Die Protagonistin Tilda und die Nebenfigur Betty sind tiefgründig und authentisch entwickelt
Von:
Daniel Pietrzik
23.04.2024
„Dich schaff ich auch noch“ von Angelika Schwarzhuber ist ein Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Das Buch bietet eine perfekte Mischung aus Humor, Spannung und emotionalen Momenten, die es zu einem absoluten Pageturner machen. Das farbenfrohe Cover des Buches spiegelt die Lebendigkeit und den Witz der Geschichte wider. Die dargestellte ältere Dame mit einem Glas Wein in der Hand auf einem gepolsterten Hocker lässt bereits erahnen, dass es sich um keine gewöhnliche Geschichte handeln wird. Die Illustration der genervten Pflegeperson im Hintergrund deutet an, dass es auch einige Herausforderungen geben wird, die die Protagonistin bewältigen muss.
Die Hauptfigur, Tilda, ist nach einem dramatischen Ereignis gezwungen, ihr Leben neu zu sortieren. Ihre Reise ist eine Achterbahn der Gefühle, und als Leser wird man direkt in ihr turbulentes Leben gezogen. Man kann nicht anders, als mit ihr zu fühlen, als sie versucht, ihre Karriere und ihr persönliches Glück wiederzufinden. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist nicht nur inspirierend, sondern auch sehr authentisch dargestellt. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellung von Betty, der Schwiegermutter in spe. Ihre anfängliche Verbitterung und die langsame Enthüllung ihrer Vergangenheit sind ein Zeugnis für die tiefe Charakterzeichnung der Autorin. Die Interaktionen zwischen Betty und Tilda, voller Spannungen und Missverständnissen, bieten viele humorvolle, aber auch nachdenkliche Momente.
Die Einbindung von Nebencharakteren wie Philip, dem charmanten Sohn von Betty, und den zwei Katzen, die immer wieder für Auflockerung sorgen, rundet das Bild perfekt ab. Diese Figuren tragen wesentlich zur Dynamik der Handlung bei und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe. Auch stilistisch überzeugt das Buch auf ganzer Linie. Der flüssige Schreibstil von Angelika Schwarzhuber lässt die Leser durch die Seiten fliegen. Die kurzen Kapitel mit treffend gewählten Überschriften machen das Lesen angenehm und unterstreichen die jeweiligen Inhalte auf pointierte Weise.
Ein weiteres Highlight sind die am Ende des Buches aufgeführten Rezepte. Diese sind nicht nur thematisch passend, sondern laden auch dazu ein, ein Stück der Geschichte in die eigene Küche zu bringen. Die kulinarischen Einlagen sind eine wunderbare Ergänzung und spiegeln die Liebe zum Detail wider, die Schwarzhuber in ihre Werke einfließen lässt. Zusammenfassend ist „Dich schaff ich auch noch“ ein Roman, der mit einer gelungenen Mischung aus Humor, emotionaler Tiefe und einer Prise Romantik überzeugt. Angelika Schwarzhuber hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die unterhält, zum Nachdenken anregt und letztendlich zeigt, dass es immer möglich ist, einen Neuanfang zu wagen, egal wie aussichtslos die Situation scheint. Dieses Buch ist definitiv eine Empfehlung wert, besonders für diejenigen, die Lebensgeschichten mit Herz und Humor schätzen.
