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Rezension zu
Der gute Samariter

Ermittlungen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie

Von: Büchermonster
02.01.2024

Mit dem siebten Band “Der gute Samariter” ist die Corona-Pandemie nun auch in der Krimi-Reihe von Cilla und Rolf Börjlind angekommen und hat dadurch natürlich auch deutliche Auswirkungen auf die Handlung des Romans. Zwar spielt die Geschichte bereits im zweiten Jahr der Pandemie und ist damit nicht mehr von Lockdowns betroffen, dennoch ist das Leben mit dem Virus in praktisch jedem Kapitel erkennbar, und das nicht nur wegen der häufigen Erwähnungen von bekannten Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz, häufigem Händewaschen und Social Distancing. **Die Corona-Pandemie ist in der Buchreihe angekommen** So hat sich zum Beispiel Tom Stilton mit seiner Lebensgefährtin komplett aus dem sozialen Leben der Großstadt in die Einsamkeit der Stockholmer Schären zurückgezogen. Aus dieser selbstgewählten Isolation muss Tom jedoch ausbrechen, als die Polizistin Olivia Rönning plötzlich spurlos verschwindet und vieles darauf hindeutet, dass die junge Frau entführt wurde. Unterdessen ist auch die eigentlich pensionierte Ermittlerin Mette Olsäter wieder im Einsatz und an der Koordination der Verteilung der lebenswichtigen COVID19-Impfstoffe beteiligt – und sieht sich dabei böswilligen Sabotageversuchen eines großangelegten Netzwerks von Impfgegnern ausgesetzt. **Trigger-Warnung für Corona-Ermüdete und Impfgegner** Wer also vom Thema “Corona” mittlerweile nichts mehr hören und sehen will, der sollte um diesen Teil der beliebten Reihe vermutlich besser einen Bogen machen, da die Pandemie wie erwähnt auf verschiedene Weisen geradezu omnipräsent ist. Grundsätzlich ist es zwar lobenswert, dass das Autorenpaar bemüht ist, ihre Geschichte in die realen Umstände der vergangenen Jahre einzupflegen und diese Zeit nicht einfach totschweigt. Wenn man sich diesem Thema nähert muss man dies jedoch zwangsläufig auch konsequent und realitätsnah machen und so ist “Der gute Samariter” dann auch tatsächlich voll von den Auswirkungen des Virus, was auf Dauer schon etwas anstrengend werden kann. **Wenig mitreißender und zu konstruierter Krimi-Plot** Unter dieser Fokussierung leidet dann leider auch die eigentliche Krimi-Handlung, denn irgendwie wollen die verschiedenen Erzählstränge der einzelnen Protagonisten diesmal nicht so richtig zusammenfinden und die Verbindungen wirken mitunter eher aufgezwungen – hier scheint das Zusammenspiel der bekannten und auch allesamt miteinander befreundeten Charaktere spürbar unter der physischen Distanz zu leiden. Viele Entwicklungen des Plots sind zudem weitestgehend vorhersehbar und der Großteil der Spannung in diesem Buch entsteht aus dem persönlichen Schicksal einer der Figuren, die selbst vom COVID19-Virus infiziert wird und deren Überleben hier am seidenen Faden hängt. **Leider einer der schwächeren Bände der Reihe** Somit fällt “Der gute Samariter” ein wenig aus der Reihe und zählt insgesamt leider zu den schwächeren Bänden der Serie. Es ist zwar positiv hervorzuheben, dass die Börjlinds die Herausforderung der Corona-Thematik mutig angegangen sind und möglichst viele Aspekte davon in ihre Geschichte integrieren wollten. Womöglich wäre es aber doch besser gewesen, eine ganz “normale” Mordermittlung unter den erschwerten Ermittlungsbedingungen zu erzählen statt sich mit Impflieferungen, Sabotageakten und ähnlichem völlig dem Thema zu verschreiben – dafür ist es nach den herausfordernden und für viele zermürbenden Jahren vielleicht noch ein wenig zu früh und so dürfte der Roman auf einige Leser:innen sicherlich etwas “abtörnend” wirken.

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