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Rezensionen zu
Mind Control

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (3)

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Die Vorstellung, dass etwas von den Menschen Besitz ergreift, sich in ihr Hirn schleicht und sie sogar in den Tod treiben kann, ist schon wirklich gruselig. Und dieses Element – das für die Opfer nicht greifbare Böse - ist für mich etwas, das keiner so beschreiben kann wie King. Während der Mittelteil der Trilogie ein bisschen geschwächelt hat, ist der Abschluss in meinen Augen sehr gelungen und erhält 4,5 Sterne von mir. Auch, weil King natürlich kein Happyend serviert, sondern seinen Figuren, den ein oder anderen Schicksalsschlag auferlegt, der den Leser traurig zurücklässt. Das macht seine Figuren menschlich und sympathisch. Zum Sprecher möchte ich gern das Cover zitieren, weil ich dem nichts hinzufügen kann, was ich nicht schon an zig anderen Stellen über ihn gesagt habe: „Es ist immer der gleiche Satz, den man über Hörbücher von Stephen King sagen kann: Lasst uns David Nathan loben!“ (Westfälische Rundschau) Bemerkenswert – und erschreckend – finde ich, dass am Ende Kontaktmöglichkeiten für Suizid-Gefährdete und Menschen, die solchen helfen wollen, genannt werden. Das macht deutlich, dass dieser Fall zwar fiktiv, aber das Thema Selbstmord durchaus einen wichtigen Stellenwert hat und durch die modernen Medien ausgebreitet wird und auch zu einem Massenphänomen werden kann. Fazit: Stimmiges Finale einer spannenden Trilogie, das sich streckenweise wie ein „alter“ King anhört.

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Mind Control ist nach Mr. Mercedes und Finderlohn der dritte Band um Ex-Detective Bill Hodges und vermutlich auch der letzte. Die Geschichte spielt fünf Jahre nach Mr. Mercedes und rückt den Killer von damals erneut in den Fokus. Brady Hartsfield, der seit dem Massaker in einer Klinik für Neurotraumatologie liegt, befindet sich laut den Ärzten im Wachkoma. Doch der erste Eindruck täuscht, denn Brady ist trotz allem bei vollem Bewusstsein - und hat ungeahnte Kräfte entwickelt. Mit Mr. Mercedes und Finderlohn hat Stephen King sich im Krimigenre versucht. Die Bücher haben mir gefallen, aber ab und an habe ich den Horrorfaktor vermisst. Jetzt zeigt sich, dass diese zwei vermeintlichen Krimis womöglich nur die Vorbereitung auf ein atemberaubendes Horrorschockerfinale waren. Ein Finale, in dem Hodges und Hartfield ein letztes Mal aufeinanderprallen. Man muss die ersten beiden Bände übrigens nicht zwingend gelesen haben, zu Beginn erhält man eine kurze Zusammenfassung. Wer den Konflikt zwischen Hodges und Hartsfield aber voll und ganz verstehen möchte und wer einfach gerne einen guten King liest, der sollte mit Band 1 anfangen. Anfangs habe ich mich geärgert, dass der Titel und Klappentext schon so viel verraten. Mind Control. Ein Wachkomapatient, der übersinnliche Fähigkeiten entwickelt. Und Suizide bei Menschen, die kurz zuvor mit Hartsfield Kontakt hatten. Da ist es nicht schwer zu erraten, wer oder was hintern den vermeintlichen Suiziden steckt. Aber die Geschichte ist viel cleverer als nur das und es macht überhaupt nichts, dass man durch den Klappentext schon eine Ahnung bekommt, womit man es zu tun hat. Bei dem Gedanken an eine Spielekonsole läuft mir jetzt immer ein Schauer über den Rücken... Besonders gut gefällt mir auch wieder die Ausarbeitung und Entwicklung der Figuren. Da ist nicht nur Bill Hodges, der glücklich sein könnte, wenn da nicht diese merkwürdigen Magenschmerzen wären. Aber für eine richtige Untersuchung fehlt ihm die Zeit, denn sein Nemesis Brady Hartsfield scheint wieder aktiv geworden zu sein. Da sind auch die anderen Figuren, die ich mit der Zeit ins Herz geschlossen habe, so wie Holly, Bills Partnerin. King zeigt wieder einmal, dass in seinen Romane jedes Detail wichtig ist, jede noch so unwichtig erscheinende Nebensache kann später von großer Bedeutung sein. Und wieder einmal verpackt King das alles - die vielschichtigen Figuren, die (Selbst)Morde, die kleinen und großen Hinweise - in einem Plot, dessen Spannung sich quälend langsam aufbaut und dann explosionsartig entläd. Irgendwie schade, dass nach dem dritten Band schon Schluss sein soll. Umso neugieriger bin ich, was King als nächstes für seine Fans zaubern wird. Eines ist sicher: ich werde es lesen, komme was da wolle.

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Wenn da dieser Schmerz an der Seite in Magenhöhe nicht wäre, Bill Hodges würde ja gar nichts sagen, nichts beklagen an seinem aktuellen Leben. In Ruhestand gegangen, mit der Weggefährtin Holly, die damals „Mr, Mercedes“ mit einer mit Stahlkugeln gefüllten Socke so ziemlich endgültig außer Gefacht gesetzt hatte (dauerhaft zu „Gemüse“ degradiert, könnte man auch sagen, wenn man die Hirnverletzungen des Mörders Brandy Hartsfield näher beleuchtet) Einen privaten Ermittlerdienst auf den Weg gebracht. Es läuft. Wenn auch ruhig. Wie erwähnt, bis auf diese Schmerzen. Um die sich Hodges aber gerade nicht kümmern kann, denn gerade, als der Arzt ihn zur Auswertung verschiedener Tests aufruft, steckt sein Alter Partner Pete ihm ein ungewöhnliches Verbrechen. Doppel Suizid. Und das von mindestens einer Frau, die damals vom alten Mercedes gezielt mit überrollt worden war. Was verständlich wäre, im Übrigen, denn viel an echtem Leben war dieser Frau und pflegenden Mutter nicht mehr möglich gewesen. Doch das wird nicht der einzige Selbstmord bleiben. Und warum findet sich bei jedem der Betroffenen eine alte Spielkonsole, die schon lange vom Markt verschwunden war? Und warum sind die alle so versessen darauf, sich auf diesem „Zappit“ oft nur die Demo eines Spieles, „Fisher Hole“ anzusehen? Je tiefer Hodges, nicht zuletzt getrieben auch von Holly, in diese für ihn unbekannte Technik eintaucht und als die beiden eine dazugehörige Homepage entdecken und als Jerome´s Tochter, des Dritten im Bund von damals, sich vor ein Auto zu werfen gedenkt, wird das Undenkbare denkbar. Kann es sein, dass das durch und durch Böse Stück Fleisch in Zimmer 217 der Klinik doch noch zum Denken fähig ist? Auf eine Art und Weise „wieder erweckt“, die so nicht geplant war, dennoch aber Früchte getragen hat? Dass Dr. Babineau, der behandelnde Arzt, da was in Gang gesetzt hat, was er eigentlich gar nicht gewollt hatte? Das sind erst Fragen, die noch an der Oberfläche kratzen. Denn es ist viel schlimmer, als Hodges und Holly Gedacht hätten. Und wird noch schlimmer werden. Dann eines ist Hartsfield grundlegend auf jeden Fall. Tief auf Rache aus. Stephen King schreibt, wie gewohnt, fließend, intensiv, erzeugt dichte Atmosphären und behält dennoch eine Leichtigkeit, die das Lesen zum Vergnügen macht. Und, ebenso wie immer, lässt er sich Zeit, gibt dem Aufbau der Spannung viel Raum. Die er nutzt, um tiefer und tiefer in die Persönlichkeiten der Beteiligtene einzutauchen, auch solche zu benennen und emotional mit dem Leser zu verweben, die eher Nebenrollen spielen, die fast gar nicht weiter vorkommen, wie die neue Partnerin seines alten Freundes Pete im Polizeidienst. Denn am Ende wird sich zeigen, wie alles mit allem zusammenhängt, wie Nebensächlichkeiten, hier ein „nicht-Ernstnehmen“ des Falles durch die neue Partnerin von Steve erst die Türen für die weitere Entwicklung „des Plans“ öffnet. Wobei im Gesamten die Hommage an Thomas Harris „Lecter“ erkennbar als Motiv im Raum steht. Gefangen, gesichert, dennoch in der Lage, zu manipulieren und die Gedanken von änderten zu lenken, das verbindet Brady Hartsfield ohne Weiteres mit Hannibal Lecter. „Wir sind dazu geschaffen, zu beharren. Und dadurch finden wir heraus, wer wir sind“. Ein Wahlspruch, der für alle Beteiligten gilt und bei dem sich erst im spannenden, breiten Finale zeigen wird, wessen Beharrungskräfte stärker sein werden. Um, ganz am Ende der Geschichte, zu erleben, dass letztlich alle Beharrungskräfte nicht ausreichen werden. Aber das ist dann schon ein anderer Gedanke, den King dem Leser unverblümt und melancholisch mit auf den Weg gibt. Ein hervorragend geschriebener, leicht und flüssig zu lesender, spannender Abschluß (und wirklicher Abschluss) der Trilogie um. Bill Hodges Kampf gegen „Mr. Mercedes“, Brady Hartsfield. In dem, wie schon lange bei King, nicht mehr übernatürlicher Horror die Regie führt, sondern filigrane, Realitätsnähe Verflechtungen von Figuren und Ereignissen ein in sich passendes Ganzes ergeben werden.

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Get me a gun Go back into my room I'm gonna get me a gun One with a barrel or two You know I'm better off dead than Singing these suicide blues. Cross Canadian Ragweed Stephen King erweist sich erneut als ein begnadeter Erzähler, dem man es anmerkt, dass er sich nicht mehr um Vorgaben oder Erwartungen zu scheren braucht. Mit seinem neusten, Thomas Harris gewidmeten Roman Mind Control legt der US-amerikanische Autor Stephen King nach Mr. Mercedes und Finderlohn den dritten Band seiner Bill-Hodges-Serie vor. Allerdings unterscheidet sich dieser Roman an vielen Stellen von seinen beiden Vorgängern. Waren diese stilistisch eher klassische Thriller, fließen hier Aspekte des Übernatürlichen ein, wie man sie beispielsweise auch in Carrie finden konnte. Dort, wie auch in Mind Control, beherrscht die Hauptfigur Telekinese, wobei Brady Hartsfield diese Fähigkeit erst durch unfreiwillige medizinische Experimente erlangte. Immer wieder verweist der Autor auf die Geschehnisse der beiden Vorgängerromane, ohne diese jedoch als relevantes Element der Geschichte zu nutzen, so dass auch Neueinsteiger den Roman genießen können. Ihm gelingt erneut eine perfekte Verknüpfung übernatürlicher und natürlicher Elemente, so dass wir uns hier in einem klassischen King-Roman befinden. Auf seine unnachahmlich fesselnde Art hinterfragt er die Nachahmungsgefahr bei Berichten über Suizid-Fälle oder konfrontiert uns mit Spielekonsolen, die lebensgefährliche Inhalte über ihre Spiele, in diesem Fall die Demo-Version von „Fishin' Hole“, verbreiten. Wir erleben hier einen Schriftsteller, der seiner überbordenden Phantasie freien Lauf lässt und dem man den Spaß am Geschichten erzählen auf jeder Seite anmerkt. Ein Roman, der spannend unterhält und bei dem man gezwungen wird, weiter zu lesen, obwohl es schon spät in der Nacht ist und man eigentlich das Licht ausmachen müsste... Eben ein klassischer King! Mind Control (Originaltitel: End of Watch, 2016) erscheint in einer Übersetzung von Dr. Bernhard Kleinschmidt als eBook und ansprechend gestaltete gebundene Ausgabe bei Heyne (528 Seiten, € 22,99). Im Anhang befindet sich eine Nachbemerkung des Autors. Mind Control ist der atmosphärische und sehr spannende Abschluss der Bill Hodges-Trilogie, der dem Leser genau das präsentiert, was man von einem Stephen King – Roman erwartet: plastisch ausgearbeitete Charaktere, eine hervorragende Lesbarkeit und ein konstant hohes Spannungslevel. Fans des Autoren werden eh zugreifen, allen anderen kann ich nur eine eindeutige Empfehlung aussprechen! Christian Funke

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