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Rezension zu
Das Dorf und der Tod

Was hinter der Idylle lauert

Von: BabsyZ
22.10.2021

Simon Weber kehrt zurück in das Dorf, in dem er als Junge in den Zwanzigerjahren Freunde in Vinzenz Landgraf einen Freund gefunden hat. Vinzenz ist tot und der 90-jährige Simon erinnert sich zurück an die Personen, die er damals kennen lernte und deren Schicksal auf tragische Weise miteinander verknüpft sind. So erzählt er von der unglücklichen großen Liebe zwischen Vroni und Lenz, die nicht sein durfte und der ein Sohn entsprang, der nicht bei seiner Mutter bleiben konnte. Während Lenz nach Amerika geht, bleibt Vroni enttäuscht zurück, wird gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet, der sie anwidert und bringt neun Kinder zur Welt, denen sie nur Kälte entgegenbringen kann. So wird der Hass geboren in dem „Goldenen Dorf“, das so idyllisch am Inn gelegen ist und sogar NSDAP-Größen dazu verleitet, sich ausgerechnet hier niederzulassen. Zwischen Simons Erinnerungen sind immer wider Auszüge des Briefes eines jungen Mannes eingestreut, der zwei Generationen noch immer unter dem Hass und der Kälte leidet und ein schreckliches Verbrechen plant. Das Dorf und der Tod ist ein intensiver, berührender und vielschichtiger Roman. Die Darstellung des Lebens auf dem Land nach dem ersten Weltkrieg und während des Zweiten Weltkrieges hat mich sehr berührt. Armut, Verzweiflung, harte Arbeit, Misstrauen prägen das Dorfleben und dazwischen sind die Gewinner, die es immer gibt. Dabei sind die Personen so authentisch beschrieben, die Atmosphäre so greifbar, dass man die ganze Zeit mitfühlt. Inspiriert durch einen wahren Mordfall hat Christiane Tramitz recherchiert und versucht, die Gründe für diesen unfassbaren Hass zu finden. Und hat erfahren, dass hinter der Idylle und dem scheinbar schönen Leben manchmal nur Kälte und Zwang lauern. Mein Fazit: ein spannender, historisch interessanter und sehr berührender Roman der uns entführt in eine vergangene Zeit und längst vergangene Leben. Absolute Leseempfehlung!

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