Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Als die Welt stehen blieb

11.-28. März 2020

Von: Leserattenmama
03.10.2020

11.-28. März 2020: Mit nun mittlerweile einem halben Jahr Distanz bietet dieser Roman einen Rückblick auf die ersten Tage des Lock-Downs, wie Maja Lunde ihn erlebte: Norwegerin, Mitte 40, Mutter von drei Jungen im Homeschooling-Alter (9; 11 und 15 Jahre alt), selbstständig arbeitend im Homeoffice, privilegiert im Haus mit Garten. Und einem Ferienhaus, das nun nicht genutzt werden darf. „Wohlstandsscham“ (S. 96) ist wohl durchaus angebracht; wobei sie auch an all die anderen Schicksale denkt. Mich hat Maja Lunde @maja.lunde mit den bisher drei Büchern ihres Klimaquartetts sehr begeistert; mir gefällt sowohl der Erzählstil sowie der Aufbau mit den drei Zeitebenen als auch die Sprache und der ungeschönte Realismus, mit dem die mögliche Zukunft beschrieben wird. Hier ist es nun eher eine Art Tagebuch, in welchem ihre persönlichsten Themen im Hinblick auf das Weltgeschehen = Corona-Pandemie beschrieben werden. Ihre Gefühle, Gedanken und Ängste. Kein Blick in eine Zukunft und kein abschließendes Ende - wie auch... es ist ja nichts zu Ende... „Ereignisse geschehen, Ereignisse gehen vorüber [...]. Aber dies scheint etwas zu sein, was gekommen ist, um zu bleiben.“ (S. 10) Mir fällt eine Beurteilung schwer... für das Ziel, eine Erinnerung an diese merkwürdige Zeit zu schaffen, kommt mir das Buch zu früh bzw. umfasst mit diesen 2,5 Wochen einen zu kleinen Zeitraum: man war gerade beim grünlichen Händewaschen und Desinfizieren angekommen, aber Alltagsmasken waren noch fern... Einige Gedanken und Vergleiche, zB den „Klimawandel-Meteoriten“ fand ich interessant; auch die erwähnten Nebeneffekte -positive wie negative- der derzeitigen Situation geraten so nicht in Vergessenheit. Für mich persönlich war das Lesen jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um dem Buch eine uneingeschränkte Empfehlung zu geben - vielleicht ist es später anders und bestimmt auch bei anderen Lesern; hier kommt es sicher sehr auf die Erwartungshaltung und die eigenen Erfahrungen im letzten halben Jahr an! Da mich aber der Erzählstil mit dem Vermischen von höchst privaten Dingen und den allgemeinen Punkten rund um die Pandemie sehr gefallen hat, bekommt dieses Buch definitiv einen festen Platz in meinem Bücherregal und wird sicher in einigen Jahren erneut gelesen: von mir oder vielleicht auch den Kindern, die jetzt noch zu jung sind, um diese Situation in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen. Herzlichen Dank an @bloggerportal und @btb_verlag für das Rezensionsexemplar!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.