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Rezension zu
Vladimir

Vladimir

Von: Florian
26.03.2022

Großen Spass hatte ich mit Julia May Jonas‘ Debüt-Roman, auf den ich Dank des fabelhaften Teams von @papierstaupodcast aufmerksam geworden bin! Der Mann der Protagonistin, beide Professoren der Literaturwissenschaft, wird wegen seiner Beziehungen zu Studentinnen in der Vergangenheit vor einen Untersuchungsausschuss zitiert. Sie sieht sich zugleich den Vorwürfen der jungen Frauen ausgesetzt, sich nicht ausreichend von ihrem Ehemann zu distanzieren. Und dann taucht auch noch der attraktive Vladimir Vladinski auf… Die Erzählerin sinniert im Lauf der Geschichte über Befindlichkeiten, Emanzipation, sexuelle Freiheit und Generationenkonflikte. Das Setting (universitärer Literaturbetrieb, promiske Professoren, die gegenüber Studentinnen ihre Stellung ausnutzen ( ? ), kluge Zitate und ein gehöriger Schuss Selbstkritik) erinnern an Sigrid Nuñez „Der Freund“. Der Stil von Jones ist jedoch ein ganz anderer: Es ist ein Fest, wie sie über „Snowflakes“, „Wokeisten“, das Selbstverständnis junger Frauen und den Verfall des eigenen Körpers gnadenlos zu Felde zieht. Denkt sie an den erfolgversprechenden Autoren und Juniorprofessor Vladimir, verwandelt sich ihr Gedankenkarussell in einen schlüpfrigen Dreigroschenroman. Kümmert sie sich um die lesbische Tochter mit gebrochenem Herzen ist sie ganz fürsorgende Mutter. Der Roman leuchtet bis zu seinem abstrus-furiosen Finale gesellschaftliche (Macht-)Verhältnisse aus, nimmt sich dabei nie zu ernst und hat unterschwellig doch viel zu sagen.

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