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Rezension zu
Scarlett & Browne - Die Outlaws

Scarlett & Browne

Von: Anja Druckbuchstaben
28.05.2021

"Ach so. Du tötest, lügst, stiehlst, schlägst alte Männer nieder und nimmst ihnen ihr Boot weg, aber Gott sei Dank ziehst du beim Fluchen eine Grenze." (S. 113) Ich habe zuletzt die Lockwood & Co. Reihe von Jonathan Stroud gelesen. Dabei war ich von seinem Schreibstil so begeistert, dass ich sein nächstes Buch (in diesem Fall Scarlett & Browne) auf jeden Fall gelesen hätte, ganz egal welches Genre. Mit seinem neuesten Werk (zumindest bei uns hier in Deutschland), greift Jonathan Stroud ein Genre/ Thema auf, das ein bisschen an den wilden Westen erinnert. Es geht um waschechte Outlaws mit Schießereien, Banküberfällen und Raufereien. Der Autor schreckt hier nicht vor einigen gewaltreichen Szenen zurück. Es ist also nichts für schwache Nerven, wenn einige Personen ihr Leben lassen müssen. Auch Folter ist ein Thema im Buch. Außerdem stellt dieses Werk eine Art Dystopie dar und enthält übersinnliche Elemente. Besonders positiv überrascht haben mich zunächst die beiden Hauptcharaktere Scarlett McCain und Albert Browne. Scarlett (17 Jahre alt) ist eine ausgefuchste Betrügerin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Sie hat einen hellen Verstand und blitzschnelle Reaktionsfähigkeiten. Für sie ist es kein Problem einen gestandenen Mann oder auch mehrere zu überwältigen. Eine Bank zu überfallen gehört zum Tagesgeschäft. Sie ist eine Alleingängerin und doch lässt sie sich darauf ein, Albert zu helfen. Sie ist neben all dem offensichtlichen so unheimlich facettenreich. Vor allem ihr Humor ist Gold wert. Albert (15 Jahre alt) ist so unfassbar naiv, dass ich zusammen mit Scarlett mehr als einmal die Augen verdrehen musste. Und trotzdem ist es genau diese Eigenschaft, die Albert so sympathisch und einzigartig machen. Er hat so einen faszinierenden Blick auf die Welt, dass man ihn einfach mögen muss. Er ist wie so ein kleiner Welpe im Schaufenster. Doch davon darf man sich nicht täuschen lassen, denn mit Albert ziehen auch ungeahnte übersinnliche Fähigkeiten mit in die Geschichte ein. Auf der Seite der Bösewichte hat sich Jonathan Stroud auch etwas einfallen lassen. Dieses Mal in weiblicher Besetzung, lassen es einem die Taten von Miss Calloway wirklich kalt den Rücken runterlaufen. Die Geschichte spielt in einer ungewissen Zukunft in England. Nur einige wenige Städte existieren noch, neben vielen Gebieten, die nur noch aus Ruinen bestehen. Die Menschen sind verroht und es gibt außerdem die Gezeichneten (eine Art Zombies oder Menschenfresser), die ihr Unwesen treiben. Der Schreibstil von Jonathan Stroud zeichnet sich durch Einfallsreichtum, Spannung, facettenreiche Charaktere, clevere Dialoge und in diesem Fall einen schrägen Humor aus. Ich habe mich rundum gut unterhalten gefühlt. Der Showdown ist absolut spannend und das Ende lässt hoffen, dass wir noch mehr von Albert und Scarlett zu lesen bekommen werden. Fazit: Scarlett & Browne hat aus meiner Sicht einen Touch von Tarrantino, Wilder Westen und Dystopie. In einem für meine Begriffe ungewöhnlichen Setting, schafft es Jonathan Stroud mich erneut durch seinen Einfallsreichtum, facettenreiche Charaktere, clevere Dialoge und ordentlich Spannung und Humor zu begeistern. Das Buch ist nicht gewaltfrei, beispielsweise ist Folter ein Thema. Mich hat das nicht gestört, dennoch möchte ich darauf hinweisen. Ich würde mich sehr freuen mehr von Scarlett und Albert zu lesen.

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