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Rezension zu
Der Morgenstern

Nordisch überirdisch

Von: PM
19.04.2022

Was machen lange, dunkle Winter und kurze, helle Sommer mit der menschlichen Psyche? Wie kommt ein Autor auf diese Geschichte? Ist es Science Fiction? ist es eine psycho-religiöse Studie? Auch nach ca. 900 Seiten weiß der Leser das nicht genau. Es geht um 9 Personen, die in und um das norwegische Bergen herum leben. Einige sind miteinander verheiratet, andere kennen sich nicht. Gemeinsam ist ihnen neben dem Wohnort eine wahnsinnig heißer Sommer und eine Erscheinung, die einige als Supernova, andere als Morgenstern bezeichnen. Der genaue Einfluss dieses Sterns auf die Handlungen bleibt aber vage. Eine der 9 Personen ist ein Journalist, ein ziemliches Ekel, der zum Kulturjournalisten strafversetzt wurde aber lieber wieder investigativ tätig wäre. Er ist am Mord an einer Heavy-Metal-Kultband dran. Diese Arbeit und der Alkohol werfen ihn ins Koma. Eine andere Person ist die Pfarrerin Katharina, die nach einem Seminar keine Lust mehr hat nach Hause zu Ehemann und Kind zurückzukehren und in der eigenen Stadt erst einmal ein Hotelzimmer nimmt. Dort trifft sie im Aufzug einen netten Herren. Als sie am nächsten Tag im Zuge ihrer Arbeit eine Beerdigung durchzuführen hat, ist es der Mann, der da im Sarg liegt. Aber wie kann das sein? Alle Personen in diesem Buch haben mehr oder weniger viele psychische Probleme. Keine der Ehen ist intakt. Alle haben verstörende Erlebnisse. Viele trinken zu viel und im Lauf der Geschichte(n) vermischt sich immer mehr Fiktion und Wirklichkeit. Das Buch ist sehr interessant, teilweise spannend. Allerdings sind auch große Längen drin. Wenn z.B. die Pfarrerin die Beerdigung inklusive Predigt und gesungener Lieder im Detail beschreibt; wenn eine der Personen - Egil - ein Essay über den Tod schreibt, dann wird das Dranbleiben zur Herausforderung. Trotzdem - ein Buch, das man nicht nur einmal liest (oder schon nach einigen Seiten weglegt).

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