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Rezension zu
Mutterherz

Mysteriöse Nachbarn und ein besonderes Mutter-Tochter-Verhältnis – Solider, kurzweiliger aber auch enttäuschender 13. Teil der Rizzoli & Isles-Reihe

Von: Seehase1977
12.08.2022

Die junge Amy Antrim, hat einen Autounfall, der Fahrer begeht Fahrerflucht. Amy überlebt schwer verletzt und ist langsam auf dem Weg der Besserung. Ein ihr unbekannter Mann sucht immer wieder ihre Nähe. Ein Stalker? Zur selben Zeit beschäftigt der Mord an der bei ihren Nachbarn und Kollegen beliebten Krankenschwester Sofia Suarez Detektive Jane Rizzoli und ihren Partner Barry Frost. Sofia wurde brutal erschlagen in ihrer Wohnung gefunden. Wurde die Krankenschwester Opfer eines Raubüberfalls oder wurde sie gezielt ermordet? Währenddessen versucht sich Janes Mutter Angela als Hobby-Detektivin, denn ihre neuen Nachbarn verhalten sich äußerst unfreundlich. Suspekt und verdächtig findet Mutter Rizzoli auch den weißen Lieferwagen, der seit dem Einzug der Nachbarn ständig in ihrer Straße auftaucht. Und dann ist da auch noch das verschwundene Mädchen aus der Nachbarschaft. Doch Jane Rizzoli ist in ihren aktuellen Fall vertieft und hat nur wenig Verständnis für die Spitzeleien ihrer Mutter… Meine Meinung: Lange mussten Rizzoli & Isles-Fans auf den 13. Teil der Reihe warten. Mit „Mutterherz“ hat Autorin Tess Gerritsen ihren Leser*innen nun endlich die Fortsetzung der Reihe beschert. Da mich die beiden Stand-Alone-Romane „Das Schattenhaus“ und „Die Studentin“ überhaupt nicht bis mäßig überzeugen konnten, war ich sehr skeptisch, aber auch neugierig ob „Mutterherz“ meine Erwartungen erfüllen kann. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Jane Rizzoli und Maura Isles weicht schon bald der ersten Ernüchterung, denn Gerichtsmedizinerin Maura hat nur eine bedeutungslose Nebenrolle und auch Detektive Rizzoli ist nicht so präsent in die Handlung eingebunden, wie man es aus früheren Büchern kennt. Der eigentliche, interessante und durchaus spannende Fall und die Ermittlungen rund um die ermordete Krankenschwester Sofia Suarez und auch die Auftritte von Gerichtsmedizinerin Maura Isles, kommen für meine Begriffe leider viel zu kurz. Zu viel Drumherum, zu wenig Augenmerk auf das eigentlich Spannende. Im Fokus steht hier deutlich Angela Rizzoli, die Mutter von Jane, die gerne mit der Nachbarschaft Scrabble spielt und von einem von ihnen, dem vermeintlichen Navy Seals Jonas, angegraben wird. Aber sie hat ein gutes Gespür für ihre Nachbarschaft und ahnt sofort, dass mit den Neuen gegenüber irgendwas nicht stimmt. Ihr Spürsinn ist geweckt. Nachdem ihre Tochter Jane ihre Vermutungen als überzogen abtut, ermittelt Angela auf eigene Faust. Sehr zu meinem Leidwesen, denn so sympathisch die Mama wohl wirken soll, mir geht sie, je weiter sie Story voranschreitet, eher auf die Nerven. Dennoch hat Tess Gerritsen eine gewohnt packende Erzählweise, Handlungsstränge fließen am Ende wieder schlüssig zusammen, wechselnde Perspektiven bieten Abwechslung und den einen und anderen Spannungsmoment, was den Thriller (der für mich keiner ist) durchaus kurzweilig und unterhaltsam macht. Nichtsdestotrotz fehlt es der Story an Dynamik und Temperament. Fazit: Bei Tess Gerritsen scheint irgendwie die Luft raus zu sein. Es gelingt ihr nicht, all ihre Stärken auf gewohnte Weise auszuspielen. Ihr Erzählstil ist nach wie vor kurzweilig, aber meiner Meinung nach wurde in diesem Buch der Fokus falsch gesetzt. Es fehlt an Tiefgang und Spannung, der wirklich interessante Kriminalfall kommt zu kurz. Sprich mehr von Maura und Jane hätte dem vermeintlichen Thriller mehr als gutgetan. Ein gutes Buch, nicht mehr, nicht weniger, ein solider Krimi (kein Thriller) den man lesen kann, aber nicht muss. Ein Buch das mich zwar durchaus unterhält, aber nicht begeistert. Am Ende überwiegt bei mir die Enttäuschung und es steht die Frage im Raum, ob nicht die Reise mit Tess Gerritsen und Rizzoli & Isles hier und heute für mich zu Ende ist.

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