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Rezensionen zu
Die verbotene Zeit

Claire Winter

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

"Die verbotene Zeit" ist wieder einmal ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte und das mich auch über die letzte Seite hinaus noch intensiv beschäftigt hat. Nicht nur, dass es flüssig und gut geschrieben ist, es ist auch unwahrscheinlich intensiv und zieht den Leser in die Handlung hinein. Genauer, in die Handlungen, da es in zwei Zeitsträngen spielt. Der eine Handlungsstrang ist 1975 angesiedelt und folgt der Journalistin Carla Whiteman bei ihrer Suche nach ihren Erinnerungen. Auf Grund eines Unfalls fehlen ihr die letzten sechs Monate ihres Lebens und auch wenn ihr Mann und ihr Vater ihr erklären, dass in diesen Monaten nichts Außergewöhnliches passiert ist, lässt sie das Gefühl nicht los, dass es wichtig für sie wäre, diese Erinnerungen wiederzufinden. Ihre Suche führt sie schließlich nach Berlin und über die Erlebnisse ihrer Eltern in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit spielt auch der zweite Handlungsstrang, der das Schicksal ihrer Eltern und der Freunde ihrer Eltern, insbesondere ihrer Mutter verfolgt. Hier zeigt die Autorin auf sehr eindringliche Weise, wie sich das Leben für die Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus ganz langsam veränderte, bis irgendwann auch die letzten erkennen mussten, dass die unglaublich erscheinenden Gerüchte über Misshandlungen und Verhaftungen bittere Realität waren und was dies für alle, auch diejenigen, die nicht direkt davon betroffen waren, bedeutete. Mir gefielen die Protagonisten sehr, insbesondere die Frauenfiguren sind ausgesprochen starke Persönlichkeiten, aber auch die anderen Charaktere bestechen durch ihre Authentizität und ihre Vielschichtigkeit. Dem Leser fällt es leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und mit ihnen mitzufühlen - eine Tatsache, die sich bei mir streckenweise auch in einem ansteigenden Taschentuch-Verbrauch bemerkbar machte. Die Zeit, in der der zweite Handlungsstrang spielt, war keine einfache Zeit und die Autorin erspart dem Leser wenig, diese Geschehnisse werden jedoch auf eine sensible und respektvolle Weise dargestellt, die den Leser wissen lässt, was passiert, ohne jedoch das Leiden der Betroffenen detailliert zu schildern. "Die verbotene Zeit" ist ein Buch, das von kleinen Momenten und großen Entscheidungen lebt, das von sympathischen und starken Charakteren getragen wird und dessen Geschichte mich von der ersten Seite in ihren Bann gezogen und bis lange nach der letzten Seite nicht losgelassen hat.

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Wir schreiben das Jahr 1975. Bei einem Verkehrsunfall hat Carla einen Teil ihres Gedächtnisses verloren. Mit aller Macht versucht sie, die Geschehnisse und Erinnerungen zu rekonstruieren. War sie wirklich auf der Suche nach ihrer spurlos verschwundenen Schwester? Und warum wollte sie nach Berlin fahren? Ihr Vater und ihr Mann verheimlichen wichtige Tatsachen vor ihr, doch warum? Als sie auf den Journalisten David Grant trifft, behauptet dieser, dass sie tatsächlich nach ihrer Schwester gesucht hätte. Auf der Suche nach der Wahrheit, lernt Carla die wahre Geschichte ihrer Eltern kennen. Es ist eine Geschichte, die sie nach Berlin führen wird, ins Berlin der Dreißigerjahre. In ein Berlin, in dem Juden nicht mehr geduldet werden. In ein Berlin, in dem ihre Mutter Dora, die Tochter eines Hausmädchens war, eine innige Freundschaft zur Tochter der Fabrikantenfamilie verband. Eine Freundschaft, die sie auch noch verband, als sie längst erwachsen und verheiratet waren. Dora mit dem ehemaligen berühmten Sportler Paul Behringer und Edith mit dem Adligen Maximilian von Stettenheim, doch Ediths wahre Liebe gehört dem jüdischen Violinisten Jules Cohen. Edith hilft Jules bei seiner Arbeit im Widerstand, doch dann muss sie fliehen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. "Die verbotene Zeit" - eine fesselnde und tief bewegende Geschichte! Dieser Roman ist äußerst unterhaltsam, geheimnisvoll und spannend. Zum einen wird der Leser ins Deutschland der Siebziger Jahre entführt, ein Deutschland, das geteilt ist. Zum anderen befinden wir uns als Leser in einem pulsierenden Berlin der Dreißigerjahre, einem Berlin, das sich kurz vor Ausbruch des Krieges befindet. Claire Winter hat einen mitreißenden Stil. Die beschriebenen Orte scheinen einem sofort vertraut zu sein. Die Angst, die um sich greift, sie ist spürbar. Es ist eine temporeiche Geschichte und von Seite zu Seite fügen sich die einzelnen Puzzleteilchen zusammen. "Die verbotene Zeit" - ein Lesevergnügen der Exraklasse, wunderschön erzählt!

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Clara hat bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren und rätselt nun, was vorher war. Ihre Angehörigen verhalten sich sehr geheimnisvoll und belügen sie sichtlich. Doch Clara lässt nicht locker und setzt Stein für Stein ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen, bis sie der Lösung des Rätsels näher kommt. Dabei führt sie der Weg weit zurück in die Vergangenheit und ein schreckliches Geheimnis kommt ans Licht. Auch der Leser wird Schritt für Schritt, Puzzleteil für Puzzleteil an die Lösung herangeführt und ist immer hautnah dabei. So mag ich das! Irgendwann fiel dann der Groschen und ich wusste, wie es sich abgespielt haben musste, dennoch war es ein Vergnügen weiterzulesen. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn man vorher NICHT gewusst hätte, was aus manchen Personen geworden ist, dass sie überlebt haben. Das hätte das ganze Buch noch spannender gemacht. Auch den Unfall hätte es nicht zwingend gebraucht, dass Clara ihr Gedächtnis verloren hat, hat die Story nicht mehr oder minder voran gebracht. Die Handlung spielt abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit. Beide Handlungsebenen sind geschickt ineinander verwoben und aufeinander aufgebaut, so erscheint der Roman als Ganzes und nicht als Rückblende und wirkt nicht sprunghaft oder konstruiert. Anfangs dachte ich allerdings noch „wieder ein Roman im Nazideutschland, das gibt’s jetzt doch schon so oft“. Aber Claire Winter hat hier eine ganz andere Herangehensweise und unterhält den Leser bestens. Auch die Charaktere handeln schlüssig und werden dem Leser schnell sympathisch. Fazit: Familiengeschichte mit tragischem Hintergrund, die viele Stunden Lesevergnügen beschert. PS: Der Verlag sollte nochmal einen Lektor über das Buch lesen lassen. Stellenweise gibt es haarsträubende Rechtschreibfehler oder Wortwiederholungen

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Heute darf ich euch den neuen Roman „Die verbotene Zeit“ von Claire Winter vorstellen. Klappentext: Meine Meinung: Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Es gibt die Geschichte über das Leben von Carla, die 1975 ihr Gedächtnis verliert und der Roman spielt auch im zweiten Weltkrieg. Es ist ein emotionaler, bewegender Roman in dem es der Autorin perfekt gelungen ist, die Gegenwart und die Vergangenheit zu kombinieren ohne dass es den Lesefluss stören würde. Die Protagonisten werden von der Autorin wirklich lebendig beschrieben und ich konnte mir jede einzelne Person und das dazugehörige Leben sehr gut vorstellen. Bei mir ist beim Lesen ein wahres Kopfkino entstanden. Mich hat der Roman zum Teil erschüttert und tief bewegt. Der zweite Weltkrieg muss für sehr viele Menschen eine schwere Zeit gewesen sein. Auch für unsere Protagonisten. Die Autorin schafft es dass man mitten in den zweiten Weltkrieg eintaucht und die Emotionen wie Hass, Angst, Hoffnungslosigkeit, Trauer und Wut spürt. Am schlimmsten fand ich die Bespitzelungen und die Denunziationen, die es im zweiten Weltkrieg gegeben hat. Es ist sehr spannend zu sehen wie Carla versucht die Vergangenheit ihrer Eltern zu durchleuchten. Außerdem ist es schön beim Lesen dabei zu sein wenn Carla ein Puzzleteil nach dem anderen an seinen Platz setzt. Man wird richtiggehend dazu eingeladen mit Carla mitzurätseln was damals wirklich passiert ist. Ich fand es bei diesem Roman toll, dass man die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Protagonisten lesen konnte. Der Roman hat mich recht schnell gefesselt, so dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Er war einfach nur emotional und atemberaubend. Für diesen Roman vergebe ich 5 Sterne und kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Das Cover und der Titel machten mich neugierig auf diesen neuen Roman von Claire Winter. Angesiedelt ist die Familiengeschichte in mehreren abwechselnden zeitlichen Abschnitten. Geographisch bewegt sich die Geschichte zwischen England und Berlin. Clara Whiteman lebt im England der 70er Jahre. Durch einen schweren Verkehrsunfall leidet sie an einer Amnesie. Ihr fehlen einige Monate an Erinnerung für die Zeit vor dem Unfall. Ihr Ehemann und ihre Familie sind ihr bei dem Versuch ihre Erinnerungen wieder zu finden keine Hilfe. Erst als sie mit dem Journalisten David Grant in Kontakt kommt verdichten sich ihre Gedächtnislücken. Am Tag des Unfalls wollte sie nach Berlin fliegen um sich auf Spurensuche nach ihrer verschollenen Schwester zu begeben. Diese ist vor sechzehn Jahren spurlos verschwunden. In Berlin gräbt Carla immer tiefer in der Vergangenheit ihrer Eltern und kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, welches Vater und Mutter für immer begraben sehen wollten….. Neben Carlas Wahrheitssuche erfährt man viel über das Leben ihrer Eltern und deren Freunde im Berlin der 30er Jahre. Man erlebt die hautnah die Zeit als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen und die Auswirkungen dieser Schreckensherrschaft auf die Menschen. Die Autorin versteht es sehr gut mich als Leser in diese Zeit mitzunehmen. Die Menschen, ihr Leben und ihre Einstellung zum Nationalsozialismus wird sehr gut dargestellt. Die Ängste und Nöte, das “Nicht-wahr-haben-wollen” der Menschen auf der einen Seite; das Machtgehabe, die Überlegenheitseinstellung und der Hass auf der anderen Seite. Für mich waren besonders diese Kapitel während der NS-Zeit besonders spannend und ließen mich das Buch nicht zur Seite legen. Die Charaktere während dieser schrecklichen Zeit wurden sehr gut und Abwechslungsreich dargestellt. Als Leser erlebt man den Mut gleichermaßen wie die Angst, aber auch den Hochmut und die Machtbesessenheit der Menschen. Bildgewaltig sind die Landschaftsbeschreibungen von Cornwall, aber auch das Berlin der 30er und 70er Jahre kann man sich als Leser sehr gut vorstellen. Von den beteiligten Personen haben mich die Protagonisten der 30er Jahre mehr berührt. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint, mit ihnen gebangt und gezittert und mich mit ihnen gefreut. Claire und David sind auch zwei nette Charaktere. Claires Mann war mir von Beginn an unsympathisch. Alle Protagonisten ergeben aber zusammen ein schönes Ganzes. Fazit: Für mich das beste Buch das ich in diesem Jahr aus diesem Genre lesen durfte! Gut recherchiert, bildgewaltig dargestellt und emotional geschildert. Ein großartige Geschichte über eine bedingungslose Freundschaft, eine verbotene Liebe und eine große Verzweiflung. Claire Winter konnte mich mit ihrem neuen Roman absolut überzeugen!

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Zwei Frauen, eine Freundschaft und ein tragisches Geheimnis

Von: Karin und die Odenwald-Collies

12.06.2015

London 1975: Die 28-jährige Carla Whiteman leidet nach einem Autounfall unter retrograder Amnesie, ihr fehlen die Erinnerung von sieben Monaten. Da sie das Gefühl hat, ihr Mann Tom verheimlicht ihr etwas, versucht sie, ihre fehlenden Erinnerungen zu rekonstruieren. Dabei trifft sie auf den Journalisten David Grant, der wenige Monate vor ihrem Unfall Kontakt zu ihr aufgenommen hatte, da er auf der Suche nach Edith von Stettenheim ist, einer alten Freundin von Carlas Mutter Dora, die seit 1946 verschwunden ist. Ihre Spurensuche führt Carla ins Berlin der Weimarer Republik und des Hitler-Regimes, sie stößt auf eine besondere Freundschaft zwischen zwei Frauen und ein düsteres Geheimnis, das womöglich mit dem spurlosen Verschwinden ihrer Schwester vor sechzehn Jahren in Zusammenhang stehen könnte. Mit Spannung habe ich den zweiten Roman der Autorin erwartet, nachdem mir „Die Schwestern von Sherwood“ so gut gefallen haben. Und wieder ist Claire Winter ein spannender, bewegender und emotionaler Roman gelungen, der bis in die finsterste Epoche der deutschen Geschichte reicht. Auch diesmal spielt der Roman wieder auf mehreren Zeitebenen: der Leser begleitet Carla Whitemans Suche nach der Vergangenheit ihrer Mutter und deren besten Freundin Edith, und wird Zeuge der außergewöhnlichen Freundschaft zweier jungen Frauen, die in den 1920er Jahren das pralle Leben in Berlin geniessen und die während des Nazi-Regimes ihren Weg finden müssen. Die Atmosphäre der damaligen Zeit wurde sehr gut eingefangen, sowohl die Jahre der Unbeschwertheit der jungen Frauen trotz Wirtschaftskrisen, wie auch das spätere Klima, das durch Angst und Unterdrückung sowie Denunziation und Menschenverachtung geprägt ist. Carla Whiteman leidet verständlicherweise unter ihrem Gedächtnisverlust, ihr Alltag ist durch Unsicherheit und Mißtrauen bestimmt. Daher nimmt sie gerne den Vorschlag ihrer Freundin an, zu versuchen, die fehlenden sieben Monate zu rekapitulieren – was ich sehr gut verstehen kann. Man mag sich nicht vorstellen, wie das ist, wenn ein Teil seines Lebens fehlt. Schon bald ist Carla klar, daß sowohl ihr Ehemann als auch ihr Vater nicht die ganze Wahrheit sagen. Aber warum? Was wollen die beiden verheimlichen? Dora Wilmer ist die Tochter einer Hausangestellten der Familie Theußenberg. Sie rettet der Tochter Edith das Leben, ab da sind die beiden unzertrennliche Freundinnen. Die Familie Theußenberg ist eine moderne und freigeistige Familie und fördern daher nicht nur die Freundschaft der beiden Mädchen. Dora findet Zutritt zu Ediths Freundeskreis der Oberschicht und deren Vergnügungen, bleibt dabei aber dennoch pragmatisch und realistisch. Als sie ihre große Liebe kennenlernt, steht ihrem Traum einer kleinen Familie nichts mehr im Weg. Edith ist eine gutaussehende junge Frau, die bei gesellschaftlichen Ereignissen die Blicke der Männer auf sich zieht. Aber sie langweilt sich auch in ihrem Leben, findet einfach nicht das, was ihr innere Zufriedenheit verschafft – bis zu einem einschneidenden Erlebnis, bei dem sie nicht nur ihre wahre Aufgabe findet, für die sie bereit ist, durch die Hölle zu gehen. Es dürfen auch die Schurken nicht fehlen, von denen es während des Deutschen Reiches genügend gab, die einmal mehr die Wut auf die damalige Zeit in mir haben hoch kochen lassen. Das Ende des Buches ist bewegend, traurig und versöhnlich zugleich und passt für mich perfekt. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Werke der Autorin.

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Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, und beide haben mich fesseln und begeistern können, vor allem, weil sie geschickt ineinandergreifen und nach und nach ein großes Ganzes ergeben. Im Jahr 1975 hat Carla nach einem Autounfall ihre Erinnerungen an die letzten Monate verloren, und versucht nun, diese wiederzufinden. Dabei stößt sie auf mehrere Geheimnisse, doch die Wahrheit will ihr keiner sagen. Sowohl ihr Ehemann Tom als auch ihr Vater Paul meinen, sie schützen zu müssen. Doch vor was? Ihre Nachforschungen führen sie in eine längst vergangene Zeit, nach Berlin in die 30er Jahre und die Zeit des Zweiten Weltkrieges, auf eine tiefe Freundschaft und ein bislang gut gehütetes Geheimnis. Immer abwechselnd gibt es Kapitel, die in den 70er Jahren und in der Kriegszeit spielen. Den Kapiteln vorangestellt sind immer der Name der Person, um die es gerade geht und auch die Jahreszahl, so dass man wirklich nicht durcheinander kommen kann. Davon abgesehen wurden die verschiedenen Figuren aber auch so gut eingeführt und sind unverwechselbar, dass der Wechsel der Erzählstränge überhaupt kein Problem ist. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, wobei mir die Figuren aus der Kriegszeit nochmal besser gefallen haben. Das liegt aber sicherlich auch an der schicksalshaften Geschichte, und daran, dass mich immer wieder fasziniert, zu was Menschen fähig sind, wenn sie in schweren Zeiten stecken und in die Enge getrieben werden und was sie zu erleiden vermögen. Gerade bei Geschichten, die zur Zeit der Judenverfolgung spielen, finde ich dieses Phänomen immer wieder sehr prägnant. Und auch diese Geschichte rund um Edith und Dora, den Juden Jules, Max und Paul, um ihre Freundschaft und Liebe, ihren Widerstand und die Gefahr, in der sie lebten, hat mich wirklich berührt und beschäftigt. Demgegenüber bleiben die Charaktere der 70er Jahre fast ein bisschen blass, auch wenn mir Carla nicht unsympathisch ist – ganz im Gegenteil. Ihre Beharrlichkeit und Ausdauer hat mich wirklich beeindruckt und auch sie steckt ja durch ihre Amnesie in einer außergewöhnlichen Situation, die sie antreibt und nicht aufgeben lässt. Der Schreibstil ist zwar einfach, dafür aber angenehm zu lesen und hat mich durch die Seiten fliegen lassen. Schon direkt zu Anfang war ich drin in der Geschichte und durch die geschickte Verquickung der beiden Erzählstränge konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen. Nach und nach erschließen sich die Geheimnisse und die Fäden laufen zusammen. Es gibt nur eine Sache, die ich bei diesem Buch schade fand: Für mich gab es kaum Überraschungen und Wendungen, vieles habe ich schon früh geahnt und war daher nicht überrascht von der Auflösung der Geheimnisse. Ob es daran liegt, dass ich schon viele Romane dieser Art gelesen habe oder daran, dass der Plot vielleicht doch zu vorhersehbar gestaltet ist, kann ich nicht sagen. Dennoch aber war die Geschichte spannend, denn natürlich wollte ich wissen, ob meine Vermutungen denn auch richtig sind. Und gepackt hat mich das Buch wirklich von der ersten Seite an – und die Spannung steigert sich stetig, bis sich am Ende alles auflöst. Auch wenn ich persönlich einiges vorhersehbar fand und dafür auch einen halben Stern abziehe, empfehle ich dieses Buch dennoch allen, die Geschichten mit mehreren Erzählsträngen mögen und die gerne Familiengeheimnissen auf den Grund gehen möchten. Mein Fazit Eine berührende Geschichte zum Eintauchen und Mitraten – wenn man Bücher mit mehreren Handlungssträngen und Familiengeheimnissen mag. Ich fand einiges zwar vorhersehbar, dennoch aber war ich gefesselt und habe das Buch geradezu verschlungen. Der angenehme Schreibstil und die gut gestalteten Charaktere lassen dieses Buch zu einem wahren Leseerlebnis werden – einen halben Stern ziehe ich nur wegen der Vorhersehbar ab. Dennoch aber gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

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Unbedingt lesen

Von: hessen liest

02.06.2015

Was für ein tolles Buch! Clara leidet nach einem Autounfall unter Amnesie und sie kann sich nicht an die letzten Monate erinnern. Ihr Mann Tom kommt ihr seltsam vor und auch ihr Vater ist nicht ehrlich zu ihr. Um zu erfahren woran dies liegt beginnt sie nachzuforschen. In ihrem Notizbuch findet sie eine Telefonnummer, die sie zu dem Journalisten David führt. Sie erfährt von ihm das sie vor ihrem Unfall Kontakt hatten und er ihr geraten hatte nach Edith, der besten Freundin ihrer Mutter zu suchen. Zur Vergangenheit ihrer Eltern weiß Clara so gut wie nichts, daher kann sie auch nicht verstehen warum ihre Schwester spurlos verschwunden ist und warum ihre Mutter wegen Depressionen und Verwirrtheit in einem Heim lebt. Mit Hilfe von David taucht sie immer tiefer in die Vergangenheit ein und kommt dem Familiengeheimnis auf die Spur. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart aus Claras Sicht und in der Vergangenheit aus der Sicht von Edith, von Claras Mutter Dora und von deren Bekannten in der Kriegszeit erzählt. Wie meist in solchen Büchern auf zwei Zeitebenen gefällt mir der Teil aus der Vergangenheit besser. Die Atmosphäre ist beklemmend und hat mich als Leser in einen Sog gezogen aus dem es schwer war zu entkommen. Es wird deutlich wie schwer es für die Bevölkerung war sich zu entscheiden ob sie den Juden helfen wollen oder aus Angst lieber nichts unternehmen um selbst nicht in Gefahr zu geraten. Für dieses Buch war viel Recherchearbeit notwendig und man spürt in jeder Zeile das die Autorin ihre Hausaufgaben gemacht hat. Das Leben und die Dialoge wirken sehr realistisch. Hoffnung, Angst, und Fanatismus sind deutlich zu spüren. Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Edith die sich charakterlich sehr stark weiter entwickelt hat, während Dora ein "normales" Leben als Hausfrau geführt hat, aber auch ihr Schicksal hat mich nicht unbewegt gelassen. Man ist nach nur wenigen Zeilen in der Handlung aus der man sich nicht mehr entziehen kann denn Claire Winter ist es gelungen den Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende hoch zu halten. Kurzbeschreibung: Fesselnd, informativ und emotional Ein ganz kleiner Kritikpunkt ist das es auf den letzten Seiten für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel gibt, wofür ich aber vorab mehrfach entschädigt wurde. Dafür gibt es 5 volle Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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