Rezension zu
Scholomance – Tödliche Lektion

3,5 🌟 „Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule – die Abschlussprüfung oder den Tod.“ Inhalt: Die 16-Jährige El ist Schülerin der Magierschule „Scholomance“ – eine Schule der anderen Art. Hexen und Zauberer werden hier auf brutale Art und Weise auf das Leben vorbereitet. Überall lauern grausame Monster, sogenannte Mals, die den Schülern das Leben zur Hölle machen. Als solch ein Monster El eines Tages angreift, wir sie von ihrem Mitschüler Orion gerettet. El hätte seine Hilfe allerdings gar nicht gebraucht, denn, was niemand weiß: sie hat unglaubliche starke Kräfte. Diese hält sie aber zurück, aus Angst, dass sie sie nicht richtig kontrollieren kann und andere Schüler verletzt. Wegen ihrer zurückhaltenden (und oft auch unhöflichen Art) ist El deshalb auch eine Außenseiterin. Aber Orion, der beliebte und strahlende Ritter Orion, der schon so viele in der Scholomance gerettet hat, zeigt auf einmal Interesse an ihr. Das geht El ziemlich auf die Nerven, aber als immer mehr Monster die Schule bedrohen, muss sie wohl oder übel mit ihm zusammenarbeiten. „Scholomance“ ist so ganz anders, als ich es erwartet hatte. Es ist wirklich düster und stellenweise sehr brutal. Das Wordbuilding ist sehr gut gelungen – das ganze Schulsystem ist absolut einzigartig und man bekommt auch einen guten Eindruck, wie es um die Zaubererwelt außerhalb der Schule steht. Allerdings gab es stellenweise auch eine regelrechte „Informationsflut“ – und manchmal war es schwer, all diesen Informationen zu folgen. Vor allem am Anfang hab ich mich schwer getan und ich brauchte gute 100 Seiten, bis ich mich zurechtfand. Man muss wirklich konzentriert dabeibleiben, um alles zu verstehen, auch, weil der Schreibstil etwas anspruchsvoller ist. El als Hauptcharakter mochte ich sehr gerne – ihre unsoziale Art hat mich öfter zum Lachen gebracht und sie ist eine sehr willensstarke Figur, die die Handlung bereichert. Mein Herz habe ich an Orion verloren – er war einfach süß und ich kann gut verstehen, warum er von El so eingeschüchtert ist. Der Plot hatte Höhen und Tiefen: oft war es sehr spannend und alles ging Schlag auf Schlag, aber dann wurde wieder seitenlang darüber philosophiert, wo man sich im Klassenzimmer oder in der Mittagspause am besten hinsetzen sollte, damit man bloß nicht gefressen wird. (Ich glaube ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem es sooo viel um Sitzordnungen geht). Das war manchmal ein wenig ermüdend. Aber das Ende hat dann wieder sehr viel rausgerissen und nach der letzten Seite war ich sogar kurz sprachlos.  „Scholomance“ ist für alle, die mal etwas anderes suchen. Ein spannendes und ungewöhnliches Dark-Fantasy-Buch, allerdings mit ein paar Schwächen. In dem Bloggerpaket war auch ein Rätsel dabei, das man während der Lektüre lösen musste. Das Lösungswort ist „Tödliche Lektion“, der Titel von Band 1. Und dieser Name ist wirklich Programm. Ich bin gespannt auf Band 2.