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Rezension zu
Botschaften an mich selbst

Weiblichkeit in unserer Zeit,,,,

Von: Angela Busch
27.05.2021

Meine Meinung: Unglaublich ehrlich und fesselnd erzählt die Autorin autobiografisch über ihre Erlebnisse als Kind und Jugendliche sowie über das Erleben ihrer Weiblichkeit in der heutigen Zeit als Frau und Erwachsene. Ihr Schreibstil ist aussergewöhnlich kritisch sich selbst gegenüber, treffend pusht er die Gefühle der Leser*innen und ist doch leicht zu verstehen . Die Autorin lebt jetzt als Professorin in Dublin und unterrichtet dort an der School of English , Drama und Film am University College Dublin. In sechs Essays schreibt sie nach folgenden Themen gegliedert, die da heissen: Über Unmässigkeit Aus den Babyjahren Reden/Nicht reden Über das Bluten und andere Verbrechen Etwas über mich Das steht nicht im Lehrplan Im ersten Essay geht es sofort schockierend los mit folgendem Satz Zitat Seite 9 " Als wir ihn finden, liegt er schon seit Stunden in seinem Kot". Emilie Pine berichtet über die jahrzehntelange Alkohol Abhängigkeit des unsteten Vaters, die Leiden und Verletzungen der Kinder, (Emilie hat noch eine Schwester), die durch diese Krankheit entstehen. Trotz all dieser Umstände wird sie sich der immer währenden Liebe zu ihrem Vater bewusst, fliegt spontan mit ihrer Schwester von Dublin nach Korfu ins Krankenhaus zu ihm, denn der Vater, ein Schriftsteller, lebt schon Jahre in Griechenland. Er hat sich von der Familie getrennt als Emilie fünf Jahre alt war. Die Zustände im Krankenhaus sind für Patienten und Pflegepersonal katastrophal. Der Vater leidet an einer lebensgefährlichen schweren Lebererkrankung, hervorgerufen durch den übermässigen Alkoholkonsum. Eine geplatzte Ader in der Speiseröhre bedroht zusätzlich sein Leben. In den nächsten beiden Essays beschäftigt sich die Autorin ausführlich mit den Kinderjahren und ihren wilden Jugendjahren. Mit ihren ganz persönlichen Ausbrüchen aus Konvention und Gesellschaft. Kein Tabuthema wird von ihr ausgelassen und die allgemeingültige Schamgrenze wird schnell erreicht. Essstörungen, Drogen, Alkoholexzesse und wahllose sexuelle Kontakte bestimmen ihr Leben. Armut und das zweitweise Leben auf der Strasse als junges Mädchen sind ihr nicht unbekannt. Sie lehnt ihren Körper und sich selbst ab, leidet an Depressionen und Vereinsamung. Die Beziehung zur Mutter ist quälend schwierig. Ehe-Probleme durch einen unerfüllten Kinderwunsch steigern sich und werden in den letzten beiden Artikeln zum hochbrisanten Thema für Emilie Pine. Sie schätzt sich und besonders weibliche Verhaltensmerkmale wie Empathie und Feinfühligkeit nicht und fühlt sich laufend minderwertig. Sie stürzt sich besessen, ehrgeizig und geradlinig in ihr Berufsleben. Ein Abgleiten in ein Burnout sind die Folgen. Und doch hat sie es geschafft im Berufsleben Anerkennung und Wertschätzung zu finden. Ein ausserordentliches Buch über die Lebensbeichte einer ausserordentlichen Frau, welches betroffen macht und gleichzeitig Bewunderung beim Leser auslöst. Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne. Meine Dank geht an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar !

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