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Rezensionen zu
Die Traumknüpfer

Carolin Wahl

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hat mich enttäuscht

Von: Eva-Maria Obermann

17.02.2016

Sehr gespannt war ich auf Carolin Wahls Die Traumknüpfer, dessen Titel mich schon in den Bann gezogen hatte. 720 Seiten hat der fantastische Roman, der dieses Jahr bei Heyne erschienen ist. Die vier Jahreszeitenvölker leben auf vier Inseln und ihre Welt wird auf den Kopf gedreht. Die letzten Überlebenden der Halbgötter werden gejagt und abgemetzelt und ein Wahnsinniger will die Traumknüpferin Udinaa aufwecken, denn wenn ihr Traum zerbricht entstehen winzige Splitter, die ihrem Träger Magie übertragen. Kanaae, der Prinz des Sommerlandes will Udinaa beschützen und das Wintermädchen Naviia soll ihm dabei helfen. Doch der Traum Udinaas zerbricht und die Aufgabe, die Kanaae und Naviia jetzt bewältigen müssen ist nicht nur gefährlicher, sondern verlangt auch ein umso größeres Opfer. Wo die grobe Handlung des Buches noch ganz interessant erscheint, hat mich die Umsetzung einfach enttäuscht. Altbekannte Motive und schon klischeebelastete Elemente sind zusammengewürfelt worden. Die vier Jahreszeitenländer sind simpel gestrickt, die Geschichte zum verlorenen Volk, den Halbgöttern, klingt wie tausendmal schon gehört. Auch die familiäre Bande zwischen Kanaae und Naviia war für mich nicht sehr einfallsreich. Frustriert haben mich vor allem die Namen, die ohne doppelten Vokal nahezu nicht auskommen. Das Mischverhältnis fehlt meiner Meinung nach hier und wirklich phantasievoll ist so ein „System“ auch nicht. Der Stil lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Wortwiederholungen und hinkende Metaphern wechseln sich zwar mit wirklich guten Stellen ab, deren Inhalt dann aber in einem vorangegangenen oder danachkommenden Absatz bereits übermittelt wurde. Diese Redundanz zieht sich durch das Buch und ermüdet beim Lesen ohne Mehrwert für die Geschichte. Von offensichtlichen Fehlern innerhalb der Logik des Buches mal abgesehen (ja, die gibt es auch), fand ich das das größte Manko des Romans. Auf den ersten Blick tief gezeichnet sind die Figuren, die ihre eigenen Traumata und Erlebnisse haben und lernen müssen, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass die Entwicklung minimal ist und die Charaktere stets zwischen den gleichen Extremen hin und her pendeln, ohne dabei tatsächlich etwas zu lernen. Dabei ist die Grundlage des Romans keine schlechte. Aus der Idee hätte durchaus ein tolles Leseerlebnis werden können. Bekannte Merkmale zu nutzen ist üblich und mit etwas Kreativität und eigenen Überlegungen, die das Bekannte in neues Licht setzen, kann so oft eine tolle Geschichte werden. Auch die Grundlagen des Plots an sich sind spannend und nicht verkehrt. Die gesamte Umsetzung aber konnte mir einfach nicht gefallen und hat für meinen Geschmack zu viele Mängel.

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"Die Traumknüpferin" hat mich sowohl vom Cover, als auch von der Inhaltsangabe sehr angesprochen. Nachdem ich in das Buch hineingelesen hatte war eigentlich schon klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Die Schreibweise der Autorin ist sehr wortgewandt und zieht sich so auch durch das gesamte Buch durch. Man erhält viele Beschreibungen, Einblicke in die Gedankenwelten der verschiedenen Protagonisten und wird schon auf den ersten Seiten in den Bann gezogen. Mir persönlich hat es unglaublich gut gefallen, dass man als Leser sofort in das Geschehen hineingeworfen wurde. Es war einfach gut geschrieben, wie die Probleme schon länger existieren und wie unsere beiden Hauptprotagonisten in einen Kampf ziehen welcher erst ganz zum Schluss zueinander führt. Gerade die ersten Kapitel war ich unglaublich gefangen von der Geschichte, den Protagonisten und dieser Welt die so grausam und gefährlich ist. Ich habe mich trotz schlimmer Taten wohl gefühlt und konnte allem sehr gut folgen. Mit den Protagonisten konnte ich mitfühlen und habe so einiges miterlebt. Dazu sind sie unglaublich liebevoll und detailgetreu aufgebaut, sodass man sich ein wirklich gutes Bild von ihnen machen kann und wahrnimmt wie jeder einzelne – mag er gut oder böse sein – tickt und fasziniert. Leider bin ich ab ca. etwas unterhalb der Mitte des Buches rausgefallen. Ich kann nicht mal genau sagen woran es lag. Irgendwie bin ich nicht mehr richtig mit allem zurechtgekommen. Die Handlungen waren übergreifend und haben mich teilweise verwirrt, dazu waren es mir ab und an etwas zu viele Handlungsstränge die zueinander geführt sind. Je mehr Personen mit ins Spiel gebracht wurden umso schwer habe ich alles noch auseinander halten können. Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Buch mich persönlich leider nicht überzeugen konnte. Der Anfang hat mich neugierig gemacht, mitgezogen und vollkommen fasziniert in der Welt herumreisen lassen. Doch je mehr Handlungsstränge und Informationen es wurden, umso schwieriger war es für mich den Überblick zu behalten. Somit kann ich leider meine Wertung nicht wirklich irgendwo ansetzen. Trotz allem empfehle ich dieses Buch all denen weiter, welche eine komplexe, ausgereifte und faszinierend gefährliche Welt lieben die nur durch den Kampf zweier starker Charaktere aufgenommen werden kann.

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