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Rezension zu
Gastro Obscura

Spezielle Gastroerlebnisse aus aller Welt

Von: Turbohausfrau
10.02.2023

Nun gibt es tatsächlich ein Buch, das zwei meiner liebsten Beschäftigungen vereint: Essen und Reisen. Ich kannte den Atlas Obscura, in dem verschiedenste Highlights diverser Destinationen beschrieben sind, und diesen Atlas gibt es nun eben auch zum Thema Kulinarik. Die Idee dahinter ist sehr gut, denn Essen ist eines der eindringlichsten Reiseerlebnisse − und nicht nur für mich verfressenen Menschen. Mir fällt so schnell niemand ein, der nicht nach einem Urlaub ein paar Worte über das Essen am Reiseziel verloren hätte. Für Cecily Wong ist dies das dritte Buch, das sie geschrieben hat. Die ersten beiden waren Novellen. Dylan Thuras ist Mitgründer und Kreativdirektor vom Atlas Obscura. Er hat ein Buch über seine einjährige Reise durch Osteuropa geschrieben und "World of Wonders" bei Atlas Obscura initiiert. Und ich kann nur sagen: Die beiden Autoren mussten für dieses Buch ganz sicher eine Unmenge an Recherchearbeit leisten. Das Buch führt durch alle 7 Kontinente. Gegliedert ist es eben nach den Kontinenten und da wiederum nach einzelnen Staaten, insgesamt 120. Darüber hinaus finden sich Specials zu verschiedensten Themen wie Mais in den verschiedensten Ländern, die außergewöhnlichsten Food-Museen Europas, der Welt berühmteste Hotdogs, die kreativsten Fastenschwindel etc. Man sollte nicht erwarten, dass man in dem Buch etwas über die einzelnen Länderküchen lernt. Es sind durchwegs Momentaufnahmen, die immer ein Spotlight auf einzelne Lebensmittel oder Restaurants oder andere kulinarische Besonderheiten werfen. Im Buch wird es wie folgt beschrieben: "Es ist eine Sammlung vergessener Geschichten und bedrohter Traditionen, obskurer Erlebnisse, kulinarischer Einfälle und essbarer Wunder." Rezepte gibt es auch im Buch, aber nur einige wenige, und sie spielen keine tragende Rolle. Finnischer Senf, Afghanisches Maulbeerbrot, die marokkanische Mandelcreme Amlou, Südafrikanische Milchtarte, Benjamin Fanklins Milchpunschrezept (mit der Kleinigkeit der Schalen von 44 Zitronen) sind einige davon. Als Beispiel für die Länderbeschreibungen nehme ich mir Österreich vor: In Gastro Obscura wird als erstes eine Brauerei Hofstetter genannt. Die "Zutat", die diese Brauerei verwendet, ist glühender Granit. Der Stein wird glühend in einen Granitbottich versenkt, wo er den Malzzucker für das Bier karamellisiert und später dem so genannten Steinbier ein spezielles Aroma verleiht. Als zweite Spezialität wird ein Bierbad in einer Biererlebniswelt genannt, wo man seit 2005 in einem Schlosskeller in heißem Bier schwimmen kann. Die dritte österreichische Spezialität sind die Buchteln im Hawelka, die ganz sicher viele Touristen schon gegessen haben. Die Salzwelten in Hallstatt, die Mozartkugeln der Salzburger Firma Fürst und eine Installation aus menschengroßen Gurken in der Salzburger Altstadt sind noch für Österreich aufgeführt. Das Buch umfasst 464 Seiten, auf jeder Seite werden ein bis zwei Speisen/Getränke/Produzenten/Skurrilitäten vorgestellt. Man sollte also nicht einmal annähernd daran denken, dass man sich längere Zeit merkt, was man da alles gelesen hat. Es ist ein Buch, das ich in Zukunft bei Reisevorbereitungen zur Hand nehmen werde, um dann aktuell nachzuschauen, was ich in dem jeweiligen Land kulinarisch finden kann. Ein Nachschlagewerk eben. Ich hab es gern gelesen und kann es empfehlen.

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