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Rezension zu
Sokrates in Sneakern

"Elke Wiss - Sokrates in Sneakern": Ein praktischer Lebensratgeber für "beherzte Denker"

Von: lisabelp
25.09.2021

Mit „Sokrates in Sneakern – Von der Kunst, gute Gespräche zu führen“ hat die junge Niederländerin Elke Wiss (* 1986) ein populärwissenschaftliches Sachbuch zu dem Thema, wie man ein gutes bzw. philosophisches Gespräch führt, geschrieben. Die Autorin gibt selbst Kurse in „Praktischer Philosophie“ bzw. lehrt die Kunst, gute Fragen zu stellen. In dem Buch werden zu großen Teilen die Erfahrungen wiedergegeben, die die Autorin in ihren Kursen und ihrem Privatleben gewonnen hat. So dreht sich das Buch dementsprechend mehr um das Stellen „guter Fragen“ als um das Führen „guter Gespräche“. Der Text ist dahingehend logisch aufgebaut, dass zunächst alle Voraussetzungen zum Führen eines guten Gesprächs, so z.B. auch das Stellen guter Fragen, detailliert erläutert werden. Erst im letzten Kapitel des Buches werden schließlich einige konkrete Tipps zum Führen eines guten Gesprächs gegeben. Dabei legt die Autorin sehr großen Wert darauf, alle Fakten mit Beispielen zu verdeutlichen. Man kann die dargelegten Argumente auf diese Weise sehr gut nachvollziehen. Die Leser werden immer wieder zum Mitmachen in Form von praktischen Übungen aufgefordert und so in die Lage versetzt, die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einem guten Gespräch, angeleitet durch das Buch, selbst zu gehen. Auch bei vielen Übungen gibt es wiederum Beispiele, wie Kursteilnehmer die Übungen durchgeführt haben und Beispiele dafür, wie Übungen falsch durchgeführt wurden und wie es richtig geht. Die Autorin baut so eine sehr klare nachvollziehbare Argumentationskette auf. Im Stil eines wissenschaftlichen Textes gibt es zusätzlich oft kurze Zusammenfassungen, die, wenn man das 272-seitige Buch in einem Rutsch liest, allerdings schnell wie überflüssige Wiederholungen wirken. Anders als in der Einleitung angekündigt, dient Sokrates im weiteren Verlauf des Textes nicht als direkter Ratgeber, es werden keine direkten Gespräche mit ihm geführt. Der Bezug zu Sokrates und seiner Philosophie wird aber mit dem sokratischen Gespräch und der sokratischen Haltung immer wieder hergestellt. Insgesamt liest sich das Buch mehr wie ein Lebensratgeber als ein schlichtes Sachbuch. Durch die vielen Übungen können engagierte und motivierte Leser bzw. „beherzte Denker“ sehr viel mitnehmen. Der Autorin ist es eine Herzensangelegenheit, dass mehr Menschen, die Kunst, gute Gespräche zu führen, erlernen und sie hofft, dass sich dadurch die Gesellschaft als Ganzes verbessern lässt.

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