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Rezension zu
Scarlett & Browne - Die Outlaws

Dystopie trifft Wilden Westen

Von: Tintenwelten
28.04.2021

Scarlett ist eine geschickte Bankräuberin, hervorragende Kämpferin und Meisterschützin. Außerdem ist sie auch eine Einzelgängerin. Daher passt es ihr gar nicht, dass Albert ihr auf Schritt und Tritt folgt nachdem sie ihn aus einer verzwickten Lage befreit hat. Der Junge ist schlaksig und tollpatschig, redet ohne Unterlass und scheint völlig weltfremd und dementsprechend hilflos durchs Leben zu tapsen. Als wäre all das nicht genug, stellt sich schnell heraus, dass ihm Verfolger auf der Spur sind und so beginnt eine rasante und gefährliche Flucht durchs ganze Land. Es handelt sich um eine Dystopie, die im England der Zukunft spielt. Was genau passiert ist wird nicht ganz klar. Die Tatsache, dass viele Fragen bezüglich dem wie und warum offen geblieben sind, hat mich nicht allzu sehr gestört. Da es sich hier um den Auftakt handelt, werden wir bestimmt in den nächsten Bänden Antworten bekommen. Weite Teile des Landes sind unbewohnbar weil sie entweder zerstört, verseucht oder überschwemmt wurden. In der Wildnis gibt es verschiedene Bedrohungen wie beispielsweise mutierte blutrünstige Tiere oder die geheimnisvollen, aber gefürchteten „Gezeichneten“. Die verbliebenen Menschen leben größtenteils in den verbliebenen Städten, die schwer bewacht werden und in denen die Glaubenshäuser strenge Regeln aufstellen. Jeder der anders ist, wird verstoßen und meist dem Tod überlassen. Dazu gehören Menschen, die besondere Fähigkeiten haben, aber auch solche, die nur einen körperlichen oder geistigen Makel haben. Mir hat das Worldbuilding sehr gut gefallen. Es erinnert irgendwie an den Wilden Westen in einer teils urbanen, teils dystopischen und postapokalyptischen Welt. Banküberfälle, Verfolgungsjagden und Schießereien lassen die Geschichte niemals langweilig werden. Die Atmosphäre und der Schreibstil haben mich direkt in ihren Bann gezogen. Andererseits ist das Szenario aber auch erschreckend und beängstigend. Denn obwohl die Umwelt schon menschenverachtend genug ist, tun sich die Überlebenden gegenseitig immer noch furchtbare Dinge an. Die beiden Protagonisten fand ich toll. Scarlett ist ein toughes und starkes junges Mädchen, das schon viel zu lange auf sich allein gestellt ist. Anscheinend ist in ihrer Vergangenheit etwas tragisches passiert, worüber sie auf keinen Fall reden möchte. Sie ist sehr klug, redet nicht viel und wirkt oft ziemlich kaltschnäuzig und schroff. Dennoch merkt man, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Albert hingegen ist das komplette Gegenteil von ihr: er ist immer gut drauf, von allem begeistert und sehr höflich. Allerdings wäre er alleine völlig aufgeschmissen, weil er keine Ahnung von der Welt hat, nicht besonders gut kämpfen kann und eben einfach ziemlich ungeschickt ist. Die beiden sind ein sympathisches Duo, das sich gut ergänzt (auch wenn Scarlett das niemals zugeben würde), sich witzige Schlagabtausche liefert und den Leser bestens unterhält. Schön finde ich auch, dass die Perspektive immer wieder wechselt, sodass man Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten beider Protagonisten erhält. Der Verlag nennt eine Altersempfehlung ab 13 Jahren. Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen wollen, weil das Buch doch teilweise ziemlich blutig und brutal ist. Für ältere Leser hält es aber auf jeden Fall eine halsbrecherische und manchmal nervenaufreibende Geschichte bereit. Action, Tempo und Spannung kommen definitiv nicht zu kurz!

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