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Rezensionen zu
Die Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (1)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Als Fan von Romanen mit historischem Hintergrund freute ich mich sehr auf dieses Werk, habe ich doch bisher noch kein Buch über Augsburg gelesen und war es auch das erste Buch der Autorin für mich. Anne Jacobs entführt uns in die Augsburger Tuchvilla der Industriellenfamilie Melzer um 1913. In dieses Haus zieht die 18 jährige Marie Hofgartner als Küchenhilfe ein. Warum hat man gerade sie eingestellt, wo sie doch bei anderen Herrschaften ein schlechtes Arbeitszeugnis ausgestellt bekam? Und dann begibt sich Vollwaise Marie auf die Spuren ihrer Eltern und deckt dabei Geheimnisse auf, die in direkter Verbindung mit ihrem neuen Arbeitgeber stehen. Wird sie ihr Glück machen oder bald wieder auf der Straße stehen? Und vor allem: Warum schaut der junge Hausherr sie immer so komisch an? Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm flüssig und leicht lesen, allerdings beschreibt sie oft Kleinigkeiten sehr detailliert, was den Roman zeitweise langatmig wirken lässt. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da ich mit Marie als Protagonistin lange nicht warm wurde. Aber im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zum Positiven. Ansonsten sind die handelnden Akteure in überschaubarer Form vorhanden, so dass man niemanden verwechselt oder Zusammenhänge nicht erkennen würde. Die Hauptprotagonisten sind ausreichend beschrieben, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Hier findet sicher jeder Leser seinen Lieblingscharakter. Ich mochte am meisten den Pfarrer, der die Geschichte mit seinem Geschick in die richtigen Bahnen lenkte, aber auch das Hickhack zwischen den ungleichen Melzer- Schwestern gefiel mir gut. Der Roman spielt zwar zwischen 1913 und 1914, erwähnt aber historische Ereignisse wenig bis gar nicht. Dennoch ist der Charme der Zeit für den Leser spürbar. Als es dann so langsam ans Aufdecken der Geheimnisse ging, da konnte ich dann auch nicht mehr mit dem Lesen aufhören und die Geschichte endete dann für mich auch noch recht überraschend. Zu „Die Tuchvilla“ wird es eine Fortsetzung geben, die ich dann sicher auch wieder lesen werde. Übrigens erinnerte mich der Roman häufig an die TV- Serie „Downton Abbey“, also wer diese mag, der liest sicher auch gern diesen Roman. Fazit: Ein gelungener Schmöker, der für gute Unterhaltung sorgt. Lesenswert!

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Die junge Marie Hofgartner wuchs nach dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus auf. Durch ihre etwas störrische und auflehnende Art hat sie schon mehrere Stellungen verloren und nun soll sie im Haus der Familie Melzer ihre letzte Chance erhalten. In der Tuchvilla fängt Marie als Küchenmädchen an, aber auch als letztes Glied innerhalb der Dienstboten-Hierarchie schafft es niemand ihren Willen zu beugen. Eigentlich wäre das schon wieder ein Grund für einen Hinauswurf aber Alicia Melzer hält die Hand über Marie und so kann sie bleiben. Mein Fazit: Die Autorin Anne Jacobs nimmt den Leser mit nach Augsburg in die Jahre 1913 und 1914. Jacob Melzer ist der Inhaber einer gut gehenden Tuchfabrik. Er verbringt die überwiegende Zeit des Tages in seiner Fabrik. Seine Frau Alica kümmert sich zu Hause in der Tuchvilla darum, dass alles seine Richtigkeit hat. Außer Jacob und seiner Frau lernen wir die Schwestern Katharina (Kitty) und Elisabeth (Lisa) sowie deren Bruder Paul kennen. Zwischen Kitty und Marie entwickelt sich eine Art Freundschaft die von Seiten des Vaters Melzer nicht gerne gesehen wird. Auch Paul interessiert sich auffallend für Marie – aber er ist Sohn aus gutem Hause, sie eine Dienstmagd und Elisabeth kann Marie so gar nix abgewinnen. Neben der Familie Melzer gibt es jede Menge Dienstboten im Haus, die – jeder auf seine Art und Weise – wichtige Rollen spielen im Leben von Marie. Nicht jeder mag Marie und so bekommt sie hin und wieder Steine in den Weg gelegt. Sie hat aber nicht nur Neider sondern auch Gönner. Das Buch spielt in einer Zeit als Deutschland schon ganz langsam auf den 1. Weltkrieg zusteuert. In der Geschichte selbst wird dieser Umstand nur in wenigen Nebensätzen erwähnt, das Buch endet vor Ausbruch des Krieges im Juli 1914. Mehr oder weniger spielt sich alles auf den über 700 Seiten in der Tuchvilla und in der Fabrik der Melzers ab. Ausflüge in die Welt vor den Toren gibt es nur ganz wenige. Das stört aber tatsächlich nicht weiter denn die vielen Dinge die innerhalb der Mauern der Villa passieren machen das Buch weder langatmig noch langweilig. Die Frage, die sich dem Leser immer wieder stellt lautet: Welches Interesse hat Johann Melzer an Marie? Dass er ein Interesse hat zeichnet sich sehr schnell ab – nur welches..? Marie ahnt von alledem nichts. Anna Jacobs hat einen sehr schönen Schreibstil, das Buch liest sich angenehm und flüssig. Die Sprache und das Auftreten der Personen in dieser Zeit damals ist für mich authentisch beschrieben. Die Charactere sind schön ausgearbeitet und bei der Vielzahl der Leute behalte sogar ich den Überblick und das will etwas heißen. Nach Aussage von Anne Jacobs wird es eine Fortsetzung zu „Die Tuchvilla“ geben was mich sehr freuen würde. Aber das Buch ist auch so ein abgeschlossenes Werk das nicht unbedingt eine Fortsetzung haben müsste. Wenn es tatsächlich eine gibt – um so schöner.

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Im Herbst 1913 wird die Waise Marie das neue Küchenmädchen in der imposanten Tuchvilla der Familie Melzer in Augsburg. Damit steht sie in der Hierarchie der Bediensteten ganz unten und muss sich deren Achtung erst erkämpfen. Doch bald erregt sie das besondere Interesse der Tochter des Hauses. Katharina wird in der kommenden Ballsaison in die Gesellschaft eingeführt, während ihre ältere Schwester Elisabeth noch immer auf einen Antrag wartet. Auch deren Bruder Paul wird bald auf Marie aufmerksam. Doch warum reagiert sein Vater so ungehalten, wenn das Gespräch auf sie kommt? Das Cover des Buches verspricht eine Familiengeschichte vor winterlicher Kulisse. Das Buch beginnt zwar im Herbst, spielt dann aber tatsächlich lange Zeit im verschneiten Augsburg und endet im Juni 1914 kurz nach dem Attentat von Sarajewo. In diesem Zeitraum wird man als Leser Zeuge all der kleinen und großen Dramen, die sich unter den Bediensteten und der Familie Melzer abspielen. Marie ist die zentrale Person der Geschichte, und das Buch beginnt mit ihrer Ankunft in der Tuchvilla. Von Beginn an merkt man, dass sie ein für ein Küchenmädchen großen Stolz besitzt und sich nicht unterkriegen lässt. Schnell lernt man aber auch andere Charakterzüge kennen, erfährt mehr über ihr künstlerisches Talent und ihre Aufrichtigkeit. Auch die Mitglieder der Familie Melzer und die anderen Bediensteten werden ausführlicher vorgestellt. Dabei erhalten vor allem die Familienmitglieder mehr Tiefe, während die Bediensteten eher einfach gestrickt sind. Das Erzähltempo des Buches ist ruhig. Es gibt einige größere und abrupte Umbrüche, den Großteil des Buches machen aber kleinere Veränderungen und alltägliche Höhen und Tiefen aus. Obwohl das Buch immer wieder Sprünge macht, nicht zu sehr lange in einer Szene verharrt und mit einem dreiviertel Jahr einen überschaubaren Zeitraum umfasst, kommt es im Nu auf 700 Seiten, da zahlreiche Erzählstränge über die verschiedensten Charaktere immer wieder aufgegriffen und weitergeführt werden. Auch wenn ich immer wieder Probleme hatte, mich in die Personen einzufühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, lässt sich das Buch zügig lesen und konnte dabei unterhalten. Das Buch spielt zu einer Zeit, in der es klare Regeln für Erziehung und Haushaltsführung gab, doch vor allem die jungen Leute begehren gegen diese starren Vorschriften auf. So erlebt man als Leser eine Zeit des Umbruchs, in der es immer wieder zu emotionalen, auch romantischen Momenten kommt. Historische Ereignisse werden dabei eher zur Nebensache, denn die Verstrickungen innerhalb der Tuchvilla und vor allem der Weg der Waisen Marie stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte. „Die Tuchvilla“ bietet eine Wohlfühl-Familiengeschichte, in der die Liebe nicht nur fällt, wohin sie will, sondern auch ein Geheimnis aufgedeckt werden will. Zwar fiel es mir immer wieder schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, diese machen aber innerhalb kurzer Zeit interessante Wandlungen durch. Für eine gemütliche Winterlektüre ist das Buch bestens geeignet.

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