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Rezensionen zu
Die Schwester

Joy Fielding

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

INHALT: Während eines Dinners wird die kleine Samantha aus ihrem Bettchen in einem Hotelzimmer entführt. Für die Familie bricht eine Welt zusammen. 15 Jahre später erhält Caroline einen Anruf von einer jungen Frau, die vermutet, die entführte Samantha zu sein. Ist dies ein schlechter Scherz? Ein PR Gag? Oder besteht die Chance..... FAZIT: Ich habe das Buch schon vor der Lesung (Bericht HIER http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2016/11/lesung-joy-fielding-die-schwester-von.html) begonnen. Bereits die ersten Seiten waren für mich als junge Mutter sehr aufwühlend. Joy Fielding liefert hier keinen blutrünstigen Roman ab. Es ist ein Roman, der mit den tief verwurzelten Ängsten von Eltern spielt. Inspiriert von dem derzeit bekanntesten Entführungsfall "Maddie" zeigt die Autorin die Gefühlswelt der Mutter auf, die durch die Medien die Rolle der "schlechten Mutter" verpasst bekommt. Ihr Umfeld: ihr Mann, ihre ältere Tochter, ihre Mutter, ihr Bruder, Ihre Freunde und auch ihr Arbeitgeber reagieren unterschiedlich. Die Reaktionen sind durch Dialoge und Situationen anschaulich dargestellt und gehen unter die Haut. Ich musste das Buch sogar zwischenzeitlich aus der Hand legen, da es mir schlaflose Nächte bereitet hat. Das Buch berichtet hauptsächlich über die Mutter Caroline, deren Leben durch den Verlust in Trümmern liegt und die Schwester Michelle, die ihr Leben im Schatten der entführten Schwester führt. Das Buch ist mit 448 Seiten kein dünnes Buch, aber die Seiten lesen sich schnell dahin, da Joy Fielding durch kapitelweise Zeitsprünge es schafft, das Geschehen und die Entwicklungen abwechselungsreich darzustellen. Ich möchte nicht zuviel verraten, doch das Buch findet für Caroline und Michelle ein akzeptables Ende, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass dies so passieren könnte...aber egal, wie wahrscheinlich ist die Entführung des eigenen Kindes...diese Statistik möchte ich nicht testen....4,5 von 5 Punkten für diesen Elternschocker. http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2016/11/joy-fielding-die-schwester-von-sonja.html

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Zum Inhalt: Caroline und Hunter Shipley reisen mit ihren beiden kleinen Töchtern Michelle und Samantha, zur Feier des Hochzeitstages, nach Mexiko. Während Caroline und Hunter gemeinsam mit Freunden im Hotelrestaurant feiern, verschwindet aus der Suite die friedlich schlafende 2-jährige Samantha auf unerklärliche Weise. Plötzlich verändert sich das ganze Leben und jeder der Familie Shipley geht anders mit der bedrückenden Situation, um den Verlust der kleinen Tochter um. Jahr um Jahr geht besonders Caroline durch die Hölle und ihre Qual wird alljährlich durch unangemessene Berichte, am Jahrestag des Verschwindens, in den Medien angeheizt. Als Caroline, den Glauben an ein Wiedersehen mit ihrer geliebten Tochter fast verloren hat, erhält sie einen Anruf aus Calgary. Eine junge Frau vermutet, die vor mittlerweile 15 Jahren entführte Samantha zu sein. Dies ist für die gesamte Familie Shipley der Beginn von Spekulationen, Hoffnungen und tief greifenden Enttäuschungen. Beurteilung: Seit 25 Jahren lese ich Bücher von Joy Fielding und doch ist der Roman „Die Schwester“ etwas Besonderes für mich. Im September 2016 bereiste Joy Fielding aufgrund ihrer Lesereise Deutschland. Erfreulicherweise war ein Termin in Hamburg vorgesehen, sodass ich vorab einen sehr persönlichen Einblick in die Gedanken & Inspirationen der Autorin erhalten konnte. Obwohl es sich bei „Die Schwester“ um einen fiktiven Roman handelt, ist die Geschichte um Familie Shipley inspiriert durch den Entführungsfall der kleinen Maddie McCain. Und so findet man sich zu Beginn doch sehr an diesen Fall erinnert. Aus diesem Grund glaube ich auch, dass die eigenen Gedanken bzgl. dieses realen Falls sich ins Lesen einmischen. Als Leserin gelang es mir jedoch schnell, zu jedem einzelnen Charakter eine eigene Beziehung aufzubauen. Und die Mischung an Emotionen ist – ganz Fielding-typisch – groß, bunt und weit. Die Autorin beschreibt abwechselnd den Zeitpunkt von vor 15 Jahren hinführend zur Gegenwart. Die einzelnen Kapitel sind gleichbleibend lang gehalten, sodass man als Leser von Spannungskurve zu Spannungskurve getragen wird. Es entstanden in meinem persönlichen Lesefluss keine nennenswerten Phasen von Langeweile. Joy Fielding gelingt es, in 448 Seiten den Leser durch Spannung zu fesseln und an das Schicksal der Shipleys emotional zu binden. Fazit: Ich schätze an Joy Fielding besonders das schriftstellerische Geschick, dem Leser einen einfachen Zugang zur Geschichte und den Charakteren zu ermöglichen. Und so ist „Die Schwester“ ein weiteres Buch, bei dem man nicht denken muss, weil sich das Buch selbst einen Weg zum Leser sucht. Kaufempfehlung? Auf jeden Fall. Unbedingt.

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Inhalt Caroline und Hunter Shipley sind in Mexiko, um ihren 10. Hochzeitstag zu feiern. Während die beiden beim Abendessen sind, wird aus ihrer Suite die zweijährige Tochter Samantha entführt. 15 Jahre später, die Ehe ist mittlerweile zerbrochen, Caroline von der Presse als Rabenmutter abgestempelt, die ältere Tochter Michelle wegen Alkoholmissbrauch verurteilt, meldet sich telefonisch eine junge Frau, die der Meinung ist, die entführte Samantha zu sein. Meine Gedanken zum Hörbuch Ein kleines Mädchen, dass aus dem Hotelzimmer verschwindet, während die Eltern feiern. Das hat mich auf den ersten Blick an den Fall von Madeleine (Maddie) McCann erinnert, die 2007 aus der Ferienwohnung ihrer Eltern in Portugal verschwand. Und tatsächlich hat sich Joy Fielding von diesen Geschehnissen für ihr neuestes Werk inspirieren lassen. Doch sie hat den Fall nicht recherchiert, sondern hat ihn lediglich als Grundlage für ihren Plot herangezogen. Der Leser erlebt das Verschwinden und alles, was in den folgenden 15 Jahren passiert, aus der Sicht der Mutter Caroline Shipley. Die junge Frau hat sich von ihrem Mann überreden lassen, die Kinder im Zimmer alleine zu lassen, was sie sich nie verziehen hat. Sie wurde von der Presse an jeem Jahrestag aufs Neue, ihre Ehe ist gescheitert, das Verhältnis zu Ex-Mann und Tochter ist gestört, sie hat mehr als einmal ihren Job verloren, nachdem Eltern Sturm gegen sie gelaufen sind, ihre Freunde haben sich abgewendet und auf ihre Mutter und ihren Bruder kann sie auch nicht bauen. Es grenzt schon an ein Wunder, dass Caroline nicht an ihrem Leben zerbrochen ist. Die Geschichte spielt zu einem Großteil in der Gegenwart, aber durch Rückblicke auf die Ereignisse vor 15, aber auch vor 10 und 5 Jahren erhält der Leser / Hörer nach und nach einen umfassenden Überblick. Was geschehen ist, ist von Anfang an klar und wenn man bedenkt, dass die Autorin die Zeit vom ersten Anruf des Mädchens bis zum Ergebnis des DNA-Tests über viele Seiten bzw. Stunden zieht, könnte man meinen, dass das Buch / Hörbuch Längen haben müsste. Aber das ist nicht der Fall. Joy Fielding schafft es, die Spannung ständig auf einem hohen Niveau zu halten. Mir hat die Figur der Caroline gut gefallen. Sie wirkt immer so, als ob sie am Rande eines Zusammenbruchs steht und doch gibt sie nie auf. Manchmal hätte ich sie am liebsten geschüttelt, weil ich nicht verstanden habe, wie man sich alles, was sie erlebt, gefallen lassen kann und sehr oft hätte ich mir gewünscht, dass Caroline allen einmal die Meinung sagt, doch sie ist immer darauf bedacht, alles in Ruhe auszutragen. Doch – Achtung, Spoiler, am Ende rechnet Caroline mit allen ab und das hat sogar mir als Hörer richtig gut getan. Die Auflösung des Falles ist nicht unbedingt unvorhersehbar, während des Lesens habe ich mir schon Gedanken über einzelne Personen gemacht und darüber nachgedacht, ob sie etwas mit dem Fall zu tun haben könnten, dennoch ist sie überraschend. Am Ende des Hörbuches lässt die Autorin noch eine Besonderheit einfließen, sie wiederholt ein Kapitel vom Anfang, allerdings aus der Sicht der anderen Personen, die an dem Abend, an dem Samantha entführt wurde, im Hotelrestaurant saßen. Ich habe mich schon früh für Thriller interessiert, ich meine, dass ich mit ca. 13 Jahren mein Faible für Mord und Totschlag und menschliche Abgründe entdeckt habe. Meine Favoriten damals waren ganz klar Stephen King und Joy Fielding. Doch seit einigen Jahren habe ich von beiden kein Buch mehr gelesen. Daher kann ich nun nicht beurteilen, ob sich der Schreibstil von Joy Fielding im Laufer der Jahre verändert hat, aber ich habe einen wesentlichen Unterschied zu früher festgestellt: diese Geschichte ist weniger ein Thriller als viel mehr eine Familientragödie. Das Hörbuch empfand ich als sehr emotional, wohl, weil ich es aus Sicht einer Mutter gesehen habe. Es ist spannend und hervorragend konstruiert. Auch die Sprecherin Petra Schmidt-Schaller darf ich hervorheben, sie hat das Buch brilliant umgesetzt. Ich vergebe fünf von fünf Sterne.

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Ich bin ja ein riesen Fan der Autorin und habe schon zahlreiche Bücher von ihr gelesen und wirklich jedes Mal war ich auf neue überrascht und wurde wahnsinnig gut unterhalten. Umso gespannter war ich natürlich auf ihr neuestes Werk, allein schon der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, ich war unglaublich gespannt welche Story mich erwartet und welchen Verlauf sie nehmen würde. Caroline und Hunter freuen sich auf ihren Hochzeitstag den sie in einem Luxushotel feiern wollen. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Freunden, doch kurz bevor es losgehen soll taucht die Babysitterin nicht auf. Hunter allerdings überzeugt Caroline das den beiden gemeinsamen Kindern nichts passieren würde, schließlich sei das Restaurant nur um die Ecke. Caroline willigt schließlich ein, Doch das war ein schlimmer Fehler, denn als die beiden von dem Essen zurück kommen ist ihre jüngste Tochter Samantha spurlos verschwunden. Auch Jahre später hat Caroline den schweren Verlust nicht überwunden. Als plötzlich auch noch eine junge Frau anruft und sagt sie wäre Samantha bleibt Carolines Welt stehen. Kann es wirklich sein das Samantha noch lebt? Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr locker und flüssig zu lesen. Sie schafft es immer eine ganz besondere Atmosphäre in ihren Büchern zu schaffen, so auch hier. Obwohl man nicht weiß welchen Verlauf die Story nimmt hat man schon nach den ersten Zeilen Gänsehaut und weiß das es nicht gut enden wird. Erzählt wird die Story aus der Sicht von Caroline, das besondere hier das es auch immer wieder Kapitel aus der Vergangenheit gibt, so bekommt der Leser einen guten Einblick über die Ereignisse rund um das Verschwinden von Samantha. Die Charaktere hat die Autorin auch hier wieder detailliert und realistisch gezeichnet. Dadurch das sich die Story langsam entwickelt hatte ich genügend Zeit um die Charaktere genausten kennen zu lernen. Caroline war mir schnell ans Herz gewachsen. Sie ist eine starke Frau die es nicht leicht hat und dennoch nicht aufgibt. Ihre größer Tochter Michelle macht es Caroline wirklich nicht leicht, immerzu stellt die Forderungen und der Umgangston ist alles andere als liebevoll. Da ziehe ich meinen Hut vor Caroline das sie immer so Ruhig bleibt, mir wäre das auf Dauer sicher nicht gelungen. Dann wäre da noch Hunter, mittlerweile sind die beiden geschieden. Ich muss gestehen das ich mit Hunter echt meine Schwierigkeiten hatte, er ist keine leichte Persönlichkeit. Teilweise hätte ich in am liebsten aus dem Buch gezogen und mal kräftig geschüttelt. Doch Hunter ist nichts im Vergleich zu Carolines Mutter, ich habe selten einen so kaltherzigen Menschen kennen gelernt. Einzig das Wohl ihres Sohnes liegt ihr am Herzen. Caroline scheint ihr völlig gleichgültig zu sein. Die Handlung baut sich langsam auf doch mit jeder Seite wird es spannender. Gleich zu beginn war ich schon völlig gefesselt und konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende kam völlig unerwartet, denn dieses Buch bleibt völlig unvorhersehbar! Gleichzeitig ist dieses Buch auch erschreckend und sehr emotional, eine wie ich finde tolle Mischung! Mit diesem Buch hat sich die Autorin mal wieder selbst übertroffen, ich für meinen Teil wurde bestens unterhalten. Somit kann ich gar nicht anders als euch dieses Buch zu empfehlen! Klare und uneingeschränkte Empfehlung! Fazit: Mit "Die Schwester" ist der Autorin ein spannungsgeladener Roman gelungen der mich völlig begeistert und mitgerissen hat. Natürlich bekommt dieses Buch von mir die volle Punktzahl.

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Joy Fielding gehört zu den wohl produktivsten und erfolgreichsten Thrillerautorinnen und gilt als „Meisterin des Psychothrillers“. Ich habe die Autorin vor mehr als zwanzig Jahren für mich entdeckt und seitdem viele ihrer Bücher gelesen. Man kann sich recht zuverlässig darauf verlassen, dass jedes Jahr ein neues Buch von ihr erscheint, und auch wenn mich nicht jedes gleichermaßen begeistern konnte, haben sie mir alle gut gefallen. Allerdings brauche ich immer eine Pause zwischen ihren Büchern, denn da alle nach dem ähnlichen Strickmuster gestrickt sind, wird es sonst doch ein wenig ermüdend. Wenn man jedoch eine Zeit verstreichen lässt, dann kann man sich auf jedes neue Buch dieser Autorin freuen und darauf vertrauen, nicht enttäuscht zu werden. Fielding versteht ihr Handwerk, hat gute Geschichten und zweifellos Talent, sie überaus spannend und mitreißend zu erzählen. Ihr Erfolgsrezept hat sich jedenfalls bewährt, weshalb sie sich stets auf ähnliche Zutaten verlässt, um aus ihnen immer wieder ein neues alptraumhaftes Szenarium zu entwerfen, das den Leser, bzw. vor allem die Leserin, in seinen Bann zieht. Da mein letztes Buch von Joy Fielding nun fast zwei Jahre zurückliegt, habe ich mich sehr auf ihren neusten Roman 'Die Schwester' gefreut. Offensichtlich wurde sie von dem realen Vermisstenfall der Maddie McCann zu dieser Geschichte inspiriert, denn die Parallelen zu dem damals dreijährigen kleinen Mädchen, das 2007 während eines Ferienaufenthalts in Portugal auf mysteriöse Weise aus der Ferienwohnung ihrer Eltern verschwunden ist und bis heute nicht gefunden werden konnte, sind unübersehbar. Auch die kleine Samantha Shipley in 'Die Schwester' wurde aus einer Hotelsuite entführt, während ihre Eltern mit Freunden im Restaurant der Hotelanlage feierten und obwohl sie abwechselnd alle dreißig Minuten nach ihrer kleinen Tochter sahen. Die Medienhetze, mit der die Eltern nach der Entführung ihres Kindes zu kämpfen hatten und bei der sie sich immer wieder gegen Verleumdungen, Verdächtigungen und Schuldzuweisungen zur Wehr setzen mussten, erinnert ebenfalls an den Vermisstenfall der Madelaine McCann. Doch anders als bei diesem realen Fall, meldet sich in der fiktiven Erzählung von Joy Fielding eines Tages ein junges Mädchen und behauptet, das entführte Kind zu sein. Man mag sich nicht vorstellen, was eine Mutter, die seit Jahren ihr Kind vermisst, nicht weiß, ob es tot oder vielleicht noch am Leben ist und die ständig hin- und hergerissen ist zwischen Hoffnung und Trauer, in einem solchen Moment empfindet. Joy Fielding ist es sehr gut gelungen, die Emotionen der Mutter, ihre Verzweiflung, die nagende Ungewissheit und die immer wieder aufkeimende Hoffnung sehr authentisch, eindrücklich und nachvollziehbar darzustellen. Natürlich denkt Caroline zunächst, dass sie jemand zum Narren hält, denn im Lauf der Jahre haben sich immer wieder wichtigtuerische Spinner bei ihr gemeldet und behauptet, die kleine Samantha gesehen zu haben oder genau zu wissen, wo sie sich befindet. Trotzdem lässt ihr dieser Anruf nun keine Ruhe, sodass sie beschließt, sich mit der jungen Frau zu treffen und dabei allmählich der schockierenden Wahrheit auf die Spur kommt. Die Kapitel des Romans wechseln zwischen zwei Zeitsträngen – der Gegenwart und der Zeit vor fünfzehn Jahren, als die kleine Samantha verschwand. Diese beiden Zeitebenen nähern sich im Verlauf der Erzählung dann immer weiter an, sodass sie am Ende verschmelzen und das erschütternde Geheimnis um das rätselhafte Verschwinden des Kindes allmählich zutage tritt. Die Autorin legt ihr besonderes Augenmerk auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und seziert sehr präzise eine ohnehin schwierige und zerstörerische Familienkonstellation, die vollends ins Wanken gerät, nachdem das rätselhafte Mädchen auftaucht und behauptet, die verschwundene Samantha zu sein. Insofern ist dieser Roman vor allem eine Mischung aus Familiendrama und Thriller. Die Charaktere wirken sehr authentisch, sind aber, abgesehen von Caroline, alle recht unsympathisch. Die Männer kommen, wie so oft bei Joy Fielding, ohnehin sehr schlecht weg. Carolines Bruder Steve ist ein Muttersöhnchen und kompletter Versager, ihr Ehemann Hunter ein feiger und selbstverliebter Egoist. Statt zusammenzuhalten und die Situation gemeinsam zu meistern, zerbricht die Ehe unter dem Verlust des gemeinsamen Kindes, an dem sich Hunter und Caroline gegenseitig die Schuld zuschreiben. Hunter löst das Problem, indem er eine neue Familie gründet und die Vergangenheit weitgehend hinter sich lässt. Er schafft es allerdings, sich in der Öffentlichkeit sehr gut zu präsentieren, während Caroline auch Jahre später noch immer das Image einer Rabenmutter anhaftet. Es war wirklich schockierend, zu lesen, wie sich die Medien auf diesen Vermisstenfall stürzen und jedes kleine Detail aufgreifen, um es gegen Caroline zu verwenden. Dies ist für die ohnehin verzweifelte Mutter nicht nur privat sehr belastend, sondern hat auch negative Konsequenzen für ihre berufliche Karriere als Lehrerin. Hunter dagegen gelingt es, sein Saubermann-Image zu bewahren und seine Karriere als Anwalt sogar noch voranzutreiben. Sehr verstörend ist auch Carolines Verhältnis zu ihrer Mutter Mary, die ihr wahrlich keine Hilfe ist. Joy Fielding schreibt im Nachwort, dass sie sich bei der Figur von Grandma Mary von ihrer eigenen Großmutter, die sie selbst als „die armseligste Frau, die es je gegeben hat“ bezeichnet, inspirieren ließ. Um diese Großmutter ist die Autorin wahrlich nicht zu beneiden. Die mit Abstand nervtötendste Protagonistin dieses Romans ist aber Carolines älteste Tochter Michelle. Dieses Mädchen ist bereits als Fünfjährige unerträglich, aber selbst fünfzehn Jahre später, in einem Alter, in dem man die Pubertät eigentlich hinter sich gelassen haben müsste, ist sie so rebellisch und anstrengend, dass ich es wirklich bedauert habe, dass nicht sie, sondern ihre jüngere Schwester entführt wurde. An einigen Stellen wirkte sie jedoch etwas zu überzeichnet und das beständige Hervorheben ihrer eigentümlichen Essgewohnheiten ging mir ein wenig auf die Nerven. Trotzdem hat mir sehr gut gefallen, wie präzise die Autorin die Abgründe der zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb dieser Familie auslotet. Joy Fieldings Erzählstil ist packend und mitreißend. Sie erzählt so routiniert und lebendig, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit verging, weil dieser Roman an keiner Stelle Längen aufweist und der Plot auch nie ins Stocken gerät. Ohne Action, Gewalt und Brutalität wird die Spannung sehr subtil aufgebaut und die Geschichte logisch und sehr glaubhaft inszeniert. Dass Joy Fielding etwas von ihrem Handwerk versteht und sich ihr Erfolgsrezept wieder einmal bewährt hat, hat sie jedenfalls auch in 'Die Schwester' wieder eindrucksvoll bewiesen.

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Hörbuchinfo Die Schwester - Joy Fielding Audio CD - ISBN-13: 978-3844521382 - Verlag: der Hörverlag Erschienen: 11. Juli 2016 - Spieldauer: 9 Stunden 39 Minuten EUR 16,99 Kurzbeschreibung Caroline Shipley ist voller Vorfreude, denn ihr Mann Hunter hat sie zur Feier ihres zehnjährigen Hochzeitstages in ein Luxushotel in Mexiko eingeladen. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Töchtern beziehen sie ihre komfortable Suite. Doch was als paradiesischer Aufenthalt geplant war, wandelt sich zum tiefen Trauma in Carolines Leben: Eines Abends wird die zweijährige Samantha entführt. Caroline zerbricht beinahe an dem Verlust und muss sich den Verdächtigungen der Presse stellen, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Die Jahre vergehen, bis sie eines Tages den Anruf einer mysteriösen jungen Frau erhält, die behauptet, ihre verlorene Tochter zu sein. Und bald wird Caroline die schockierende Wahrheit darüber offenbart, was wirklich in jener Nacht in Mexiko geschah … Bewertung Ich habe mich sehr auf das neue Buch „Die Schwester“ von Joy Fielding gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ihr ist ein super spannendes Buch mit einer tollen Story gelungen. Es erinnert ein bisschen an einen bekannten Vermisstenfall aus England. Möchte dazu aber nicht zu viel verraten, lest es einfach selbst. Ihren Schreibstil bleibt Joy Fielding treu. Sie baut die Spannung gekonnt auf und legt viele falsche Fährten, so das für jede Menge Abwechslung gesorgt ist. Erzählt wird aus zwei Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit und bis zum Ende bleibt vieles ein Rätsel. Die Charakter sind gut gewählt, sie sind authentisch und total unterschiedlich, passen alle perfekt in die Geschichte. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch der Autorin. Gelesen wird das Hörbuch von Petra Schmidt-Schaller. Mit ihrer Stimme macht sie das Hörbuch perfekt. Fazit: Ich bin begeistert! Ich gebe dem Hörbuch eine ganz klare Empfehlung.

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Familiendrama

Von: Baroness

21.08.2016

„Vorsicht Spoiler!“ Inhalt: Caroline ist erstaunt, als ihr Mann sie mit einem Urlaub in einer Ferienanlage in Mexiko überrascht. Sie hatten zwar die Kinder dabei, aber Caroline hofft auf ein paar unbeschwerte Tage. Verwirrt muss sie feststellen, dass nicht nur ihr Bruder mit Frau, sondern auch befreundete Paare ihren Urlaub dort verbringen. Gemeinsam hatten sie die Überraschung geplant und Caroline macht das Beste aus der Situation. Ihren Hochzeitstag muss sie jetzt gemeinsam mit ihnen verbringen, als nur mit ihrem Mann. Als das Kindermädchen nicht wie bestellt eintrifft, überredet ihr Mann sie trotzdem zur Teilnahme am Abendessen. Alle halbe Stunde vergewissern sie sich abwechselnd, dass die beiden Mädchen friedlich schlafen. Als sie das Dinner beendet haben und im Hotelzimmer eintreffen, muss Caroline mit Entsetzen feststellen, dass die jüngste Tochter aus ihrem Bett verschwunden ist. Alle beteiligen sich an der Suche nach der zweijährigen Samanta, aber sie bleibt verschwunden. Die Polizei nimmt die Vermisstenmeldung auf und beginnt zu ermitteln. Die Eheleute versuchen alles, um ihr Kind zu finden. Alle Zeitungen und das Fernsehen berichten über den Fall. Es fällt kein gutes Licht auf Caroline, die ihre Kinder allein in einem fremden Hotelzimmer gelassen hat. Das Mädchen bleibt trotz intensiven Suche spurlos verschwunden. Die Journalisten geben allerdings nicht auf und bedrängen immer wieder die Familie. Nicht nur Carolines Selbstsicherheit zerbricht, sondern auch ihre Ehe. Allein mit ihrer Tochter Michelle versucht sie einen Neubeginn zu finden, was ihr allerdings nicht gelingt. Sie kann nicht Vergessen! Nach 15 Jahren meldet sich ein junges Mädchen bei ihr und behauptet ihre Tochter zu sein. Nichts ahnend was die Vergangenheit jetzt ans Licht bringt, nimmt sie die Herausforderung an. Meine Meinung: Ein virtuos inszeniertes Familiendrama. Die Autorin lässt den Leser bis zum Schluss im Unklaren. Die Spannung besteht nicht aus blutigen Leichen, sondern aus psychologischen Aspekten. Jedes Detail passt mit den einzelnen Abschnitten zusammen. Die Freude auf ein paar unbeschwerte Tage, das Entsetzen als ein Kind verschwindet, das schlechte Gewissen, die Vorwürfe und die Entfremdung der Eheleute. Die Handhabung der Presseleute und wie dadurch ein Mensch in Verruf kommen kann. Die Protagonisten und ihre Charaktere sind gut gewählt. Alle müssen innerhalb der Geschichte eine Entscheidung bzw. Wahl treffen. Der einzige Minuspunkt ist das Nichtvorhandenseins eines Babyfons. In der heutigen Zeit gehört das doch zum Standard. Ich habe schon einige Bücher von Joy Fielding gelesen. Immer wieder überrascht sie mich. Auch diesmal, denn mit dem Schlussteil habe ich nicht gerechnet. Fazit: Mir hat der Thriller gut gefallen. Die Autorin hat die menschlichen Abgründe gut aufgezeigt, ebenso wie die Emotionen. Freunde kann man sich aussuchen – die Familie nicht!

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Joy Fielding hat es erneut geschafft, mich an eines ihrer Werke zu fesseln. Die Erzählung selbst weist einige Parallelen zu dem Fall Madeleine Beth McCann auf (Am Abend des 3. Mai 2007 aßen die Eltern mit drei befreundeten Paaren und einer begleitenden Mutter in einem Restaurant in ihrer Ferienanlage. Die vier Paare hatten die Reise zusammen organisiert und hatten alle junge Kinder, die in den von den Familien genutzten Ferienwohnungen schliefen. Nach den Aussagen der Paare sah je ein Elternteil abwechselnd jede halbe Stunde nach den Kindern. Das vierte Paar beteiligte sich nicht daran, weil es ein Babyphone verwendete, um etwaige Geräusche von ihren Kindern wahrzunehmen. Die Kinder der McCanns und eines weiteren der Paare befanden sich in benachbarten Wohnungen in einem Eckgebäude der Anlage rund 50 Meter vom Restaurant entfernt. Um 22:00 Uhr habe Kate McCann das Verschwinden von Madeleine bemerkt. Ein Fenster des Appartements sei, obwohl es vorher geschlossen war, nun unverschlossen gewesen. Mit diesen Angaben informierten sie die portugiesische Polizei. Quelle: Wikipedia). Auch in dem Buch „vergnügen“ sich 4 befreundete Paare abends beim Essen, während die beiden Mädchen von Caroline und Hunter Shipley im Zimmer schlafen. Die Eltern schauen halbstündig abwechselnd nach dem Rechten. Später erfährt der Leser, dass der Entführer länger als eine Stunde Zeit hatte, seine Vorhaben durch zu ziehen. Das Warum möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. 15 Jahre wird die Tochter nun vermisst und in der Zeit ist einiges passiert. Die Mutter musste Vorwürfe über sich ergehen lassen, dass sie das Kind vernachlässigt hat, oder vielleicht gar selbst mit dem Verschwinden zu tun hat. Nicht nur sie selbst zerbricht daran, sondern auch die Ehe der Shipleys findet ein Ende. Unfassbar finde ich, dass die Vorwürfe nur der Mutter gelten, während Hunter sehr wehleidig wirkt. Doch ist es letztendlich er, der eine neue Familie gründet – er, der schnell wieder ins Leben zurück findet. Klar geht das Leben weiter, es muss weitergehen, aber nachdem ich das Buch komplett durch hatte, wirkte gerade das Leben des Vaters nach meinem persönlichen Empfinden verkehrt. Die Geschichte schwingt zwischen den vergangenen 15 Jahren und der Gegenwart, was durch die jeweiligen Überschriften gekennzeichnet wurde. Der Schreibstil von Joy Fielding trägt zum guten Lesefluss bei und der Leser findet trotz der Zeitsprünge gut in diese Story. In der Gegenwart spielt eine Anruferin eine wichtige Rolle, denn diese behauptet, die entführte Samantha zu sein, was ein DNA-Test beweisen soll. Doch was, wenn es sich bei dem 17 jährigen Mädchen wirklich um die vermisste Tochter handelt? Ihre ältere Schwester Michelle möchte daran gar nicht glauben und abgesehen davon, dass sie damals eifersüchtig auf ihre kleinere Schwester war, fällt Michelle später ein wichtiges Detail von jenem Abend wieder ein. Die Auflösung ist absolut unglaublich, einfach unfassbar und ich brauchte einige Zeit, um das zu verarbeiten. „Die Schwester“ von Joy Fielding ist emotional sehr aufwühlend. Mir fehlten die Worte, aber dafür nicht die Tränen und ich bin nun sehr gespannt auf weitere Werke dieser Autorin.

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