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Rezensionen zu
Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

Håkan Nesser

Gunnar Barbarotti (6)

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Großartiger Schreibstil

Von: Blondy67

26.12.2020

Hakan Nesser hat auch mit diesem Roman wieder ein großartiges Werk abgeliefert, das unnachahmlich ist. Mit seinem überragenden Schreibstil, seinem Gespür Gefühle zu transportieren, der Art, seine Protagonisten zum Leben zu erwecken, gehört er für mich zu den Größten seiner Zunft. Der Titel mag etwas sperrig sein, aber nach ein paar Seiten ist man dem Roman schon erlegen. Das Schicksal des Busfahrers und die Suche der Kommissare nach der Wahrheit ist hervorragend aufgebaut und geschrieben. Man hat das Gefühl sich selbst mitten in den Ermittlungen zu befinden. Die eindrücklichen Beschreibungen der schwedischen Landschaft unterstützen die Stimmung. Es handelt sich eher um ein Schicksalsprotokoll, als um einen klassischen Kriminalfall. Dabei wird zwischen zwei Zeitzonen gewechselt, die sechs Jahre trennen. Ich bin restlos begeistert!

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REZENSION – Eigentlich hatte der schwedische Schriftsteller Håkan Nesser (70) seine erfolgreiche Reihe um Kriminalinspektor Gunnar Barbarotti mit dessen fünftem Fall „Am Abend des Mordes“ (2012) abschließen wollen. Doch nach vier anderen Romanen und einem Gastspiel Barbarottis in Nessers Krimi „Der Verein der Linkshänder“ (2018) aus seiner Van-Veeteren-Reihe veröffentlichte er mit „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“, im September im btb-Verlag erschienen, nun doch nach acht Jahren noch einen weiteren Band. War es der Zwang des Erfolges oder die Liebe des Autors zu seinem liebenswerten Protagonisten? Fast möchte man Letzteres vermuten. Der Tod seiner Frau und einige Jahre erfolglos verheimlichter Liaison mit seiner Kollegen Eva Backman – beide um die 50 Jahre alt, er etwas drüber, sie etwas jünger – liegen schon länger zurück. Beide leben seit drei Jahren in seiner Villa in Kymlinge zusammen. Nach einem missglückten Einsatz, bei dem Eva einen Jugendlichen erschoss, hat sich das Paar während der internen Ermittlung eine zweimonatige Auszeit in der herbstlichen Abgeschiedenheit der Insel Gotland genommen, um seelischen Abstand zu gewinnen. Doch selbst in dieser Einöde werden Barbarottis kriminalistischen Instinkte geweckt, als er eines Abends in einem Fahrradfahrer jenen rätselhaften Busfahrer Albin Runge zu erkennen glaubt, der fünf Jahre nach seinem Verkehrsunfall im Januar 2007, bei dem 17 Schüler und eine Mutter starben, nach mehrwöchiger Erpressung das Opfer eines Verbrechens wurde. Barbarotti und Backman rollen diesen geheimnisvollen Mordfall des Jahres 2012 nun erneut auf, um nach möglichen Ermittlungsfehlern zu suchen. Ist es die Abgeklärtheit seines Alters? Im sechsten Barbarotti-Band des mittlerweile 70-jährigen Håkan Nesser spielt jedenfalls der eigentliche, irgendwann vom Leser sogar durchschaubare Kriminalfall eine eher hintergründige Rolle. Wichtiger scheint dem Autor sein Protagonist zu sein – der inzwischen zum Kommissar beförderte Gunnar Barbarotti, den Nesser mit liebevollen und gelegentlich auch ironischen Charakterisierungen bei seinen Ermittlungen auf Gotland mit Rückblenden ins Jahr 2012 begleitet. Nessers Barbarotti ist keineswegs der knallharte Ermittler, sondern „das blinde Huhn, das links und rechts und wo kein anderer sie wahrnahm wertvolle Körner findet“, und manchmal auch hilfloser Mann, der hin und wieder mit Gott spricht. Denn „wenn die Körner weit auseinanderliegen, braucht auch ein blindes Huhn Verbündete“. Barbarotti ist ein durch den Tod seiner geliebten Ehefrau ein vom Leben geprüfter, im Leben erfahrener und nachdenklich gewordener Mann geworden. Wer also in „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ einen spannungsgeladenen Krimi erwartet, wird enttäuscht. Aber gerade die scheinbar leichten und leisen Töne in Barbarottis philosophischen Betrachtungen und der mal fast albern klingende, mal lebenskluge Humor in den Zwiegesprächen mit Eva Backman machen diesen Roman so lesenswert, wenn Barbarotti zum Beispiel überlegt: „Die eigene Bestattung erlebt man ja nicht so wirklich, was wahrscheinlich ganz gut ist.“ Für diese feinen, ironischen Töne muss man als Leser offen sein, um Håkan Nessers Roman richtig wertschätzen zu können. Wobei sogar der Autor sich selbst nicht schont, wenn zum Beispiel sein Protagonist fragt, wieso und wovon Menschen auf Gotland das ganze Jahr über lebten, „wenn sie nicht schon das Rentenalter erreicht hatten oder gut verkäufliche Kriminalromane schrieben“. Denn auch der schriftstellernde Rentner Håkan Nesser gehört mit zweitem Wohnsitz zu diesen Menschen auf Gotland.

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Die internen Polizeiermittlungen gegen Eva Backman – Kommissar Gunnar Barbarottis Partnerin, beruflich wie privat – setzen dem Paar deutlich zu, sodass sie gemeinsam ein paar ruhige Tage in der Abgelegenheit Gotlands verbringen wollen. Doch die Entspannung der Situation hält nicht lange, als Gunnar in einem Radfahrer einen Busfahrer erkennt, der nach einem schweren Verkehrsunfall seit einigen Jahren verschwunden schien… Nach mehreren Jahren ohne weitere Geschichten um Gunnar Barbarotti legt der schwedische Erfolgsautor Hakan Nesser nun den sechsten Band der Reihe vor, der mit „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ einen etwas sperrigen und ungewöhnlichen Titel bekommen hat, der inhaltlich aber die Stärken der Reihe betont. So ist die verwendete Sprache auch hier wieder sehr geschliffen, poetisch und ausdrucksstark, sodass die gewisse Schwermut der Handlung sehr gut zur Geltung kommt. Mir gefällt auch sehr gut, dass der Band völlig ohne brutale Momente oder um Spannung heischende Szenen auskommt, der Tenor des Buches ist ausnahmslos ruhig und beständig, dennoch aber auch spannend und unterhaltsam. Es ergeben sich im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Spannungsfelder, verschiedene Ebenen, auf denen sich die Handlung weiterentwickelt, sodass mein Interesse am weiteren Verlauf immer sehr hoch war – auch wenn es zugegebenermaßen einige Passagen gab, die nicht allzu viel hergaben und etwas langwierig gewirkt haben. Der Plot, den Nesser sich erdacht hat, ist mit vielen emotional relevanten Momenten versehen und geht so sehr gekonnt auf die Charaktere ein, die im Laufe der Zeit immer mehr an Tiefe gewinnen. Der typischen Schwermut von Schwedenkrimis wird hier noch einmal ein anderer Dreh verliehen, der sich hier in dem titelgebenden Busfahrer manifestiert und einige interessante Facetten zeigt. Zudem ist der Aufbau vielseitig und dynamisch gelungen, wenn es auch ein paar Logiklücken an der einen oder anderen Stelle gibt – insgesamt hat das alles schon Hand und Fuß. „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ überzeugt mit einem ruhigen, bedächtigen Aufbau und detaillierten Ermittlungen, was zwar einige etwas langwierige Passage mit sich bringt, insgesamt aber sehr spannend und unterhaltsam geraten ist. Die Sprache ist von poetischer Schönheit, viele Sätze habe ich zweimal gelesen, um ihre Wirkung vollkommen entfalten zu lassen. Ein lesenswerter Krimi!

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Man wird Stück für Stück in die Story reingezogen. Mal spielt es in der Gegenwart mal in der Vergangenheit. gegen Halbzeit des Buches ahnt man schon das Ende, kann sich aber nie sicher sein, ob es auch wirklich so ist. Die beiden Hauptfiguren Backmann und Barbarotti werden gut beschrieben und einem im laufe der Story nahegebracht. es war ein entspannter Nachmittag mit einem schönen Krimi

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Spannend

Von: SuSanne

13.11.2020

Dieses Buch ist interessant gewesen zu lesen. Man hat das Gefühl, das die Story aus einzelnen Puzzleteilen besteht die sich immer mehr zu einem ganzen zusammen setzen. Durch einen mehr oder wenigeren Zufall stoßen Barbarotti und seine Partnerin während einer Auszeit auf einen noch offenen Fall. Die beiden wollen dem Fall auf dem Grund gehen. Es ist in eine ganz andere Richtung gegangen, als ich gedacht habe, wodurch die Spannung aufrecht erhalten wurde. Die Geschichte wird aus der Sicht der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt. Barbarotti und Eva sind ein Paar, das mit ihrer nüchternen Art sehr gut zusammenpasst.

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Barbarottis grandioser 6. Fall

Von: bookloving

12.11.2020

MEINE MEINUNG Mit seinem neuen Roman „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ hat der schwedische Erfolgsautor Hakan Nesser bereits den sechsten Band seiner Gunnar Barbarotti-Reihe vorgelegt, der sich auch ohne Vorkenntnisse der vorangegangenen Bände problemlos lesen lässt. Mit großem erzählerischem Können hat Hakan Nesser eine anspruchsvolle, äußerst faszinierende und sehr tiefgründige Geschichte mit bewegenden Charakterstudien angelegt, bei welcher der eigentliche Kriminalfall bisweilen fast in den Hintergrund rückt. Im Mittelpunkt der auf verschiedenen Zeitebenen angelegten Handlung steht die Aufklärung eines länger zurückliegenden, ungelösten Falls, den Inspektor Barbarotti und seine Lebensgefährtin und langjährige Kollegin Eva Backman wegen seiner mysteriösen Umstände nicht losgelassen hat. Eine Zufallsbegegnung während ihrer Auszeit auf dem abgeschiedenen Gotland veranlasst die beiden nun den alten, sehr ungewöhnlichen Fall als Privatermittler erneut aufzurollen - in der Hoffnung endlich den Hintergründen des höchst verwickelten Verbrechens und der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Geschickt wechselt Nesser zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven, führt uns zu unterschiedlichen Schauplätzen und Zeiten. So erhalten wir schrittweise Einblicke in die Vergangenheit, erfahren in Rückblicken über die Hintergründe des folgenschweren Busunfalls und die Vorgeschichte, die schließlich in dem mysteriösen Verschwinden des bedrohten Unfallfahrers Albin Runges mündet. Zugleich erleben wir die Geschehnisse in der Gegenwart und die Nachforschungen der beiden Ermittler mit. Eingestreut werden zudem die mit „Kleckse und Späne“ betitelten Tagebuchaufzeichnungen, die uns  aus Sicht des rätselhaften Busfahrers und Erpressungsopfers Runge die Geschehnisse zusammenfassen. Die Geschichte braucht allerdings viel Zeit, um in Fahrt zu kommen, denn die Spannung baut sich erst sehr langsam auf. Trotz der sehr bedächtigen, ruhigen Erzählweise und einiger Längen gelingt es Nesser aber schließlich doch, seine Leser zunehmend zu fesseln. So ist es sehr spannend mitzuverfolgen, wie in den sich abwechselnden Perspektiven immer neue Einzelheiten enthüllt werden und sich aus den verschiedensten Puzzleteilchen allmählich ein Gesamtbild zu formen beginnt. Geschickt werden wir aber auch auf so manche falsche Fährte geschickt, beginnen langsam die Wahrheit zu erahnen und fiebern gebannt der Auflösung entgegen. Eine für mich zwar nicht sehr überraschende, aber dennoch zufriedenstellende und schlüssige Aufklärung, an der wie im wirklichen Leben einige Zufälle, Umwege und ein wenig auch Gottes Hilfe beteiligt waren. Hervorragend gefallen hat mir wieder Nessers einfühlsame und vielschichtige Figurenzeichnung. Insbesondere die sehr sympathischen und psychologisch sorgsam ausgearbeiteten Protagonisten konnten mich begeistern, denn ihre etwas eigenwilligen, unverwechselbaren Charaktere machen den Roman zu etwas Besonderem. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt, die tiefgründigen Gespräche sowie die eindrucksvolle Beziehung der beiden Protagonisten zueinander sind äußerst glaubwürdig und lebensecht eingefangen. Nessers grandioser Schreibstil mit seinem subtilen Humor und interessanten philosophischen Betrachtungen zu Gott, dem Leben und den Tod konnte mich wieder sehr überzeugen. Er versteht es hervorragend, Stimmungen und Bilder mit viel Feingefühl einzufangen und sehr anschaulich zu beschreiben, so dass sich man sich der besonderen Atmosphäre des Romans schon bald nicht mehr entziehen kann. FAZIT Ein ruhiger, tiefgründiger Roman – eloquent erzählt, mit raffiniert angelegtem Fall und faszinierenden Charakterstudien. Definitiv kein typischer skandinavischer Krimi, aber anspruchsvolle Krimi-Leser kommen hier dennoch voll auf ihre Kosten!

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Melancholische Geheimnisse

Von: Monika

09.11.2020

In "Barbarotti und der schwermütige Busfahrer" begleitet man Gunnar Barbarotti und seine Lebensgefährtin und Kollegin Eva bei einem Fall, der sie über Jahre hinweg begleitet. Das Schicksal des Busfahrers Albin Runge ist verworren, unübersichtlich und tragisch und es liegt den beiden viel daran, herauszufinden was alles passiert ist. Im Verlauf des Buches wird immer wieder zwischen unterschiedlichen Orten und Zeiten hin- und her gesprungen, was ich teilweise wirklich anstrengend fand. Nur die Überschriften und Personen geben manchmal einen Anhaltspunkt dazu. Zuerst fand ich die Hauptpersonen reichlich eigenartig, im Verlauf der Geschichte habe ich ihre ironische, liebevolle Art Lieben gelernt. Die beiden sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber liebenswert und authentisch. Es lohnt sich meiner Meinung nach wirklich, Gunnar und Eva kennen zu lernen und mit den beiden gemeinsam das Geheimnis um Albin Runge zu lösen. Fans nordischer Krimis werden nicht enttäuscht sein!

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Wer einen skandinavischen Thriller sucht, wird vermutlich von diesem Meisterstück enttäuscht sein, wer aber einen nordischen Roman mit tiefgründigen Charakteren und einer spannenden Handlung ohne Klischees sucht, der wird mit diesem neuen Barbarottirkrimi mehr als glücklich. Egal, ob man schon mal auf Gotland war oder nicht, die Insel wird im Kopfkino mehr als deutlich und selbst ohne Barbarotti vorher schon zu kennen, wird man diesen eigentümlichen Inspektor einfach mögen. Die Handlung ist eher komplex, setzt sich aber wie ein Puzzle, dass man nicht ruhen lassen kann, Stück für Stück zu einem Meisterwerk seiner Art zusammen. Ich hatte schon einige Jahre keinen Krimi von Hakan Nesser mehr gelesen und frage mich gerade, warum eigentlich nicht?! Ich kann ihn für jeden Leser anspruchsvollerer Kriminalliteratur einfach nur weiterempfehlen!

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