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Rezension zu
Kleine Wunder um Mitternacht

Ein bewegender und tiefgründiger Roman voller Zauber!

Von: Buch_zeit
27.05.2021

„Wenn man abends bei Namiya Gemischtwaren einen Brief durch den Schlitz im Rolladen steckt, wartet am nächsten Morgen eine Antwort im Milchkasten hinter dem Haus.“ Yuji Namiya, der betagte Eigentümer eines Gemischtwarenladens außerhalb Tokios, hat einen Kummerkasten etabliert. Die Leute schreiben ihm ihre Nöte und Sorgen, fragen um Rat in wichtigen Lebensentscheidungen und Herr Namiya antwortet mit weisen, wohl überlegten Worten. Er schenkt den Bittstellern Aufmerksamkeit und beantwortet ihre Briefe mit Herz und Seele und vollbringt mit seinen Worten wahre Wunder. Über 30 Jahre später dringen drei junge Einbrecher in seinen verlassenen Gemischtwarenladen ein und nutzen diesen für eine Nacht als Zufluchtsort. Atsuya, Shota und Kohei ist jedoch keine ruhige Nacht vergönnt. Von Mitternacht bis zu Morgengrauen treffen immer wieder Briefe ein, die von außen durch den Schlitz im Rolladen in den Laden geworfen werden, ohne das ein Sender in der Dunkelheit vorm Laden zu erkennen ist. Die erstaunten Kleinkriminellen beginnen die Briefe anstatt Herrn Namiyas mit ihrem ganz eigenen Ratgeberstil zu beantworten und ihre Antworten verschwinden wie durch Zauberhand aus dem Milchkasten hinterm Haus. Sie verändern mit ihren Worten in einer endlos erscheinenden Nacht das Leben unzähliger Menschen. In „Kleine Wunder um Mitternacht“, ins Deutsche übertragen von Astrid Finke, nimmt uns der japanische Krimimeister Keigo Higashino mit auf eine bewegende und inspirierende Reise in ein aus der Zeit gefallenes Haus, dessen Briefschlitz und Milchkasten mit der Vergangenheit in Verbindung stehen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kommunizieren miteinander und es werden Antworten auf die schwierigen Fragen des Lebens gegeben. Vielen Dank an Lilli vom Limes-Team @blanvalet.verlag für diese bezaubernde Überraschungspost! [kostenloses Rezensionsexemplar] Episodenhaft werden die Einzelschicksale von fünf ganz unterschiedlichen Menschen skizziert, die sich in ihrer Not Rat vom alten Herrn Namiya erhoffen. Die drei Einbrecher antworten, zuweilen eher schroff und direkt in ihren Antworten, aber mit zunehmend mehr Einfühlungsvermögen. Sowohl die geschilderten Leben als auch die Antwortbriefe werden eindrucksvoll und poetisch fernab jeder Art von Kitsch beschrieben, Und das Trio sorgt auch immer wieder unfreiwillig für humorvolle Szenen. Was zunächst wie eine Reihung einzelner Geschichten anmutet, entwickelt sich zu einem stimmigen Ganzen, in dem die Lebenslinien aller Charaktere eng miteinander verwoben sind. Ein raffiniert konzipierter Roman voller Leichtigkeit, der nachklingt, tief berührt und den man nicht mehr aus der Hand legen will. Die Leben der Charaktere und ihre Sorgen und Nöte regen zum Nachdenken an und ich habe häufig überlegt, was mein Ratschlag gewesen wäre. Es geht tiefgründig um die essentiellen Fragen des Lebens und ist dabei inspirierend und Hoffnung spendend und zeigt auf, dass Anteilnahme und Zuhören häufig schon allein viel bewirken können. Zudem entwickelt das Buch mit seinen phantastisch-magischen Elementen einen ganz eigenen Zauber, in dem die Zeit nicht linear verläuft. „Kleine Wunder um Mitternacht“ ist ein bezaubernder Roman, der feinsinnig anrührt und leicht die großen Fragen des Lebens und mögliche Antworten ergründet. Jeder von uns hätte sicherlich gerne zuweilen einen Herrn Namiya, der uns zuhört und weise berät! Eine absolute Leseempfehlung und ein bisheriges Jahreshighlight!

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