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Rezension zu
In die Arme der Flut

Aus dem Nebel herausfinden

Von: Dominik Alexander
04.10.2021

Im Nachblick kann ich die ersten siebzig Seiten des Romans »In die Arme der Flut« von Gerard Donavan kaum noch als Tortur beschreiben, obwohl ich sie bei meiner ersten Lektüre als solche empfunden habe. Denn im Nachblick, nach der Lektüre des gesamten Buchs, empfinde ich eher die Lust, mich diesen ersten siebzig Seiten noch einmal auszusetzen, einfach, um zu sehen, ob sie sich mit Kenntnis des gesamten Buchs nun anders lesen. Über das, was nach den ersten siebzig Seiten auf die Leser*innen zukommt, kann ich kaum etwas schreiben, um nicht spoilern zu müssen. Deshalb zum Inhalt nur folgendes: Der Protagonist Luke Roy hat mit dem Leben abgeschlossen. Eigentlich hat er das seit frühester Jugend. Er trägt eine Art Todessehnsucht in sich, die vor allem eine Überdrüssigkeit vom Leben ist. Auf den ersten siebzig Seiten begleiten wir Luke dabei, wie er mit sich ringt, ob er sich nun von der Brücke in den Tod stürzen soll oder nicht. Tatsächlich springt er an diesem Tag zweimal von dieser Brücke. Nach dem ersten Mal rettet er sich selbst; nach dem zweiten den Jugendlichen Paul. Doch ist es eine Rettung oder nur Verzögerung des unausweichlichen Schicksals? Was darauf folgt, sind gesellschaftliche Verstrickungen, ungewollte Begegnungen, gewollte Begegnungen, die alle zufällig sind und doch im Mikrokosmos Social Media in einer Weise zusammenlaufen, die wohl wieder schicksalhaft ist. Fazit: Durch die ersten siebzig Seiten musste ich mich wie durch den beschriebenen Nebel hindurchquälen; der Rest ist philosophischer, teilweise gesellschaftskritischer Lesegenuss. Alles in allem also ein empfehlenswertes Buch.

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