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James McBride

Der heilige King Kong

Roman

(5)
Taschenbuch
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New York Times Bestseller, eines der Lieblingsbücher von Barack Obama

Die ruhigen Tage scheinen gezählt in der kleinen Baptistengemeinde "Five Ends" im Süden Brooklyns. An einem warmen Septembertag im Jahr 1969 tritt der alte Diakon Cuffy Lampkin, genannt "King Kong", mit einer Waffe auf den zentralen Platz seines Sozialbauviertels, hält sie vor aller Augen dem hiesigen Drogendealer ins Gesicht - und drückt ab. Ausgerechnet King Kong, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Wie konnte es dazu kommen? Schnell zeigt sich, dass sich die Schicksale aller Gemeindemitglieder - der Afroamerikaner wie der Latinos, der abgehalfterten Mafiosi wie der korrupten Cops - in dieser unvorstellbaren Tat überkreuzen. Und dass himmlische Gerechtigkeit und Strafe manchmal eine ziemlich irdische Angelegenheit sind...


Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence
Originaltitel: Deacon King Kong
Originalverlag: Riverhead Books
Taschenbuch, Broschur, 448 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-77076-2
Erschienen am  14. June 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Schräg und cool - eines der Lieblingsbücher Barack Obamas

Von: hertzlese

22.07.2021

Bis jetzt hatte das hier ja ganz gut geklappt mit meinen wirklich kurzen inhaltlichen Aufrissen. Wer das bei #derheiligekingkong schafft, keine Ahnung, ich definitiv nicht. Denn die Geschichte handelt vom alkoholkranken Diakon aka Ex-Jugend-Baseballtrainer Sportcoat, der im Rausch seinem ehemaligen Schützling aka aufstrebendem Drogendealer Deems das Ohr wegschießt. Mitten auf dem Plaza des Cause-Projects, einer vorrangig von Afroamerikanern bewohnten Sozialbausiedlung im südlichen Brooklyn, im Jahr 1969. Der Roman handelt aber genauso auch vom italienisch-stämmigen Schmuggler Elefant, der sich auf der Suche nach der Venus von Willendorf in die Tochter eines irischen Ex-Mithäftlings seines Vaters verliebt. Und ach ja, er handelt vom Polizisten Potts, der einen Drogenkrieg oder doch zumindest dessen Kollateralschäden verhindern will, auch oder besonders um Predigergattin Schwester Gee von der Five Ends Baptist Church zu schützen… und er handelt natürlich auch von - nee, stop, das geht jetzt ständig so weiter, Leute. Auch wenn sich das bei mir vollkommen zusammenhanglos und schräg anhören mag, sind die Verstrickungen bei #jamesmcbride doch vorhanden - wenn auch schräg, ja, das stimmt. Extrem liebenswert schräg. Und wenn das Ende des Romans so viel schöner als die Wirklichkeit daherkommt, dann macht das mir nur bewusst - macht mich traurig und wütend - dass die Realität seltenst so magische Wendungen bereithält und die von unten - wie die 104-jährige Schwester Paul es ausdrückt - kaum einmal oben stehen. Liebsten Dank an @malteschleemilch und @barackobama für ihre sehr sehr coole #leseempfehlung, die ich absolut weitergeben kann (bis auf die Kritik an der weißen Übersetzung von N-Wort und Slang… da hätte es vielleicht bessere Lösungen gegeben). Herzlichen Dank an den @btb_verlag und das @bloggerportal für das #rezensionsexemplar.

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Käse, Ameisen und zerplatzte Träume

Von: Lesereien

10.05.2021

James McBrides Roman "Der heilige King Kong" nimmt den Leser mit ins Brooklyn des Jahres 1969 und erzählt von strukturellem Rassismus, Kriminalität und sozialer Ungerechtigkeit. Der Protagonist der Geschichte ist Sportcoat, Bewohner einer New Yorker Sozialsiedlung, ehemaliger Baseballtrainer, Deakon der Five Ends Baptist Church, handwerklich begabt und verwitwet. Sportcoat trinkt gerne und viel, insbesondere den von seinem Freund gebrauten Schnaps, der von allen King Kong genannt wird. Eines Tages dann schießt Sportcoat plötzlich auf Deems, einen neunzehnjährigen Drogendealer, den Sportcoat in der Sonntagsschule unterrichtet und im Baseball trainiert hatte. Niemand weiß, wieso und Sportcoat selbst behauptet standhaft, er könne sich an nichts erinnern. Doch die Geschichte erzählt nicht nur aus dem Leben Sportcoats. Sie macht den Leser mit Schmugglern, Drogenbossen, Kleinkriminellen, korrupten Polizisten und den unterschiedlichen Bewohnern der Siedlung bekannt. Auch darf der Leser an der Suche nach der Venus von Willendorf teilhaben, Zeuge der alljährlichen Ameisenwanderung werden und die mysteriösen Käselieferungen an die Siedlung miterleben. McBride entlarvt mit diesem Roman den American Dream als Farce, indem er über diejenigen schreibt, deren Leben durch gesellschaftliche Strukturen und soziale Ungerechtigkeit, durch die Familiensituation, die Hautfarbe, Gewalterfahrungen, Drogen und Alkohol schon vorbestimmt sind. Über diejenigen, die jeglicher Möglichkeiten, Träume, Hoffnung und Perspektiven beraubt werden, die sich nicht von dem ihnen zugewiesenen Platz befreien können, die sowieso “früher oder später im Knast” landen. Doch trotz dieses schweren Themas wirkt die Geschichte nicht erdrückend. Denn McBride versteht es, das Düstere und die Melancholie nie Überhand gewinnen zu lassen. Momente der Hoffnung und der Glaube an das Gute durchziehen den Roman. Der Zusammenhalt unter den Siedlungsbewohnern steht stellvertretend dafür. Der Autor findet ein gekonntes Gleichgewicht zwischen Schwere und Leichtigkeit und sogar einige Slapstick-Einlagen lassen das Erzählte dabei nie ins Lächerliche abrutschen, sondern tragen dazu bei, dass die Trostlosigkeit auszuhalten ist. Der Roman ist tiefsinnig, komisch, teils melancholisch, doch immer hoffnungsvoll und verspricht mit seiner Vielschichtigkeit, Farbenvielfalt und mit seinen schrägen Charakteren ein unvergessliches Leseerlebnis.

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Vita

James McBride – Autor, Musiker, Drehbuchschreiber, Journalist – wurde weltberühmt durch seinen autobiografischen Roman "Die Farbe von Wasser". Das Buch gilt inzwischen als Klassiker in den Vereinigten Staaten, es stand zwei Jahre lang auf der New York Times-Bestsellerliste. Sein Debüt "Das Wunder von St. Anna" wurde vom amerikanischen Kultregisseur Spike Lee verfilmt. Für "Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford" erhielt James McBride den renommierten National Book Award. 2015 wurde er von Barack Obama mit der National Humanities Medal ausgezeichnet.

Zum Autor

Werner Löcher-Lawrence

Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, studierte Journalismus, Literatur und Philosophie, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität München und als Lektor in verschiedenen Verlagen. Er ist der Übersetzer von u.a. Ethan Canin, Patricia Duncker, Michael Ignatieff, Jane Urquhart.

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