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Rezensionen zu
Voran, voran, immer weiter voran

Ryan Bartelmay

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Der 1975 geborene Autor Ryan Bartelmay studierte Kreatives Schreiben. Heute ist er Dekan an der erziehungswissenschaftlichen Fakultät des Kendall College in Chicago. Seine Kurzgeschichten erschienen in diversen amerikanischen Literaturmagazinen. Im März 2015 erschien sein Debütroman “Voran, voran, immer nur voran”, der die tragisch-komische Geschichte zweier Brüder erzählt, im Blessing Verlag. Die Übersetzung aus dem Amerikanischen stammt von Friedrich Mader. Dramatische Familiengeschichte Nachdem Chic Waldbeeser in den 50iger Jahren seine High-School-Liebe Diane heiratet, hat er eine gute Zukunft als Eigenheimbesitzer und Familienvater vor sich. Sein Bruder Buddy tut sich sehr schwer, seinen Platz im Leben zu finden und irgendwo sesshaft zu werden. Er ahnt nicht, dass seine indische Frau Lijy ein großes Geheimnis hat. 22 Jahre später: Die Profi-Pool-Billard-Spielerin Mary Norwood hält mit ihrem Beruf ihren Freund Lyle aus. Sie trennt sich von Lyle, als sie ihn beim Fremdgehen erwischt. In den folgenden Jahren geht Mary keine feste Bindung mehr ein. 1998: Im April heiratet Mary ganz spontan den Buchhalter Green. Doch dieser erleidet kurze Zeit später einen Schlaganfall und wird zum Pflegefall. Als sich Mary und Chic Waldbeeser im Juni zufällig treffen, bekommen beide noch einmal eine Chance, ihr Glück zu finden. Aber werden sie diese auch nutzen und aus ihren früheren Fehlern lernen? Fazit Was für ein wunderbarer Familienroman! Man begleitet die Familie Waldbeeser über 50 Jahre in guten wie in schlechten Zeiten. Dramen geschehen und beeinflussen das Leben der beiden Brüder in nachhaltiger Weise. Und dennoch muss ihr Leben weitergehen, nach dem Motto “Voran, voran, immer weiter voran”. Der geniale Schreibstil des Autors macht die vergeblichen Versuche der Protagonisten deutlich, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und keiner findet in der Blüte seines Lebens das Glück. Hier werden die Beziehung der Protagonisten zueinander seziert und von allen Seiten beleuchtet. Eine düstere Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat und mich nachdenken lies. Ein Roman über Verzweiflung, Hoffnung und den Mut, immer weiter zu machen. Ein außergewöhnliches Roman-Debüt, das sich zu lesen lohnt! “Voran, voran, immer weiter voran” – Roman von Ryan Bartelmay, erschienen im März 2015 im Blessing Verlag, gebunden, 432 Seiten, 21,99 Euro, ISBN 978-3896675262 Herzlichen Dank an den Blessing Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Bildnachweis: copyright Blessing Verlag

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Als Chic Waldbeeser im September 1950 in Middleville, Illinois, seine Highschool-Liebe Diane von Schmidt zur Frau nimmt, bietet ihm seine indische Schwägerin Lijy noch auf der Feier eine Rückenmassage an. Eigentlich will Lijy ihrem betrunkenen Mann Buddy nur eins auswischen, doch Chic ist von der exotischen Frau so angetan, dass er ihr immer wieder auflaurt und es zu einer schweren Krise zwischen Chic und seinem Bruder kommt. Damit setzt sich eine tragische Familiengeschichte fort, die damit anfing, dass ihre Mutter mit einem gewissen Tom McNeeley durchgebrannt war und sich ihr Vater hinter die Scheune setzte, um dort zu erfrieren. Statt sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern, ging Buddy seiner eigenen Wege. Darunter leidet auch Lijy, die oft nicht weiß, wann Buddy von seinen undurchsichtigen Geschäften mit seinen Goldmünzen zurückkehrt, und sich einsam fühlt. Chic hofft, Lijys Einsamkeit für sich ausnutzen und sie verführen zu können, stattdessen lässt sich seine Schwägerin auf eine Affäre mit einem anderen Mann ein, wird schwanger und bittet Chic, seinem Bruder zu erzählen, dass er der Vater sei. Als sich sowohl sein Bruder als auch seine Frau zunehmend von ihm entfremden, beginnt Chic – von einer 18-jährigen Bibliothekarin ermutigt -, kurze Gedichte zu verfassen, die Haikus ähneln und seinem desillusionierten Leben entspringen. „Wenn Sie Glück haben, wird jemand Sie lieben. Diesen Menschen werden Sie enttäuschen. Der Mensch, der Sie liebt, wird Sie eines Tages vielleicht hassen, und Sie können nichts dagegen machen. Auch wenn Sie es versuchen. Und Sie werden es versuchen. Wahrscheinlich wissen Sie das alles schon. Und darum geht es in diesen Gedichten. Das Schlimmste ist, dass Sie es nicht aufhalten können. Nichts davon. Das Leben hat seine eigene Dynamik. Voran, voran, immer weiter voran.“ (S. 296f.) Doch die Dynamik des Lebens beschert Chic doch noch eine zweite Chance. Mit der ehemaligen Profi-Pool-Billard-Spielerin Mary Geneseo, die mit ihren Männern Lyle und Green auch nicht glücklich werden konnte, will Chic nach Florida … „Jeder Idiot kann eine Krise meistern; es ist der Alltag, der uns zermürbt.“ Mit diesem Zitat von Anton Tschechow leitet der in Chicago lebende und arbeitende Ryan Bartelmay seinen Debütroman „Voran, voran, immer weiter voran“ programmatisch ein und folgt den Lebenswegen, Erinnerungen, Krisen und Katastrophen der beiden ungleichen Brüder Buddy und Chic Waldbeeser über einen Zeitraum von fünfzig Jahren. Episodenhaft springt der Autor zwischen den Jahren hin- und her und beschreibt den alltäglichen Kampf seiner ganz normalen Figuren gegen die Widrigkeiten des Lebens, die sich mal in unerwiderten und unausgesprochenen Gefühlen, mal aber auch in der Verarbeitung dunkler Geheimnisse und falschen Entscheidungen ausdrücken. Sowohl die Männer als auch die Frauen in Bartelmays eindrucksvoll und feinfühlig geschriebenen Werk hadern zwar mit ihren Gefühlen und Entscheidungen, scheinen aber selten über ihren Schatten springen zu können, um die Dinge zu ihren Gunsten zu verändern. Es ist tatsächlich der Alltag, der die Waldbeesers und Geneseos dieser Welt zermürbt, aber wenn sich die Menschen darauf besinnen, was ihnen wirklich wichtig ist, was sie von Herzen wollen, findet sich ein Weg. Mit dieser hoffnungsvollen Botschaft entlässt Bartelmay seine Leser am Ende seines epischen Familienromans, der ebenso zum Nachdenken wie zum Schmunzeln anregt.

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