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Rezensionen zu
Sucht

Simon Borowiak

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Nach der Audio-CD „Wunderheiler“ von Dr. Eckart Hirschhausen erlebte ich bei diesem Roman das krasse Gegenteil. Nicht nur, dass die Perspektive von Arzt zu Patient wechselt, auch der Ton ist nicht mehr sanft, sondern drastisch. Und dennoch hat auch diese Geschichte Züge einer Comedy. Sie handelt von Cromwell, der von seinen Freunden Mendelssohn und Schlomo in eine Entzugsklinik in Hamburg geschickt wird. Sie können einfach nicht mehr mitansehen, wie ihr Kumpel trotz der sieben Hausärzte an seiner Tablettensucht zugrunde geht. Außerdem brauchen sie ihn möglichst schnell wieder funktionstüchtig zurück, um zu dritt mit der frisch gegründeten Privatdetektei durchzustarten. Die Entgiftungstherapie fordert Cromwell so einiges ab. Schon vom ersten Tag an fühlt er sich überfordert, nennt der Einfachheit halber alle Männer auf der Station Ulf und alle Frauen Sylvia, vergibt später Spitznamen wie XXL, Edgar U-Bahn und Sibi D-Zug, was bereits den lakonischen Witz, der sich durch den Roman zieht, erahnen lässt. Dank der präzisen Beobachtungen und intensiven Sprache kann man sich gut in Cromwells Tagesablauf und seinen schwankenden Gemütszustand hineinversetzen. Beim gemeinsamen Essen versteht er nicht, warum alle so gut gelaunt sind, in den Therapiesitzungen ist er erleichtert, dass die anderen genauso fühlen wie er; Phasen der Beklemmung, Resignation und des Übermuts wechseln sich ab. Er befindet sich in einer Zone "zwischen Verenden und Wiederauferstehung". Mit teils sarkastischem, teils albernem, aber meist messerscharfem Humor vermittelt Simon Borowiak sehr eindringlich die Qualen von Sucht und Entzug, die er aus eigener Erfahrung kennt.

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