Rezension zu
Über Menschen
Übermenschen im Unterhemd
Von: SDDie Highstrung-Städterin Dora versteht die Welt nicht mehr. Eben war noch alles gut - Seelenpartner, Traumjob, Karriere auf der Überholspur - , dann kommt Corona daher und plötzlich drehen alle durch. Also nimmt sie kurzerhand Reißaus und flieht mit ihrem schrägen Exemplar von einem Hund ins brandenburgische Niemandsland. Doch die Utopie der ländlichen Idylle bekommt schon bald Risse - weil der Gartenurwald hinter dem Haus sich allen Gestaltungsversuchen hartnäckig widersetzt, der eine Nachbar nur aus einem Star-Trek-Movie entsprungen sein kann und der andere sich mit "Hallo, ich bin hier der Dorfnazi" vorstellt. Während Dora sich täglich der Herausforderung meditativen Monotaskings stellt, die Welt sich plötzlich um Horst Wessel und Hortensien dreht und eine Figur surrealer als die andere zur Tür hereinspaziert, lernt sie langsam, dass es im Leben, zumindest, was Menschen angeht, kein Schwarz und Weiß gibt. Und dass das irgendwie auch gut so ist. "Unter Menschen" bietet keine Lösungen an - wohl aber die Erkenntnis, dass das Leben sich gegen alle Widerstände durchsetzt und stets genau das macht, was man am wenigsten erwartet.
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