maß an Naturfühligkeit. Aber nicht nur Goethe, sondern auch Thomas Mann findet seinen Weg ins moers’sche Universum, denn wie bereits Hans Castrop im „Zauberberg“ so dehnt sich auch der Sanatoriumsaufenthalt der zamonischen Echse um ein Vielfaches. Diese und viele weitere Zitate und Bezugnahmen sind einerseits unterhaltsamer Ausdruck von Moers‘ Kenntnissen der Literaturgeschichte, taugen ihm jedoch auch immer wieder zum Kommentar und zur Einordnung dieser Literatur, etwa wenn er dem eitlen und sich selbst überschätzenden sowie geltungssüchtigen Lungenarzt Tefrint de Bong ein Gedicht Gottfried Benns (merkt ihr was?) in den Mund legt. Wer nun befürchtet, 600 Seiten Insellangeweile über sich ergehen lassen zu müssen, der kennt Moers nicht, denn wie auch bereits in „Rumo“ oder „Stadt der träumenden Bücher“ lässt er auch hier seinen Protagonisten in einen epischen Kampf zwischen Gut und Böser stolpern, in der er selbst natürlich eine zentrale Rolle spielt. „Die Insel der tausend Leuchttürme“ ist also ein typischer Roman des Autors der „13 ½ Leben des Käptn Blaubär“ und er könnte, was die überbordende und explosive Einfallslust von Moers betrifft, locker mit seinen besten mithalten. Leider entfaltet sich diese Geschichte und der Spannungsbogen dieses Briefromans analog zur Stimmung eines Inselspaziergangs bei bestem Wetter nur sehr, sehr langsam. Dass dieser Roman weitaus weniger plotgetrieben ist, wie z.B. mein Lieblingsroman aus Zamonien „Rumo“, liegt sicher auch an den literaturgeschichtlichen Vorbildern, die Moers sich gesucht hat, was mich aber nur begrenzt tröstet und sicher auch anders machbar gewesen wäre, da das infernalische Finale der Geschichte, dann etwas überhastet daherkommt, auch wenn dessen einzelne Versatzstücke rückblickend von langer Hand über die gesamten 600 Seiten hinweg vorbereitet wurden. Alles in allem: Klug wie immer, unterhaltsam ebenso, aber schwächer als manch anderer Zamonienroman. Es bleibt zu hoffen, dass das aktuelle Releasedatum zum nächsten Buchhaim-Roman im Netz (10.10.24) der Wahrheit entspricht. Vielen Dank an @penguinbücher und @team.bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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"Die Insel der Tausend Leuchttürme" von Walter Moers ist ein Briefroman, in dem Hildegunst von Mythenmetz von den Abenteuern während seines Kuraufenthalts auf der zamonischen Insel Eydernorn berichtet. Endlich wieder in Zamonien! Wie schön war es nach so langer Wartezeit wieder Bekanntschaft mit den kuriosen Geschöpfen dieser sagenhaften Welt zu machen, in die sonderbaren Bräuche und Gepflogenheiten eingeweiht zu werden und mit der Insel Eydernorn an einen ganz neuen und unbekannten Ort dieser fantastischen Welt zu reisen. Auch die Bleistiftzeichnungen, die es in großer Zahl in diesem Roman gibt, haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht ganz so aufwendig gestaltet sind wie in manch vorhergehenden Zamonien-Roman. Der für seine literarischen Abschweifungen bekannte Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz macht seinem Ruf auch in diesem Werk alle Ehre. Und das, obwohl Walter Moers, der ja offiziell "nur" als Übersetzer aus dem Zamonischen fungiert, im Nachwort behauptet, unzählige Seiten gekürzt und Passagen gestrafft zu haben. Aber uns Fans seiner Werke ist diese Marotte ja hinlänglich bekannt und nun einmal der Preis, den wir zahlen müssen, um in den Genuss eines Werkes von Hildegunst von Mythenmetz zu kommen. Und so habe ich mich stattdessen lieber über die Bekanntschaft einer weiteren Schreckse gefreut, bin in die überaus sonderbaren Regeln des Eydernorner Volkssports eingetaucht und habe gemeinsam mit Mythenmetz die unzähligen Leuchttürme der Insel bewundert. Am Ende wurde ich sogar mit einem actiongeladenen und spannenden Finale überrascht, das all meine Erwartungen übertroffen hat. Noch kurz erwähnen möchte ich, dass dies kein Briefroman im klassischen Sinne ist, da Hildegunst "aus Gründen" seine Briefe nie versenden kann. Und so lesen wir im Grunde eher ein Tagebuch bzw. einen Bericht von ihm, auf den er keine Antwort erhält. Fazit: "Die Insel der Tausend Leuchttürme" von Walter Moers besticht durch die fantastischen und kuriosen Ideen des Autors. Und so war es wieder eine wahre Freude in diese einzigartige Welt einzutauchen, auch wenn mir die legendären Mythenmetz'schen Abschweifungen dann doch einen Tick zu ausschweifend geraten sind. (4/5)

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Der berühmte Schriftsteller und Hypochonder Hildegunst von Mythenmetz fährt zur Kur nach Eydernorn. Auf der Hinfahrt lässt ein Sturm das Schiff fast untergehen und sorgt dafür, dass er danach auf der Insel festsitzt. Dennoch scheint die Kur zunächst gut zu laufen. Durch seine Prominenz erhält er bevorzugte Behandlung und die Besichtigung der touristischen Attraktionen bietet eine Menge Unterhaltung. Doch auf der Insel scheint etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen und während Hildegunst noch über Strandlöpern nachgrübelt, beginnt bereits der Kampf um die Insel. Walter Moers ist einer meiner absoluten Lieblingsschriftsteller*innen und das schon seit vielen, vielen Jahren. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich mittlerweile „Die Stadt der träumenden Bücher“ gelesen habe. Dennoch waren viele seiner letzten Bücher eher Enttäuschungen und ich hatte große Sorge, dass auch dieses wieder eine wird. Konnte es mich denn überzeugen? Die Kurzfassung ist ein klares Ja, aber es ist dennoch keins meiner Lieblingsbücher von ihm. Was ich an den Werken des Autors besonders schätze, sind die kreativen Ausschweifungen. In jedem Buch geht es um einen anderen Abschnitt von Zamonien – diesmal führt die Reise nach Eydernorn (ein Anagramm für Norderney und tatsächlich finden sich auch einige Überschneidungen zu dieser Insel). Und Ausschweifungen gab es hier auch zuhauf! Zur generellen Kultur, den verschiedenartigen Wesen, die dort leben, zur Geschichte, zu den Leuchttürmen, ja sogar zu verschiedenen Vogelarten. Dieses Buch strotzt nur so vor Kreativität und ich hatte einen riesigen Spaß daran! An einigen Stellen wurden die Ausschweifungen aber doch etwas zu viel. Insbesondere ein Kapitel, welches im Museum spielte, fand ich gegen Ende etwas ermüdend. Allerdings muss ich hier ganz klar sagen, dass ich in den Büchern dieses Autors lieber ein wenig zu starke Ausschweifungen lese als zu wenig! Was mich dagegen etwas unzufrieden zurückließ war die generelle Handlung des Buches. Aus einem normalen Kuraufenthalt wurde ein Kampf nicht nur um das Schicksal der Insel, sondern um ganz Zamonien. Diese Entwicklung ging in einem guten Tempo voran und es fanden sich immer wieder Hinweise auf die späteren Geschehnisse, was mir gut gefiel. Weniger gut gefiel mir dagegen, wie Hildegunst in die ganze Sache hineingezogen wurde. Irgendwie hatte er als Protagonist nämlich gar nichts dort zu suchen und an vielen Stellen konnte ich mich nur am Kopf kratzen darüber, wieso er für gewisse Aufgaben ausgewählt, oder in Geheimnisse eingeweiht wurde. Das Finale war ziemlich spannend und es passierte so vieles – da war es teils trotzdem leicht, diese Unstimmigkeiten zu übersehen. Gut gefallen hat mir hier auch, dass viele vorherigen Ausschweifungen plötzlich Teil der tatsächlichen Handlung wurden. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass die gesamte Geschichte am Ende noch stärker zusammengefunden hätte. Viele Nebenhandlungsstränge wurden einfach nicht wieder richtig aufgegriffen und auch wenn das durch den Ausschweifungscharakter des Buches nicht schlimm war, hätte es das Ganze auf ein höheres Level gehoben! Fazit: „Die Insel der tausend Leuchttürme“ konnte mich wieder einmal mit einem Feuerwerk an Kreativität begeistern. Auch wenn ich mir etwas mehr vom Ende der Handlung versprochen hatte, hatte ich doch von vorne bis hinten Spaß und war gespannt, was das große Finale wohl bringen würde. Ich kann die Geschichte allen Fans des Autors weiterempfehlen!

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„Am Fuße des Leuchtturms herrscht die Finsternis, aber darüber strahlt das Licht der Weisheit in die Ferne. Es sendet seine Botschaft von Einsamkeit zu Einsamkeit. Und diese Botschaft lautet: Du bist nicht allein.“ (S. 607) Kommt mit, oh meine geliebten Freunde, und begleitet Hildegunst von Mythenmetz nach Eydernorn. Vom buchantiquarischen Staub geplagt muss er seine Bronchien pflegen und wird zur Kur auf die Insel geschickt. Aber Mythenmetz wäre nicht Mythenmetz, wenn er seinen Inselaufenthalt nebst Nasenduschen, Bewegung und Kraakenfieken dazu nutzen würde, diese zu erkunden und Forschungsexpeditionen durchzuführen. Seine Erlebnisse und Entdeckungen teilt er mit seinem Freund und Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, dem er ausführliche Briefe schreibt und den wir aus „Die Stadt der Träumenden Bücher“ kennen. Wir erkunden also Flora und Fauna und begeben uns mit Mythenmetz in so manches Abenteuer, treffen Verwandte von alten Bekannten erfahren das Geheimnis hinter der Insel und vor allem hinter den Tausend Leuchttürmen. Es war mir auf jeden Fall ein großes Fest, mal wieder nach Zamonien zurückzukehren, und meine Lachmuskeln mit Moersschen Humor zum Klingen zu bringen. Grade der Anfang des Buchs hat mich in größtem Maße unterhalten und ich habe die zahlreichen Parallelen und Anspielungen auf andere Werke von Moers dermaßen gefeiert. Die anfängliche Euphorie flachte dann aber im Laufe der Lektüre etwas ab. Erfahrene Leser wissen um die Mythenmetzsche Ausschweifungen und zu Teilen wurde mir der Beschreibungsbericht zur Insel und ihren Daseinsformen schon etwas sehr ausführlich und habe ich mir gewünscht, dass der Plot doch mal etwas mehr voranschreiten möge. Am Ende bekommen wir dann aber auf jeden Fall ein fulminantes Finale geliefert! Das Buch ist mit sehr vielen Bleistiftzeichnungen von Mythenmetz versehen, die uns durch die Handlung begleiten und unsere Phantasie anfachen; ich habe schon ein paar enttäuschte Stimmen dazu vernommen, mit denen ich aber nicht übereinstimme; ich fand die Zeichnungen toll und sie passten super zur Geschichte. Auch mochte ich, dass Mythenmetz´ Briefe immer einen Briefkopf vom Hotel hatten, in dem er sie verfasst hat; hier wird mal wieder super Wert auf die Details gelegt! Auch generell ist die Ausgabe zwar hochpreisig, aber sehr hochwertig! Insgesamt hat mir das Buch auf jeden Fall viel Spaß gemacht und ich habe es einfach total genossen, mal wieder nach Zamonien zurückzukehren, auch wenn die Geschichte mich jetzt nicht total vom Hocker gerissen hat. Solider Moers im oberen Mittelfeld - 4 Sterne ⭐️ Und für alle Moers-Fans eh Pflichtprogramm 😁✌️

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