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Rezensionen zu
Sucht

Simon Borowiak

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Was für ein geiles Buch! Nein, ich war noch nie stationär in der Psychiatrie, kenne aber einige Menschen, die diese Erfahrung gemacht haben. Und ich habe so viel von ihnen in diesem Buch wiedergefunden. Deshalb konnte ich auch herzhaft lachen, verständnisvoll nicken und hatte mehr als ein Bild im Kopf. Und wie wunderbar diese Typen in die leichten Krimi-Anklänge gepackt wurden, einfach wundervoll. Nein, es ist kein Krimi, die detektivischen Ansätze, die Schlomo und seine Freunde zeigen, dienen für mich einzig dazu, um noch verquerer sein zu können. Und wie schön sich da das Ende in diesen Eindruck einreiht. Stilistisch bricht Simon Borowiak für mich sämtliche Rekorde, so unterhaltsam, so unglaublich rund und tiefschürfend-anspruchsvoll, ohne zu überfordern - das macht mir einfach Spaß. Da schwelge ich in der Melodie der Worte, fühle mich wohl und spüre die gesamte Kraft der Sprache. Ein Buch also, das mich auch dann noch wunderbar unterhalten hätte, wäre es inhaltlich eher wie schales Bier... oder so. So hat man also drei mitreißend bekloppte Protagonisten, eine abgedrehte Geschichte mit Spannungseinlage, tiefe Einblicke in eine Welt, die man lieber nicht betritt und dazu die geballte Kraft von liebevoler Ironie und gemeinen Sarkasmus (hey, XXL hat es verdient). Solche Bücher sind es, die mich rundum zufrieden machen! Und die es jedem anderen Buch schwer machen, das ich danach lese. Davon will ich einfach mehr. Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingsautor. Fazit? Authentischer Einblick und tolle Unterhaltung - so muss ein Buch sein. Eines meiner Jahres-Highlights!

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Cromwell lässt sich vom zig Hausärzten Medikamente verschreiben, doch irgendwann wirken selbst die stärksten Kracher nicht mehr. Seit neunzig Stunden versucht er vergeblich zu schlafen und ist mittlerweile so verzweifelt, dass er sich freiwillig von seinen Freunden in eine Klinik bringen lässt. Abwechselnd erzählen Cromwell und sein Freund, der trockene Alkoholiker Schlomo vom Leben in der Entzugsklinik. Nebenbei gründen sie zusammen mit einem blinden Freund eine Detektivagentur, spionieren einem sadistischen Lehrer hinterher und versuchen einen Mord aufzuklären. Der Haupterzählstrang bleibt jedoch immer die Suchtklinik, die Hoffnungen, die sich die Patienten machen ("Wenn ich hier raus bin, sehen die mich nie wieder"), die Hochs und Tiefs, die durchgemacht werden, die Freundschaften und Feindschaften, die entstehen. Sie erleben die Risiken, die ein Rückschlag mit sich bringen kann, sei es durch die erneuten Strapazen des Entzugs mit allen körperlichen und psychischen Leiden oder durch den Tod. Denn auch wenn mir Humor erzählt wird und die auf der Entzugstation bisweilen sehr gut ist, bleibt doch immer klar, dass jede Sucht, die in einer Entzugsklinik behandelt wird, lebensgefährlich ist. Der Schreibstil ist sprachgewaltig und nicht leicht zu lesen. Einen Abschnitt habe ich mehrmals gelesen, aber außer, dass Schlomo eine hochintellektuellen Wutausbruch mit Rundumausschlag wegen schlechter Musik hatte, konnte ich nicht nachvollziehen, was der Autor damit sagen wollte. Simon Borowiak hat ein beeindruckendes Buch über Süchte geschrieben, das diese weder verdammt, noch verharmlost, sondern auf humorvolle und deutliche Weise beschreibt. "Sucht" verdient sehr viel Aufmerksamkeit und ich kann das Buch nur empfehlen.

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