Rezension zu
Kleine Wunder um Mitternacht

Was soll ich sagen, „Kleine Wunder um Mitternacht“ hat mich begeistert! Allein das Cover ist schon wunderschön. Der Klappentext reißt den Inhalt nicht einmal ansatzweise an, allerdings wäre jedes weitere Wort auch zu viel. Ganz knapp zusammengefasst geht es um einen Gemischtwarenladen, dessen Besitzer per Brief hilfesuchenden Menschen Ratschläge erteilt. In der Geschichte begleitet man einige der Leute, die in einem Brief Herrn Namyia um Hilfe baten, durch ihr Leben. Das kratzt aber wirklich nur die Oberfläche, so komplex durchdacht der Roman ist. Eine Nacht lang reist man durch die Zeit und lernt viele liebenswürdige Menschen und deren Schicksale kennen. Der Autor hat es geschafft, alle Handlungsstränge miteinander zu verbinden und das Gesamtwerk am Ende zu einem runden Abschluss zu führen. Ich habe mich keine einzige Seite gelangweilt und wurde stets davon überrascht, mit welcher Raffinesse der Autor alle Zeit- und Erzählebenen miteinander verknüpft hat. Dass die Schicksale der Protagonisten teilweise ein wenig realitätsfern waren, hat dabei nicht gestört. Auch sein Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Der einzige Kritikpunkt wäre vielleicht der Titel des Romans, der meiner Meinung nach nicht treffend gewählt wurde. Das tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch. Dieses Buch bekommt von mir fünf Sterne, weil ich bei bestem Willen nichts finden kann, was man hätte besser machen können. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der einfach mal die Zeit vergessen und sich verzaubern lassen möchte.