Rezensionen zu
Der gute Samariter
Vielen Dank für Ihre Meinung
Nach kurzer Prüfung wird diese von unserer Online-Redaktion freigeschaltet. Bitte beachten Sie, dass wir uns die Freigabe von beleidigenden oder falschen Inhalten bzw. Beiträgen mit unangemessener Wortwahl vorbehalten.
Um alle Ihre Rezensionen zu sehen und nachträglich bearbeiten zu können, melden Sie sich bitte an.
AnmeldenVoransicht
Ich muss vorwegschicken, dass es sich hier um den 7. Teil der Krimireihe handelt und es auf jeden Fall besser ist, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die Ermittlerin Olivia Rönning wurde entführt und ihre Kollegin und Freundin Lisa Hedquist sucht nach ihr. Auch Tom Stilton kehrt aus seiner Corona-Isolation zurück. Ihre Spur führt zu einer einsamen Hütte, doch bevor sie dort ankommen, steht sie bereits in Flammen. Aus Olivias sicher erfahren wir, wer ihre Entführerin ist, für sie keine Unbekannte. Während auch Schweden mit der Pandemie zu kämpfen hat, koordiniert Olivias frühere Chefin Mette Olsäter den sichere Transport von Corona-Impfstoffen. Es gibt Hinweise, dass der durch Impfgegner sabotiert werden soll. Zwei spannende Handlungsstränge die bald zu einem zusammenlaufen, ständig überschattet von den Einschränkungen der Pandemie. Es war für mich das erste Buch, wo dieses Thema eine so zentrale Rolle spielte, angefangen beim Alltag bis hin zu Verschwörungstheorien. So ganz begeistert war ich nicht davon. Die Nachrichtenflut ist uns allen wohl immer noch zu deutlich vor Augen. Aber das muss ja nicht jedem so gehen. Mir fehlte es aber definitiv an Unterhaltung. Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Der Fall an sich war mäßig spannend, nimmt aber zum Ende richtig Fahrt auf. Womit ich mich schwertat, waren die ganzen Charaktere. Da ich die anderen Bände nicht gelesen habe, blieben mir die ganzen Beziehungen untereinander – und es gibt viele – unbekannt. Dazu hätte ich mir wenigsten ein paar kurze Worte gewünscht. Alles in allem eine solide Leistung, die aber weit hinter den bekannten schwedischen Krimis zurückbleibt. Wer es aber gern etwas ruhiger mag, wird sich hier wohlfühlen.
Immer wieder ein Lesevergnügen: Auch den neuen Band dieser großartigen Reihe habe ich wieder verschlungen!
Von: AUSGEbuchT - Petra Molitor27.07.2022
Das Buch/Die Autoren: „Der gute Samariter“, schon Band 7 aus der weltweiten Erfolgreihe von Rolf und Cilla Börjling um die eigenwilligen Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton, erschien im Mai 2022 auf Deutsch im btb-Verlag. Als Übersetzerinnen fungierten Susanne Dahlmann und Julia Gschwilm. Das Paperback hat 448 Seiten und kostet 16 Euro. Im Handel erhältlich sind ebenfalls eine Book- und Hörbuchversion. Die Bücher in der Reihenfolge ihres Erscheinens: 1. Die Springflut, 2. Die dritte Stimme, 3. Die Strömung, 4. Schlaflied, 5. Wundbrand, 6. Kaltes Gold, 7. Der gute Samariter. Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge und persönlichen Entwicklungen der handelnden Personen sollten die Bücher auch chronologisch gelesen werden. Das Ehepaar Cilla (geb. 1961) und Rolf Börjlind (geb. 1943) gilt als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Mehrere Teile ihrer Rönning-Stilton-Reihe wurden sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt. Ihre Kriminalromane erscheinen in 30 Ländern. Wie es aussieht: Gestalterisch bleibt der Verlag sich hier – verständlicherweise bei einer Reihe – treu und orientiert sich an den Vorgängerbänden. Mir gefällt das Design und ich würde es jederzeit auf Anhieb in einer Buchhandlung wiedererkennen. Also alles richtig gemacht! Worum es geht (Klappentext des Verlages: Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton (ja, wie der Käse!) von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia? Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde... Wie es mir gefallen hat: Ich habe es schön öfter erwähnt – und gehe davon aus, dass sich das auch nicht ändern wird. Das Einzige, was mir an dieser Buchreihe nicht gefällt ist, dass ich die einzelnen Bände in kürzester Zeit quasi inhaliere und dann wieder schrecklich lange auf einen neuen Fall warten muss. Man mach es mir glauben oder nicht, aber ich bin wirklich traurig, wenn die Geschichten zu Ende sind. Was mag ich am liebsten an den Büchern? Sie sind unter anderem wirklich gut geschrieben, lesen sich leicht und flüssig, keine abstrusen Satzgebilde, dafür gekonnte Cliffhanger, die den Leser mehr als einmal auf eine komplett falsche Fährte führen. Die Protagonisten, die ich seit „Die Springflut“ kennenlernen durfte, habe ich mittlerweile teilweise wirklich liebgeworden. Meine Favoriten sind Abbas, Luna, Bensemann, Marten und der Nerz. Ich konnte mitverfolgen, wie sie sich entwickelt haben, vom Guten zum Schlechten, aber auch umgekehrt. Ich finde ihre Charaktere einfach schön herausgearbeitet. Sehr gelungen finde ich auch, wie gekonnt die Autoren a) verschiedene Handlungsstränge und b) unterschiedliche Zeitebenen miteinander verknüpfen. Hier spielen nicht nur Dinge aus der Vergangenheit eine Rolle, auch die Corona-Pandemie hat einen bedeutenden Anteil an der Handlung. Ich kann die schlechten Rezensionen nicht nachvollziehen. Mir hat „Der gute Samariter“ wirklich klasse gefallen und selbstverständlich vergebe ich für die unterhaltsame und spannende Lektüre 5 von 5 Sternen.
Ermittlerin Olivia Rönning ist verschwunden und ihrer Kollegin Lisa Hedquist ist sich sicher, dass sie entführt worden ist. Als ihr enger Freund Tom Stilton davon erfährt, gibt er seine Selbstisolation in den Schären auf, nur um bei der Suche nach Olivia zu helfen. Ein folgenschwerer Schritt. Er und Lisa folgen einer Spur zu einer Hütte. Als sie dort ankommen, steht diese bereits in Flammen. In der Brandruine wird eine verbrannte Frau gefunden. - Olivia? "Der gute Samariter" ist der 7. Teil der Reihe mit Olivia Rönning und Tom Stilton. Man kann die Teile unabhängig von einander lesen. Wer die Vorgänger nicht kennt, hat nur kleine Schwierigkeiten mit den Personen und ihren Beziehungen, da die Geschichte der Protagonisten immer weiter fortgeführt wird. Die Handlung in diesem Band ist hier brisant und hochaktuell. Das Corona-Thema war hier schon sehr präsent und überlagerte zum Teil auch die Handlung. Dem Corona-Thema stehe ich ein bisschen zwiegespalten über. Ja, es ist ein aktuelles Thema und wurde hier sehr gut angesprochen und eingearbeitet. Dadurch wirkt die Handlung und die Protagonisten mit ihrem Tun sehr authentisch und lebendig. Aber auf der anderen Seite nervt mich dieses Thema in den Büchern, da ich ganz gerne beim Lesen dem Alltag entfliehen will und mal nicht an die Pandemie und ihre Auswirkungen denken möchte. Aufgeteilt ist die Story in verschiedene Handlungsstränge und wechselnden Perspektiven der einzelnen Protas. Der Spannungsbogen war wieder sehr hoch. Wie soll es auch anders sein, war so gut wie an jedem Ende einer Perspektive ein Cliffhänger. Hat die Spannung natürlich noch weiter in die Höhe getrieben und man wollte unbedingt weiterlesen. Dieses Mal fand ich ein wenig vorhersehbar. Zumindest hatte ich früh eine Ahnung worauf es hinausläuft. Aber hat der Spannung jetzt keinen Abbruch getan. Der Cliffhänger ganz zum Schluss war natürlich auch wieder fies. Jetzt heißt es wieder warten auf den hoffentlich baldigen nächsten Teil. Mein Fazit: Ich mag den Schreibstil des Autoren-Teams. Auch wenn mich Corona hier dieses Mal etwas gestört hat, fand ich es wieder ein super Krimi. Muss die Vorgängerbände (1-5) noch unbedingt lesen. Bin gespannt wie es weitergeht.
Meine Meinung: Hier handelt es sich um den mittlerweile 7. Teil der Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton. Ich verfolge diese Reihe schon seit Längerem und habe mich daher schon auf diesen aktuellen Teil gefreut. Man merkt gleich zu Anfang des Buches, dass das Thema Corona hier einen großen Stellenewert hat, allerdings noch zur Anfangszeit von Corona. Alle waren in heller Aufregung um Leib und Leben. Es geht hier aber eigentlich darum, dass Olivia Rönning spurlos verschwunden ist. Weder ihre Kollegen, noch ihr Lebensgefährte, können sich erklären, wo sie sein könnte. Abschnittsweise erfährt man dann aber von Olivia, wo sie sich befindet und wie sich ihre Gefangennahme entwickelt. Es kommt zu einem Brand in dem Haus ihrer Gefangenschaft. Kann sie sich rechtzeitig vor den Flammen retten oder gerettet werden? Ausserdem beschäftigt die Ermittler natürlich die Frage, wer Olivia entführt hat und wo das Motiv zu suchen ist. Alles in allem konnte mich dieser 7. Teil von Anfang an fesseln, die Spannung war von Anfang bis Ende da. Mir hat diese Corona-Thematik aber nicht gefallen bzw. war mir etws überspitzt. Von mir bekommt Der gute Samariter eine Lese- und Hörempfehlung von 4 Sternen, da es dennoch ein spannender Fall dieser Reihe war. 4 von 5 Sternen Cover, Buchdetails und Klappentext: ©btb Verlag Infos zu den Autoren: ©btb Verlag Rezension: ©lenisveasbücherwelt Beitragsbild: ©lenisveasbücherwelt
Im siebten Roman der Rönning / Stilton Serie greifen die beiden Autoren Cilla & Rolf Börjlind nicht nur das Thema der Pandemie und damit verbundenen auch die Gesinnung von Impfgegnern auf, sondern binden das Corona-Virus auch unmittelbar in das Schicksal ihrer Hauptfiguren mit ein. Und wenngleich dies nur eine Art persönliche Nebenhandlung ist, so macht dieser Umstand einmal mehr eindrucksvoll deutlich, wie nah sich das Autorenduo mit seiner Serie in der Gegenwart befindet. Was anfangs als eine leicht durchschaubare Entführung beginnt, entwickelt sich sodann zu einem Mord an der Entführerin. Und als man in deren Vergangenheit eintaucht, um dort vielleicht Hinweise auf den vermeintlichen Mörder zu finden, kommen viele tragische familiäre Umstände zu Tage. Parallel dazu wird Schweden auch von der kriminellen Thematik eines Impfskandals heimgesucht. Und auch hier ist eine der langjährigen Hauptfiguren involviert, so dass es im Verlauf des Buches auch nicht verwundert, dass anfangs scheinbar einzelne Handlungsstränge immer mehr ineinander laufen und sich letztlich bei der Aufklärung als ein großer zusammenhängender Kokon erweisen. „Der gute Samariter“ ist ein weiterer spannender und kurzweiliger Kriminalroman mit dem so verzaubernden skandinavischen Flair. Cilla & Rolf Börjlind nehmen die Leser:innen erneut mit in die sozialen Brennpunkte der gegenwärtigen Gesellschaft, vereinen Habgier und Irrsinn mit diesen und formen so gut 430 Seiten fesselnde Unterhaltung. Und das – aus Sicht der Leser und Fans der Serie – Gott sei Dank mit einem wirklich erleichternden Schluss, bei dem zwar nicht alles gut, aber doch schon viel besser als zu Beginn des Buches ist.
Inzwischen gibt es viele Titel in der Belletristik, die das allgegenwärtige Thema der Covid-Pandemie thematisieren. Viele Autoren meiden das brisante Thema, das die Bevölkerung in zwei Lager spaltet. Die letzten 2 ½ Jahren beherrschte das Virus unser Handeln, unseren Aktionismus, zeigte, wie verletzlich wir waren, und es noch immer sind. Es zwang uns einer Quarantäne, zu vielen Lockdown, zur Eingrenzung von so wichtigen sozialen Kontakten usw. Schaut man hinter den Kulissen war nicht alles schlecht – leider offenbarte es auch bei vielen Menschen ein völlig verwirrtes ideologisches Weltbild. Wilde Verschwörungstheorien ließen uns manchmal sprachlos dastehen. Die Gefahren der Nebenwirkungen, die ggf. eine Impfung mit sich bringt – wurden stark dramatisiert. Man könnte endlos darüber diskutieren – wer, oder wie die Wahrheit aussieht. Aber lassen wir diese Diskussion und widmen uns den 7. Buch der Rönning/Stilton-Reihe – der wieder einmal beweist, wie man hochaktuell, spannend, aufrüttelnd und vor allem unterhaltsam einen Krimi verfassen kann. Das schwedische Autorenduo nimmt das brisante Thema Covid sehr selbstbewusst auf. Der Titel teilt sich in zwei Handlungen auf, die letztlich dann doch zu einem mutieren und das ganz fabelhaft. Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia? Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde ...(Verlagsinfo) In „Der gute Samariter“ konzentriert sich die Handlung auf Olivia Rönning und schickt den ehemaligen Kommissar und früheren Obdachlosen erzählerisch in die zweite Reihe. Das ist sehr, sehr schade denn gerade derer beider Zusammenspielt zeichnet diese hervorragende Krimi-Reihe aus. Wer die Reihe kennt, merkt auch, dass Oliva Rönning sich schneller entwickelt. Aus der Polizeischülerin ist eine taffe Kriminalbeamtin geworden – aus Tom Stilton ein manchmal in sich ruhender Einsiedler, der zwar die Gesellschaft meidet, aber dessen Herz noch immer sehr stark für die Kriminalistik schlägt. Dieses Ungleichgewicht sollte das Duo schnellstens beheben. Covid – mit allen sozialen Haupt- und Nebenwirkungen, nimmt hier einen großen Raum ein. Verschwörungstheorien rund um die Impfungen – darum dreht es sich letztlich auch. Flankiert wird das Thema von einer Familie, die ein Faible für das Feuer und Brandstiftung hat. Weiterhin bricht das Autorenduo für das Ärzte- und Pflegepersonal eine Lanze und erzählt von Aufopferung, aber auch von unterschiedlichen Meinungen innerhalb einer Familie. Die Dynamik und Dramatik in diesem Buch ist fantastisch. Eine hoch spannende Geschichte – ohne viele Nebengeschichten und ohne viele Rückblicke auf vergangene Zeiten. Das dürfte sich allerdings im achten Band deutlich anders darstellen. Die Ermittlungsarbeit ist hier perfekt in Szene gesetzt. Ein Verhör am Ende des Romans ist atemberaubend spannend und zeigt das ideologische Böse in einer erschreckenden Klarheit. Selbst wenn Täter zu Opfern werden, darf und wird man Mitgefühl entwickeln – diese Sensibilität lässt einen schaudern. Überhaupt, wenn man jetzt von einer authentischen Handlung spricht – steht der Mensch und nicht Covid im Zentrum des Geschehens und zeigt auch hier mahnend auf, dass es Hoffnung gibt, solange man hofft, glaubt und menschlich handelt. Ich hoffe, dass Tom Stilton im nächsten Band wieder eine tragende Rolle spielt, und es würde mich freuen, wenn er den Weg in den Polizeidienst wiederfindet. Fazit Hochaktueller Roman – der sich etwas traut und durchaus Stellung bezieht. Toller Kriminalfall und die Figuren sind sowieso ein Garant für eine große Unterhaltungsshow. Die Reihe gehört mit zu den besten im Genre Krimi. Eine Reihe, die man lesen muss – Unbedingt. Michael Sterzik
Olivia Rönning ist verschwunden, entführt an einen unbekannten Ort. Und so kehrt Tom Stilton aus der selbstgewählten Isolation zurück, um nach seiner Partnerin zu suchen. Eine Spur führt in gemeinsam mit Lisa Hedquist zu einer einsam gelegenen Hütte, die sie jedoch lodernd brennend vorfinden. Währenddessen ist Mette Olsäter aus dem Ruhestand zurückgekehrt, um die Verteilung der Corona-Impfstoffe zu koordinieren. Doch jemand scheint es auf die Verunreinigung der Dosen abgesehen zu haben… Zugegeben, auch ich bin kein großer Fan davon, wenn das Corona-Thema mit Gewalt in aktuelle Kriminalgeschichten hereingepresst ist. Das Autorenduo Cilla und Rolf Börjlind hat den siebten Band ihrer Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton jedoch um dieses Thema konstruiert und es so in den Fokus gerückt – und das funktioniert hervorragend. Einer der Handlungsstränge dreht sich direkt um einen Patienten mit einer schweren Erkrankung, der an den Folgen einer Ansteckung leidet. Das Auf und Ab seines gesundheitlichen Zustands ist wenn auch nicht packend wie der Rest, so doch eindringlich geschildert, sodass man auch hier mitfiebert. Der zweite Handlungsstrang um Mette ist da schon dynamischer geraten, hier bleibt vieles undurchsichtig und die Spannung ist dementsprechend hoch, die Darstellung der Ereignisse wirkt dabei durchaus realistisch. Mir gefällt, dass das Autorenduo dabei neue Wege gefunden hat, seine Geschichte verlaufen zu lassen und so andere Stimmungen einbringt. Der Handlungsstrang um Olivia und ihre Entführung erinnert deutlich stärker an die vorigen Bände der Reihe, hier sind viele packende Spannungsmomente eingebunden, das Tempo ist recht hoch und sorgt für viel Dynamik. Als Leser konnte ich schon bald ahnen, dass die Handlungsstränge enger miteinander verbunden sind, als es den Anschein hat. Damit lag ich nicht falsch, dennoch ging doch alles in eine überraschende Richtung. Wie die Handlungsstränge zusammengeführt werden, einander bedingen und beeinflussen, ist sehr geschickt gelöst. Der Verlauf der Spannungskurve geht stetig bergauf, wobei das Tempo nie überhastet ist, sondern auch mal etwas langsamer gestaltet ist. Doch dabei finden sich auch wieder wunderbare Zwischentöne, die die Charaktere lebendiger und intensiver wirken lassen. Die Atmosphäre ist dabei wieder sehr dicht, Orte und Personen sind eingängig beschrieben und runden den Krimi gekonnt ab. „Der gute Samariter“ ist mit dem Aufgreifen von aktuellen Zeitgeschehen mehr als bloßer Nutznießer einer geänderten Stimmung, sondern macht die Corona-Pandemie zu einem Mittelpunkt des Geschehens – und das auch verschiedenen, teils sehr überraschenden Ebenen. Dass dennoch alles so eng zusammenhängt, sorgt für einige Überraschungen, wobei Schreibstil und Darstellung der Figuren wieder sehr gelungen ist. Ein starker Band der lesenswerten Reihe!
Inhalt: Olivia Rönning wurde entführt und im Keller eines Sommerhauses gefangen gehalten. Als das Haus in Brand gerät gelingt ihr die Flucht. In der Küche des Sommerhauses wird die Leiche von Olivias Entführerin gefunden. Lisa Hedqvist geht anfangs davon aus, dass die Entführerin den Freitod gesucht hat, doch die Obduktion ergibt, sie wurde erschlagen und dann erst in Brand gesetzt. Schnell steht jemand unter Verdacht, der vor vielen Jahren schon einmal ein Haus in Brand steckte und dabei den Vater der Entführerin tötete... Fazit: Cilla und Rolf Börlind haben in diesem Band der Rönning/Stilton- Reihe viel zu erzählen, wobei es nur Vordergründig um einen Kriminalfall geht. Ich glaube das Autorenpaar hat in hier ein Stück weit die Covid19-Pandemie und den "Schwedischen Weg" aufgearbeitet. Der Inhalt dreht sich zum großen Teil um Covid19, um Impfstoffe, um Verschwörungstheorien, Impfgegner, den mangelnden Schutz durch die Regierung, um Intensivstation und Corona-Regeln. Mette, Olivias ehemalige Chefin, koordiniert die Impfstoffverteilung in Schweden und diese wird immer wieder von Impfgegnern sabotiert, die Tante der Entführerin ist selbst Impfgegnerin, Tom Stilton liegt mit Covid19 auf der Intensivstation und Masken, sowie Desinfektionsmittel sind allgegenwärtig. Ich persönlich fand es sehr interessant zu lesen, dass der Umgang der Bevölkerung mit der Pandemie in Schweden gar nicht so anders war, als in Deutschland. Die alltäglichen Eindrücke aus dem Alltag in Schweden hätten sich auch in Deutschland abspielen können. Hier und da habe ich in Kritiken gelesen, dass die Pandemie etwas zu üppig in die Geschichte eingearbeitet wurde, ich hingegen finde das absolut in Ordnung. Der Krimi spielt in Zeiten von Covid19 und der Alltag wurde nun mal von Masken, Desinfektionsmitteln, Impfkampagnen und erkrankten Freunden geprägt. Cilla und Rolf Börlind haben in fast allen Krimis der Rönning/Stilton-Reihe tagesaktuelle Themen eingeflochten, warum also nicht auch ein Thema das seit über zwei Jahren den Alltag bestimmt. Die Geschichte liest sich gewohnt flott, aber wie schon erwähnt, hatte ich das Gefühl, dass der Kriminalfall der die Geschichte eigentlich tragen sollte, eher "Beiwerk" war. Nichtsdestotrotz war der Fall spannend und lange nicht klar, wer hier Täter war und wer Opfer. Für Leser, die Verschwörungstheorien anhängen, Impfstoffe gegen Covid19 ablehnen und konsequent alle Corona-Regeln missachten dürfte der Krimi wenig ansprechen sein, aber Leser, die Covid19 als Teil des Lebens akzeptiert und Interesse daran haben wie sich die Pandemie in Krimis wiederfindet, dürften hier ihren Spaß haben.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.