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Rezensionen zu
Eine kurze Begegnung

Emily Itami

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Die Japanerin Mizuki lebt in Tokio und hatte vor ihrer Heirat ein deutlich bewegteres Leben als heute. Sie verbrachte ein Jahr in Nordamerika, lernte als sie zurück kehrte Tatsu kennen, heiratete und hat nun zwei entzückende Kleinkinder. Aber sie ist keine typische Hausfrau und Mutter. Dafür ist sie leicht chaotisch und holt ihre Kinder auch schon mal einige Minuten zu spät ab. Andere Mütter reagieren darauf schockiert. Sie sei unhöflich den Erziehern gegenüber. Unhöflich, wie unmöglich als Japanerin. Tatsu ist mit seiner Arbeit und seinem Mobilphone verheiratet. Als Mizuki einen anderen Mann kennenlernt, fragt sie sich, was sie sich eigentlich von ihrem Leben erwartet. Will sie weiterhin fremdgesteuert sein oder selbst mit bestimmen? Und falls ja, wie? Denn das japanische Leben lässt ihr durchaus Möglichkeiten… Der Schreibstil ist wunderbar aufrecht und mitfühlend, zugleich auch sachlich beschreibend. Ich konnte mich in die Situationen hineindenken und blieb gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt. Ebenso schön ist die Beziehung zu ihrer neuen Bekanntschaft, die Einblick in das Leben einer japanischen Familie und die Erwartung an Ehefrauen und Mütter.

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Mizuki lebt in Tokio, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Dennoch will es ihr nicht recht gelingen, sich an die perfekten Ehefrauen um sie herum anzupassen, die schockiert sind, wenn sie ihr Kind tatsächlich ein paar Minuten zu spät aus dem Kindergarten abholt oder erwähnt, sich einen Bikini kaufen zu wollen. Ehemann Tatsu arbeitet viel zu viel und wenn er zuhause ist, beschäftigt er sich lieber mit seinem Handy als mit ihr. Als Mizuki dann eines Tages in einem Café Kiyoshi begegnet, muss sie sich fragen, was sie eigentlich vom Leben erwartet. „Eine kurze Begegnung“ ist der Debütroman der Journalistin und Reiseschriftstellerin Emily Itami, die selbst in Tokyo aufwuchs und inzwischen in London lebt. Erzählt wird die Handlung aus Mizukis Perspektive in der Ich- und Gegenwartsform, was dem Ganzen eine gewisse Unmittelbarkeit verleiht und uns ihr Gefühlschaos besser nachvollziehen lässt. Die Geschichte geht dabei jedoch weit über eine klassische heimliche Affäre hinaus. In ihrer Jugend verbrachte Mizuki ein Jahr in den USA – eine Erfahrung, die sie nachhaltig beeinflusst hat. Als sie zurückkommt, wird sie von allen als seltsam und fremd gefunden und kann sich nicht mehr recht in den japanischen Lebensstil einfügen. Ihre Ehe mit Tatsu und die Geburt der beiden Kinder scheint wie ein Versuch, nicht immer nur eine Außenseiterin zu bleiben. Da ergibt es auch Sinn, dass sie es inzwischen zum Beruf gemacht hat, Ausländern, die in Japan leben, die Eingewöhnung zu erleichtern. Die Beziehung zu Kiyoshi wird unglaublich zart und geschmackvoll beschrieben. Zwischen den beiden geht es nicht einfach nur um schnellen Sex oder Bestätigung des eigenen Egos. Mizuki fühlt sich endlich wieder als Mensch gesehen, verbringt unbeschwerte Tage und führt tiefgehende Gespräche. Sie zeigt Kiyoshi die Orte ihrer Kindheit und er beginnt, sie auch in seine beruflichen Projekte mit einzubinden. Dennoch wissen beide, dass ihre gemeinsame Zeit erst einmal nur geborgt ist – doch wäre ihre Beziehung noch genauso, wenn Mizuki sich von ihrem Mann trennt? Will sie das überhaupt? Ein toller Roman über die Erwartungen an Frauen.

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