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Rezensionen zu
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.

JP Delaney

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Das Buch beginnt mit jeweils einem Kapitel aus Emmas Sicht mit der Ergänzung „Damals“ und einem Kapitel aus Janes Sicht mit der Ergänzung „Heute“. Man lernt die jungen Frauen, die beide gerade einen Schicksalsschlag erlitten haben, bei der recht hoffnungslosen und verzweifelten Suche nach einer Immobilie in London kennen. Beide erhalten dann das außergewöhnliche Angebot in das sehr ausgefallene Haus eines Stararchitekten zu ziehen, das sehr spartanisch eingerichtet und mit modernster Technik ausgestattet ist. Allerdings verlangt der Vermieter zunächst das Ausfüllen eines sehr umfassenden Fragebogens und sie müssen sich in einem persönlichen Gespräch bewerben. Weiterhin müssen sie sich dann auch schriftlich verpflichten, sich an eine Unmenge von teils abstrusen Regeln zu halten, Besichtigungen zu gestatten und sich auf neuestem technischen Stand umfassend überwachen und analysieren zu lassen. Zunächst kommt die Geschichte etwas konstruiert daher. Welcher Mieter würde sich solchen Regeln unterwerfen?! Nur der absolute Wunsch nach einem totalen kompromisslosen Neuanfang kann das einigermaßen plausibel machen. Trotzdem wird von der Autorin JP Delaney sofort eine besondere Atmosphäre erzeugt. Allein bei der Vorstellung unter solchen Bedingungen leben zu müssen bekommt man Beklemmungen, man fühlt sich der totalen Beobachtung und Überwachung ausgesetzt. Nachdem Jane vor der Haustüre immer wieder Blumensträuße vorfindet, stellt sich heraus, dass eine ihrer Vormieterinnen im Haus verstorben ist. Es wurde nie geklärt, ob es sich um einen Unfall, eine Straftat oder Selbstmord handelte. Jane kann sich diesem Rätsel nicht entziehen und beginnt Fragen zu stellen. Obwohl die Erzählung ständig in kurzen Kapiteln zwischen „Emma Damals“ und „Jane Heute“ springt ist der Verlauf linear. Die beiden Geschichten erzählen sich irgendwie gegenseitig weiter, da sie sich durch ihre Duplizität ergänzen und gegenseitig den Handlungsstrang fortführen. Die beiden Verläufe haben viele Parallelen und Ähnlichkeiten, einmal in der Vergangenheit und dann in Janes Gegenwart. Man dringt immer tiefer in die Vorgeschichte und das Leben der Personen vor, aber die Klärung rückt immer weiter in die Ferne. Es wird immer undurchsichtiger, aber ohne Sprünge oder plötzliche Überraschungen, das Buch ist strukturiert und klar erzählt. Man rätselt kräftig mit, was wohl wirklich mit Emma geschehen ist. Ständig hat man ein leicht ungutes Gefühl und düstere Vorahnungen, es handelt sich um ein sehr intensives aber recht nüchtern erzähltes Buch. Der Auftakt zum Ende kommt dann recht schnell und unvorhergesehen, alle Rätsel werden aufgeklärt, aber es bleibt ein offener Ausblick auf zukünftige Geschehnisse, der einen nachdenklich zurück lässt. Der Abschluss konnte mich nicht ganz so überzeugen, wie der Rest des Buches, daher gibt es einen Punkt Abzug. Das Nachwort zeigt, dass es sich wohl für die Autorin JP Delaney bei dem Buch „The Girl Before“ auch um ein sehr persönliches Buch handelt. Ein interessanter Thriller, der am Ende etwas schwächelt.

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Inhalt Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane einen Tapetenwechsel und ergreift die Chance in ein hochmodernes Haus in einer schicken Gegend in London zu ziehen. Als der attraktive Architekt des Hauses ihr auch noch seine Aufmerksamkeit schenkt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch dann entdeckt sie, dass eine der Vormieterinnen in diesem Haus gestorben ist und ohne es zu ahnen, durchlebt Jane genau dasselbe wie sie.. Dieses Buch ist weniger ein Thriller, als ein Spannungsroman und doch konnte es mich von sich überzeugen. „The Girl Before – Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.“ habe ich mir beim Bloggerportal auf die Merkliste gepackt, als ich den Klappentext gelesen habe. Es hat mich einfach direkt angesprochen. Als ich die Leseprobe dann noch durchgelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Das Bloggerportal hat mir ein Rezensionsexemplar zugesendet, worüber ich mich unglaublich gefreut habe. Herzlichen Dank dafür! Das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Immer abwechselnd kann man aus der Sicht von Jane, die in der Gegenwart lebt und Emma, die damals das Haus besichtigt und anschließend bewohnt hat, lesen. Beide Frauen scheinen auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten zu haben. Jane hat sich von ihrem Schicksalsschlag noch nicht richtig erholt und möchte einen Neuanfang wagen. Emma fühlt sich in ihrer alten Wohnung nicht mehr sicher, denn bei ihr und ihrem Freund wurde eingebrochen. Für beide Frauen ist es schwierig eine geeignete und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden und Folgate Street 1 scheint ein Glücksgriff zu sein. Hochmodern, erschwinglich und in einem guten Viertel. Doch es gibt einen sehr großen Haken: der Bewerbungsfragebogen und die strikten Regeln des Vermieters. „1. Liste alle Dinge auf, die in deinem Leben unverzichtbar sind.“ (S. 7) Nicht nur der Fragebogen, sondern auch die Regeln haben mir bereits ganz am Anfang eine Gänsehaut beschert. Keine Bücher? Keine Fotos? Nichts darf herumliegen? Alles muss immer aufgeräumt sein? Für mich wäre dieses Haus nie und nimmer in Frage gekommen. Vor allem, weil auch Führungen durch das Haus und regelmäßige Kontrollen im Vertrag stehen. Privatsphäre gibt es in diesem Haus nicht und sowohl Jane als auch Emma scheinen sich darüber nur wenig Gedanken zu machen. Sie wollen in dieses Haus einziehen, koste es was es wolle. Simon, Emmas Freund, hat vorbehalte. Doch er macht sich Sorgen um seine Lebensgefährtin, denn seit dem Überfall fühlt sie sich nicht mehr sicher. Folgate Street 1 verfügt über sehr gute Sicherheitsbestimmungen und deshalb stimmt er den Regeln zu. Die letzte Hürde, die sowohl Jane, als auch Emma, nehmen müssen, ist das Treffen mit dem Architekten Edward Monkford. Er hat das letzte Wort. Bei beiden verläuft das Gespräch eher unterkühlt und bei beiden verspürt man als Leser die Anziehung, welche die Frauen für den attraktiven Architekten empfinden. Edward Monkford ist charismatisch, wirkt zwar distanziert aber aufmerksam. Er sagt deutlich, was er erwartet und was er will. Es gibt keine Kompromisse, Ausreden oder Zugeständnisse. Solange die Regeln befolgt werden, hat der Vertrag bestand. Wer gegen sie verstößt, wird selbst verstoßen. Perfektionismus und Minimalismus sind die Dinge, die bei ihm an erster Stelle stehen – in jedem Lebensbereich. „Zwischenmenschliche Beziehungen, so wie das menschliche Leben insgesamt, neigen dazu, Überflüssiges anzuhäufen. […] Und wenn wir das alles abwerfen? Eine Beziehung, unbelastet von Konventionen und erfüllt von Schlichtheit und Freiheit hat etwas Reines an sich.“ (S. 91) Nachdem Emma ihren langzeit Freund Simon verstoßen hat, macht Monkford nicht nur ihr dieses Angebot, sondern einige Jahre später auch Jane. Beide Frauen, alleinstehend und um einen Neuanfang bemüht, gehen diese unkonventionelle Beziehung ein. Doch vor allem Jane stört sich zunehmends an der Verschwiegenheit des Mannes. Er spricht nicht über seine Frau, die verstorben ist. Er möchte nicht über Emma reden, die in Folgate Street 1 ums Leben gekommen ist und er macht auch sonst um alles ein großes Geheimnis. Nach und nach beginnt Jane Fragen zu stellen und je intensiver sie nach Antworten forscht, desto unwohler fühlt sie sich. Das Haus scheint nicht zu wollen, dass sie sich mit all diesen Fragen beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen versetzen sie nur noch mehr in Angst, doch es ist längst zu spät, sich dem zu entziehen. Jane wirkt auf mich sehr intelligent und durchdacht. Sie handelt impulsiv, versucht sich aber nicht immer von ihren Gefühlen leiten zu lassen. Die Neugierde treibt sie an, gleichzeitig aber auch die Angst vor dem, was sie möglicherweise aufdecken könnte. Sie versucht sich nicht zu sehr von dem Haus und den Regeln, die daran geknüpft sind, einschüchtern zu lassen und kommt mit dem minimalistischen Lebensstil recht gut zurecht, auch wenn die Kontrollen durch Edward Monkford ihr zusehends unangenehmer werden. Während Jane sich immer mehr von dem Haus distanziert, lässt Emma sich darin fallen. Sie geht nicht unbedingt mit dem minimalistischen Gedanken konform, hält sich nur sporadisch an die Regeln, möchte aber Monkford um jeden Preis gefallen. Auf den ersten Blick ist sie eine liebenswürdige, hübsche junge Frau, die ihren Platz in der Welt noch finden muss. Durch den Überfall hat sie sich in Therapie begeben und dort decken sich nach und nach Geheimnisse auf, die mir als Leser eine Gänsehaut beschert haben. Doch trotz ihrer Beziehung zu Monkford, scheint Emma, je länger sie in Folgate Street 1 lebt, ebenfalls diese Angst zu verspüren, die Jahre später auch Jane heimsucht. Auch sie fühlt sich nicht mehr sicher. „Und mein Rat an Sie ist, sich schleunigst eine neue Wohnung zu suchen. Eine mit Sicherheitsschlössern und Alarmanlage. Nur für alle Fälle.“ (S. 342) Die Atmosphäre im Buch stimmt von Anfang bis Ende. Es ist zwar nicht wirklich ein richtiger Thriller, doch die unterschwellige Spannung ist deutlich zu spüren. Man weiß vom ersten Moment an, dass etwas nicht stimmt, doch man kann einfach nicht erkennen, woran es liegt. Alles dreht sich um das Haus, den Architekten, die Regeln und die Gefahr, die beiden Frauen so große Angst eingejagt hat. Doch auch als Leser hat man beinahe bist zum Schluss hin keine Ahnung, was eigentlich gespielt wird. Durch die ständig wechselnden Sichtweisen kann man zwar etwas schneller kombinieren, als die beiden Frauen, doch die Auflösung habe ich in dieser Weise nicht kommen sehen. Fazit Die Stimmung und die Art der Aufteilung im Buch haben mir sehr gut gefallen. Der Schreibsitl ist sehr leicht und einfach zu lesen und die unterschwellige Spannung auf jeder Seite zu spüren. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich und sich irgendwie doch ähnlich und Edward Monkford ist wohl der interessanteste Charakter im Buch. Die abstrusen Regeln und Fragebögen haben mir eine Gänsehaut beschert und Monkfords Art mit Menschen umzugehen ebenfalls. Auch wenn das Buch weniger Thriller als Spannungsroman, oder fast schon Drama, war, hat es mir sehr gut gefallen. Es konnte mich fesseln und das Ende war noch einmal ein richtiger Knall zum Schluss. Eine klare Empfehlung. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Als Jane nach einem Schicksalsschlag die Chance erhält, in ein hochmodernes Haus einzuziehen, zögert sie nicht lange. Selbst die merkwürdigen Fragen und Regeln des attraktiven Besitzers und Architekten des Hauses lassen sie nicht zweifeln. Als sie jedoch erfährt, dass die Vormieterin des Hauses, die unter fragwürdigen Umständen in diesem Haus zu Tode gekommen ist, ihr sehr ähnlich sah, beginnt sie nachzuforschen. Und dabei stösst Jane auf Rätsel und Geheimnisse und wähnt sich bald schon in ähnlicher Gefahr, wie die Frau vor ihr …. Dies ist der erste Psychothriller des Autors und mit diesem legt er die Messlatte für kommende Bücher schon sehr hoch. Von der ersten bis zur letzten Seite baut Delaney eine ungeheuerliche Spannung auf und dies, trotz einiger recht heftiger Szenen, ohne großartiges Blutvergießen. Erzählt wird in kurzen Kapiteln jeweils aus der Sicht von heute: „Jane“ und damals: „Emma“. Dabei unterscheidet sich sowohl Sprachstil als auch die Schreibweise sehr voneinander. Z. B. wird bei Jane die wörtliche Rede mit „“ gekennzeichnet, bei Emma nicht. Auch fällt mir auf, dass Emmas Sprache eindeutig härter und teilweise sogar vulgär ist. Die beiden Frauen sowie ihr männlicher Gegenpart bleiben undurchsichtig und rätselhaft. Und dies, obwohl man von den beiden Frauen einiges von ihrer Gefühls- und Gedankenwelt erfährt. Und dies ist oft verstörend und immer spannend, so dass ich Seite um Seite umblättere und mich unausweichlich dem großen Show Down nähere. Und das Ende kommt gewaltig und überraschend und überhaupt nicht so, wie es mir vorgestellt hatte. Und genau so soll es ja sein, oder? Hier habe ich einen wirklich guten Thriller gelesen, der mich bis zuletzt über die Hintergründe der einzelnen Protagonisten im Unklaren lässt und psychologisch wirklich gut durchdacht ist.

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MEINUNG: Sebastian Fitzek sagt über diesen Thriller: „Ein Wirbelsturm von einem Roman“ und auch im englischsprachigen Raum ist The Girl Before bereits ein Bestseller. Ich habe es durch Zufall auf dem Bloggerportal von Randomhouse entdeckt und es wurde mir dann freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Schon mal so viel vorweg: Ich wurde hier nicht enttäuscht. Die Geschichte wird aus zwei Sichten erzählt. Die heutige Sicht wird von Jane erzählt und die damalige Sicht von Janes Vormieterin, Emma. Die Kapitel wechseln sich immer ab und werden nur ab und zu von Multiple Choice-Fragen unterbrochen, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte. Die Autorin hat Janes und Emmas Geschichte absichtlich sehr ähnlich aufgebaut und man muss beim Lesen höllisch aufpassen, dass man beide nicht miteinander verwechselt. Ich mag Bücher, die den Leser herausfordern, aber selten habe ich mich so oft dabei ertappt, dass ich beide Frauen verwechselt habe. Janes und Emmas Geschichten beginnen gleich und zwar mit dem Einzug in die Folgate Street 1. Beide haben auf Grund bestimmter Vorkommnisse in ihren Leben den Wunsch sich räumlich zu verändern. In der Folgate Street 1 glaube sie genau das zu finden. Jane und Emma sind sich optisch sehr ähnlich und verlieben sich beide in den Besitzer und Architekten des Hauses, Edward. Edward ist auch der Grund, warum sich ihrer beide Leben eine Zeit lang komplett gleichen. Edward ist sehr speziell, genauso wie sein Haus, wofür er mehr als 200 Regeln für den Mieter aufgestellt hat. Edward und sein Verhalten waren es auch, die mir des Öfteren Gänsehautmomente beschert haben, weil ich mir immer das schlimmste ausgemalt habe. Schließlich ist auch gleich zu Anfang klar, dass Emma in dem Haus umgekommen ist. Der Thriller ist vor allem am Anfang sehr stark und spielt sehr mit der Psyche der Lesers. Es gibt einen Punkt, da beginnen Janes und Emmas Lebensläufe auseinander zu laufen. Nämlich an dem Punkt, als Jane beginnt Nachforschungen zu Emmas Tod anzustellen. Es kommen immer mehr Wahrheiten ans Licht und es wird deutlich, dass Emma häufig gelogen hat. Die Autorin präsentiert am Ende so viele mögliche Theorien, dass ich selbst nicht so recht wusste, was nun passiert ist und wer Emma möglicherweise auf dem Gewissen hat. Das Ende hat mich überrascht, aber ich fand es jetzt nicht ganz so spektakulär. Mir gefiel, dass das Buch u.a. auch einige wichtige Themen rund um das Thema Schwangerschaft/ Mutterschaft aufgreift. Natürlich bezieht man sich hier vor allem auf England, aber ich finde, dass es trotzdem wichtig ist, diese Themen auch mal in der Literatur aufzugreifen. FAZIT: Das Konstrukt des Thrillers ist absolut genial und ich habe bisher auch noch nichts Vergleichbares gelesen. Der Thriller ist vor allem am Anfang sehr stark und spielt sehr mit der Psyche des Lesers. Es gab Momente, da hatte ich Angst weiterzulesen. Gegen Ende wird in meinen Augen etwas schwächer. Das Ende war für mich unvorhersehbar, spannend, aber die Auflösung hätte noch ein bisschen spektakulärer sein können. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau. Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Jane hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ihre Tochter kam tot zur Welt. Um einen Neubeginn zu wagen, sucht sie eine Wohnung und als sie ein hochmodernes Haus zu sehr günstiger Miete angeboten hat, zögert sie nicht lange. Doch die Sache hat einen Haken, als Mieterin unterliegt sie strengen Regeln, die der charismatische Architekt und Hausbesitzer Edward Monkford aufgestellt hat. Von Edward geht eine magische Anziehungskraft aus und Jane ist entzückt als sie entdeckt, dass diese auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Doch dann erfährt Jane, dass eine junge Frau, Emma, die früher in diesem Haus gelebt hat, ungeklärt zu Tode kam. Merkwürdigerweise scheint Janes Leben immer mehr dem Emmas zu gleichen und sie fürchtet bald um ihr Leben. Mal abgesehen von der sehr abstrusen Ausgangssituation, in der sich Mieter einem seitenlangen Fragebogen mit sehr persönlichen Fragen aussetzen müssen, um anschließend einen Mietvertrag zu unterschreiben, der von übergriffigen Regeln nur so strotzt und selbst vorschreibt, wie aufgeräumt das Appartement sein muss, klingt schon der Klappentext nach einem vielversprechenden Thriller. Darüber, dass wahrscheinlich keine geistig gesunde Frau sich unter diesen Bedingungen in das Haus einmieten würde, muss man also erst einmal großzügig hinwegsehen. Ansonsten würde die Geschichte auch nicht funktionieren. Die Idee, dass ein Haus seine Bewohner formt und sie erzieht, ist in gewisser Weise interessant. Edward Monkford hat genaue Vorstellungen von Architektur allerdings auch von seinen Beziehungen zu Frauen. Der Witwer hatte eine Liaison mit Emma und drei Jahre später ist Jane, die Emma ähnlich sieht, seine Geliebte. Die Parallelen in Emmas und Janes Leben sind unübersehbar und erschreckend greifbar. Es geht um Macht und Manipulation sowie um die Wahrhaftigkeit von Liebe. JP Delaney konstruiert seinen Thriller auf interessante Weise. Beide Frauen – Damals: Emma und Heute: Jane – kommen strikt abwechselnd in der Ich-Person zu Wort. Dabei unterscheiden sich beide weniger vom Sprachstil her als von der Interpunktion, denn bei Emma wird die wörtliche Rede nicht durch Gänsefüßchen kenntlich gemacht. Zwischendurch werden immer mal wieder Fragen aus dem Bewerbungsbogen eingestreut und man kommt glatt ins Grübeln, was man wohl selbst angekreuzt hätte. Durch die Parallelität der beiden Erzählstränge von Emma und Jane wird sehr deutlich, wie sehr sich die beiden Leben von Emma und Jane angleichen. Immer wieder hat man beim Lesen einen sofortigen Dejá-Vu-Effekt. Spannend ist vor allem Emmas Entwicklung, denn hier lauert sehr viel mehr unter der Oberfläche als man anfangs erahnen kann. Irgendwann weiß man nicht mehr, wem man trauen kann und wer überhaupt noch die Wahrheit sagt. Die Figuren sind gut angelegt, allerdings für mich kaum zugänglich, was vermutlich aber auch schon durch das absurde Verhalten, in dieses Haus einzuziehen, zusammenhängt. Da fällt es mir doch eher schwer, Intelligenz zuzugestehen. Monkford bleibt vor allem mysteriös und unnahbar. Klar ist nur, dass alle Figuren – vielleicht abgesehen von Emmas Therapeutin – mehr oder weniger psychisch gestört sind. Das macht es natürlich unberechenbar. Die zu erwartende Spannung besteht von Anfang an und zieht sich konstant durch den Roman, allerdings bleibt der Spannungsbogen eher flach. Zum Schluss zieht Delaney noch mal richtig an bis zu einem nervenzerreißenden Showdown. Allerdings konnte „The Girl Before“ bei mir nicht so sehr punkten wie zuvor „The Couple Next Door“ oder „Saving Grace", die ich regelrecht verschlungen hatte. Trotzdem hat mich „The Girl Before“ gut unterhalten und das Ende ließ mich zufrieden zurück. Ein spannender und vor allem unblutiger Thriller, der mit einer interessanten Idee aufwartet und tief in die menschliche Psyche blicken lässt. © Tintenhain

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Jane, getroffen von einem harten Schicksalsschlag, braucht eine neue Wohnung um mit ihrer Vergangheit abzuschließen. Da bekommt sie ein Wohnungsangebot in einem schicken Viertel von London, in einem hochmodernen Haus. Jane kann ihr Glück kaum fassen. Der einzige Nachteil? Der Vermieter, Edward Monkford, stellt Regeln auf, die Jane eingehen muss. Jane stört das nicht weiter und sie lernt dann Edward Monkford kennen. Die beiden kommen sich näher, doch als Jane erfährt, dass vor ihr eine junge Frau in dem Haus gelebt hat, die ihr ähnlich sah und nun tot ist, fängt sie an nachzuforschen, was zum Tod der jungen Frau geführt hat... Meinung: Ein schöner aber verständlicher Schreibstil. Der Thriller ist in 18 Kapitel gegliedert. Die Kapitel sind außergewöhnlich, denn sie beinhalten gute psychologische Fragen. Man wird in einen verwirrenden und kaum zu glaubenden Strudel gerissen. Man liest aus der Vergangenheit und der Gegenwart, was angenehm ist, da die Unterkapitel somit schön kurz sind. Jane war bis kurz vor dem Schluss eine sympathische Protagonistin, doch danach änderte sich das. Edward Monkford, ich muss zugeben ich fand ihn anfangs heiß, bis sich einige Macken an ihm zeigten. Das Ende hat mir nicht so dolle gefallen.

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J P Delaneys erzählt den psychologisch fein gesponnen Krimi „The Girl before“ in zwei zeitlichen Ebenen, aber jeweils in der Ich-Perspektive: einmal aus der Vergangenheit aus der Sicht von Emma und einmal in der Gegenwart aus der Sicht von Jane. Dabei baut der unter einem Pseudonym schreibende Autor immer wieder geschickte Wendungen ein, so dass wir nie wissen, welchen Weg die Story einschlagen wird. Nebenbei geht Delaneys auf die Architektur des Bauhauses und anderer Minimalisten ein, deren Ideen vom “less is more” z.B. in der Beschreibung des fiktiven Hauses perfekt umgesetzt werden. Der Autor sagt dazu, er wollte die "seltsame und tief obsessive" Psychologie des Minimalismus darstellen, der Kunden und Designer immer wieder fasziniert und z.B. gerade von der Japanerin Marie Kondo mit ihrem „KonMari“-System erfolgreich vermarktet wird. So ist “The Girl before” nicht nur ein unterhaltsamer englischer Psychothriller, sondern auch ein interessanter Blick auf die Schönheit der Reduktion. Spannend erzählt von den Schauspielerinnen Petra Schmidt-Schaller, Anneke Kim Sarnau und Bibiana Beglau.

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Jane sucht ein neues Zuhause. In ihrem alten kann sie nicht bleiben, zu vieles erinnert sie an ihre tote Tochter Isabel. In der Folgate Street 1 scheint sie das Traumhaus gefunden zu haben: hochmodern und sicher. Jedoch stellt der Eigentümer scharfe und exzentrische Regeln auf. Jane will es versuchen. So wie es vor ihr Emma getan hat. Doch Emma ist tot... "The girl before" ist das Thrillerdebüt von J.P. Delaney und hat mir insgesamt gut gefallen. Der Autor spielt geschickt mit der Vergangenheit und Gegenwart seiner Figuren und zieht seine Leser in eine Strudel aus Perfektion und Narzissmus. Die Geschichte wird sowohl von Jane als auch von Emma aus der Ich-Perspektive erzählt. Während man mit Jane gegenwärtig in das Haus einzieht und lebt, erlebt man mit Emma die Vergangenheit und ihr Leben in der Folgate Street 1. Beide Frauen haben eines gemeinsam: ihre Faszination für den Eigentümer Edward. Und der ist beileibe kein sympathischer Mann: egozentrisch, perfektionistisch und narzisstisch beherrscht er nicht nur seine Firma, sondern auch jede Person, die mit ihm Umgang pflegen muss. Diese Mischung hat es mir von Beginn an angetan und ich war sehr neugierig, wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen. J.P. Delaney erschafft mit Edward eigentlich das Sinnbild des reichen Egomanen, der im Romance-Bereich so vergöttert wird. Ich hatte zugegebenermaßen Angst, dass auch der Autor sich auf diese Welle schwingt und die Gefahren achtlos beiseite streicht. Doch meine Befürchtung war unbegründet. Delaney stellt Edward schonungslos ehrlich da, macht die Faszination der Frauen und ihre Beweggründe greifbar, lässt aber ebenso kritische Stimmen mehr als deutlich zu Wort kommen. Insgesamt zeigt der Autor ganz genau, welche Gefahren hinter Edwards Kontrollwahn lauern. Das fand ich erfrischend anders. Die Story ist spannend geschrieben und hat mich großteilig mitgerissen. Es gab zwar Kapitel, bei denen ich dachte, dass selbst der Autor nicht mehr weiter weiß, dennoch hat es mir Spaß gemacht, mit Jane und Emma in Folgate Street 1 zu leben. Ich habe mit ihnen gefiebert, geliebt und um mein Leben gebangt. Auch der Schluss konnte mich, trotz meiner Skepsis, was da noch kommen möge, überraschen und überzeugen. Toll! Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, offen und versteckt sich nicht hinter abschwächenden Beschreibungen. Das fand ich großartig. Fazit: willkommen im gruseligsten Haus Londons. Ich kann das Buch empfehlen.

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