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Rezension zu
Schlaflos

Schlaflos (Camilla Grebe)

Von: Poldi
26.03.2023

Der 18-jährige Samuel rebelliert schon seit einiger Zeit gegen seine streng christliche Mutter. Doch dieses Mal hat er über die Stränge geschlagen und muss sich nach einem missglückten Deal vor den örtlichen Drogenbossen in Sicherheit bringen. Unterschlupf findet er im Schärengürtel bei der jungen Mutter Rakel, die ihm Kost und Logie für die Betreuung ihres schwer kranken Sohnes anbietet. Kurz danach werden Leichen an den Strand gespült und Kommissar Manfred Olsson ermittelt – dabei ist er gerade mit einer privaten Tragödie beschäftigt… Camilla Grebe hat mit „Schlaflos“ den dritten Band ihrer Thrillerreihe mit der dementen Profilerin Hanne veröffentlicht – deren Auftritt in dem Band kommt aber erst recht spät und ihre Rolle ist vergleichsweise klein. Dennoch habe ich es sehr genossen, mehr aus ihrer Lebenssituation zu erfahren und den Kontrast zwischen ihren genialen Schlussfolgerungen und dem nachlassenden Gedächtnis weiter zu erkunden. Natürlich bringt sie die Handlung dabei auch deutlich voran und liefert entscheidende Hinweise und Zusammenhänge. Davor liefen zwei scheinbar voneinander unabhängige Stränge nebeneinander, die jeweils für sich genommen interessant und spannend waren. Doch es ist eben diese Verbindung der Ereignisse, die den großen Plot so packend und unerwartet machen. Mit vielen Wendungen habe ich so nicht gerechnet, dennoch wirkt alles in sich sehr stimmig und schlüssig. Das Ende hat mich dann noch einige Zeit beschäftigt – einerseits weil ich die Ereignisse noch einmal habe Revue passieren lassen, andererseits aber auch, weil es mich emotional sehr mitgenommen hat. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, sie hat verschiedene sehr atmosphärische Bilder gezeichnet und die Szenen eindringlich gestaltet. Dass dabei aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, ist besonders gelungen: Jeder der Figuren bringt seine ganz eigene Sichtweise mit, nimmt die Dinge anders wahr und bringt dabei sein eigene Persönlichkeit intensiv mit ein. Neben dem Thrilleranteil ist auch das persönliche Drama um Kommissar Manfred Olsson eine Bereicherung für die Handlung, dadurch wird eine zusätzliche Würze eingebracht, ohne die eigentliche Handlung zu überdecken. „Schlaflos“ ist ein weiterer sehr gelungener Band der Reihe, auch wenn Hanne nur wenige Auftritte hat. Doch ihr Charakter ist ebenso wichtig und lebendig eingebaut wie die vielen Perspektivwechsel und die eingängigen Szenerien. Die Erzählweise mit den scheinbar nicht zusammenhängenden Erzählsträngen, die erst später vereint werden, sorgt für packende Wendungen und einen sehr intensiven Spannungsaufbau. Sehr lesenswert!

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