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Rezension zu
Herzfaden

"Augsburger Puppenkiste"

Von: "Literaturwerkstatt-kreativ / Blog"
13.03.2022

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor: „Herzfaden“ von Thomas Hettche „Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber begegnet sie der Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt.“ Fazit: „Der „Herzfaden“ ist jener Faden, der von der Hand des Puppenspielers direkt zum Zuschauer führt.“ Thomas Hettche erzählt in seinem Roman „Herzfaden“, der in den Jahren 1939 bis 1961 spielt, die Geschichte der Augsburger Puppenkiste. Beginnend im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen – der spätere Gründer des Marionettentheaters – anfing Puppentheater zu spielen und während eines Klinikaufenthaltes auch einen Puppenschnitzer kennenlernt und beginnt, nach und nach selber Figuren zu schnitzen. 1943 eröffnete er mit seiner Frau Rose sein erstes eigenes kleines Theater. Immer mit dabei seine Tochter Hannelore, genannt Hatü, die später das Marionetten schnitzen von ihm übernimmt und auch das Theater weiterführt. Der Autor verwebt leicht und tiefsinnig zwei wunderbare Geschichten miteinander, die im Buch optisch deutlich durch ihre blaue und rote Schrift erkennbar sind. Zum einen sind es Hatüs Erinnerungen, zum anderen die Geschichte des zwölfjährigen Mädchens auf dem Dachboden in der Gegenwart. Der Roman wurde 2020 zu Recht für den deutschen Buchpreis nominiert und ich kann Euch das Buch von Thomas Hettche – das es übrigens jetzt auch als Taschenbuch gibt – nur wärmstens empfehlen. Der Autor nimmt einen mit auf eine märchenhafte Zeitreise; er hat mich so zurück in meine Kindheit geführt, in der „Kater Mikesch aus Holleschitz“ einer meiner Lieblinge der Augsburger Puppenkiste war. Parallel ist es aber auch eine geschichtliche Zeitreise, natürlich nicht immer ganz leicht zu lesen, denn viele Erinnerungen von Hatü spielen im 2. Weltkrieg und die damit verbundenen Gräueltaten der Nazis sind daher emotional nicht ganz einfach. Sehr passend und ansprechend fand ich die 27 Zeichnungen von Matthias Beckmann, die das Buch schmücken und einige Figuren der Augsburger Puppenkiste visuell so auch sichtbar machen. Eine schöne Idee! Eine Hommage an die „Augsburger Puppenkiste“ und eine magische Reise zurück in die Kindheit. Sehr empfehlenswert!

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