Rezension zu
Der Morgenstern
Ein Roman, der nachwirkt
Von: Die nur mit Krimi schläftIn diesem Roman erlebt der Leser die Ereignisse im Leben mehrerer ganz unterschiedlicher Menschen aus ihrer eigenen Perspektive während weniger Tage im Hochsommer. Zunächst scheinen es willkürlich ausgewählte Personen zu sein, doch nach und nach erkennt der Leser frühere oder auch aktuelle Verbindungen zwischen ihnen. Die Ereignisse entstehen aus meistens völlig alltäglichen, trivialen Situationen heraus, entwickeln sich dann jedoch in eine völlig unerwartete, teilweise dramatische Richtung. Am Rande dieser Geschehnisse gibt es eine Gemeinsamkeit aller Protagonisten: es erscheint ein neuen Stern am Himmel, dem sie mehr oder weniger Bedeutung beimessen. Der Autor hat die Charaktere in diesem Buch sorgfältig entwickelt, als Leser entwickelt man im Laufe des Romans Sympathie, Verständnis aber auch Antipathie und Unverständnis für die einzelnen Personen. Er passt selbst die Schreibweise an die Sprachgewohnheiten dieser Personen an, was die Darstellung der Persönlichkeit und des Charakters noch verstärkt. Es gibt viele Anklänge an den Totenkult früherer Kulturen, die christliche Lehre im Hinblick auf den Tod und was danach kommt, ohne aber wirklich für eine dieser Lehren Partei zu ergreifen. Das Ende des Romans ist in vielen Teilen offen gehalten, was perfekt zur Handlung passt und einem automatisch immer wieder Gedanken zur Handlung des Romans aber auch zu den dort geschriebenen Themen beschert.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.