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Rezensionen zu
Bis ans Ende der Geschichte

Jodi Picoult

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Ich bin von dem Buch etwas überrascht worden. Von den Informationen, die der Klappentext liefert, ausgehend, hatte ich ein Buch erwartet, dass sich mit den ethischen und auch legalen Fragen von Sterbehilfe beschäftigt. Und auch wenn es darum geht, dass Sage Josef helfen soll zu sterben, so wird diese Thematik nur sehr, sehr nebensächlich gestreift. Eigentlich schade, weil es meiner Meinung nach auch ein super Thema für Frau Picoult wäre. Stattdessen steht im Mittelpunkt dieses Romans aber der Umgang mit der Vergangenheit und welchen Einfluss sie auf Entscheidungen in der Gegenwart hat. Die Vergangenheit um die es hier geht ist der Zweite Weltkrieg. Wie für die Autorin üblich sind die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt, neben Sage sind das eben jener Josef, der während des Krieges bei der SS war, aber auch Minka, Sages Großmutter, und Leo, ein Bundesbeamter. Am interessantesten fand ich dabei Minkas, die sehr anschaulich und eindringlich von ihrem Leben während des Zweiten Weltkrieges erzählt. Mit Josef hatte ich dagegen meine Probleme, weil ich seine Einstellungen und Gedanken oftmals nicht nachvollziehen konnte und ich ihn einfach unausstehlich fand. Mehr will ich zum Inhalt auch gar nicht sagen, weil alles andere meiner Meinung nach schon zu viel verrät. Aber auch hier lässt sich wieder finden, was für mich die Romane von Frau Picoult ausmacht: Sie greift irgendeine abstrakte ethische Fragestellung, packt sie in ein ganz konkretes Beispiel (inklusive einer spannenden Handlung) und zwingt den Leser, sich zu fragen wie er in dieser Situation reagiert hätte. Und zumindest für mich ist es nicht immer einfach eine Antwort auf diese Frage zu finden, aber gerade diese Gedankenspiele finde ich so reizvoll. Was mir aber nicht gefallen hat, war die eine Wendung auf den letzten paar Seiten. Und ohne viel darüber verraten zu wollen, nimmt diese doch für mich der Geschichte deutlich von ihrer Wirkung, weil es Sages Problematik meiner Meinung nach deutlich entschärft. Hier hätte ich es echt besser gefunden, wenn die Autorin auf diesen Twist verzichtet hätte. Überhaupt konnte ich Sages Aktionen am Ende nicht mehr so ganz nachvollziehen. Mir ging es etwas zu schnell oder vielleicht auch einfach nur zu wenig begründet, aber es war mir ein Rätsel, warum sie dann doch macht, was sie macht. Ihre Haltung bis dahin fand ich viel mehr nachvollziehbar. Aber noch eine Warnung am Schluß: Bevor ihr anfangt das Buch zu lesen, sorgt für einen ausreichenden Vorrat an frischem Brot in Greifnähe. Sage ist Bäckerin mit so einer Begeisterung – immer wenn es um ihre Arbeit geht, klingen die Beschreibungen so unheimlich verlockend, dass man einfach Lust auf frisches, noch warmes Brot bekommt.

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