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Rezension zu
Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

Barbarotti und der schwermütige Busfahrer (Hakan Nesser)

Von: Poldi
01.12.2020

Die internen Polizeiermittlungen gegen Eva Backman – Kommissar Gunnar Barbarottis Partnerin, beruflich wie privat – setzen dem Paar deutlich zu, sodass sie gemeinsam ein paar ruhige Tage in der Abgelegenheit Gotlands verbringen wollen. Doch die Entspannung der Situation hält nicht lange, als Gunnar in einem Radfahrer einen Busfahrer erkennt, der nach einem schweren Verkehrsunfall seit einigen Jahren verschwunden schien… Nach mehreren Jahren ohne weitere Geschichten um Gunnar Barbarotti legt der schwedische Erfolgsautor Hakan Nesser nun den sechsten Band der Reihe vor, der mit „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ einen etwas sperrigen und ungewöhnlichen Titel bekommen hat, der inhaltlich aber die Stärken der Reihe betont. So ist die verwendete Sprache auch hier wieder sehr geschliffen, poetisch und ausdrucksstark, sodass die gewisse Schwermut der Handlung sehr gut zur Geltung kommt. Mir gefällt auch sehr gut, dass der Band völlig ohne brutale Momente oder um Spannung heischende Szenen auskommt, der Tenor des Buches ist ausnahmslos ruhig und beständig, dennoch aber auch spannend und unterhaltsam. Es ergeben sich im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Spannungsfelder, verschiedene Ebenen, auf denen sich die Handlung weiterentwickelt, sodass mein Interesse am weiteren Verlauf immer sehr hoch war – auch wenn es zugegebenermaßen einige Passagen gab, die nicht allzu viel hergaben und etwas langwierig gewirkt haben. Der Plot, den Nesser sich erdacht hat, ist mit vielen emotional relevanten Momenten versehen und geht so sehr gekonnt auf die Charaktere ein, die im Laufe der Zeit immer mehr an Tiefe gewinnen. Der typischen Schwermut von Schwedenkrimis wird hier noch einmal ein anderer Dreh verliehen, der sich hier in dem titelgebenden Busfahrer manifestiert und einige interessante Facetten zeigt. Zudem ist der Aufbau vielseitig und dynamisch gelungen, wenn es auch ein paar Logiklücken an der einen oder anderen Stelle gibt – insgesamt hat das alles schon Hand und Fuß. „Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“ überzeugt mit einem ruhigen, bedächtigen Aufbau und detaillierten Ermittlungen, was zwar einige etwas langwierige Passage mit sich bringt, insgesamt aber sehr spannend und unterhaltsam geraten ist. Die Sprache ist von poetischer Schönheit, viele Sätze habe ich zweimal gelesen, um ihre Wirkung vollkommen entfalten zu lassen. Ein lesenswerter Krimi!

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