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Rezension zu
Der gefrorene Himmel

Großartig

Von: Silbernenadel
13.03.2021

Was für ein tief bewegendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite tief bewegt hat. Erzählt wird das Schicksal von Saul als Ich-Erzähler, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Canada als Angehöriger der indigenen Bevölkerung aufwächst. Er wird seiner Familie entrissen, in eine katholische Schule gezwungen, wo man den Kindern mit brutalster, menschenverachtenster Gewalt alles „indianische“ austreiben will. Kinder werden sadistisch missbraucht und gequält, Folter ist an der Tagesordnung, Selbstmorde der Kinder auch. Hier begegnet Saul einem Pater, der Saul zum Hockeyspielen bringt und ihn fördert. Man hält die Luft an, weil man den Preis für diese Zuwendung fürchtet, was sich am Ende des Buches auch bestätigt. Mit 13 verlässt Saul die Schule, kommt in eine Pflegefamilie, hier wird sein Talent zum Hockey weiter gefördert und er erlebt Familie im besten Sinn, doch als er in einem „weißen“ Team spielen soll, beginnt eine erneute Zeit der rassistischen Demütigungen und Ausgrenzungen, bis er schließlich zurückschlägt und aus dem Team genommen wird. Für kurze Zeit kehrt er zu seiner Pflegefamilie zurück, wird aber bei der Arbeit weiterhin gedemütigt und rassistisch aufs Übelste beleidigt. Irgendwann geht er fort und sein Absturz beginnt, bis er so tief im Alkohol versinkt, dass sein Leben bedroht ist. Aber langsam befreit er sich aus dem Sog der Vergangenheit und er müht sich durch Therapie zur Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Bei all dem Schrecklichen was in duesem Roman passiert, gelingt es Richard Wagamese doch unglaublich gut so zu erzählen, dass man jedes Wort glaubt. Er wird nie reißerisch, er erzählt, was passiert ist, auch aus eigener Erfahrung, denn auch er wurde als Kind von seinen Eltern getrennt und verstarb 2017 im Alter von 62 Jahren.

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