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Rezensionen zu
Die verbotene Zeit

Claire Winter

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Ich habe nun schon einige Romane gelesen, in denen Biografien aus verschiedenen Jahrzehnten miteinander verknüpft werden und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich all diese Geschichten schon kenne. Claire Winter konnte mich jedoch in eine Handlung verwickeln, die sich eher neu anfühlte, obwohl sie ein altbekanntes Schema benutzt. Das liegt vor allem auch daran, dass Claire Winter eine sehr bewegende Atmosphäre geschaffen hat, die von der drückenden Dunkelheit des zweiten Weltkriegs begleitet wurde, und starke weibliche Figuren entwickelt hat, die ich gerne begleitet habe. Durch eine Handlung, die von der ersten bis zur letzten Seite mit Spannung und Feingefühl glänzt. Trotz all der Gegenströme durch die sie schwimmen müssen, bleiben sie sich treu. Bis es zu einem Problem kommt, das mehr an ihnen zehrt, als der Krieg es getan hat. Am Ende deckt Carla ein Geheimnis auf, mit dem ich so auf gar keinen Fall gerechnet hätte.

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Die Geschichte besteht aus 2 Handlungssträngen. 1975 in England haben wir Carla, die den Unfall hatte und nun herausfinden will, was vorher geschehen ist. Dann die Handlung von 1922 bis 1946. Dies ist die Geschichte um Carlas Mutter Dora und ihrer besten Freundin Edith. Beide Handlungsstränge sind dicht gepackt mit einer packenden Familiengeschichte und die Tragödie ist nicht aufzuhalten. Was vor dem 2. Weltkrieg begann findet sein versöhnliches Happy End erst 1975. Claire Winter ist es gelungen die zwei Handlungsstränge unabhängig voneinander so zu konzipieren, dass man am Ball bleibt und trotzdem werden die Geschichten beinahe unmerklich miteinander verknüpft, dass am Ende ein rundes Bild entsteht. Die Charaktere sind klar strukturiert und wissen durch Tiefe zu überzeugen. Leider wurde die Story für mich am Ende sehr voraussehbar. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich an die Geschichten von Lucinda Riley erinnert fühlte. Aber etwa ab der Hälfte des Buches konnte ich das Ende vorhersagen. Nichts desto trotz fühlte ich mich gut unterhalten, der Schreibstil war zügig und einnehmend und die Geschichte in ihrer Handlung logisch aufgebaut. Von mir deswegen 4 Eselsöhrchen und den Tipp: Jeder der Lucinda Riley mag wird Claire Winter lieben,

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Daten: Die verbotene Zeit von Claire Winter –Diana Verlag- 576 Seiten- ISBN 3453291683 – 19,99€-veröffentlich am 14. April 2015 Inhalt: London im Jahr 1975: Carla hatte einen schweren Autounfall und kann sich nicht mehr an die Monate vor dem Unfall erinnern. Doch ihr Mann Tom ist Carla keine Hilfe. Er versteht nicht warum Carla die Zeit nicht ruhen lassen kann und in die Zukunft blickt. Doch das fällt Carla schwer, denn sie merkt, dass in den Monaten vor dem Unfall etwas passiert sein muss. Auf der Suche nach Antworten findet sie in ihrem Notizbuch eine Telefonnummer die sie anruft. Die Nummer gehört dem Journalisten David Gray und er behauptet Carla kontaktiert zu haben weil ihre Mutter mit einer Frau befreundet war die er sucht. Carla wollte ihm helfen diese Frau zu finden. Doch kann sie David trauen? Als Carla merkt das auch ihr Vater nicht die ganze Wahrheit sagt und sie einen Zettel mit Flugdaten nach Berlin findet, der am Tag ihres Unfalls hätte sein sollen, beschließt Carla diesen Flug nachzuholen und der Vergangenheit ihrer Familie auf die Spur zu kommen. Berlin im Jahre 1922: Die ungleichen Mädchen Edith und Dora freunden sich miteinander an. Doras Mutter ist Hausangestellte bei Edith Eltern und so trifft die Freundschaft der beiden zuerst auf wenig Verständnis. Doch im Laufe der Jahre wird die Freundschaft der beiden immer mehr gefestigt und dank Edith Familie bekommt Dora sogar die Chance auf eine gute Schulbildung. Auch als Dora sich dazu entschließt eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen und heiratet, bricht der Kontakt der beiden jungen Frauen nicht ab. Doch dann kommen die Nazis immer mehr an die Macht und das Leben in Berlin wird immer schwerer. Alte Freunde sind gezwungen die Stadt zu verlassen. Und für Dora und Edith beginnt eine schwere Zeit, die sie auf eine harte Probe stellen wird. Meine Meinung: Vor kurzem hatte ich von Claire Winter schon „Die Schwestern von Sherwood“ gelesen. Das Buch war ganz anders wie dieses hier. „Die verbotene Zeit“ ist wirklich ein Buch das zum nachdenken anregt. Zum einem natürlich die Geschichte zwischen Edith und Dora aber auch die Entwicklung in Deutschland zur Zeit vor und während des 2. Weltkriegs.. Das Buch startet mit einem kurzen Prolog, der aber noch nicht viel verrät. Im 1. Kapitel ist man direkt in der Handlung. Das mag ich sehr gerne. So ist man direkt voll drin und muss sich nicht erst einlesen. Die Sprache ist gut und lässt sich sehr flüssig lesen. Ich mag ja gerne Bücher mit verschiedenen Zeitebenen und muss sagen das Claire Fischer da wirklich gutes Händchen für hat. Sie lässt keine Langeweile aufkommen und schafft es den Spannungsbogen zu halten. Bei einigen Büchern ist es ja so, dass man schon früh weiß wo das Buch hin will. Das ist hier nicht so. Man ahnt schon einiges aber die komplette Auflösung kommt erst am Ende und hat auch ein paar Überraschungen parat. Am Ende lässt einen das Buch aber durchaus etwas nachdenklich zurück. Die Zeit des 2. Weltkriegs war für die Menschen wirklich nicht leicht. Freundschaften wurden zerrisen, einfach weil man die falsche Herkunft hatte. Auch was man denkt, durfte man nur mit bedacht äußern. Es ist für mich immer wieder erschreckend darüber zu lesen wie die Menschen damals leben mussten und zeigt mir welches Glück wir heute haben so frei leben zu können. Allen Freunden von Geschichten mit einigen Geheimnissen, die es zu ergründen gibt, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.

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Von Claire Winters Romanen habe ich schon so viel gutes gehört Dass es sich hier um Geschichten handelt, die den Leser in seinen Bann ziehen und nach der letzten Seite des Buches nicht so schnell wieder loslassen. Und ich muss gestehen, dass das auf ihren Roman "Die verbotene Zeit" vollkommen zutrifft. 1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Lügen ihre Eltern sie an? Die Wahrheit führt Carla weit zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld ... Berlin, 1922: Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet Edith und Dora von Kindheit an eine so enge und treue Freundschaft, als wären sie Schwestern. Dora ist die Tochter eines einfachen Hausmädchens, Edith die eines reichen Papierfabrikanten. Die beiden wachsen im schillernden Treiben der Großstadt heran, und ihre Verbundenheit bleibt ihnen auch als Erwachsene erhalten. Dora findet ihr Glück mit dem ehemaligen Sportler Paul Behringer, und Edith heiratet den Adeligen Maximilian von Stettenheim. Doch wahre Liebe begegnet Edith erst mit dem charismatischen Violinisten Jules Cohn. In den gefährlichen politischen Zeiten der Dreißigerjahre lässt Edith sich auf ein gewagtes Spiel ein, denn Jules ist Jude und im Widerstand aktiv. Dora bleibt der einzige Mensch, dem sie vertrauen kann. Und Edith wird schließlich gezwungen, die Freundin um etwas zu bitten, das ihrer aller Leben auf dramatische Weise für immer verändern wird... (Quelle: Klappentext) Der angenehme Schreibstil von Claire Winter konnte mich vollkommen für sich einnehmen. Durch den angenehmen und flüssigen Stil flog ich beim Lesen von Seite zur Seite. Inhaltlich konnte mich aber die Erzählung rund um Edith und Dora mehr für sich einnehmen. Die tiefe Freundschaft der beiden Mädchen ist wirklich sehr berührend dargestellt. Inmitten der Ereignisse der beiden Weltkriege versuchen die beiden ihren eigenen Weg zu finden, verlieren sich dabei aber nie aus den Augen. Die Unterschiede der Protagonistinnen wurden von Winter ganz wunderbar herausgearbeitet. Und das ganze so, dass kein schwarz- weiß Denken aufgekommen ist. Meine Begeisterung, was die Hauptcharaktere dieses Erzählstramges angeht, gilt auch für die Nebenfiguren: Sehr stark skizziert und greifbar. Im Gegensatz zu den Ereignissen in den 1920er bis 1940er Jahre, konnte mich die Geschichte rund um Carla nicht wirklich von sich einnehmen. Zuallererst war die Sache mit der Amnesie für mich bis zuletzt nicht ganz schlüssig und die Rekonstruktion des vergessenen halben Jahres dann doch zu einfach. Auch konnte ich zu Carla keine richtige Bindung aufbauen. Beim Lesen habe ich mich dann immer schon auf Dora und Edith gefreut. Die beiden jungen Frauen und ihre Lebensgeschichte haben die Schwächen dieses Buches aber in jedem Fall wieder wett gemacht. Anhand dieser berührenden Freundschaft zeigt sie dem Leser ein beeindruckendes Bild der Vorkriegszeit ohne dabei kitschig zu werden: Die Angst, das Erstarken der Nationalsozialisten und die Bedrohung der Juden. Dies alles geschieht sehr emotional. Was ich an dieser Stelle auch noch besonders erwähnen möchte ist die Tatsache, dass Claire Winter die Lebensgeschichten ihrer Protagonisten in diese Kulissen einbettet, die politischen Ereignisse aber keineswegs im Vordergrund stehen. Es handelt sich also nicht um ein "Schon wieder Weltkrieg"- Buch. Für diesen mitreißenden Roman vergebe ich vier von fünf Schmetterlingen. Einen muss ich leider abziehen, da ich einen der beiden Handlungsstränge viel lieber gelesen habe:

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Ich habe von Autorin Claire Winter schon zuvor "Die Schwestern von Sherwood" gelesen, das mich restlos begeistert hat. "Die verbotene Zeit" hatte daher ein sehr schweres Erbe anzutreten. Der Schreibstil der Autorin konnte mich auch diesmal wieder für sich einnehmen. Inhaltlich fühlte ich mich sehr viel mehr zum Erzählstrang in den 1920er/1930er Jahren in Deutschland hingezogen, als zur Erzählperspektive von Carla im Jahr 1975. Wie auch schon im ersten Roman der Autorin steht die deutsch-englische Vergangenheit im Fokus, jedoch mit einem anderen Schwerpunkt, da aufgrund der Epoche natürlich der zweite Weltkrieg nicht umgangen werden kann. Dora und Edith die im älteren Erzählstrang im Mittelpunkt der Ereignisse stehen fand ich insbesondere in ihrer Unterschiedlichkeit sehr interessant. Mit Carla im neueren Erzählstrang bin ich jedoch nicht so recht warm geworden und auch mit der Geschichte der Amnesie konnte ich nicht viel anfangen, da dies für mich nicht richtig stimmig war. Vielleicht lag das auch daran, dass ich sehr zeitnah ein Buch gelesen hatte, in dem ein ähnliches Grundgerüst besteht ("Eine Handvoll Worte" von Jojo Moyes) und das mich in diesem Punkt mehr überzeugen konnte. Leider war für mich auch die Auflösung der Geheimnisse zu offensichtlich und schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu erahnen. Ich weiß nicht, wie man das hätte besser machen können, aber ich bin ja auch nur Leser und nicht Autor, da fällt die Kritik leicht. Insgesamt gesehen überragt aber die Handlung rund um Dora und Edith die Schwächen und da hier auch besonders die Nebenfiguren mit überzeugen können, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich würde mich freuen bald ein weiteres Buch der Autorin lesen zu können und empfehle "Die verbotene Zeit" an alle Leser, die Bücher mit mehreren Erzählperspektiven in der Vergangenheit mögen und die dem Thema zweiter Weltkrieg noch nicht überdrüssig sind.

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Da mich im vergangenen Jahr "Die Schwestern von Sherwood" von Claire Winter bereits begeistern konnte, war ich entsprechend neugierig auf "Die verbotene Zeit". Auch dieses Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt - 1975, wo Clara nach ihrem Gedächtnisverlust versucht, die Puzzlestücke zusammenzusetzen und in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wo Claras Mutter Dora und ihre beste Freundin Edith im Vordergrund stehen. Auch wenn ich es sehr interessant fand, dass der eine Handlungsstrang in den 70er Jahren spielt - ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein Buch gelesen zu haben, das von dieser Zeit erzählt - hat es mir besonders der weiter vergangene Handlungsstrang angetan. Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass es Claire Winter sehr gut gelingt, Emotionen zu transportieren und es gibt wohl kaum eine Zeit, die vielfältigere Emotionen hervorgebracht hat als das Dritte Reich in Deutschland: Liebe, Trauer, Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnung - all dies wird dem Leser direkt unter die Haut geschickt. Während Clara später den einzelnen Teilen des Puzzles hinterherjagt, wird dies dem Leser parallel nach und nach enthüllt, sodass man auch nicht viel mehr weiß oder versteht als Clara und so natürlich seinen eigenen Theorien nachgeht und selbst spekuliert, was passiert sein könnte - allerdings war ich auf die Auflösung so nicht gefasst. Mit "Die verbotenen Zeit" knüpft Claire Winter qualitativ scheinbar problemlos an "Die Schwestern von Sherwood" an - ein gelungenes Leseerlebnis für Romanliebhaber auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels.

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London, 1975: Carla hat durch einen Autounfall ihre Erinnerungen an die letzten sieben Monate verloren. Als sie versuchen möchte, die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren, versucht ihr Mann Tom, sie davon abzuhalten. Welches Ziel verfolgt er damit? Bald findet sie heraus, dass sie mit einem berüchtigten Journalisten in Kontakt stand, um eine Frau zu finden, die angeblich mit ihrer Mutter befreundet war. Kann sie ihm trauen? Carla beschließt, den Spuren ihrer Familie in die Vergangenheit zu folgen. Diese führen sie ins Berlin der 1930er Jahre… Das Buch beginnt mit einem kurzen, mysteriösen Prolog über eine kurze Begebenheit im Jahr 1959 in Cornwall. Eine junge Frau trifft an der Küste einen Unbekannten, der ihr etwas Entsetzliches erzählt. Wer ist sie, und was ist danach passiert? Eine Antwort auf diese Frage gibt das Buch erst einmal nicht, stattdessen springt es ins Jahr 1975, in dem ich Carla kennen lernte. Diese ist nach ihrem Unfall wieder zu Hause, kann sich aber nicht mehr an die vergangenen Monate erinnern. Das Buch nimmt sich wenig Zeit, die Protagonistin und ihre Situation genauer vorzustellen. Bereits auf den ersten Seiten ist sie davon überzeugt, dass ihr etwas verheimlicht wird, und beginnt gleich damit, Fragen zu stellen. Ihr Mann wirkte auf mich von Beginn an absolut unsympathisch, während Carla eine mangelnde Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit an den Tag legt. Zu Beginn der Geschichte fühlte ich mich ihr daher nicht wirklich nahe, sondern nahm eher die Rolle einer distanzierten Beobachterin ein. Zum Glück entwickelt sich Carla im Laufe der Handlung stark weiter und wurde mir in diesem Zug immer sympathischer. Immer wieder springt das Buch in die Vergangenheit und erzählt die Geschichte von Dora und Edith im Berlin der 1920er Jahre. Diese Rückblicke machen etwa die Hälfte des Buches aus und umfassen eine Zeitspanne von mehr als zwanzig Jahren. Die Erzählungen über die Freundschaft der zwei ungleichen Mädchen fand ich sehr schön. Mit Beginn der 1930er Jahre brechen schließlich düstere Zeiten an. Der Autorin ist es gelungen, darzustellen, wie sich die Atmosphäre in Berlin zuerst ganz schleichend und schließlich immer schneller verändert. In meist ruhigen Tönen erzählt sie von immer schlimmer werdenden Diskriminierungen, von wachsender Skepsis und Verzweiflung, aber auch von Freundschaft, Loyalität und Liebe. In der Gegenwart plätschert das Buch leider lange Zeit vor sich hin. Während ich durch die Rückblicke allmählich eine Ahnung von dem bekam, was vorgefallen ist, kommt Carla mit ihren Nachforschungen zur sehr langsam voran. Es kommt zu interessanten Begegnungen, doch auf den großen Durchbruch wartet man vergebens. Bedeutende Enthüllungen ließen auf sich warten und führten dazu, dass es während Carlas Nachforschungen weniger große Emotionen gab, als ich erwartet hätte. In der Vergangenheit wird die Situation wie nicht anders zu erwarten immer dramatischer. Hier rechne ich es Claire Winter hoch an, dass sie die dunkelsten Momente nur andeutet und auf brutalste Beschreibungen verzichtet. Auch so habe ich genug Bilder im Kopf, die mich erahnen lassen, was zu dieser Zeit passiert ist. Nach vielen Überraschungen und Wendungen in der Vergangenheit erwarten den Leser kurz vor Schluss schließlich auch große Enthüllungen in der Gegenwart. Diese konnten mich berühren und waren ein gelungener Abschluss des Buches. Insgesamt hat mir der Weg bis dorthin aber zu lange gedauert. „Die verbotene Zeit“ erzählt von Clara, deren Suche nach ihren verlorenen Erinnerungen dazu führt, dass sie ihre Familiengeschichte erforscht. In Rückblenden erzählt das Buch gleichzeitig von zwei Freundinnen im Berlin der 1920er bis 1940er Jahre. Während mich die Rückblenden voll überzeugen konnten, haben mir bei Claras Nachforschungen in der Gegenwart zu lange große Emotionen und Überraschungen gefehlt. Dafür entschädigt schließlich ein starker Buchabschluss. Wenn ihr Familiengeschichten mit historischem Bezug mögt und es für euch auch gerne einmal ruhiger und dafür eindringlicher zugehen darf, dann solltet ihr zu diesem Buch greifen.

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Clara hat bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren und rätselt nun, was vorher war. Ihre Angehörigen verhalten sich sehr geheimnisvoll und belügen sie sichtlich. Doch Clara lässt nicht locker und setzt Stein für Stein ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen, bis sie der Lösung des Rätsels näher kommt. Dabei führt sie der Weg weit zurück in die Vergangenheit und ein schreckliches Geheimnis kommt ans Licht. Auch der Leser wird Schritt für Schritt, Puzzleteil für Puzzleteil an die Lösung herangeführt und ist immer hautnah dabei. So mag ich das! Irgendwann fiel dann der Groschen und ich wusste, wie es sich abgespielt haben musste, dennoch war es ein Vergnügen weiterzulesen. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn man vorher NICHT gewusst hätte, was aus manchen Personen geworden ist, dass sie überlebt haben. Das hätte das ganze Buch noch spannender gemacht. Auch den Unfall hätte es nicht zwingend gebraucht, dass Clara ihr Gedächtnis verloren hat, hat die Story nicht mehr oder minder voran gebracht. Die Handlung spielt abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit. Beide Handlungsebenen sind geschickt ineinander verwoben und aufeinander aufgebaut, so erscheint der Roman als Ganzes und nicht als Rückblende und wirkt nicht sprunghaft oder konstruiert. Anfangs dachte ich allerdings noch „wieder ein Roman im Nazideutschland, das gibt’s jetzt doch schon so oft“. Aber Claire Winter hat hier eine ganz andere Herangehensweise und unterhält den Leser bestens. Auch die Charaktere handeln schlüssig und werden dem Leser schnell sympathisch. Fazit: Familiengeschichte mit tragischem Hintergrund, die viele Stunden Lesevergnügen beschert. PS: Der Verlag sollte nochmal einen Lektor über das Buch lesen lassen. Stellenweise gibt es haarsträubende Rechtschreibfehler oder Wortwiederholungen

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